Sure as-Saffat
Yasin as-Saffat Sad | |
Suren Nr | 37 |
---|---|
Ǧuz | 23 |
Offenbarung | |
Offenbarungsreihenfolge | 56 |
Mekkanisch/Medinensich | Mekkanisch |
Statistik | |
Versanzahl | 182 |
Wortanzahl | 866 |
Buchstabenanzahl | 3903 |
Die Sure aṣ-Ṣāffāt (die sich Reihenden) (arabisch: سورة الصّافّات) ist die 37. Sure des Qurʾāns. Sie gehört zu den mekkanischen Suren und befindet sich im 23.Teil (Ğuzʾ) . Der Titel bezieht sich auf diejenigen, die in einer Reihe stehen. Es heißt, dass damit die Engel gemeint sind, die sich aneinanderreihen oder die Gläubigen, die die Ritualgebete gemeinschaftlich verrichten. Die Sure behandelt die Hauptthemen Tauḥīd (Monotheismus), Polytheisten, denen mit dem Tag des Gerichtes gedroht wird und Verkündung der frohen Botschaft für die Gläubigen. Sie befasst sich außerdem mit der Geschichte der Opferung Ismaels und mit einigen Teilen der Geschichten der Propheten Noah (a.), Abraham (a.), Isaak (a.), Mose (a.), Aaron (a.), Elia (a.), Lot (a.) und Jona (a.).
Zu den berühmten Versen dieser Sure gehört der Vers "Salām-un ʿalā El-Yāsīn" (Friede sei über Elia (Vers 130)), der auch "Āl-i Yāsīn" ausgesprochen wird und sich auf die Ahl al-Bait des Propheten Muhammad (s.) bezieht. Laut Überlieferungen wird derjenige, welcher diese Sure Freitags rezitiert, vor jeglichem Unheil geschützt sein. Er wird weiterhin vom Leiden im Diesseits ferngehalten werden und seine Versorgung bzw. sein Lebensunterhalt (Rizq) wird vermehrt..
Vorstellung
Bezeichnung
Die Bezeichnung der Sure ergibt sich aus dem ersten Vers, in dem "aṣ-Ṣāffāt" erwähnt wird.[1] Der Titel betrifft diejenigen, die in einer Reihe stehen.[2] Es heißt, hier sind die Engel gemeint, die sich im Himmel aneinanderreihen oder die Gläubigen, die die Ritualgebete gemeinsam verrichten und diejenigen, die sich dem Dschihad anschließen.[3]
Reihenfolge und Offenbarungsort
Die Sure "aṣ-Ṣāffāt" gehört in die mekkanische Zeit und ist der Offenbarungsreihenfolge nach die 56. Sure, die dem Propheten (s.) offenbart wurde. Sie ist jedoch in der heutigen Muṣḥaf gebräuchlichen Sammlung die 37. Sure[4] und befindet sich im 23.Teil (Ğuzʾ) des heiligen Qurʾāns..
Anzahl der Verse und weitere Eigenschaften
Die Sure besteht aus 182 Versen, 866 Wörtern und 3903 Buchstaben. Was die Größe betrifft, gehört sie zu den Miʾun Suren (Suren mit etwa 100 Versen).[5] Sie ist die erste Sure, die mit einer Reihe von Schwüren beginnt.[6]
Inhalt und Rezeption
Laut Tafsir al-Mizan handelt das Hauptthema dieser Sure vom Monotheismus (Tauḥīd), den Polytheisten, denen mit dem Tag des Gerichts gedroht wird, der Verkündung der frohen Botschaft für die Gläubigen und den guten Ergebnissen und den bösen Folgen, die die beiden Gruppen auf sich nehmen müssen.[7] Basierend auf Tafsir-i Nemuna befasst sich die Sure mit fünf Themen:
- ٍ Einer Gruppe von Engeln und einer Gruppe von ungehorsamen Satanen gegen diese und ihr Schicksal.
- Verleugnung des Prophetentums (Nubuwwa) und des jenseitigen Lebens (Maad) durch die Ungläubigen und die dadurch entstehenden schlimmen Folgen am Tag der Auferstehung für sie (Qiyama).
- Die Geschichten der Propheten Noah (a.), Abraham (a.), Isaak (a.), Mose (a.), Aaron (a.), Elia (a.), Lot (a.) und Jona (a.).
- der Glaube an die Verwandtschaft zwischen Gott und den Dschinn sowie Gott und den Engel, welcher zu den schlimmsten Arten des Polytheismus gehört.
