Sure

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Sūra (Arabisch: سُورَة) ist ein koranischer Begriff und bedeutet "eine Sammlung von Versen des Korans", die einen klaren Anfang und ein klares Ende haben und in den meisten Fällen mit «Bismillah ar-Rahman ar-Rahim» (بسم الله الرحمن الرحیم)(Im Namen Gottes, des Barmherzigen, des Allerbarmers) beginnen. Manche Kommentatoren glauben, dass alle Verse einer Sure zusammenhängend einem zentralen Thema folgen. Einige Suren des Korans wurden aufgrund ihrer Ähnlichkeit in Kategorien eingeteilt. Zu diesen Kategorien gehören die Einteilung der Suren nach dem Zeitpunkt der Offenbarung (Makki bzw. mekkanisch oder Madani bzw. medinensisch) und die Einteilung der Suren nach der Anzahl der Verse (Sab' Tiwal, Mi'un, Mathani und Mufassal). Bekannten Korangelehrten zufolge besteht der Koran aus 114 Suren. Einige Autoren gehen jedoch davon aus, dass die Anzahl der Suren des Korans 112 oder 113 beträgt, ohne dabei die Verse des Korans zu reduzieren. Sie glauben, dass Sure at-Tauba eine Fortsetzung der Sure al-Anfal und keine eigenständige Sure ist. Einige andere betrachteten die Suren al-Fil und Quraish sowie die Suren ad-Dhuha und al-Inschirah nicht als eigenständige Suren.

Jede Sure des Korans hat einen besonderen Namen, der oft den Anfangsworten der jeweiligen Sure oder ihrem Inhalt entnommen ist. Einige Koranforscher glauben, dass die Namen der Suren vom Propheten (s.) ausgewählt wurden und es nicht möglich wäre die Suren unter einem anderen Titel zu benennen. Andere Forscher halten diese Sichtweise jedoch für falsch und glauben, dass die Namen der Suren im Laufe der Zeit aufgrund ihrer weit verbreiteten Verwendung in der Sprache des Volkes entstanden sind.

Die erste und letzte Sure, die dem Propheten (s.) offenbart wurde betreffen Themen, die in den Koranwissenschaften aufgeworfen werden. Nach Ansicht einiger ist die Sure al-Fatiha al-Katab die erste und Sure an-Nasr die letzte Sure, die dem Propheten in einem Stück offenbart wurde. In schiitischen und sunnitischen Überlieferungs-Quellen sind viele Hadithe bezüglich der Vorzüge der Suren zu finden. Allerdings wurden die meisten dieser Hadithe sowohl hinsichtlich der Kette als auch des Textes von den Gelehrten bestritten.

Die Bedeutung der Sure und ihre Bedeutung in islamischen Diskussionen

"Sure" ist ein koranischer Begriff und bedeutet "eine Sammlung von Koranversen", die einen bestimmten Anfang und ein bestimmtes Ende haben und in den meisten Fällen mit «Bismillah a-Rahman ar-Rahim» (بسم الله الرحمن الرحیم/deutsch: Im Namen Gottes, des Barmherzigen, des Allerbarmers) beginnen (mit Ausnahme der Sure at-Tauba).[1] In einigen Schriften wurden die Suren des Korans mit den Kapiteln eines Buches verglichen,[2] aber es gibt Forscher, die diesen Vergleich für falsch halten und zwar deshalb, weil die Suren des Korans nicht die Merkmale eines Kapitels aufweisen.[3]

Unter den verschiedenen Unterteilungen des Korans (z. B. seine Unterteilung in Juz' und Hizb) wurde die Unterteilung in Verse und Suren als die einzige wirkliche Unterteilung des Korans angesehen, die einen koranischen Ursprung hat.[4]

Kleine Suren und in einigen Fällen auch lange Suren (wie Sure al-An'am) wurden dem Propheten (s.) auf einmal offenbart.[5] Meistens jedoch wurden ihm die Suren nach und nach offenbart, wobei die Reihenfolge der Verse auf Befehl des Propheten festgelegt wurde.[6]

Man sagt auch, dass die Unterteilung des Korans in Suren Vorteile mit sich bringt, unter denen wir Folgende erwähnen können: Erleichterung bezüglich des Lernens und Auswendiglernens des Korans, Schaffung von Abwechslung und Vitalität für den Koranleser, Zusammenstellung von Versen zwecks Unterscheidung von Suren, die verschiedene Problematiken aufzeigen.[7]

