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Mafatih al-Janan (Buch): Unterschied zwischen den Versionen

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'''Mafātīḥ al-Ğinān''' (deutsch: die Schlüssel der Paradiese) ist das meist populärste Bittgebet-Buch unter den [[Schiiten]], verfasst von [[Šaiḫ ʻAbbās Qumī]] (1294–1359 n.H./1877-1940 n.Ch). Die Bittgebete sind auf Arabisch und die Eklärungen des Verfassers bzw. Zusammensetzers zu diesen stehen am Anfang jedes der Bittgebete in Persisch geschrieben. Dieses Buch ist im Prinzip eine Sammlung von Bittgebeten [[(Doa)]], Gebeten, Ziyāra-Texten, besonderen Praktiken für bestimmte Tage und Monate und religiösen Sitten und Gebräuche, die von dem [[Propheten (s.) des Islam]], den [[Imamen der Schiiten]] und den [[islamischen Gelehrten]] überliefert wurden. Ein Großteil dieses Buches hat Šaiḫ ʻAbbās Qomi von älteren Büchern wie das Buch [[Iqbāl von Seyyed ibn Ṭāwūs]], [[Miṣbāḥ al-Kafʻamī]] und [[Zād al-Maʻād]] von [[ʻAllāmeh Mağlisī]] entnommen.  
'''Mafātīḥ al-Ğinān''' (deutsch: die Schlüssel der Paradiese) ist das meist populärste Bittgebet-Buch unter den [[Schiiten]], verfasst von [[Šaiḫ ʻAbbās Qumī]] (1294–1359 n.H./1877-1940 n.Ch). Die Bittgebete sind auf Arabisch und die Eklärungen des Verfassers bzw. Zusammensetzers zu diesen stehen am Anfang jedes der Bittgebete in Persisch geschrieben. Dieses Buch ist im Prinzip eine Sammlung von Bittgebeten [[(Doa)]], Gebeten, Ziyāra-Texten, besonderen Praktiken für bestimmte Tage und Monate und religiösen Sitten und Gebräuche, die von dem [[Propheten (s.) des Islam]], den [[Imamen der Schiiten]] und den [[islamischen Gelehrten]] überliefert wurden. Ein Großteil dieses Buches hat Šaiḫ ʻAbbās Qumi von älteren Büchern wie das Buch [[Iqbāl von Seyyed ibn Ṭāwūs]], [[Miṣbāḥ al-Kafʻamī]] und [[Zād al-Maʻād]] von [[ʻAllāmeh Mağlisī]] entnommen.  




Das Buch Mafātīḥ wurde im Jahr [[1344 n.H./1925 n.Ch.]] in der Stadt [[Maschhad]] veröffentlicht. Man findet es im [[Iran]] in jedem Haus, in allen Moscheen und in allen schiitischen Heiligtümern. Es ist fast die einzige Quelle für die empfohlenen [[(mustaḥab)]] Praktiken bezüglich religiösen Anlässen, auf die die meisten Schiiten der Welt zugreifen. Die bekannteste persische Übersetzung dieses Buches gehört [[Mahdī Ilahī Qomšei]]. Muḥadiṯ Qumī fügte das Buch Al-Bāqiyāt aṣ-Ṣāliḥāt, das auch Bittgebete, Ziyāra-Texte und Gebete enthält, dem Mafātīḥ hinzu, dass in den meisten Exemplaren in Form von Randglossen eingetragen worden ist.  
Das Buch Mafātīḥ wurde im Jahr [[1344 n.H./1925 n.Ch.]] in der Stadt [[Maschhad]] veröffentlicht. Man findet es im [[Iran]] in jedem Haus, in allen Moscheen und in allen schiitischen Heiligtümern. Es ist fast die einzige Quelle für die empfohlenen [[(mustaḥab)]] Praktiken bezüglich religiösen Anlässen, auf die die meisten Schiiten der Welt zugreifen. Die bekannteste persische Übersetzung dieses Buches gehört [[Mahdī Ilahī Qumšei]]. Muḥadiṯ Qumī fügte das Buch Al-Bāqiyāt aṣ-Ṣāliḥāt, das auch Bittgebete, Ziyāra-Texte und Gebete enthält, dem Mafātīḥ hinzu, dass in den meisten Exemplaren in Form von Randglossen eingetragen worden ist.  




