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Sure asch-Schams: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 6. November 2019, 13:44 Uhr

Sure aš-Šams

Die Sure aš-Šams (arabisch: الشمس) ist die 91. Sure des Qur᾽ān und eine der mekkanischen Suren dieses heiligen Buches. Sie zählt zu den kurzen Suren und befindet sich im 30. Ǧuz᾽ des Qur᾽ān. Diese Sure heißt aš-Šams – die Sonne - da Gott in dem ersten Vers bei der Sonne schwört. Diese Sure behandelt vornehmlich die Reinigung des Nafs (das Selbst, die Seele) wobei diesbezüglich die Geschichte von Ṣāliḥ (a.) und seiner Kamelkuh (Ṣāliḥs Kamelkuh) und die des Volkes Ṯamūd und dessen Schicksal Erwähnung findet.

Bezüglich der Vorzüglichkeit des Rezitierens der Sure aš-Šams ist überliefert, dass wer die Sure aš-Šams liest, gleicht demjenigen, der soviel wie alldas, worauf die Sonne scheint, an Almosen (Ṣadaqa) geben hat.


Vorstellung

Abschnitt eines Qur᾽ān in der Astān Quds Raḍawī Bibliothek, 978 n.H. ᾽Alā᾽ ad-Dīn Tabrīzī

Benennung Diese Sure wird deshalb aš-Šams genannt, da Gott zu Beginn dieser, bei der Sonne schwört: Bei der Sonne und ihrer Morgenhelle. Sie heißt aber auch Ṣāliḥs Kamelkuh, weil in dieser Sure die Geschichte Ṣāliḥs (a.) und seiner Kamelkuh angeführt wird.[1]

Offenbarungsort und Reihenfolge der Suren

Die Sure aš-Šams fällt in die Kategorie der mekkanischen Suren und ist in der Offenbarungsreihenfolge die 26., die auf den Propheten (s.) herabgesandt wurde. Sie ist jedoch in der heute vorliegenden Koranversion (Muṣḥaf) die 91. Sure, welche sich im 30. bzw. letzten Ǧuz᾽ des Korans befindet.[2]

Anzahl der Verse und weitere Eigenschaften Die Sure aš-Šams enthält 15 Verse, 54 Wörter und 253 Buchstaben. Sie wird den Mufaṣṣalāt Suren (Suren mit kurzen Versen) zugeordnet und zählt demnach zu den kurzen Suren. Sie ist eine der Suren, die mit einem Schwur beginnen.[3] Diese Sure beherbergt in sich die meisten Schwüre (elf).[4]

Inhalt

Betont wird in der Sure aš-Šams die Wichtigkeit der Läuterung des Nafs (Tazkiya an-Nafs) und dass, dessen Reinheit zur Glückseligkeit führt und dessen Unreinheit zur Hoffnungslosigkeit. Daraufhin wird auf die Geschichte Ṣaliḥs (a.) und seine Kamelkuh (Kamelkuh von Ṣāliḥ), sowie auf das Verhängnis des lasterhaften (unterdrückerischen) Volkes Ṯamūd verwiesen.[5]

Eine Sure mit elf Schwüren

In der Auslegung der Sure aš-Šams heißt es, dass sie mit hintereinanderfolgenden Schwüren beginnt - es sind elf Schwüre - sie ist die Sure, die die meisten Schwüre des Korans in sich trägt, was ein klarer Hinweis auf die Wichtigkeit der angesprochnen Thematik ist, so wichtig und bedeutend wie die Größe der Himmel, der Erde, der Sonne und des Mondes. Bezüglich der Schwüre des Korans heißt es im generellen, dass diese überwiegend zwei Ziele verfolgen: Erstens wird die Wichtigkeit des aufgegriffenen Themas (wie z.B. die Läuterung des Nafs in dieser Sure) hervorgehoben und zweitens die Angelegenheiten, bei denen geschworen wird (wie beispielsweise hier die Sonne und der Mond).[6]

Vorzüglichkeit und Eigenschaften

Hauptartikel: Vorzüglichkeiten der Sure

Vom Propheten (s.) wurden bezüglich der Vorzüglichkeit der Sure folgende Worte überliefert: Wer die Sure aš-Šams liesst, gleicht demjenigen, der soviel wie alldas, worauf die Sonne scheint, an Almosen geben hat.[7] Es wurde auch überliefert, wie der Prophet (s.) seinen Gefährten empfahl, diese Sure in ihren Gebeten zu rezitieren.[8] Es liegt auch eine Überlieferung von Imam aṣ-Ṣādiq (a.) vor, in der er sagt, wer die Sure aš-Šams rezitiert, dem werden am Tag der Abrechnung all seine Körperglieder ihm zugunsten Zeugnis ablegen und Gott wird sagen: "Ich nehme euer Zeugnis bezüglich meines Diener an und belohne ihn. Begleitet ihn bis zum Paradies, damit er dort alldas, was er liebt auswählt und mögen ihm die paradiesichen Gaben schmackhaft sein".[9]