Es gibt auch unterschiedliche Ansichten darüber, wie sich die Verse einer Sure zueinander verhalten.[8] Kommentatoren wie Seyyed Mohammad Hossein Tabatabai, Seyyed Qutb und Mohammad Izzat Darwaza glauben, dass jede Sure eine Art Einheitlichkeit und Konsistenz aufweist die anders ist als die anderen Suren.[9]

Laut Tabatabai, dem Autor des Tafsirs al-Mizan, dient jede Sure unterschiedlichen Zwecken, sie folgt einer bestimmten Bedeutung und einer gewissen Absicht, die die gesamte Sure mit all ihren Versen zum Ausdruck bringt.[10] Es wurde gesagt, dass diese Ansicht im 20. Jahrhundert populär war.[11] Im Gegensatz dazu glauben andere Kommentatoren, wie Naser Makarem Schirazi, dem Verfasser des Tafsirs Nemuneh, dass eine Sure verschiedene Themen wiedergeben kann und eine thematische Einheitlichkeit nicht von Notwendigkeit ist.[12]

Es wurde gesagt, dass schon zu Beginn der Mission des Propheten (s.) der Begriff „Sure“ für Teile von Koranversen verwendet wurde, die eine zusammenhängende Bedeutung haben bzw. inhaltllich mit einander verbunden sind; Nach dieser Bedeutung beinhalte die Sure al-Baqarah selbst fast 30 Suren.[13] In den letzten Lebensjahren des Propheten (s.) wurde der Begriff Sure jedoch in seiner heutigen Bezeichnung verwendet.[14] Der Islamforscher Majid Ma'aref glaubt, dass dies der Grund für die Meinungsverschiedenheit zwischen Schiiten und Sunniten wäre, denn nach der schiitischen Rechtssprechung muss im Gebet nach der Sure al-Hamd eine andere Sure des Korans vollständig rezitiert werden (mit Ausnahme der Suren mit einer Niederwerfungspflicht), während laut sunnitischer Rechtssprechung die Rezitation eines Abschnitt des Korans ausreichend ist.[15]

Einteilung der Suren

Einige Suren des Korans wurden aufgrund ihrer Ähnlichkeit in Kategorien eingeteilt.[17]