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Der originelle Artikel: Šaiḫ ʻAbbās Qumī
Der originelle Artikel: Šaiḫ ʻAbbās Qumī


ʻAbbās ibn Muḥammad Rezā Qomī ([[1294 – 1359 n.H.]]) auch bekannt unter dem Namen Šaiḫ ʻAbbās Qumī und Muḥadiṯ Qomī ist ein [[schiitischer]] Gelehrter der [[Hadithwissenschaft]], Geschichte und noch weiteren islamischen Wissenschaften. Er lebte im 14. Jahrhundert (n.H.). Von ihm gibt es zahlreiche Bücher wie unter anderem [[Mafātīḥ al-Ğinān]], [[Safīnat al-Biḥār ]]und [[Muntahī al-Āmāl]]. Er starb 1359 n.H./1940 n.Ch. in [[Nağaf ]]und wurde im [[Heiligtum Imam ʻAlīs (a.)]] begraben. <ref> Ṭaliʻī, Chronik Ḥayāt und die Werke von Muḥadiṯ Qumī, 1304 n.H./1925 n.Ch., S. 13-48.</ref>
ʻAbbās ibn Muḥammad Rezā Qumī ([[1294 – 1359 n.H.]]) auch bekannt unter dem Namen Šaiḫ ʻAbbās Qumī und Muḥadiṯ Qumī ist ein [[schiitischer]] Gelehrter der [[Hadithwissenschaft]], Geschichte und noch weiteren islamischen Wissenschaften. Er lebte im 14. Jahrhundert (n.H.). Von ihm gibt es zahlreiche Bücher wie unter anderem [[Mafātīḥ al-Ğinān]], [[Safīnat al-Biḥār ]]und [[Muntahī al-Āmāl]]. Er starb 1359 n.H./1940 n.Ch. in [[Nağaf ]]und wurde im [[Heiligtum Imam ʻAlīs (a.)]] begraben. <ref> Ṭaliʻī, Chronik Ḥayāt und die Werke von Muḥadiṯ Qumī, 1304 n.H./1925 n.Ch., S. 13-48.</ref>


==Motiv zur Verfassung==
==Motiv zur Verfassung==
Dieses Buch wurde aufgrund einer Korrektur des Buches [[Miftāḥ al-Ğinān]], dass in seiner Zeit weitverbreitet war und Bittgebete enthielt, deren [[Sanad]] (Nahmenskette der Überlieferer) fehlten, verfasst. [[Šaiḫ ʻAbbās Qomī]] sagt: „Meine Glaubensbrüder hatten mich aufgefordert, die Bittgebete, deren Sanad vorliegt auszusortieren und dann mit diesen und anderen authentischen Bittgebeten eine Sammlung zu erstellen.“<ref> Qumī, Mafātīḥ al-Ğinān, 1303 n.H./1924 n.Ch., S. 12.</ref>
Dieses Buch wurde aufgrund einer Korrektur des Buches [[Miftāḥ al-Ğinān]], dass in seiner Zeit weitverbreitet war und Bittgebete enthielt, deren [[Sanad]] (Nahmenskette der Überlieferer) fehlten, verfasst. [[Šaiḫ ʻAbbās Qumī]] sagt: „Meine Glaubensbrüder hatten mich aufgefordert, die Bittgebete, deren Sanad vorliegt auszusortieren und dann mit diesen und anderen authentischen Bittgebeten eine Sammlung zu erstellen.“<ref> Qumī, Mafātīḥ al-Ğinān, 1303 n.H./1924 n.Ch., S. 12.</ref>




Trotz alledem gab Muḥadiṯ Qomī diese Bittgebete ohne [[Sanad]] in seinem Buch wieder und führt lediglich an, von welcher Quelle er dieses oder jenes Bittgebet überliefert hat. <ref> Sulṭānī, Hinweis auf einige Quellen der Mafātīḥ al-Ğinān, 1304 n.H./1925 n.Ch., S. 450.</ref>
Trotz alledem gab Muḥadiṯ Qumī diese Bittgebete ohne [[Sanad]] in seinem Buch wieder und führt lediglich an, von welcher Quelle er dieses oder jenes Bittgebet überliefert hat. <ref> Sulṭānī, Hinweis auf einige Quellen der Mafātīḥ al-Ğinān, 1304 n.H./1925 n.Ch., S. 450.</ref>
Also sind einige in dem Buch angeführten Bittgebete nicht von den [[Maʻṣūmīn]] (die 14 Unfehlbaren) überliefert, sondern von islamischen Gelehrten geschrieben worden; wie das [[Bittgebet ʻAdīla]].<ref> Sulṭānī, Hinweis auf einige Quellen der Mafātīḥ al-Ğinān, 1304 n.H./1925 n.Ch., S. 451.</ref>
Also sind einige in dem Buch angeführten Bittgebete nicht von den [[Maʻṣūmīn]] (die 14 Unfehlbaren) überliefert, sondern von islamischen Gelehrten geschrieben worden; wie das [[Bittgebet ʻAdīla]].<ref> Sulṭānī, Hinweis auf einige Quellen der Mafātīḥ al-Ğinān, 1304 n.H./1925 n.Ch., S. 451.</ref>


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