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Ahl as-Sunna wa al-Jama'a: Unterschied zwischen den Versionen

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===<small>Von den Ṣaḥaba bis zu der Ahl as-Sunna</small>===
===<small>Von den Ṣaḥaba bis zu der Ahl as-Sunna</small>===


Die Tābiʻīn hielten die Ansichten der Ṣaḥāba für eine Quelle zur Lösung neuer Fragen und möglichen Unstimmigkeiten  wobei  für einige von der Tābiʻīn jeder einzelne der Ṣaḥāba eine Bezugsquelle war; wie  z.B [[Ibn ʻAbbās]] in [[Mekka]] oder [[Ibn Masʻūd]] in der Stadt [[Kufa]] . Die Worte der ersten Generation der Tābiʻīn zusammen mit den Worten und Fatwas der Ṣaḥāba waren für die zweite Generation der Tābiʻīn und für die folgenden Generationen von großer Wichtigkeit. Diese Worte und Fatwas wurden mit „aṯar“ bezeichnet und hatten einen hohen Rang gleich nach den Überlieferungen des Propheten (s.). Zur Zeit der zweiten Generation der Tābiʻīn behandelte dieses aṯar die Tradition des Propheten (s.) und im zweiten Jahrhundert nach der Ḥiğra waren viele der Hadīṯ-Wissenschaftler (Muḥadiṯ) unter dem Titel „Aṣḥāb Aṯar“ bzw. „Aṣḥāb Āṯār“ bekannt. <ref> ''Einblick in die sunnitischen Glaubensrichtungen'' , B. 36</ref>
Die Tābiʻīn hielten die Ansichten der Ṣaḥāba für eine Quelle zur Lösung neuer Fragen und möglichen Unstimmigkeiten  wobei  für einige von der Tābiʻīn jeder einzelne der Ṣaḥāba eine Bezugsquelle war; wie  z.B [[Ibn ʻAbbās]] in [[Mekka]] oder [[Ibn Masʻūd]] in der Stadt [[Kufa]] . Die Worte der ersten Generation der Tābiʻīn zusammen mit den Worten und Fatwas der Ṣaḥāba waren für die zweite Generation der Tābiʻīn und für die folgenden Generationen von großer Wichtigkeit. Diese Worte und Fatwas wurden mit „aṯar“ bezeichnet und hatten einen hohen Rang gleich nach den Überlieferungen des Propheten (s.). Zur Zeit der zweiten Generation der Tābiʻīn behandelte dieses aṯar die Tradition des Propheten (s.) und im zweiten Jahrhundert nach der Ḥiğra waren viele der Hadīṯ-Wissenschaftler (Muḥadiṯ) unter dem Titel „Aṣḥāb Aṯar“ bzw. „Aṣḥāb Āṯār“ bekannt.<ref> ''Einblick in die sunnitischen Glaubensrichtungen'' , B. 36</ref>