- Sieg der Armee der Wahrheit über die Armeen des Unglaubens, des Polytheismus und der Heuchelei. Ihnen wird eine gewaltige Strafe zuteil werden.[8]
Opferung Ismaels
Die Verse 100 bis 107 der Sure “aṣ-Ṣāffāt“ handeln von der Geschichte der Mission des Propheten Abraham, seinen eigenen Sohn zu opfern. Es steht in diesen Versen geschrieben, dass Abraham im Traume sah, er solle seinen Sohn opfern. Als die beiden sich in ihr Geschick ergaben und er ihn mit der Stirn auf den Boden legte, da rief Gott ihm zu, der Traum ist wahr, aber seine Bedeutung wäre bereits erfüllt und so schaffte Gott Ersatz für ihn durch ein herrliches Schlachtopfertier (ein Widder gemäß der Exegesen). Gott bezeichnet dieses Ereignis als "klare Prüfung".
In den Versen wird nicht auf Einzelheiten eingegangen, zum Beispiel Abrahams Sohn, der hier namenlos bleibt und deshalb von schiitischen Autoren basierend auf Überlieferungen mit Ismael (nicht Isaaq) identifiziert wird.[9] [10]
Bekannte Verse
سَلَامٌ عَلَی إِلْ یاسِینَ
"Salām-un ʿalā El-Yāsīn" (Friede sei über Elia (Vers 130)
Es kommt zu Differenzen über die Rezitation dieses Verses zwischen den Qurʾān-Lesern. Manche Rezitatoren sprechen es "Āl-i Yāsīn" aus, was als Ahl al-Bait (a.) gedeutet wird, und einige andere sprechen es "El-Yāsīn" aus, was sich auf den Propheten "Elia" bezieht.[11] Gemäß einer Überlieferung von Imam al-Sadiq (a.) betrifft "Āl-i Yāsīn" die Ahl al-Bait (a.), weil "Yāsīn" einer der Namen des Propheten Muhammad (s.) ist. Allāma Ṭabāṭabāʾī hält diese Überlieferung erst dann für wahr, wenn dieser Versteil "Āl-i Yāsīn" ausgesprochen wird, welcher unter sieben verschiedenen zulässigen Lesarten des Qurʾāns dem Nāfiʿ, Yaʿqūb, Zaid und Ibn ʿĀmir entspricht.[12] Einige sunnitische Gelehrte berichteten von Ibn ʿAbbās, dass "Āl-i Yāsīn" sich auf die Ahl al-Bait des Propheten (s.) bezieht.[13]
Historische Berichte
Auf folgende Ereignisse wird in der Sure “aṣ-Ṣāffāt“ hingewiesen:
- Gott errettete Prophet Noah (a.) und die Seinen aus großer Not. Er machte seine Nachkommenschaft zu Überlebenden. Danach ließ Er die anderen ertrinken. (Verse 75-83)
- Die Geschichte des Propheten Abraham (a.): Er schlug die Götzen kurz und klein und verbot den Menschen diese anzubeten, er wurde deswegen in das Feuer geworfen; die Geschichte der Opferung Ismaels (a.); Gott verkündete Abraham die frohe Botschaft von einem trefflichen Sohn, nämlich Isaak. (Verse 83-113)
- Die Errettung der Propheten Moses (a.) und Aaron (a.) und ihres Volkes aus großer Bedrängnis; Gott gab beiden das klare Buch (die deutliche Schrift) und leitete sie auf den rechten Weg. (Verse 114-123)
- Elias (a.) Mission und sein Aufruf an die Menschen Gott anzubeten, doch sein Volk nannte ihn einen Lügner. (Verse 124-132)
- Lots (a.) Mission, Gott errettete ihn und die Seinen, bis auf seine Frau und sein Volk, die vernichtet wurden. (Verse 133-137)
- Jonas (a.) Mission, die Flucht vor seinem Volk, sein Überleben im Bauch des Fisches; er kehrte danach zu seinem Volk zurück und sie wurden gläubig. (Verse 138-148)
Vorzüglichkeiten und Vorteile
Es wird von Imam al-Sadiq (a.) überliefert, dass, wer diese Sure Freitags rezitiert, vor jeglichem Unheil geschützt sein wird. Er wird weiterhin vom Leiden im Diesseits ferngehalten und es wird seine Versorgung bzw. sein Lebensunterhalt (Rizq) vermehrt. Satan würde seinem Eigentum, seinem Körper und seinen Kindern keinen Schaden zufügen und wenn er stirbt, indem er diese Sure am Vorabend oder am Tag seines Todes rezitiert hat, so wird er am Tag der Auferstehung als Märtyrer auferweckt, und er wird zusammen mit den Märtyrern die höchste Stufe des Paradieses erlangen.[14]
Fußnoten
- ↑ Makārim Šīrāzī, Nāṣir, Barguzīde Tafsīr-e nimūne, 1382 nach dem Iranischen Kalender, B. 4, S. 130.
- ↑ Ṭabāṭabāʾī, Sayyid Muḥammad Ḥusain, al-Mīzān, 1974 n.Chr., B. 17, S. 120.
