Sure at-Takathur
al-Qari'a at-Takathur al-᾽Asr | |
Suren Nr | 102 |
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Offenbarung | |
Offenbarungsreihenfolge | 16 |
Mekkanisch/Medinensich | Mekkanisch |
Statistik | |
Versanzahl | 8 |
Wortanzahl | 28 |
Buchstabenanzahl | 123 |
at-Takathur (arabisch: سورة التکاثر) ist die 102. Sure des edlen Korans. Sie ist eine mekkanische Sure und befindet sich im 30. Juz dieses Heiligen Buches. Das Wort «Takathur», was so viel bedeutet wie Wetteifer beim Erlangen und bei der Vermehrung von Reichtum, kommt im ersten Vers vor, wonach diese Sure auch benannt wurde. Sie tadelt jene Männer, die mit ihrem Besitz, ihren Kindern und Frauen untereinander prahlen und betont, dass sie in naher Zukunft für die ihnen zuteil gewordene Segnung zur Rechenschaft gezogen werden. Nach einigen Überlieferungen bezieht sich der im letzten Vers erwähnte Segen auf die Ahl al-Bait (a.). Hinsichtlich des Vorzugs der Rezitation der Sure at-Takathur wird in den Überlieferungen berichtet, dass ihre Rezitation der Rezitation von tausend Versen des Korans gleicht.
Vorstellung
- Benennung
Diese Sure wird deshalb at-Takathur genannt, da dieses Wort im ersten Vers vorkommt.[1] Takathur bedeutet Wetteifern beim Ansammeln von Reichtum und um den sozialen Status.[2]
- Offenbarungsort und Reihenfolge der Suren
Die Sure at-Takathur zählt zu den mekkanischen Suren des Korans. Sie ist die 16. auf den Propheten (s.) herabgesandte Sure und die 102.[3] der heute vorliegenden Koranversion (Mushaf und befindet sich im 30. Juzʿ.
- Anzahl der Verse und weitere Eigenschaften
Die Sure at-Takathur enthält 8 Verse, 28 Wörter und 123 Buchstaben. Sie zählt zu den al-Mufassalat-Suren (Suren mit kurzen Versen)[4]
Inhalt
Gott tadelt in dieser Sure jene Menschen, die miteinander beim Anhäufen von Reichtum und bezüglich der Vermehrung von Kindern prahlend wetteifern, eine Eigenschaft, die sie Gott und das wahre Glück vernachlässigen lässt. Diesen Leuten wird damit gedroht, dass sie sehr schnell das Ergebnis dieser unsinnigen Beschäftigungen sehen werden und schon in naher Zukunft für die Gaben, welche ihnen zur Vefügung gestellt wurden zur Rechenschaft gezogen werden.[5]
Offenbarungsanlass
Einige Offenbarungsanlässe bezüglich der Sure at-Takathur werden in dem Buch Majma' al-Bayan angeführt. Nach einem dieser Berichte wurde diese Sure über zwei Stämme der Quraisch, die Kinder von Abd al-Manaf b. Qusai und die Kinder von Sahm b. Amr offenbart. Sie waren stolz auf ihre vielen adligen Nachkommen und prahlten damit. Jede Gruppe sagte, dass ihre Kinder den anderen Gruppen zahlenmäßig überlegen seien und zählten sie auf. Die von Banu ʿAbd al-Manaf waren dabei zahlreicher als die anderen. Schließlich sagten die Söhne Sahms sogar, wir sollten auch unsere Toten zählen, sie gingen zu den Gräbern und zählten sie. Die Kinder von Sahm waren demzufolge mehr als die Nachkommen von Abd al-Manaf, weil in den Tagen der al-Jahiliyya Zeit (Unwissenheit vor dem Islam) Geburten zahlreicher waren.[6]
Der Segen durch die Ahl al-Bait (a.)
- Hauptartikel: Ahl al-Bait (a.)
