Sure al-Jathia

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Sure al-Jathia
Duchān
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Suren Nr45
Offenbarung
Offenbarungsreihenfolge65
Mekkanisch/MedinensichMekkanisch
Statistik
Versanzahl37
Wortanzahl489
Buchstabenanzahl2085


Sure al-Jathia (arabisch: سورَة الجاثیة) ist die 45. Sure des edlen Korans. Sie ist eine mekkanische Sure und befindet sich im 25. Juzʿ dieses Heiligen Buches. Der Name der Sure geht auf den 28. Vers zurück, in dem es heißt, dass alle Gemeinschaften am Tage der Auferstehung das Buch (ihrer Taten) erhalten während sie kniend sind, denn das Wort Jathia bedeutet der Kniende.

Angesprochen wird in der Sure al-Jathia die Wahrhaftigkeit des Korans und die Einzigkeit Gottes, wobei auch eine Warnung erfolgt an die Leugner, die auf ihren Irrlehren beharren und ebenso werden die Gläubigen zur Vergebung der Ungläubigen aufgerufen. Es werden auch teilhaft Szenen vom Tage der Auferstehung geschildert. Bezüglich des Vorzugs der Rezitation der Sure al-Jathia wurde vom Propheten (s.) überliefert, wer die Sure al-Jathia liest, dem verschleiert Gott seine Mängel und nimmt ihm die Angst und Sorgen bei der Abrechnung am Tag der Auferstehung.

Vorstellung

Benennung

Die Sure heißt al-Jathia, da es im 28. Vers heißt, dass alle Gemeinschaften am Tage der Auferstehung das Buch (ihrer Taten) kniend erhalten (al-Jathia: die Kniende). Dieser Begriff fand nur ein einziges Mal im Koran Verwendung und das in diesem Vers. Die Sure wird auch Sure Schariat genannt.[1]

Offenbarungsort und Reihenfolge der Suren

Die Sure al-Jathia zählt zu den mekkanischen Suren und ist in der Offenbarungsreihenfolge die 65. Sure, welche auf den Propheten (s.) herabgesandt wurde. In der jetzt vorliegenden Koranversion (Mushaf) ist sie die 45. Sure[2] und befindet sich im 25. Juzʿ des Korans.

Anzahl der Verse und weitere Eigenschaften

Die Sure al-Jathia enthält 37 Verse, 489 Wörter und 2085 Buchstaben. Sie gehört zu den Mathani-Suren und umfasst etwas weniger als ein Hizb. Die Sure al-Jathia beginnt mit den al-Muqatta-Buchstaben Ha Mim. Deshalb zählt sie auch zu den Hamimat Suren (oder Hawamim).[3]

Inhalt

Beginnen tut die Sure al-Jathia mit der Unterstreichung der Wahrhaftigkeit des Korans, verweist anschliessend mit der Erwähnung einiger Zeichen für die Mächtigkeit der Schöpfung auf die Himmel und die Erden, auf die Einzigkeit Gottes und warnt heftig diejenigen, die sich trotz dieser Zeichen nicht von ihren irregegangenen Überzeugungen lossagen. Fortsetzen lässt sich die Sure mit den Gläubigen bezüglich ihrer Vergebung der Ungläubigen und sie bringt dann ein Beispiel über die Undankbarkeit der Israeliten gegenüber den Gaben Gottes und ihr Schicksal als Einleitung für die darauffolgenden Verse und befiehlt dem Propheten (s.) das Religiomsgesetz zu befolgen und nicht die Wünsche der Törichten. Danach werden Worte einiger Leugner des Jenseits angeführt und auf diese geantwortet und in den letzten Versen werden Szenen vom Tag der Auferstehung und ein Teil des Zustandes der Sünder vor Gottes Gericht geschildert.[4]

Bekannte Verse

Vers 15

Wer rechtschaffen handelt, der (tut es) zu seinem eigenen Vorteil, und wer Böses tut, der (tut es) zu seinem eigenen Nachteil. Hierauf werdet ihr zu eurem Herrn zurückgebracht.