Text der Überschrift
Nummer Name Verse Offenbarungsreihenfolge Offenbarungsort
1 Al-Fatiha (die Eröffnende) 7 5 Mekkanisch
2 al-Baqara (die Kuh) 286 87 Medinensisch
3 Al-i al-Imran (die Sippe des Imrans) 200 89 Medinensisch
4 an-Nisa (die Frauen) 176 92 Medinensisch
5 al-Maida (der Tisch) 120 112 Medinensisch
6 al-An'am (das Vieh) 165 55 Mekkanisch
7 al-A'raf (die Höhen) 206 39 Mekkanisch
8 al-Anfal (die Beute) 75 88 Medinensisch
9 at-Tauba (die Reue) 129 113 Medinensisch
10 Yunus (Jona) 109 51 Mekkanisch
11 Hud 123 52 Mekkanisch
12 Yusuf (Josef) 111 53 Mekkanisch
13 ar-Ra'd (der Donner) 43 96 Medinensich
14 Ibrahim (Abraham) 52 72 Mekkanisch
15 al-Hijr 99 54 Mekkanisch
16 an-Nahl (die Bienen) 128 70 Mekkanisch
17 al-Isra (die Nachtreise) 111 50 Mekkanisch
18 al-Kahf (die Höhle) 110 69 Mekkanisch
19 Maryam (Maria) 98 44 Mekkanisch
20 Taha 135 45 Mekkanisch
21 al-Anbiya (die Propheten) 112 73 Mekkanisch
22 al-Hajj (die Pilgerfahrt) 78 103 Medinensisch
23 al-Muminun (die Gläubigen) 118 74 Mekkanisch
24 an-Nur (das Licht) 64 102 Medinensisch
25 al-Furqan (Das Kriterium) 77 42 Mekkanisch
26 asch-Schuara (Die Dichter) 227 47 Mekkanisch
27 an-Naml (Die Ameisen) 93 48 Mekkanisch
28 al-Qasas (Die Geschichte) 88 49 Mekkanisch
29 al-Ankabut (Die Spinne) 69 85 Mekkanisch
30 ar-Rum (Die Byzantiner) 60 84 Mekkanisch
31 Luqman 34 57 Mekkanisch
32 as-Sadschda (Die Niederwerfung) 30 75 Mekkanisch
33 al-Ahzab (Die Partys) 73 90 Medinensich
34 Saba (Die Sabäer) 54 58 Mekkanisch
35 Fatir (Der Schöpfer) 45 43 Mekkanisch
36 Yasin 83 41 Mekkanisch
37 as-Saffat (Die Sich-Reihenden) 182 56 Mekkanisch
38 Sad 88 38 Mekkanisch
39 az-Zumar (Die Scharen) 75 59 Mekkanisch
40 Ghafir (Der Vergebende) 85 60 Mekkanisch
41 Fussilat (Erklärt) 54 61 Mekkanisch
42 asch-Schura (Die Beratung) 53 62 Mekkanisch
43 az-Zukhruf (Der Goldprunk) 89 63 Mekkanisch
44 ad-Dukhan (Der Rauch) 59 64 Mekkanisch
45 al-Dschasiya (Die Kniende) 37 65 Mekkanisch
46 al-Ahqaf (Die Dünen) 35 66 Mekkanisch
47 Muhammad 38 95 Medinensich
48 al-Fath (Der Sieg) 29 111 Medinensisch
49 al-Hudschurat (Die Gemächer) 18 106 Medinensisch
50 Qaf 45 34 mekkanisch
51 adh-Dhariyat (Die Aufwirbelnden) 60 67 Mekkanisch
52 at-Tur (Der Berg) 49 76 Mekkanisch
53 an-Nadschm (Der Stern) 62 23 Mekkanisch
54 al-Qamar (Der Mond) 55 37 Mekkanisch
55 ar-Rahman (Der Barmherzige) 78 97 Medinensisch
56 al-Waqia (Das Ereignis) 96 46 Beispiel
57 al-Hadid (Das Eisen) 29 94 Medinensisch
58 al-Mudschadala (Der Streit) 22 105 Medinensisch
59 al-Haschr (Die Versammlung) 24 101 Medinensisch
60 al-Mumtahina (Die Geprüfte) 13 91 Medinensisch
61 as-Saff (Die Einreihung) 14 109 Medinensisch
62 al-Dschumu'a (Der Freitag) 11 110 Medinensisch
63 al-Munafiqun (Die Heuchler) 11 104 Beispiel
64 at-Taghabun (Der verlorene Gewinn) 18 108 Beispiel
65 at-Talaq (Die Scheidung) 12 99 Beispiel
66 at-Tahrim (Das Verbot) 12 107 Beispiel
67 al-Mulk (Die Herrschaft) 30 77 Beispiel
68 al-Qalam (Die Schreibfeder) 52 2 Mekkanisch
69 al-Haqqa (Die Wahrheit) 52 78 Mekkanisch
70 al-Maaridsch (Die Himmelsleiter) 44 79 Mekkanisch
71 Nuh (Noah) 28 71 Mekkanisch
72 al-Dschinn (Die Dschinn) 28 40 Mekkanisch
73 al-Muzzammil (Der Verhüllte) 20 3 Mekkanisch
74 al-Muddaththir (Der Bedeckte) 56 4 Mekkanisch
75 al-Qiyama (Die Auferstehung) 40 31 Mekkanisch
76 al-Insan (Der Mensch) 31 98 Medinensisch
77 al-Mursalat (Die Entsandten) 50 33 Mekkanisch
78 an-Naba (Die Ankündigung) 40 80 Mekkanisch
79 an-Naziat (Die Entreißenden) 46 81 Mekkanisch
80 Abasa (Er runzelte die Stirne) 42 24 Mekkanisch
81 at-Takwir (Das Einhüllen) 29 7 Mekkanisch
82 al-Infitar (Die Spaltung) 19 82 Mekkanisch
83 al-Mutaffifin (Die Betrüger) 36 86 Mekkanisch
84 al-Inschiqaq (Das Zerbrechen) 25 83 Mekkanisch
85 al-Burudsch (Die Türme) 22 27 Mekkanisch
86 at-Tariq (Die bei Nacht kommende) 17 36 Mekkanisch
87 al-A'la (Der Allerhöchste) 19 8 Mekkanisch
88 al-Ghaschiya (Die Bedeckende) 26 68 Mekkanisch
89 al-Fadschr (Die Morgendämmerung) 30 10 Mekkanisch
90 al-Balad (Die Stadt) 20 35 Mekkanisch
91 asch-Schams (Die Sonne) 15 26 Mekkanisch
92 al-Lail (Die Nacht) 21 9 Mekkanisch
93 ad-Duha (Der Morgen) 11 11 Mekkanisch
94 al-Inschirah (Das Weiten) 8 12 Mekkanisch
95 at-Tin (Der Feigenbaum) 8 28 Mekkanisch
96 al-Alaq (Der Sich-Anklammernde) 19 1 Mekkanisch
97 al-Qadr (Die Bestimmung) 5 25 Mekkanisch
98 al-Bayyina (Der klare Beweis) 8 100 Medinensisch
99 az-Zalzala (Das Beben) 8 93 Medinensisch
100 al-Adiyat (Die Rennenden) 11 14 Mekkanisch
101 al-Qaria (Die Polternde) 11 30 Mekkanisch
102 at-Takathur (Die Sucht nach Mehr) 8 16 Mekkanisch
103 al-Asr (Der Nachmittag) 3 13 Mekkanisch
104 al-Humaza (Der Stichler) 9 32 Mekkanisch
105 al-Fil (Der Elefant) 5 19 Mekkanisch
106 Quraisch (Die Quraisch) 4 29 Mekkanisch
107 al-Maun (Die Hilfeleistung) 7 17 Mekkanisch
108 al-Kauthar (Die Fülle) 3 15 Mekkanisch
109 al-Kafirun (Die Ungläubigen) 6 18 Mekkanisch
110 an-Nasr (Die Hilfe) 3 114 Medinensisch
111 al-Masad (Die Palmfaser) 5 6 Mekkanisch
112 al-Ikhlas (Die Aufrichtigkeit) 4 22 Mekkanisch
113 al-Falaq (Das Frühlicht) 5 20 Mekkanisch
114 an-Nas (Die Menschen) 6 21 Mekkanisch

