Sure at-Tur

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Sure at-Tur
Zariyat
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Suren Nr52
Ǧuz27
Offenbarung
Offenbarungsreihenfolge76
Mekkanisch/MedinensichMekkanisch
Statistik
Versanzahl49
Wortanzahl313
Buchstabenanzahl1324

Die Sure aṭ-Ṭūr (arabisch: سورة الطور ) ist die 52. Sure des Korans und eine der mekkanischen Suren dieses heiligen Buches. Sie befindet sich im 27. Ǧuz. Im ersten Vers schwört Gott beim aṭ-Ṭūr (der Berg), wonach auch die Sure benannt wurde. Es wird gesagt, dass aṭ-Ṭūr sich auf den Berg bezieht, auf dem der Prophet Moses (a.) seine Offenbarungen erhielt. Sure aṭ-Ṭūr droht Ungläubigen mit Bestrafung und erwähnt einige ihrer Eigenschaften. Dann beschreibt sie einige der Segnungen des Paradieses und ermahnt die Leugner des Prophetentums des Propheten (s.). Über die Verdienste der Rezitation von Sure aṭ-Ṭūr besagt eine der übermittelten Überlieferung, dass jeder, der sie rezitiert, von der Bestrafung der Hölle fern sein wird, im Paradies seinen Wohnsitz hat und das Wohl dieser Welt und des Jenseits empfangen wird.

Vorstellung

Benennung

Diese Sure wird aṭ-Ṭūr genannt, weil in ihrem ersten Vers auf aṭ-Ṭūr (der Berg) geschworen wird.[1] In dem Tafsīr al-Mīzān schreibt Ṭabāṭabāī: aṭ-Ṭūr bezieht sich auf den Berg, auf dem Moses (a.) die Offenbarung erhalten hat.[2]

Offenbarungsort und Reihenfolge der Suren

Die Sure aṭ-Ṭūr zählt zu den mekkanischen Suren und ist in der Offenbarungsreihenfolge die 76. Sure, welche auf den Propheten (s.) herabgesandt wurde. In der jetzt vorliegenden Koranversion (Muṣḥaf) ist sie die 52. Sure[3] und befindet sich im 27. Ǧuz᾽ des Korans Anzahl der Verse und andere Merkmale

Anzahl der Verse und weitere Eigenschaften

Die Sure enthält 49 Verse, 313 Wörter und 1324 Buchstaben. Sie gehört zu den Mufaṣṣilāt-Suren (mit kurzen Versen).[4]

Inhalt

Laut Tafsīr al-Mīzān besteht das Hauptthema der Sure aṭ-Ṭūr darin, denjenigen Strafe anzudrohen, die gegen die Wahrheit kämpfen. Diese Sure warnt die Ungläubigen vor der Strafe, die ihnen am Tage des Gerichts auferlegt wird, und erklärt wurde sie mit einigen Eiden für endgültig. Ebenso werden einige Attribute dieser Bestrafung erwähnt und im Gegenteil einige der Segnungen der Bewohner des Paradieses beschrieben. Sie ermahnt dann die Leugner des Prophetentums des Propheten (s.) und diejenigen, die ihn verleumdeten. Am Ende befiehlt diese Sure den Propheten (s.) und Gott zu preisen.[5]

Ort des aṭ-Ṭūr Berges

Hauptartikel: Berg Sinai

Der Sinai-Berg befindet sich im Süden der Sinai-Wüste, welche im Nordosten Ägyptens liegt, an der Grenze von Palästina, Jordanien und Saudi-Arabien. Dort befinden sich mehrere Berge, darunter der Sinai Berg.[6] Ibn Manẓūr schreibt, dass Tūr Sinai in Šām liegt.[7] (Im Tafsīr al-Qummī wird erwähnt, dass aṭ-Ṭūr der Name eines Berges ist, der Sinai (oder Ṭūr Sinai) genannt wird.

