Sure az-Zukhruf

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Sure az-Zukhruf
az-Zukhruf
Suren Nr43
Offenbarung
Offenbarungsreihenfolge63
Mekkanisch/MedinensichMekkanisch
Statistik
Versanzahl89
Wortanzahl838
Buchstabenanzahl3609

Die Sure az-Zuḫruf (arabisch: سورة الزخرف) ist die 43. Sure des Korans. Sie ist eine mekkanische Sure und befindet sich im 25. Ǧuz᾽. Zuḫruf bedeutet Prunk oder Schmuck, erwähnt in Vers 35. Diese Sure spricht über den Koran und das Prophetentum des Propheten Muḥammad (s.), über einige Beweise für die Einheit Gottes, den Kampf gegen den Polytheismus und über das Schicksal einiger früherer Propheten und ihre Völker. Laut einigen exegetischen Büchern ist das Hauptthema dieser Sure die Warnungen an die Menschen.

Zwei der bekanntesten Verse dieser Sure sind der 4. und der 70. Vers, von denen der erste von Umm al-Kitāb (Mutter aller Bücher) und der wohlverwahrten Tafel (al-Lawḥ al-Maḥfūẓ) handelt. Der zweite berichtet über den ewigen Wohnsitz der Bewohner der Hölle, die Sicherheit vor der Bestrafung im Grab und das Betreten des Paradieses, welches auch zu den Verdiensten für die Rezitation dieser Sure gehört und in den Überlieferungen erwähnt wird.

Vorstellung

Benennung

Zuḫruf bedeutet Prunk und Schmuck was in Vers 35 erwähnt wird. Ihr Titel ist az-Zuḫruf, weil in den Versen 33 bis 35 auf die Wertlosigkeit des weltlichen Schmucks hingewiesen wird.[1]

Offenbarungsort und Reihenfolge der Suren

Die Sure az-Zuḫruf zählt zu den mekkanischen Suren und ist in der Offenbarungsreihenfolge die 63. Sure, welche auf den Propheten (s.) herabgesandt wurde. In der jetzt vorliegenden Koranversion (Muṣḥaf) ist sie die 43. Sure[2] und befindet sich im 25. Ǧuz᾽ des Korans.

Anzahl der Verse und weitere Eigenschaften

Die Sure enthält 89 Verse, 838 Wörter und 3609 Buchstaben. Sie gehört zu den Maṯānī-Suren[3] und wird auch den Ḥāmīmāt-Suren zugezählt, da sie mit Hā᾽-Mīm (حم) beginnt und die vorhergehende Sure mit einem Eid.[4]

Inhalt

Laut des Tafsīr Nemūneh lassen sich, die in der Sure az-Zuḫruf erwähnten Themen in sieben Bereiche einteilen:

  • Die Bedeutung des Korans und das Prophetentum des Propheten (s.);
  • Einige Beweise für die Einheit Gottes im Universum und die Erinnerung an verschiedene Segnungen Gottes für die Menschen;
  • Kampf gegen den Polytheismus und Ablehnung falscher Zuschreibungen an Gott sowie Vermeidung von blinden Nachahmungen;
  • Erwähnung des Schicksals früherer Propheten und ihres Volkes;
  • Die Auferstehung, Belohnungen für die Gläubigen und Warnungen an die Sünder;
  • Die falschen Kriterien ungläubiger Menschen, welche sie in die Irre führen;
  • Ermahnung;[5]

Nachdem Ṭabāṭabāī das Hauptthema dieser Sure näher betrachtet hatte, warnte er die Menschen im Tafsīr al-Mīzān und schrieb, in dieser Sure wird betont, dass es bei Gott Vorrang hatte Propheten zu den Menschen zu senden und die Ablehnenden und Spötter unter ihnen zu warnen, dass sie umkommen werden. In dieser Sure werden Beispiele aus dem Volk des Propheten Abrahams (a.), des Propheten Moses (a.) und des Propheten Jesus (a) genannt.[6]

Bekannte Verse

Umm al-Kitāb

und gewiß, er ist in der Urschrift des Buches bei Uns wahrlich erhaben und weise.(Vers 4)