Herabsendungszeit

Hauptartikel: Mekkanische und medinensische Suren

Den bekannten Meinung von Korangelehrten zufolge werden die Suren des Korans je nach Zeitpunkt ihrer Offenbarung in zwei allgemeine Kategorien eingeteilt in „mekkanische“ und „medinensische“ Suren.[16] Auf dieser Grundlage beinhaltet die Kategorie „mekkanisch“ das, was vor der Auswanderung des Propheten (s.) nach Medina offenbart wurde, und Kategorie „medinensisch“, was nach der Ankunft des Propheten (s.) offenbart wurde. Wenn also nach der Hijra (Auswanderung eine Sure oder ein Vers offenbart wurde, so wird es eine medinensische Sure sein; Auch, wenn die Offenbarung in der Stadt Mekka oder während einer Reise des Propheten (s.) erfolgte, wie bei den Versen, die während der Eroberung von Mekka oder im Hajjat al-Wadaa (Abschiedspilgerfahrt) herabgesandt wurden.[17]

Einige Korangelehrte unterteilten die Suren jedoch nicht nach dem Zeitpunkt der Offenbarung, sondern nach dem Ort der Herabsendung oder der Zielgruppe der Suren. So ist nach dem lokalen Kriterium das, was in Mekka und seiner Umgebung wie Mina, Arafat und Hudaybiyah offenbart wurde, mekkanisch, auch wenn es nach der Hijra geschah, und das was in Medina und seiner Umgebung wie Badr und Uhud offenbart wurde, medinensisch.[18] Aber nach dem Kriterium des Publikums der Suren ist alles, was den Menschen von Mekka offenbart wurde, mekkanisch wie es mit dem Ausdruck „O Leute“ offenbart wurde, und was den Menschen von Medina offenbart wurde, ist medinensisch wie auch das was mit dem Ausdruck „O ihr, die ihr glaubt“ offenbart wurde[19]

Kategorie: kurze und lange Suren

Die Suren des Korans wurden auch aufgrund ihrer Kürze, Länge und anhand der Anzahl der Verse in Tiwal, Ma'un, Mathani und al-Mufasal unterteilt.[20]