Einige gehen davon aus, dass mit dem Berg Sinai mehrere Berge gemeint sind und dass die verschiedenen Ereignisse des Ṭūr Sinai auf diesen Bergen stattgefunden haben und nicht nur auf einem bestimmten Berg.[8]

Heute befindet sich im Süden der Sinai-Wüste ein Berg namens Sīnā, unweit des Katharinenklosters.[9]

Vorzüglichkeiten

Hauptartikel: Vorzüglichkeiten der Suren

In Maǧma᾽ al-Bayān heißt es von dem Propheten (s.), dass jedem, der die Sure aṭ-Ṭūr rezitiert, Gott verpflichtet ist, ihn von der Bestrafung der Hölle fernzuhalten und ihn ins Paradies zu bringen.[10] Es wird auch berichtet, dass der Prophet (s.) die Sure aṭ-Ṭūr in seinem Abend-Gebet rezitierte.[11] Weitere Überlieferungen von Imam al-Bāqir (a.) und Imam aṣ-Ṣādiq (a.) besagen, dass Gott demjenigen, der stets die Sure aṭ-Ṭūr rezitiert, das Wohl dieser Welt und des Jenseits geben wird.[12]

Übersetzung

Im Namen Gottes, des barmherzigen Erbarmers

  1. Bei dem Berg;
  2. und bei einem Buch, das in Zeilen niedergeschrieben ist
  3. auf ausgebreiteter Tierhaut;
  4. bei dem vielbesuchten (Gottes)haus
  5. und bei dem erhöhten Dach
  6. und bei dem angefüllten Meer!
  7. Die Strafe deines Herrn wird gewiß hereinbrechen.
  8. Es gibt niemanden, der sie abwehren könnte.
  9. Am Tag, da der Himmel sich heftig hin und her bewegen
  10. und die Berge sich in der Tat bewegen werden,
  11. wehe an jenem Tag den Leugnern (der Botschaft),
  12. die in schweifenden Gesprächen ihr Spiel treiben!
  13. Am Tag, da sie gewaltsam zum Feuer der Hölle gestoßen werden:
  14. „Das ist das Feuer, das ihr für Lüge zu erklären pflegtet.
  15. Ist dies (nun) etwa Zauberei, oder könnt ihr nicht sehen?
  16. Seid ihm ausgesetzt und ertragt es dann standhaft oder nicht, gleich ist es in Bezug auf euch; euch wird nur das vergolten, was ihr zu tun pflegtet.“
  17. Die Gottesfürchtigen aber werden in Gärten und Wonne sein.
  18. Sie lassen es sich wohl sein an dem, was ihnen ihr Herr gibt. Und ihr Herr bewahrt sie vor der Strafe des Höllenbrandes.
  19. „Eßt und trinkt als wohlbekömmlich für das, was ihr zu tun pflegtet,
  20. indem ihr euch auf (voreinander)gereihten Liegen lehnt.“ Und Wir geben ihnen als Gattinnen Ḥūrīs mit schönen, großen Augen.
  21. Und denjenigen, die glauben und denen ihre Nachkommenschaft im Glauben nachfolgt, lassen Wir ihre Nachkommenschaft sich (ihnen) anschließen. Und Wir verringern ihnen gar nichts von ihren Werken. Jedermann ist an das, was er erworben hat, gebunden.
  22. Und Wir versorgen sie reichlich mit Früchten und Fleisch von dem, was sie begehren.
  23. Sie greifen darin miteinander nach einem Becher, in dem nichts darin ist, was zu unbedachter Rede verleitet und zu keiner Versündigung.