Bezüglich der Interpretation dieses Verses heißt es, dieser Satz, der häufig im Koran vorkommt (Sure Luqman, Vers 12 und Sure az-Zumar, Vers 41), ist eine Antwort auf diejenigen, die sagen, welchen Vorteil hat unser Gehorsam oder Ungehorsam gegenüber Gott für Ihn. Daraufhin sagen diese Verse, Ihr seid diejenigen, die im Lichte eurer rechtschaffenen Taten Vervollkommnung findet, und Ihr seid diejenigen, die durch eure Sünden in den Abgrund Seines Zornes stürzt und nach Seiner Barmherzigkeit der ewigen Verdammung ausgesetzt werdet.[5]

Vorzüge

Hauptartikel: Vorzüge der Suren

Bezüglich des Vorzugs der Sure wurde vom Propheten (s.) überliefert, wer die Sure al-Jathia rezitiert, dem verschleiert Gott seine Mängel und nimmt ihm Angst und Sorge bei der Abrechnung (am Tage der Auferstehung).[6] Von Imam al-Baqir (a.) wurde auch tradiert, wer die Sure al-Jathia liest, dessen Belohnung ist, dass ihn nie das Feuer erreichen und er das Heulen des Höllenfeuers nicht hören und er den Propheten (s.) begleiten wird.[7]

In dem Tafsīr al-Burhān werden gewisse Auswirkungen für die Rezitation der Sure al-Jathia angeführt wie Schutz vor dem Übel des Unterdrückers und das Angesehensein unter den Menschen und Schutz vor dem Übel des Zuträgers.[8]

Fußnoten

  1. Ḫuramšāhī, Dānešnāme-ie Qurʿān wa Qurʿānpajūhī, 1377 n.i.S., B.2, S.1250.
  2. Maʿrefat, Āmūzeš-e ʿUlūm-e Qurʿān, 1371 n.i.S., B.2, S.166.
  3. Ḫuramšāhī, Dānešnāme-ie Qurʿān wa Qurʿānpajūhi, 1377 n.i.S., B.2, S.1250.
  4. Tabātabāī, al-Mīzān, 1974, B.18, S.154.
  5. Makārem Šīrāzī, Bargozīde-ie Tafsīr Nemūneh, 1387 n.i.S., B.4, S.404.
  6. at-Tabrisī, Mağmaʿ al-Bayān, 1415 n.H., B.9, S.118.
  7. aṣ-Ṣadūq, Ṯawāb al-Aʿmāl, 1382 n.i.S., S.114.
  8. Baḥrānī, Tafsīr al-Burhān, 1416 n.H., B.5, S.23.

Quellenverzeichnis

  • Baḥrānī, Sayyid Hāshim b. Sulaimān, al-Burhān fī Tafsīr al-Qurʾān, Qum, Bunyād-e Biʿṯat, 1416 n.H.
  • Ḫurramšāhī, Bahāʾ ad-Dīn, Dānešnāme-ie Qurʾān wa Qurʾānpajūhī, Teheran, Dūstān-Nāhīd, 1377 n.i.S.
  • Makārem Shīrāzī, Nāṣer, Bargozīde-ie Tafsīr-e Nemūneh, editiert von Aḥmad ʿAlī Bābāī, Teheran, Dār al-Kutub al-Islāmīyya, 1387 n.i.S.
  • Maʿrefat, Muḥammad Hādī, Āmūzeš-e ʿUlūm-e Qurʾān, [n.p], Markaz Chāp wa Našr-e Sāzmān-e Tablīghāt, 1371 n.i.S.
  • Ṣadūq, Muḥammad b. ʿAlī, Ṯawāb al-Aʿmāl wa ʿIqāb al-Aʿmāl, editiert von Ṣādiq Ḥasanzāda. Teheran, Armaġān-e Ṭūbā, 1382 n.i.S.
  • Ṭabāṭabāī, Mūhammad Ḥusain, al-Mīzān fī Tafsīr al-Qurʾān, 2. Auflg.. Beirut, Muʾassisat al-Aʿlamī li-l-Maṭbūʿāt, 1974.
  • At-tabrisī, Faḍl b. al-Ḥasan, Mağmaʿ al-Bayān fī Tafsīr al-Qurʾān, Beirut: Muʾassisat al-Aʿlamī li-l-Maṭbūʿāt, 1415 n.H.