  • Sab' Tiwal (arabisch: سبع طوال): Suren, die aufgrund der hohen Anzahl der Verse so bezeichnet werden, es sind die Suren al-Baqarah, Al-i-Imran, an-Nisa, al-Ma'ida, al-An'am, al-A'raf und al-Anfal (oder Sure Yunus anstelle der Sure al-Anfal).[21]
  • Mi'un (arabisch: مئون): Suren, die kürzer sind als die sieben langen Suren, aber immer noch mehr als hundert Verse beinhalten, diese Suren sind Yunus (oder Sure al-Anfal), al-Tauba, an-Nahl, Hud, Yusuf, al-Kahf, al-Isra, al-Anbiya, Taha, al-Mu'minun, al-Schu'ara und as-Safat.[22]
  • Mathani (arabisch: مثانی): Es gibt fast zwanzig Suren im Koran, deren Verszahl weniger als 100 beträgt.[23]
  • al-Mufasal: Diese Suren befinden sich am Ende des Korans.[24] Sie sind kurz und durch ein Bismillah voneinander getrennt.[25]

Andere Kategorien

Aza'im, Musabb'ihat, Hawamim, Mumtahinat, Hamidat, Chaharqul, Tawasin Muawwazatain und Zahrawan gehören zu weiteren Kategorien, die bezüglich der Suren des Korans erwähnt wurden.[26]

  • Aza'im oder Aza'im as-Sujjud (arabisch: عزائم السجود): In den Suren as-Sajdah, al-Fussilat, an-Najm und al-Alaq gibt es Verse, bei denen man sich im gleichen Moment, wenn jemand sie liest oder hört, niederwerfen soll.[27]
  • Hawamim (arabisch: حوامیم): Von Sure vierzig (Sure al-Ghafir) bis Sure sechsundvierzig (Surah al-Ahqaf) beginnen mit den monogrammierten Buchstaben „Ha Mim“.[28] In all diesen Suren wird unmittelbar nach den monogrammierten Buchstaben, der Koran und dessen Offenbarung“ erwähnt.[29]
  • Musabbihat (arabisch: مسبّحات): Die Suren al-Hadid, al-Hascht, as-Saf, al-Jumu'a und at-Taghabun beginnen mit der Verherrlichung Gottes.[30]

Die Anzahl der Suren des Korans

Die meisten Forscher gehen davon aus, dass die Anzahl der Suren des Korans 114 beträgt.[31] Einige Autoren sind jedoch der Meinung, es sind 112, ohne dabei die Verse des Korans reduziert zu haben.[32] Diese Ansicht wurde als berühmte schiitische Theorie eingeführt, ebenso, dass die Suren Fil und Quraisch und auch die Suren Dhuha und Inschirah nicht zwei unabhängige Suren sind, sondern eine einzige.[33] Diese Theorie entstand nach der Zusammenfassung zweier verschiedener Gruppen von Überlieferungen.[34] Laut einer Reihe von Hadithen soll die betende Person nur eine, aber vollständige Sure des Korans nach der Sure al-Hamd lesen[35] und gemäß einer anderen Gruppe von Hadithen, soll eine betende Person nach dem Rezitieren der Sure al-Hamd, wenn sie gerne die Sure al-Fil rezitieren möchte auch die Sure Quraisch rezitieren, und wenn sie die Sure adh-Dhuha rezitieren möchte, sollte sie die Sure al-Inscharah hinzufügen.[36]

Bei Ablehnung dieser Theorie stellten einige Forscher eine andere Möglichkeit vor diese beiden Kategorien von Überlieferungen zu kombinieren. Obwohl nach Al-Fatiha al-Kitab nur eine Sure rezitiert werden soll, sind ihrer Meinung nach die Suren al-Fil und Quraisch sowie die Suren adh-Dhuha und al-Inschirah von dieser Regel ausgenommen.[37] Laut einigen schiitischen und sunnitischen Kommentatoren sind auch die Suren al-Anfal und at-Tauba eine Sure und ohne die Verse des Korans zu reduzieren gehen sie davon aus, dass die Anzahl der Suren des Korans 113 Suren beträgt.[38] Laut einiger sunnitischen Überlieferungen hätte der Unterschied in der Anzahl der Suren dazu geführt, dass Verse gekürzt oder hinzugefügt wurden.[39]