  24. Und unter ihnen gehen Jünglinge umher, die zu ihnen gehören, als wären sie wohlverwahrte Perlen.
  25. Und sie wenden sich einander zu und fragen sich gegenseitig.
  26. Sie sagen: „Gewiß, früher waren wir inmitten unserer Angehörigen besorgt.
  27. Da erwies Allah uns eine Wohltat und bewahrte uns vor der Strafe des Glutwindes.
  28. Gewiß, früher pflegten wir Ihn anzurufen. Gewiß, Er ist ja der Gütige und Barmherzige.“
  29. So ermahne (nur); du bist ja durch die Gunst deines Herrn weder ein Wahrsager noch ein Besessener.
  30. Oder sagen sie etwa: „Ein Dichter, gegen den wir die (Unglücks)fälle der Zeit abwarten“?
  31. Sag: Wartet ab! Gewiß, ich gehöre mit euch zu denjenigen, die abwarten.
  32. Oder befiehlt ihnen etwa ihr Verstand dies, oder sind sie (vielmehr) Leute, die das Maß (an Frevel) überschreiten?
  33. Oder sagen sie etwa: „Er hat ihn sich selbst ausgedacht“? Nein! Vielmehr glauben sie nicht.
  34. So sollen sie doch eine Aussage gleicher Art beibringen, wenn sie wahrhaftig sind.
  35. Oder sind sie etwa aus dem Nichts erschaffen worden, oder sind sie (gar) selbst die Schöpfer?
  36. Oder haben sie (etwa) die Himmel und die Erde erschaffen? Nein! Vielmehr sind sie nicht überzeugt.
  37. Oder besitzen sie (etwa) die Schatzkammern deines Herrn, oder sind sie es, die die Oberherrschaft ausüben?
  38. Oder haben sie eine Leiter, mit der sie (den Himmel) abhören (können)? Dann soll doch ihr Abhörer eine deutliche Ermächtigung beibringen.
  39. Oder hat Er (für Sich selbst) die Töchter und habt ihr (für euch selbst) die Söhne (bestimmt)?
  40. Oder verlangst du (etwa) von ihnen einen Lohn, so daß sie mit Schulden belastet wären?
  41. Oder besitzen sie (das Wissen über) das Verborgene, so daß sie (es) aufschreiben (können)?
  42. Oder wollen sie eine List anwenden? Aber diejenigen, die ungläubig sind, sind es, die der List erliegen.
  43. Oder haben sie einen anderen Gott als Allah? Preis sei Allah! (und Erhaben ist Er) über das, was sie (Ihm) beigesellen.
  44. Und wenn sie ein Stück vom Himmel herabfallen sähen, würden sie sagen: „Aufgeschichtete Wolken.“
  45. Lasse sie nur, bis sie ihrem Tag begegnen, an dem sie wie vom Donnerschlag getroffen zusammenbrechen werden,
  46. dem Tag, da ihre List ihnen nichts nützen und ihnen keine Hilfe zuteil werden wird.
  47. Gewiß, für diejenigen, die Unrecht tun, wird es eine Strafe außer dieser geben, aber die meisten von ihnen wissen nicht.
  48. Sei standhaft gegenüber dem Urteil deines Herrn. Gewiß, du bist ja vor Unseren Augen. Und lobpreise deinen Herrn, wenn du aufstehst,
  49. und (in einem Teil) von der Nacht, da preise Ihn, und beim Schwinden der Sterne.