Der Titel Umm al-Kitāb wird im Koran dreimal verwendet.[7] Exegeten interpretierten diesen Titel mit Wesen und Grundlage des Buches. Sie bezogen sich dabei auf die Verse 21 und 22 der Sure al-Burūǧ, für sie war das Umm al-Kitab das al-Lawḥ al-Maḥfūẓ.[8] Die wohlverwahrte Tafel ist ein Buch, in dem alle Phänomene der Welt aufgezeichnet und vor jeder Veränderung geschützt sind.[9]

Rukūb-Vers

damit ihr euch auf ihren Rücken zurechtsetzt und hierauf der Gunst eures Herrn gedenkt, wenn ihr euch darauf zurechtgesetzt habt, und sagt: „Preis sei demjenigen, Der uns dies dienstbar gemacht hat! Wir wären hierzu ja nicht imstande gewesen. Und wir werden ganz gewiß zu unserem Herrn zurückkehren.(Vers 13 und 14)

In diesem Vers wird der Mensch auf die göttlichen Gaben aufmerksam gemacht und darauf, dass er ohne Gottes Güte und Barmherzigkeit unfähig wäre Reittiere in seinen Dienst zu nehmen.[10] Der Rukūb-Vers hatte eine breite Auswirkung auf verschiedene Fiqh-Bereiche, wie Ḥaǧǧ.[11]

Ewige Residenz in der Hölle

Gewiß, die Übeltäter (hingegen) werden in der Strafe der Hölle ewig bleiben.(Vers 74)

Ḫulūd (Unsterblichkeit) bedeutet, unsterblich zu werden und lange zu bestehen.[12] Es gibt nicht viele Meinungsverschiedenheiten über das ewige Leben der Bewohner des Paradieses unter islamischen Theologen, die meisten von ihnen akzeptieren dies.[13] In Bezug auf den ewigen Aufenthalt in der Hölle glauben schiitische Theologen jedoch, dass dies nur für Ungläubige spezifisch ist, wenn ein Gläubiger eine größere Sünde begeht, obwohl er bestraft wird, wird er nicht für immer bestraft.[14]

Geschichten und historische Berichte

  • Abraham (a.): Ablehnung der Götzenanbetung (Verse 26-28)
  • Moses (a.): Einladung an den Pharao, Arroganz des Pharaos, Gehorsam der Menschen gegenüber Pharao, ihre Bestrafung (Verse 46-56);
  • Jesus (a.) wurde vom Volk abgelehnt, klare Beweisführung seitens Jesus (a.), Einladung zum Monotheismus, Meinungsverschiedenheiten zwischen den Gruppen (Verse 56-65)

Vorzüglichkeiten und Eigenschaften der Suren

Es wird von Imam al-Bāqir (a.) überliefert, dass jeder, der regelmäßig die Sure az-Zuḫruf rezitiert, vor den Insekten auf der Erde und vor dem Druck im Grab geschützt sein wird, bis er vor Gott steht und aufgrund Seiner Ordnung diese Sure zu ihm kommt und ihn mit sich zum Paradies nimmt.[15] Es wird auch von dem Propheten (s.) übermittelt, dass eine Person, die die Sure az-Zuḫruf rezitiert, zu denen gehören wird, denen am Tag des Gerichts gesagt wird: O meine Diener! Heute werdet ihr keine Angst zu haben brauchen und ihr müsst auch nicht trauern, denn ihr betretet das Paradies ohne Abrechnung.[16]