- ↑ Ṭabarsī, Faḍl ibn al-Ḥasan, Mağmaʿ al-bayān fī tafsīr al-Qurʾān, 1415 n.H., B. 8, S. 296.
- ↑ Maʿrifat, Āmūzeš-e ʿulūm-e Qurʾān, 1371 nach dem Iranischen Kalender, B. 2, S. 168.
- ↑ Ḫurram Šāhī, Dānešnāmeh Qurʾān wa Qurʾān pažūhī, 1377 nach dem Iranischen Kalender, B. 2, S. 1248.
- ↑ Makārim Šīrāzī, Nāṣir, Barguzīde Tafsīr-e nimūne, 1382 nach dem Iranischen Kalender, B. 4, S. 130.
- ↑ Ṭabāṭabāʾī, al-Mīzān, 1974 n.Chr., B. 17, S. 120.
- ↑ Makārim Šīrāzī, Nāṣir, Barguzīde Tafsīr-e nimūne, 1382 nach dem Iranischen Kalender, B. 4, S. 129.
- ↑ Kulainī, Al-Kāfī, 1407 n.H., B. 4, S. 208.
- ↑ Māzandarānī, Šarḥ furūʿ al-Kāfī, 1429 n.H., B. 4, S. 402.
- ↑ Ṯaʿlabī, al-Kašf wa al-bayān ʿan tafsīr al-Qurʾān, 1422 n.H., B. 8, S. 169.
- ↑ Ṭabāṭabāʾī, al-Mīzān, 1974 n.Chr., B. 17, S. 158-159.
- ↑ Suyūṭī, al-Durr al-manṯūr, 1404 n.H., B. 5, S. 286.
- ↑ Scheich Ṣadūq, Muḥammad ibn ʿAlī, Ṯawāb al-aʿmāl wa ʿiqāb al-aʿmāl, 1382 nach dem Iranischen Kalender, S. 217; Baḥrānī, al-Burhān fī tafsīr al-Qurʾān, 1389 nach dem Iranischen Kalender, B. 4, S. 589.
Quellen
- Baḥrānī, Hāšim ibn Sulaimān, al-Burhān fī tafsīr al-Qurʾān, Qum, al-Biʿṯa-Institut, Abteilung von al-Dirāsāt al-Islāmiyya.
- Ṯaʿlabī, Aḥmad ibn Muḥammad, al-Kašf wa al-bayān ʿan tafsīr al-Qurʾān, Beirut, 1422 n.H.
- Ḫāme Gar, Muḥammad, Sāḫtār-e sūrehāye Qurʾān-e karīm, Qum, Našrā-Verlag, 1392 nach dem Sonnenkalender.
- Ḫurram Šāhī, Bahāʾ ad-dīn, Dānešnāmeh Qurʾān wa Qurʾān pažūhī, Dūstān-Verlag, Teheran, 1377 nach dem Sonnenkalender.
- Suyūṭī, ʿAbd al-Raḥmān ibn abī bakr, al-Durr al-manṯūr fī tafsīr bi-l maʾṯūr, Qum, Maktaba von Āyatallāh al-Marʿašī, 1404 n.H.
- Scheich Ṣadūq, Muḥammad ibn ʿAlī, Ṯawāb al-aʿmāl wa ʿiqāb al-aʿmāl, Übersetzung von Muḥammad Riḍā Anṣārī Maḥallātī, Qum, Nasīm kauṯar-Verlag, 1382 nach dem Sonnenkalender.
- Ṭabāṭabāʾī, Sayyid Muḥammad Ḥusain, al-Mīzān fī tafsīr al-Qurʾān, Beirut, 2. Aufl., 1974 n.Chr.
- Ṭabarsī, Faḍl ibn al-Ḥasan, Mağmaʿ al-bayān fī tafsīr al-Qurʾān, Beirut, 1. Aufl., 1415 n.H.
- Kulainī, Muḥammad ibn Yaʿqūb, al-Kāfī, Forschung und Korrektur von ʿAlī Akbar Ġaffārī, Teheran, Dār al-kutub al-Islāmiyya, 4. Aufl., 1407 n.H.
- Māzandarānī, Muḥammad Hādī ibn Muḥammad Ṣāliḥ, Šarḥ furūʿ al-Kāfī, Forschung und Korrektur von Muḥammad Ğawād Maḥmūdī, Qum, 1. Aufl., 1429 n.H.
- Maʿrifat, Muḥammad Hādī, Āmūzeš-e ʿulūm-e Qurʾānī, 1. Aufl., 1371 nach dem Iranischen Kalender.
- Makārim Šīrāzī, Nāṣir und Aḥmad ʿAlī Bābāʾī, Barguzīde Tafsīr-e nimūne, Teheran, Dār al-kutub al-Islāmiyya, 1382 nach dem Iranischen Kalender.