Sure aš-Šams im Imamzadeh Aẓhar b. ᾽Alī

Empfehlungen

Das Rezitieren der Sure aš-Šams im zweiten ruk᾽at, und einigen anderen Meinungen nach, im ersten ruk᾽at des ᾽Īd al-Fiṭr (Fest des Fastenbrechens) Gebets und des ᾽Īd al-Aḍḥā (Islamisches Opferfest) Gebets ist mustḥab (nach der religiösen Auffassung empfohlen und erstrebenswert, keine Pflicht).[10] Empfohlen ist ebenfalls, am Daḥw al-Arḍ Tag (25. Ḏī al-Qa᾽da) während des Sonnenaufgangs ein zwei ruk᾽at-Gebet zu verrichten und in jeder der ruk᾽as, nach der Sure al-Ḥamd, fünfmal die Sure aš-Šams zu lesen.[11]

Übersetzung

Im Namen Gottes, des barmherzigen Erbarmers, Bei der Sonne und ihrem Morgenlicht, beim Mond, wenn er ihr folgt, beim Tage, wenn er sie erstrahlen lässt, bei der Nacht, wenn diese sie bedeckt, beim Himmel und dem, der ihn erbaute,Herr sie heim wegen ihrer Schuld, und ebnete sie ein, ihne dessen Folgen zu fürchten.


Quellenverzeichnis

  • Qur᾽ān- Karīm, übersetzt von Moḥammad Mahdī Fulādwand, Teheran, Dār al-Qur᾽ān al-Karīm, 1418 n.H./1376 n.i.S.
  • Ḥurr ᾽Amilī, Muḥammad b. Ḥasan, Wasā᾽il aš-Šī᾽a, Qum, Āl al-Bait, 1414 n.H.
  • Dānešnāme-ie Qur᾽ān wa Qur᾽ānpažūhī, B.2, Bahā᾽ ad-Dīn Ḫuramšāhī, Teheran, Dustān-Nāhīd, 1377 n.i.S.
  • Scheich Ṣadūq, Muḥammad b. ᾽Alī, Ṯawāb al-A᾽māl wa ᾽Iqāb al-A᾽māl, Forschung: Ṣādeq Ḥasanzādeh, Teheran, Armaġān Ṭūbā, 1382 n.i.S.
  • Ṭabarsī, Faḍl b. Ḥasan, Maǧma᾽ al-Bayān fī Tafsīr al-Qur᾽ān, Beirut, Mu᾽asisat al-A᾽lamī lil Maṭbū᾽āj, 1. Auflage, 1995.
  • Maǧlisī, Muḥammad Bāqir, Biḥār al-Anwār aǧ-Ǧām᾽a li Durar al-Aḫbār al-A᾽ima al-Aṭhār, Beirut, Mu᾽asisat al-Wafā᾽, 2. Auflage, 1403 n.H.
  • Muṣṭafawī, Moḥammad Taqī, Hegmatāneh: Āṯār-e Tārīḫī Hamedān wa Faṣlī darbāre-ie Abū ᾽Alī Sīnā, Teheran, Bītā, 1332 n.i.S.
  • Ma᾽refat, Moḥammad Hādī, Āmūzeš-e ᾽Ulūm Qur᾽ān, [Bīǧā], Markaz-e Čāp wa Našr-e Sazmān Tabliġāt Eslāmī, 1. Auflage, 1371 n.i.S.
  • Makārem Šīrāzī, Nāṣer, Tafsīr Nemūneh, Tehern, Dār al-Kutub al-Islāmiya, 1371 n.i.S.
  • Naǧafī, Muḥammad Ḥasan, Ǧawāhir al-Kalām fī Ṯaubat aǧ-Ǧadīd, B.1, Qom, Mu᾽asisat Dā᾽irat Ma᾽ārif al-Fiqh al-Islāmiya, 2000.
  • Nowrūzī, ᾽Alīreḍā, Masǧed-e Scheich Loṭfullah, Golestān-e Qur᾽ān Zeitschrift, Ausgabe 99, Aḏar 1380 n.i.S.


Fußnoten

  1. Dānešnāme-ie Qur᾽ān wa Qur᾽ānpažūhī, 1377 n.i.S, 2:1264.
  2. Ma᾽refat, Āmūzeš-e ᾽Ulūm Qur᾽ān, 1371 n.i.S, 1:167.
  3. Dānešnāme-ie Qur᾽ān wa Qur᾽ānpažūhī, 1377 n.i.S, 2:1264.
  4. Makārem Šīrāzī, Tafsīr Nemūneh, 1371 n.i.S, 27:38.
  5. Dānešnāme-ie Qur᾽ān wa Qur᾽ānpažūhī, 1377 n.i.S, 2:1264.
  6. Makārem Šīrāzī, Tafsīr Nemūneh, 1371 n.i.S, 27:38-39.
  7. Ṭabarsī, Maǧma᾽ al-Bayān, 1995, 10:367.
  8. Siehe: Maǧlisī, Biḥār al-Anwār, 1403 n.H., 89:325.
  9. Scheich Ṣadūq, Ṯawāb al-A᾽māl, 1382 n.i.S, S.123.
  10. Naǧafī, Ǧawāhir al-Kalām, 2000, 11:358.
  11. Ḥurr ᾽Amilī, Wasā᾽il aš-Šī᾽a, 1414 n.H., 8:182.