Fußnoten

  1. Makārem Šīrāzī, Tafsīr Nemūneh, 1374 n.i.S., B.22, S.408.
  2. Ṭabāṭabāī, al-Mīzān, 1417 n.H., B.19, S.6.
  3. Ma᾽refat, Āmūzeš-e ᾽Ulūm-e Qur᾽ān, 1371 n.i.D., B.2, S.168.
  4. Dānešnāme-ie Qur᾽ān wa Qur᾽ānpažūhī, B.2, S.1237.
  5. Ṭabāṭabāī, al-Mīzān, 1417 n.H., B.19, S. 5 und 6.
  6. Muṣtafawī, at-Taḥqīq fī Kalamāt al-Qur᾽ān al-Karīm, 1360 n.i.S., B.5, S.293.
  7. Ibn Manẓūr, Lisān al-᾽Arab, 14141 n.H., B.4, S.508.
  8. Muṣtafawī, at-Taḥqīq fī Kalamāt al-Qur᾽ān al-Karīm, 1360 n.i.S., B.5, S.293.
  9. Maǧmū᾽e Newisandegan, Mūǧiz Dā᾽irat al-Ma᾽ārif al-Islāmiya, 1418 n.H., B.22, S.699.
  10. aṭ-Ṭabarsī, Maǧma᾽ al-Bayān, 1372 n.i.S., B.9, S.245.
  11. aṭ-Ṭabarsī, Maǧma᾽ al-Bayān, 1372 n.i.S., B.9, S.245.
  12. Scheich Ṣadūq, Ṯawāb al-A᾽māl, 1406 n.H., S.116.

Quellenverzeichnung

  • Qur᾽ān-e Karīm, übersetzt von Moḥammad Mahdī Fulādwand, Teheran, Dār al-Qur᾽ān al-Karīm, 1418 n.H./1376 n.i.S.
  • Ibn Manẓūr, Muḥammad b. Mukrim, Lisān al-᾽Arab, Forschung und Korrektur: Mīr Dāmādī, Ǧamāl ad-Dīn, Beirut, Dār al-Fikr, Dār Ṣādr, 3. Auflage, 1414 n.H.
  • Dānešnāme-ie Qur᾽ān wa Qur᾽ānpažūhī, B.2, Bahā᾽ ad-Dīn Ḫoramšāhī, Teheran, Dustān-Nāhīd, 1377 n.i.S.
  • Scheich Ṣadūq, Muḥammad ibn ᾽Alī, Ṯawāb al-A᾽māl wa ᾽Iqāb al-A᾽māl, Forschung: Ṣādeq Ḥasanzādeh, Teheran, Armaġān Ṭūbā, 1382 n.i.S.
  • Ṭāleqānī, Sayyid Maḥmūd, Partowī az Qur᾽ān, Teheran, Šerkat-e Sahāmī Entešār, 4. Auflage, 1362 n.i.S.
  • Ṭabāṭabāī, Sayyid Muḥammad Ḥusain, al-Mīzān fī Tafsīr al-Qur᾽ān, Beirut, Mu᾽asisa al-A᾽lamī lil Maṭbū᾽āt, 2. Auflage, 1974.
  • Aṭ-Ṭabarsī, Faḍl b. Ḥasan, Maǧma᾽ al-Bayān fī Tafsīr al-Qur᾽ān, übersetzt von: Bīsotūnī, Maschhad, Āstān Quds Raḍawī, 1390 n.i.S.
  • Qummī, ᾽Alī b. Ibrāhīm, Tafsīr al-Qummī, Forschung: Sayyid Ṭayyib Musawī Ǧazāyirī, Qum, Dār al-Kitāb, 4. Auflage, 1367 n.i.S.
  • Maǧmū᾽e Newisandegān, Mūǧiz Dā᾽irat al-Ma᾽ārif al-Islāmiya, Markaz aš-Šārqa lil Ibdā᾽ al-Fikrī, 1. Auflage, 1408 n.H.
  • Muṣṭafawī, Ḥasan, at-Taḥqīq fī Kalimāt al-Qur᾽ān al-Karīm, Teheran, Bongāh Tarǧome wa Našr-e Ketāb, 1360 n.i.S.
  • Ma᾽refat, Muḥammad Hādī, Āmūzeš-e ᾽Ulūm Qur᾽ān, Markaz Čāp wa Našr-e Sazmān Tablīġāt Eslāmī, 1. Auflage, 1371 n.i.S.
  • Makārem Šīrāzī, Nāṣer, Tafsīr Nemūneh, Teheran, Dār al-Kutub al-Islāmiya, 10. Auflage n.i.S.

Fußnoten