Im letzten Vers dieser Sure wird erwähnt, dass man im Jenseits nach den Gaben und auf welchem Wege sie verwendet wurden befragt wird. In einer Überlieferung von Imam as-Sadiq (a.) heißt es, dass mit Gaben hier die Ahl al-Bait (a.) gemeint sei. In dieser Überlieferung heißt es, dass Abu Hanifa – ein sunnitischer Großgelehrter – Imam as-Sadiq (a.) nach der Bedeutung dieses Verses fragte. Doch der Imam fragte zuerst ihn, was er denn denke, was mit naiim gemeint sei, worauf Abu Hanifa antwortete, Essen und Wasser. Imam as-Sadiq (a.) sagte, wenn Gott dich am Tag der Auferstehung anhalten würde, um dich nach jedem einzelnen Bissen und nach jedem Schluck zu befragen, so musst du sehr lange dort stehen bleiben. Mit naiim sind wir die Ahl al-Bait (a.) gemeint. Gott schuf durch uns zwischen den Menschen Freunschaft, nach dem sie in Streit gefallen und miteinander befeindet waren und er hat sie durch uns zum Islam geführt. Dies ist eine Gabe, über die man von Gott befragt wird, also über den Propheten (s.) und seine Familie.[7]
Vorzug und Auswirkung
Bezüglich des Vorzugs der Rezitation der Sure at-Takathur wird in den Überlieferungen berichtet, dass, wenn jemand diese Sure liest, Gott mit ihm nicht über die Gaben, die er ihm in der Welt gegeben hatte, abrechnen wird und es wäre so, als hätte er Tausend Verse aus dem Koran rezitiert.[8] Es wird auch von Imam as-Sadiq (a.) berichtet, wer sie in seinen Pflichtgebeten rezitiert, dem wird Gott den Lohn von 100 Märtyrern gewähren, und wenn er es in den empfohlenen Gebeten rezitiert, wird Gott ihm den Lohn von 50 Märtyrern gewähren und während seiner Pflichtgebete werden vierzig Engelsreihen mit ihm beten.[9] In einigen Überlieferungen werden für diese Sure Auswirkungen angeführt, wie beispielsweise, dass dem Rezitator bis zum nächsten Abend Sicherheit gewährt wird.[10] Imam al-Sadiq (a.) berichtet von dem Propheten (s.), dass er sagte: Wer diese Sure vor dem Schlafengehen liest, wird vor der Qual des Grabes sicher sein.[11]
Fußnoten
- ↑ Dānešnāmeh Qurʿān wa Qurʿānpajūhī, B.2, S.1267.
- ↑ Rāġib Iṣfahānī, Mufradat al-Fāẓ al-Qurʿān, unter den dem Wort kathara
- ↑ Maʿrefat, Āmūzeš-e ʿUlūme Qurʿān, 1371 n.i.S., B.2, S.166.
- ↑ Dānešnāmeh Qurʿān wa Qurʿānpajūhī, 1377 n.i.S., B.2, S.1267.
- ↑ Tabātabāī, al-Mīzān, 1974, B.20, S. 351-352.
- ↑ at-Tabarsī, Mağmaʿ al-Bayān, 1372 n.i.S., B.10, S.811.
- ↑ at-Tabarsī, Mağmaʿ al-Bayān, 1372 n.i.S., B.10, S.813.
- ↑ at-Tabarsī, Mağmaʿ al-Bayān, 1372 n.i.S., B.10, S.810.
- ↑ Scheich aṣ-Ṣadūq, Ṯawāb al-Aʿmāl, 1406 n.H., S.125.
- ↑ Baḥrānī, al-Burhān, 1416 n.H., B.5, S.743.
- ↑ Baḥrānī, al-Burhān, 1416 n.H., B.5, S.743.
Quellenverzeichnis
- Baḥrānī, Sayyid Hāshim, al-Burhān fī Tafsīr al-Qurʾān, Teheran, Bunyād-e Beʿṯat, 1416 n.H.
- Ḫurramšāhī, Bahāʾ ad-Dīn, Dānešnāme-ie Qurʾān wa Qurʾānpajūhī, Teheran: Dūstan-Nāhīd, 1377 n.i.S.
- Maʿrefat, Muḥammad Hādī, Āmūzeš-e ʿUlūm-e Qurʾān, Qom, Markaz-e Chāp wa Našr-e Sāzmān-e Tablīġāt-e Islāmī, 1371 n.i.S.
- Rāghib al-Iṣfahānī, Ḥusain b. Muḥammad, Mufradāt alfāẓ al-Qurʾān, Ṣafwān ʿAdnān Dāwūdī, Beirut, Dār al-Šāmiyya, 1412 n.H.
- Aṣ-Ṣadūq, Muḥammad b. ʿAlī, Ṯawāb al-Aʿmāl wa ʿIqāb al-Aʿmāl, 2. Auflg. Qom, Dār aš-Šarīf ar-Raḍī, 1406 n.H.
- Ṭabāṭabāī, Sayyid Muḥammad Ḥusain, al-Mīzān fī Tafsīr al-Qurʾān, übersetzt ins Persische Musawī Hamidānī, 5. Auflg. Qom, Daftar an-Našr al-Islāmī, 1374 n.i.S.
- At-Tabrisī, Faḍl b. al-Ḥasan, Mağmaʿ al-Bayān, Yazdī Ṭabāṭabāʾī & Rasūlī Maḥallātī, 2. Auflg. Teheran, Nāṣer Ḫosrow, 1372 n.i.S.