Fußnoten

  1. Dānešnāme-ie Qur᾽ān wa Qur᾽ānpažūhī, 1377 n.i.S., B.2, S.1250.
  2. Ma᾽refat, Āmūzeš-e ᾽Ulūm-e Qur᾽ānī, 1371 n.i.S., B.2, S.166.
  3. Dānešnāme-ie Qur᾽ān wa Qur᾽ānpažūhī, 1377 n.i.S., B.2, S.1250.
  4. Dānešnāme-ie Qur᾽ān wa Qur᾽ānpažūhī, 1377 n.i.S., B.2, S.1250.
  5. ᾽Alī Bābāī, Bargozīde-ie Tafsīr Nemūneh, 1382 n.i.S., B.4, S.357.
  6. Ṭabāṭabāī, al-Mīzān, 1973, B.18, S.83.
  7. Sure Āl-i ᾽Imrān, Vers 7; Sure ar-Ra᾽d, Vers 39; Sure az-Zuḫruf, Vers 4.
  8. Zamaḫšarī, al-Kaššāf, 1415 n.H., B.2, S.534; aṭ-Ṭabarsī, Maǧma᾽ al-Bayān, 1406 n.H., B.9, S.60; Ālūsī, Ruḥ al-Ma᾽ānī, 1417 n.H., B.12, S.245.
  9. Subḥānī, Ma᾽ aš-Šī᾽a al-Imāmiya, 1413 n.H., S.119-120.
  10. Makārem Šīrāzī, Tafsīr Nemūneh, 1371 n.i.S., B.8, S.440.
  11. Siehe: Ibn Babawai, al-Muqanna᾽, 1415 n.H., S.217.
  12. Beyhaqī, Tāǧ al-Maṣādir, Teheran, B.1, S.13; Ibn Manẓūr, Lisān al-᾽Arab, "Ḫuld".
  13. Aš᾽arī, Maqalāt Islāmīīn wa Iḫtilāf al-Maṣṣalīn, 1400 n.H., S.474; Mufīd, Risāla Šarḥ ᾽Aqāid aṣ-Ṣadūq, S.53-54; Baġdādī, Kitāb Uṣūl ad-Dīn, S.238, 333; Taftāzānī, Šarḥ al-Maqāṣid, B.5, S.134; Fāḍil Miqdād, al-Lawāmi᾽ al-Ilāhiya fī al-Mabāḥiṯ al-Kalāmiya
  14. Siehe: Mufīd, Awā᾽il al-Maqālāt, S.14; Mufīd, Risāla Šarḥ ᾽Aqāid aṣ-Ṣadūq, S.55; Naṣīr ad-Dīn Ṭūsī, 304; ᾽Allāmeh Ḥillī, S.561; Fāḍil Miqdād, al-Lawāmi᾽ al-Ilāhiya fī al-Mabāḥiṯ al-Kalāmiya, S.441-443.
  15. Ṣadūq, Ṯawāb al-A᾽māl wa ᾽Iqāb al-A᾽māl, 1382 n.i.S., B.1, S.221.
  16. Baḥrānī, al-Burhān fī Tafsīr al-Qur᾽ān, 1389 n.i.S., B.4, S.843.