Gemäß der Überlieferung von Suyuti in dem Buch al-Itiqan betrug die Mushaf von Abdullah b. Mas'ud, 112 Suren, da er die Mu'awwazatain (Suren, die mit der Zufluchtsuche bei Gott beginnen) nicht zum Koran zählte.[40] Außerdem ging Suyuti davon aus, der Mushaf von Ubayy b. Ka'b enthielte deshalb einhundertsechzehn Suren, da Ubayy b. Ka'b dem Koran zwei Suren namens Khal' und Hafd (خلع و حفد) hinzugefügt habe.[41] Einige Orientalisten fügten der Anzahl der Koransuren ebenso zwei Suren hinzu, indem sie die Suren al-Alaq und al-Muddaththir in zwei Teile teilten und die Anzahl der Suren aufgrunddessen 116 betrug.[42]

Benennung der Suren

Jede Sure des Korans hat einen besonderen Namen, der oft den einleitenden Worten der jeweiligen Sure oder dem darin Inhalt und den darin verborgenen Botschaften entnommen ist. Wie zum Beispiel die Sure Al-Baqarah, sie wird anlässlich der Erwähnung der Kuh der Israeliten so benannt oder die Sure an-Nisa, welche aufgrund der Erwähnung von Regelungen in Bezug auf Frauen ihren Namen erhielt.[43]

Einige Suren des Korans haben sogar mehr als einen Namen, as-Suyuti erwähnte 25 Namen für die Sure al-Hamd.[44]

Unterschiedliche Meinungen gibt es darüber, ob diese Benennungen vom Propheten (s.) unter der Führung der Gabriels erfolgte oder von den Gefährten vorgenommen wurden.[45] Einige Korangelehrte wie Zarkashi und as-Suyuti glauben, dass die Namensgebung der Suren durch den Propheten vorgenommen wurde[46] und man die Suren nicht mit einem anderen Namen rezitieren darf.[47]

Unter Berufung auf die Tatsache, dass eine anderweitige Benennung der Suren verboten ist, führten einige Autoren dies als literarisches Wunders des Korans ein. Sie glauben, dass durch diese Namen der Hauptzweck der Sure verstanden werden kann.[48] Seyyed Mohammad Hossein Tabatabai und Abdullah Jawadi Amoli erklärten die Benennung von Suren für verboten, da die Benennung durch den Propheten (s.) bereits erfolgte.[49] Nach der Meinung von Jawadi Amoli ist es unwahrscheinlich, dass eine Sure, die über großes Wissen, tiefe Weisheit und viele Gebote verfügt, nach einem Tier benannt werden kann oder Sure al-An'am, die vierzig monotheistische Argumente enthält nach einem Tier benannt wurde oder Sure an-Naml, die tiefes Wissen und Geschichten vieler Propheten beinhaltet nach einer Ameise benannt wurde.[50]

Die Reihenfolge der Suren

Die meisten Forscher glauben, dass die Anordnung der koranischen Suren im Mushaf nicht auf Befehl des Gesandten Gottes erfolgte, sondern die Gefährten sie auf diese Weise arrangierten.[51] Eines der Argumente, die zur Unterstützung dieser Ansicht angeführt werden: Der Unterschied in der Reihenfolge der Suren im Mushaf der Gefährten.[52]

Der Mushaf von Imam Ali (a.) basiert nicht auf dem aktuellen Mushaf, sondern auf der Reihenfolge, in der die Suren offenbart wurden.[53] Die aktuelle Version des Korans, die unter Muslimen existiert, ist die Version, die auf Befehl von Uthman bin Affan, dem dritten Kalifen[54] zusammengestellt und von Imam Ali (a.) und anderen Imamen (a.) genehmigt wurde.[55]

Einige Korangelehrte glauben jedoch, dass die aktuelle Anordnung der Koransuren durch den Gesandten Gottes (s.) organisiert wurde.[56] Davon glauben wiederum manche, dass die Suren zueinander in Verbindung stehen und ein Gleichgewicht schaffen.[57]

Eine andere Gruppe ist der Meinung, dass die Reihenfolge der Suren des Korans eine Mischung aus Gebote des Propheten und Ijtihad sei; Dies bedeutet, dass die Reihenfolge einiger Suren auf Befehl des Gesandten Gottes (s.) angeordnet wurde, die Reihenfolge einiger anderer Suren durch Ijtihad und auf der Meinung der Gefährten beruht, die für die Sammlung des Korans auf Befehl Uthmans verantwortlich waren.[58]

