Sure Ghafir
az-Zumar Sure Ghafir Fussilat | |
Suren Nr | 40 |
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Ǧuz | 24 |
Offenbarung | |
Offenbarungsreihenfolge | 50 |
Mekkanisch/Medinensich | Mekkanisch |
Statistik | |
Versanzahl | 85 |
Wortanzahl | 1228 |
Buchstabenanzahl | 5109 |
Die Sure Ġāfir (arabisch: سورة غافر ) ist die 40. Sure des Korans und eine der mekkanischen Suren dieses heiligen Buches. Sie befindet sich im 24. Ǧuz. Die Sure Ġāfir wird auch al-Mu᾽min (arabisch: سُورَةُ المُؤْمِن) genannt, weil sie über die Gläubigen des Volkes von Pharao (Mu᾽min al-Fir᾽awn) spricht. In dieser Sure geht es hauptsächlich um den vergeblichen Kampf der Ungläubigen zur Vernichtung der Wahrheit (des Korans). In dieser Sure wird auch die Geschichte des Propheten Moses (a.) und die von Pharao erwähnt. Ebenso werden hier die Zeichen der Einheit Gottes und die der Ungültigkeit des Polytheismus angeführt.
Einer der bekannten Verse dieser Sure ist der 60. Vers, in dem Gott die Menschen dazu auffordert, ihn anzurufen, damit er ihnen antwortet. In den Tafsīr-Büchern gibt es bezüglich der Interpretation dieses Verses vielzählige Überlieferungen, vorallem über die Wichtigkeit des Bittgebets als bester Gottesdienst. Zudem geht es hier auch um jene Gründe, warum und welche Bittgebete unerfüllt bleiben. In einer Überlieferung des Propheten (s.) wird über die Vorzüglichkeit des Rezitierens der Sure Ġāfir gesagt, wer diese Sure rezitiert, der wird am Tag des Gerichts nicht in Hoffnungslosigkeit verfallen.
Vorstellung
Benennung
Der Titel der Sure Ġāfir entstammt dem dritten Vers.[1] Ġāfir ist einer der Namen Gottes und bedeutet der Vergebende.[2] Die Sure Ġāfir wird auch al-Mu᾽min genannt, weil sie die Geschichte des Gläubigen des Volkes Pharao aufgreift.[3] Für diese Sure werden auch noch zwei weitere Namen erwähnt: Ḥā'-mīm al-Ulā (حم الأولی) und Ṭawl (طَوْل).[4]
Offenbarungsort und Reihenfolge
Die Sure Ġāfir zählt zu den mekkanischen Suren und ist in der Offenbarungsreihenfolge die 60. Sure, welche auf den Propheten (s.) herabgesandt wurde.[5] In der jetzt vorliegenden Koranversion (Muṣḥaf) ist sie die 40. Sure und befindet sich im 24. Ǧuz᾽ des Korans.[6]
Anzahl der Verse und weitere Eigenschaften
Die Sure enthält 85 Verse, 1228 Wörter und 5109 Buchstaben. Sie gehört zu den Maṯānī-Suren.[7]
Inhalt
Laut des Tafsīrs al-Mīzān besteht der zentrale Inhalt dieser Sure aus dem Kampf der Ungläubigen gegen die Wahrheit (des Korans) und die Vernichtung derselben. Sie versuchen das, was ihnen offenbart wurde, als vergeblich und ungültig dazustellen, wobei Gott sie an die versprochenen Strafen erinnert .[8]
Die Diskussionen in dieser Sure, kurz zusammengefasst in fünf Themenbereiche:
- Die ersten Verse dieser Sure lenken die Aufmerksamkeit auf Gott und auf einige seiner schönen Namen;
- Warnung der Ungläubigen vor den Strafen in dieser Welt und im Jenseits;
- Die Geschichte von Moses (a.) und Pharao und des Gläubigen des Volkes Pharaos;
- Zeichen des Beweises der Einheit Gottes und der Ungültigkeit des Polytheismus;
- Aufruf des Propheten (s.) zur Geduld und Standhaftigkeit und Erwähnung der göttlichen Gaben.[9]
Bekannte Verse
Hauptartikel: Der Vers der Erfüllung des Bittgebets
Euer Herr sagt: „Ruft Mich an, so erhöre Ich euch. Gewiß, diejenigen, die sich aus Hochmut weigern, Mir zu dienen, werden in die Hölle gedemütigt eingehen.“(Vers 60)
Das Tafsīr Nemūneh enthält Überlieferungen für die Erklärung dieses Verses hinsichtlich der Wichtigkeit des Bittgebets und die Bedingungen seitens seiner Erfüllung. Über die Wichtigkeit des Bittgebets wird erwähnt, dass es ein Gottesdienst ist und dass eine Person, die mit dem Rezitieren von Bittgebeten beschäftigt ist, besser ist als eine Person, die mit dem Gottesdienst beschäftigt ist. In diesen Überlieferungen wird auch erwähnt, dass es Positionen bei Gott gibt, die nur durch Bittgebete möglich sind zu erreichen und dass das Flehen besser ist als das Rezitieren des Korans. [10]
Über die Bedingungen für die Erfüllung von Bitten wird erwähnt, dass das Bitten bei vier Gruppen von Menschen nicht beantwortet wird:
- Eine Person, die zu Hause sitzt und sagt: "O Gott, gib mir Proviant!"