Quellenverzeichnis

  • Qur᾽ān-e Karīm, übersetzt von Muḥammad Mahdī Fulādwand, Teheran, Dār al-Qur᾽ān al-Karīm, 1418 n.H./1376 n.i.S.
  • Ibn Hišām, ᾽Abdulmalik, as-Sīra an-Nabawwiya, Forschung: Muṣṭafā as-Saqā und Ibrāhīm al-Abyārī und ᾽Abdulḥafīẓ Šalabī, Beirut, Dār al-Ma᾽rifa.
  • Irawānī, Bāqir, Durūs Tamhīdīya fī Tafsīr Āyāt al-Aḥkām, Qum, Dār al-Fiqh, 1423 n.H.#
  • Baḥrānī, Sayyid Hāšim, al-Burhān, Tarǧome Reḍā Nāẓemiyān, ᾽Alī Ganǧiyān und Ṣādiq Ḫūršā, Teheran, Kitāb-e Ṣubḥ, Nahād Ketābḫānehā-ie ᾽Umūmī-e Kešwar, 1388 n.i.S.
  • Beyḍāwī, ᾽Abdullah b. ᾽Umar, Anwār at-Tanzīl wa Asrār at-Ta᾽wīl, Beirut, Dār Iḥyā at-Turāṯ al-᾽Arabī, 1418 n.H.
  • Ḥuseiniyān Muqaddam, Ḥusain, Barrasī-ie Tafsīrī Tarīḫī-ie Ḥādeṯe-ie Ifk, Maǧala-ie Tārīḫ Eslām dar Ayine-ie Pažūheš, Nr.7, Herbst 1384.
  • Ḥuweizī, Nūr aṯ-Ṯaqalain, Korrektur: Sayyid Hāšim Rasūli Maḥallātī, Qum, Maṭba᾽at al-᾽Ilmiya, 1383 n.H.
  • Dānešnāme-ie Qur᾽ān wa Qur᾽ānpažūhī, B.2, Bahā᾽ ad-Dīn Ḫoramšāhī, Teheran, Dustān-Nāhīd, 1377 n.i.S.
  • Subḥānī, Ǧa᾽far, Furūġ Abadiyat, Qum, Bustān Ketāb, 1384 n.i.S.
  • Scheich Ṣadūq, Muḥammad ibn ᾽Alī, Ṯawāb al-A᾽māl wa ᾽Iqāb al-A᾽māl, Forschung: Ṣādeq Ḥasanzādeh, Teheran, Armaġān Ṭūbā, 1382 n.i.S.
  • Ṭabāṭabāī, Sayyid Muḥammad Ḥusain, al-Mīzān fī Tafsīr al-Qur᾽ān, Beirut, Mu᾽asisa al-A᾽lamī lil Maṭbū᾽āt, 2. Auflage, 1974.
  • Aṭ-Ṭabarsī, Faḍl b. Ḥasan, Maǧma᾽ al-Bayān fī Tafsīr al-Qur᾽ān, übersetzt von: Bīsotūnī, Maschhad, Āstān Quds Raḍawī, 1390 n.i.S.
  • aṭ-Ṭūsī, Muḥammad b. Ḥasan, at-Tibyān fī Tafsīr al-Qur᾽ān, Forschung und Einleitung: Muḥammad Ǧawād Balāġī, Entešārāt-e Nāṣer Ḫosrow, Teheran, 3. Auflage, 1372 n.i.S.
  • ᾽Amilī, Ǧa᾽far Murtiḍā, aṣ-Ṣaḥīḥ min Sīrat an-Nabī al-A᾽ḍam, Qum, Dār al-Ḥadīṯ, 1426.
  • Fāḍil Miqdād, Miqdād b. ᾽Abdullah, Kanz al-᾽Irfān fī Fiqh al-Qur᾽ān, Korrektur: Muḥammad Bāqir Šarīfzādeh und Muḥammad Bāqir Behbūdī, Teheran, Našr-e Murtaḍawī, 1. Auflage.
  • Faiḍ Kāšānī, Muḥammad b. Murtiḍā (Mullā Muḥsin), Tafsīr aṣ-Ṣāfī, Korrektur: Ḥusain A᾽lamī, Teheran, Našr-e Maktabat aṣ-Ṣadr, 2. Auflage, 1415 n.H.
  • Qummī, ᾽Alī b. Ibrāhīm, Tafsīr Qummī, Qum, Dār al-Kitāb, 1367 n.i.S.
  • Kuleinī, Muḥammad b. Ya᾽qūb, al-Kāfī, Dār al-Kutub al-Islāmiya, Teheran, 1407 n.H.
  • Ma᾽refat, Muḥammad Hādī, Āmūzeš-e ᾽Ulūm Qur᾽ān, Markaz Čāp wa Našr-e Sazmān Tablīġāt Eslāmī, 1. Auflage, 1371 n.i.S.
  • Muqaddas Ardibīlī, Aḥmad b. Muḥammad, Zubdat al-Bayān fī Aḥkām al-Qur᾽ān, Forschung: Muḥammad Bāqir Behbūdī, Teheran, Našr-e Maktabat al-Murtaḍawiya, 1. Auflage.
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  • Makārem Šīrāzī, Nāṣer, Tafsīr Nemūneh, Teheran, Dār al-Kutub al-Islāmiya, 10. Auflage n.i.S.
  • Makārem Šīrāzī, Nāṣer, al-Amṯal fī Tafsīr Kitāb aAlla al-Munzal, Qum, Madrisa Imām ᾽Alī b. Abī Ṭālib, 1421.
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  • Wāqidī, Muḥammad b. ᾽Umar, al-Ma᾽āzī, Forschung Marsden Jones, Markaz an-Našr Maktabat al-A᾽lām Islāmī, 1414 n.H.
  • Yūsifī Ġirawī, Muḥammad Hādī, Mawsū᾽a at-Tārīḫ al-Islāmī, Qam᾽ Maǧma᾽ al-Fikr al-Islāmī, 1423 n.H.