Siehe auch: Osmanischer Mushaf

Die Offenbarung der ersten und letzten Sure

Es gibt drei Theorien über die erste Sure, die dem Propheten offenbart wurde; Einige betrachteten die ersten Verse der Sure al-Alaq, einige die ersten Verse der Sure al-Muddathir und einige die Sure Fatiha al-Kitab als die erste Sure, die dem Propheten Muhammad (s.) offenbart wurde.[59] Mohammad Hadi Ma'refat, der Autor des Buches At-Tamhid, glaubt, dass die ersten Verse der Sure al-Alaq zwar die ersten Verse waren, die dem Propheten offenbart wurden, und dass die ersten Verse der Sure al-Muddathir die ersten Verse waren, die dem Propheten (s.) nach der Zeit der Fatrat (nach Jesus und bevor Muhammad zum Propheten berufen wurde) offenbart wurden, doch die erste Sure, die auf den Propheten (s.) vollständig herabgesandt wurde war die Sure al-Hamd.[60]

In Bezug auf die letzte dem Propheten ( s.) offenbarte Sure halten einige die Sure Bara'at (Sure at-Tauba), einige die Sure an-Nasr und einige die Sure al-Ma'ida für die letzte Sure.[61] In einer Überlieferung von Imam Sadiq (a.) war die letzte Sure, die dem Propheten offenbart wurde, Sure Nasr.[62] Da die Sure an-Nasr vor der Eroberung Mekkas und die Sure at-Tauba danach offenbart wurde, glaubt Muhammad Hadi Ma'refat, dass, obwohl die ersten Verse der Sure at-Tauba nach der Sure an-Nasr offenbart wurden, aber die letzte Sure, die auf den Propheten (s.) auf einmal herabgesandt worden war, war die Sure an-Nasr.[63]

Vorzüge der Suren

Hauptartikel: Vorzüglichkeiten der Suren

In den ersten schiitischen Hadith-Quellen werden zahlreiche Hadithe über die Vorzüge der Suren erwähnt, und Kapitel unter demselben Titel sind in Büchern wie al-Kafi[64] und Thawab al-A'mal[65] zu finden. Erst Perioden später setzten sich einige Gelehrte in ihren Büchern mit diesen Hadithen auseinander.[66] Auch in sunnitischen Hadith-Quellen gibt es viele Hadithe über die Vorzüge einiger Suren und Verse.[67] Allerdings sind diese diese Überlieferungen in ihrer Kette und bezüglich ihres Inhalts fragwürdig und und viele von ihnen werden als Fälschung bezeichnet.[68]