- Ein Mann, der über seine Frau verärgert ist und betet, sie loszuwerden (ihm wird [vom Göttlichen] gesagt: "Hast du nicht das Recht, dich von ihr scheiden zu lassen?")
- Eine Person, die ihr Eigentum verschwendet und dann sagt: "O Gott, gib mir Proviant!"
- Eine Person, die jemandem etwas geliehen hat, ohne jemanden als Zeugen zu benennen [und dann bestreitet der Empfänger es]. Dem Geber wird [vom Göttlichen] gesagt: Habe ich dir nicht befohlen, jemanden beim Ausleihen als Zeugen zu nehmen?[11]
Der Gläubige des Volkes Pharaos (Mu'min Al Fir᾽awn)
Hauptartikel: Der Gläubige des Volkes Pharaos
Die Verse 28 bis 45 der Sure Ġāfir erzählen die Geschichte des Gläubigen des Volkes [[Pharaos]. Er war der Cousin und Schatzmeister des Pharaos, welcher seinen Glauben eine lange Zeit vor Pharao versteckte.[12] Als Pharao ihm gegenüber misstrauisch wurde, praktizierte er Taqiyya (vorsorgliche Verstellung) und versteckte seinen Glauben durch Tawriya, was ihm das Leben rettete.[13] Während der öffentlichen Einladung von Prophet Moses (a.), als die Magier an Moses (a.) zu glauben begannen, offenbarte auch der Gläubige aus dem Volke Pharaos seinen Glauben. Er wurde ebenso von Pharao getötet wie die Magier. Während seine Hände und Finger am Kreuz schon fast gefühllos geworden waren, zeigte er auf sein Volk und sagte: Folgt mir, damit ich euch auf den Weg der Rechtschaffenheit und Vollkommenheit führe.[14]
Vorzüglichkeiten und Eigenschaften
Vom Propheten (s.) wurde überliefert, dass, wenn eine Person die Sure Ġāfir rezitiert, am Tage des Gerichts nicht hoffnungslos wird und zu denen gehört, die Gott in dieser Welt fürchten. Wenn jemand diese Sure schreibt und sie an eine Wand eines Gartens hängt, wird dieser Garten grün und fruchtbar, und wenn jemand sie schreibt und in seinem Geschäft anbringt, wird sein Geschäft erfolgreich sein.[15]
In einer anderen Hadithe des Propheten wird erwähnt, dass jemand, der in den Gärten des Paradieses wandeln möchte, Suren in seinem Nachtgebet rezitieren sollte, die mit "Ha'-mim" beginnen.[16]
Geschichten und historische Berichte
- Erwähnung des Volkes Noahs (a.) und der Ablehnung der Propheten (s.) von den Nationen
- Mission von Moses (a.): Einladung von Pharao, Hāmān und Korah (Qārūn); Vorwurf von Magieanwendung durch Mose (a.), Mordbefehl an den Gläubigen.
- Geschichte des Gläubigen des Volkes Pharaos: Entscheidung Pharaos Moses (a.) zu töten, der Aufruf des Gläubigen an das Volk Pharaos und an Pharao, Warnung vor dem gleichen Schicksal des Volkes Noah (a.), 'Ād und Ṯamūd, Warnung vor der Ablehnung der Zeichen Gottes, Pharaos Befehl an Hāmān einen hohen Turm zu bauen, um Gott zu sehen, die Einladung des Gläubigen an das Volk Pharaos zum Glauben und zur Befolgung der Propheten (a.)
- Offenbarung des Buches an Moses (a.), in den Versen (23-54)
Fußnoten
- ↑ Makārem Šīrāzī, Nāṣer, Tafsīr Nemūneh, 1371 n.i.S., B.20, S.5.
- ↑ Rāġib Iṣfahānī, Mufradāt al-Fāẓ al-Qur᾽ān, "ġafara", S.609.