Im zweiten Jahrhundert verminderte sich die Maßgeblichkeit des „Aṯar“. Šafiʻī  konnte mittels der Quellen ein methodisches System entwickeln und schrieb das Buch ar-Risāla. Er gründete eine Denkschule, welche sich überwiegend an den Überlieferungen orientierte und den Gedanken vertrat, die Überlieferungen des Propheten dienen der Interpretation der Äußerlichkeiten der Verse des Qurʻāns – nicht die der Ṣaḥāba und Tābiʻīn – und führte eine kurze Definition von der Sunna an und schloß dabei in dieser lediglich „das Wort, die Tat und das Schweigen des Propheten (s.)“ mit ein und die Worte der Ṣaḥāba und Tābiʻīn aus dieser aus.  Nach dem Ereignis Miḥnat führte  er die Ansichten der Ḥadīṯ-Wissenschaftler (Muḥadiṯīn), die der „Ahl as-Sunna“  angehörten und seine Gegner waren an und bezeichnete sie  als die „Ahl Bidʻa“ (diejenigen, die Neuerungen in die Religion einführen).<ref>''Einblick in die sunnitischen Glaubensrichtungen'', B. 36 - 37</ref> Der Bezeichnung Ahl as-Sunna steht im Synonym zu dem Begriff Aṣḥāb Ḥadīṯ und mit der Reduzierung der von ihm angeführten Definition auf lediglich die Worte, Taten und das Schweigen des Propheten (s.) wurde allmählich der Begriff „Aṣḥāb Aṯar“ durch die Bezeichnungen „Aṣḥāb Ḥadīṯ“ und „Ahl Ḥadīṯ“ ersetzt. Die Rolle Aḥmad ibn Ḥanbals war in diesem Bereich eine noch größere. Er erklärte durch die Verfassung eines Kredos die Merkmale der Sunna. Er bezeichnete die [[Aṣḥāb Ḥadīṯ]] als die wahren Anhänger der Sunna (Handlungsweise, Tradition,...) des Propheten (s.) und die Muʻtazila, die Schiiten, die Charidschiten, die Murğiʻa und die [[Ğahmīya]] als diejenigen, die Neuerungen (welche den Grundlehren der Religion und der Sunna widersprechen) einführen. Seine Anhänger nannten sich Ahl as-Sunna, was dazu führte, dass dieser Begriff unter anderen ähnlichen Begriffen dominierte.<ref>''Einblick in die sunnitischen Glaubensrichtungen'',B. 38</ref>
Im zweiten Jahrhundert verminderte sich die Maßgeblichkeit des „Aṯar“. Šafiʻī  konnte mittels der Quellen ein methodisches System entwickeln und schrieb das Buch ar-Risāla. Er gründete eine Denkschule, welche sich überwiegend an den Überlieferungen orientierte und den Gedanken vertrat, die Überlieferungen des Propheten dienen der Interpretation der Äußerlichkeiten der Verse des Qurʻāns – nicht die der Ṣaḥāba und Tābiʻīn – und führte eine kurze Definition von der Sunna an und schloß dabei in dieser lediglich „das Wort, die Tat und das Schweigen des Propheten (s.)“ mit ein und die Worte der Ṣaḥāba und Tābiʻīn aus dieser aus.  Nach dem Ereignis Miḥnat führte  er die Ansichten der Ḥadīṯ-Wissenschaftler (Muḥadiṯīn), die der „Ahl as-Sunna“  angehörten und seine Gegner waren an und bezeichnete sie  als die „Ahl Bidʻa“ (diejenigen, die Neuerungen in die Religion einführen).<ref>''Einblick in die sunnitischen Glaubensrichtungen'', B. 36 - 37</ref> Der Bezeichnung Ahl as-Sunna steht im Synonym zu dem Begriff Aṣḥāb Ḥadīṯ und mit der Reduzierung der von ihm angeführten Definition auf lediglich die Worte, Taten und das Schweigen des Propheten (s.) wurde allmählich der Begriff „Aṣḥāb Aṯar“ durch die Bezeichnungen „Aṣḥāb Ḥadīṯ“ und „Ahl Ḥadīṯ“ ersetzt. Die Rolle Aḥmad ibn Ḥanbals war in diesem Bereich eine noch größere. Er erklärte durch die Verfassung eines Kredos die Merkmale der Sunna. Er bezeichnete die [[Aṣḥāb Ḥadīṯ]] als die wahren Anhänger der Sunna (Handlungsweise, Tradition,...) des Propheten (s.) und die Muʻtazila, die Schiiten, die Charidschiten, die Murğiʻa und die [[Ğahmīya]] als diejenigen, die Neuerungen (welche den Grundlehren der Religion und der Sunna widersprechen) einführen. Seine Anhänger nannten sich Ahl as-Sunna, was dazu führte, dass dieser Begriff unter anderen ähnlichen Begriffen dominierte.<ref>''Einblick in die sunnitischen Glaubensrichtungen'',B. 38</ref>
Anonymer Benutzer