Fußnoten

  1. Maaref, Mabahesi Dar Tarikh wa Ulum Korani, S.52
  2. Rokni, Aschnaee Ba Ulum Koran, S.104
  3. Maaref, Mabahesi Dar Tarikh wa Ulum Korani, S.52
  4. Tabatabaee, Al-Mizan, B.13, S.230-231
  5. Maaref, Daramadi Bar Tarikh Koran, S.137
  6. Maaref, Daramadi Bar Tarikh Koran, S.137
  7. Zarghani, Manahil al-Irfan, B.1, S.344
  8. Khamegar, Sakhtar Hindisi Surehaye Koran, S.14-19
  9. Mir, «Peiwastegi Sure, Tahawuli Dar Tafsir Koran Dar Gharn Bistom», S.443
  10. Tabatabaee, Al-Mizan, B.1, S.16
  11. Mir, «Peiwastegi Sure, Tahawuli Dar Tafsir Koran Dar Gharn Bistom», S.438
  12. Makarim Schirazi, Koran wa Akharin Payambar, S.307
  13. Maaref, Daramadi Bar Tarikh Koran, S.137
  14. Maaref, Daramadi Bar Tarikh Koran, S.138
  15. Maaref, Daramadi Bar Tarikh Koran, S.138
  16. Ma'rifat, Al-Tamhid, B.1, S.131
  17. Ma'rifat, Al-Tamhid, B.1, S.130
  18. Soyuti, Al-Itghan, B.1, S.55
  19. Soyuti, Al-Itghan, B.1, S.56 und 81
  20. Ahmadian, Koranschenasi, S.56-57
  21. Radmanesch, Aschnaee Ba Ulum Koran, S.150
  22. Radmanesch, Aschnaee Ba Ulum Koran, S.150
  23. Ma'rifat, Al-Tamhid, B.1, S.282
  24. Ramyar, Tarikh Koran, S.595
  25. Ramyar, Tarikh Koran, S.595
  26. Ramyar, Tarikh Koran, S.595-596
  27. Bani Haschemi, Tauzih al-Masa'il Maraji', B.1, S.592-593
  28. Ramyar, Tarikh Koran, S.596
  29. Soyuti, Tanasogh al-Durar, S.115
  30. Tabatabaee, Al-Mizan, B.19, S.144
  31. Mohammadi, Surusch Asemani, S.99
  32. Eine Gruppe von Autoren, Ulum al-Quran Ind al-Mofassirin, S.273
  33. Eine Gruppe von Autoren, Ulum al-Quran Ind al-Mofassirin, S.273
  34. Daschti, «Barresi Wahdat Dhuha wa Inschirah, wa Fil wa Quraisch», S.77-78
  35. Kulaini, Al-Kafi, B.3, S.314
  36. Siehe: Tusi, Tahzib al-Ahkam, B.2, S.72; Tabrisi, Majma al-Bayan, B.10, S.827
  37. Tabatabaee, Al-Mizan, B.20, S.365; Daschti, «Barresi Wahdat Dhuha wa Inschirah, wa Fil wa Quraisch», S.87
  38. Tabatabaee, Al-Mizan, B.9, S.146; Soyuti, Al-Itghan, B.1, S.228
  39. Soyuti, Al-Itghan, B.1, S.229
  40. Soyuti, Al-Itghan, B.1, S.229
  41. Soyuti, Al-Itghan, B.1, S.229
  42. Badawi und Sayyedi, Defa' Az Koran Dar Barabar Araye Khawarschenasan, S.175
  43. Soyuti, Al-Itghan, B.1, S.203
  44. Soyuti, Al-Itghan, B.1, S.193-196
  45. Abu Schahba, Al-Madkhal le-Dirasat al-Quran, S.321
  46. Siehe: Zarkaschi, Al-Borhan, B.1, S.376; Soyuti, Al-Itghan, B.1, S.192
  47. Abu Schahba, Al-Madkhal le-Dirasat al-Quran, S.321
  48. Khamegar, Sakhtar Hindisi Surehaye Koran, S.132
  49. Tabatabaee, Koran Dar Islam, S.219; Jawadi Amoli, Tasnim, B.2, S.27
  50. Jawadi Amoli, Tasnim, B.2, S.27
  51. Fiqhizade, Pazhuheschi Dar Nazm Koran, S.72
  52. Ramyar, Tarikh Koran, S.598
  53. Mofid, Al-Masail al-Sarawiyya, S.79
  54. Fiqhizade, Pazhuheschi Dar Nazm Koran, S.73
  55. Ma'rifat, Al-Tamhid, B.1, S.341-342
  56. Soyuti, Al-Itghan, B.1, S.223; Sobhi Salih, Mabahith fi Ulum al-Quran, S.71
  57. Soyuti, Tartib Suwar al-Quran, S.32
  58. Ibn Atiyya, Al-Moharrar al-Wajiz, B.1, S.50
  59. Soyuti, Al-Itghan, B.1, S.106-108; Ma'rifat, Al-Tamhid, B.1, S.124-126
  60. Ma'rifat, Al-Tamhid, B.1, S.127
  61. Ma'rifat, Al-Tamhid, B.1, S.127
  62. Saduq, Uyun Akhbar al-Riza, B.2, S.6
  63. Ma'rifat, Al-Tamhid, B.1, S.128
  64. Kulaini, Al-Kafi, B.2, S.596
  65. Saduq, Thawab al-A'mal, S.103
  66. Siehe: Horr Ameli, Wasail al-Schia, B.6, S.37; Majlisi, Bihar al-Anwar, B.89, S.223 und B.110, S.263; Burujerdi, Jame Ahadith al-Schia, B.23, S.790
  67. Malik b. Anas, Al-Muwatta, B.1, S.202; Bokhari, Sahih Bokhari, B.6, S.187-189; Tirmizi, Sunan al-Tirmizi, B.4, S.231
  68. Nasiri, «Chegunegi Ta'amol Ba Riwayat Faza'il wa Khawas Ayat wa Suwar», S.67

Quellenverzeichnis

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