- ↑ Makārem Šīrāzī, Nāṣer, Tafsīr Nemūneh, 1371 n.i.S., B.20, S.5.
- ↑ Dānešnāme-ie Qur᾽ān wa Qur᾽ānpažūhī, 1377 n.i.S., B.2, S.1249.
- ↑ Ma᾽refat, ᾽Ulūm-e Qur᾽ānī, 1371 n.i.S., S.167.
- ↑ Dānešnāme-ie Qur᾽ān wa Qur᾽ānpažūhī, 1377 n.i.S., B.2, S.1249.
- ↑ Dānešnāme-ie Qur᾽ān wa Qur᾽ānpažūhī, 1377 n.i.S., B.2, S.1249.
- ↑ Ṭabāṭabāī, Tarǧome-ie Tafsīr al-Mīzān, 1370 n.i.S., B.20, S.4
- ↑ Makārem Šīrāzī, Nāṣer, Tafsīr Nemūneh, 1371 n.i.S., B.20, S.4.
- ↑ Makārem Šīrāzī, Nāṣer, Tafsīr Nemūneh, 1371 n.i.S., B.20, S.147.
- ↑ Makārem Šīrāzī, Nāṣer, Tafsīr Nemūneh, 1371 n.i.S., B.20, S.150.
- ↑ Maḥallātī, Riyāḥein aš-Šarī᾽, B.5, S.153.
- ↑ Maǧlisī, Biḥār al-Anwār, 1362 n.i.S., B.75, S.402.
- ↑ Qummī, Tafsīr Qummī, 1363 n.i.S., B.2, S.258; Maǧlisī, Biḥār al-Anwār, 1362 n.i.S., B.13, S.162.
- ↑ Baḥrānī, al-Burhān fī Tasīr al-Qur᾽ān, 1389 n.i.S., B.4, S.741.
- ↑ aṭ-Ṭabarsī, Maǧma᾽ al-Bayān, 1358 n.i.S., B.21, S.224.
Quellenverzeichnung
- Qur᾽ān-e Karīm, übersetzt von Moḥammad Mahdī Fulādwand, Teheran, Dār al-Qur᾽ān al-Karīm, 1418 n.H./1376 n.i.S.
- Baḥrānī, Hāšim b. Suleimān, al-Burhān fī Tafsīr al-Qur᾽ān, Qum, Mu᾽asisa al-Bi᾽ṯa, Qism ad-Dirāsāt al-Islāmiya, 1389 n.i.S.
- Dānešnāme-ie Qur᾽ān wa Qur᾽ānpažūhī, B.2, Bahā᾽ ad-Dīn Ḫoramšāhī, Teheran, Dustān-Nāhīd, 1377 n.i.S.
- Rāġib Iṣfahānī, Ḥusain b. Muḥammad, Mufradāt al-Fāẓ al-Qur᾽ān, Forschung: Ṣafwān ᾽Adnān Dāwūdī, Beirut, Dār aš-Šāmiya, 1. Auflage, 1412 n.H.
- Ṭabāṭabāī, Sayyid Muḥammad Ḥusain, al-Mīzān fī Tafsīr al-Qur᾽ān, Beirut, Mu᾽asisa al-A᾽lamī lil Maṭbū᾽āt, 2. Auflage, 1974.
- Aṭ-Ṭabarsī, Faḍl b. Ḥasan, Maǧma᾽ al-Bayān fī Tafsīr al-Qur᾽ān, übersetzt von: Bīsotūnī, Maschhad, Āstān Quds Raḍawī, 1390 n.i.S.
- Qumī, ᾽Alī b. Ibrāhīm, Tafsīr al-Qumī, Forschung: Sayyid Ṭayyib Musawī Ǧazāyirī, Qum, Dār al-Kitāb, 4. Auflage, 1367 n.i.S.
- Maǧlisī, Muḥammad Bāqir, Biḥār al-Anwār, Dār al-Kutub Islāmiya, Teheran, 1362 n.i.S.
- Maḥallātī, Ḏabīḥullah, Riyāḥein aš-Šarī᾽a dar Tarǧome Bāniwān Dānešmand-e Šī᾽eh, Teheran, Dār al-Kutub al-Islāmiya.
- Ma᾽refat, Muḥammad Hādī, Āmūzeš-e ᾽Ulūm Qur᾽ān, Markaz Čāp wa Našr-e Sazmān Tablīġāt Eslāmī, 1. Auflage, 1371 n.i.S.
- Makārem Šīrāzī, Nāṣer, Tafsīr Nemūneh, Teheran, Dār al-Kutub al-Islāmiya, 10. Auflage n.i.S.