Sure al-Qamar

Aus wikishia
Sure al-Qamar
An-Najm
An-Najm← →Ar-Raḥmān
Suren Nr54
Offenbarung
Offenbarungsreihenfolge37
Mekkanisch/MedinensichMekkanisch
Statistik
Versanzahl55
Wortanzahl342
Buchstabenanzahl1470


Die Sure al-Qamar (arabisch: سورة القَمَر) ist die 54. Sure des Korans. Sie ist eine mekkanische Sure und befindet sich im 27. Ǧuz᾽ dieses Heiligen Buches. Die Sure wird al-Qamar genannt, weil in ihr das Wunder von Šaqq al-Qamar (Mondspaltung) durch den Propheten (s.) erwähnt wird. Die Verse dieser Sure handeln hauptsächlich von Warnungen, von früheren Nationen und von ihren desolaten Umständen am Tage des Gerichts, wenn sie aus ihren Gräbern kommen und zur Rechenschaft gezogen werden. Nationen, deren Namen in der Sure al-Qamar erwähnt werden, sind 'Ād, Ṯamūd, Lūṭ und das Volk Pharaos.

Einer ihrer berühmten Verse besagt, dass der Koran herabgesandt wurde, um aus ihm leicht Lehren ziehen zu können. Dieser Vers wird in der Sure viermal wiederholt. Über die Vorzüglichkeit des Rezitierens dieser Sure wird von dem Propheten (s.) überliefert, dass jeder, der alle zwei Tage die Sure al-Qamar rezitiert, in den Tag des Gerichts eintreten wird, während sein Gesicht hell ist wie der Vollmond.

Vorstellung

Benennung

Diese Sure wird al-Qamar (der Mond) genannt, weil in ihrem ersten Vers über das Wunder von Šaqq al-Qamar (Mondspaltung) gesprochen wird.[1] Ein weiterer Name dieser Sure ist Iqtarabat as-Sā᾽a, der ihrem ersten Vers entnommen wurde. Einige Überlieferungen erwähnen, dass diese Sure auch Mubaiḍḍa genannt wird (abgeleitet von der Wurzel Bayāḍ, was weiß oder Helligkeit bedeutet. [2]

Offenbarungsort und Reihenfolge der Suren

Die Sure al-Qamar zählt zu den mekkanischen Suren und ist in der Offenbarungsreihenfolge die 37. Sure, welche auf den Propheten (s.) herabgesandt wurde. In der jetzt vorliegenden Koranversion (Muṣḥaf) ist sie die 54. Sure[3] und befindet sich im 27. Ǧuz᾽ des Korans.

Anzahl der Verse und weitere Eigenschaften

Die Sure enthält 55 Verse, 342 Wörter und 1470 Buchstaben. Sie gehört zu den Mufaṣṣilāt-Suren und sie umfasst ungefähr die Hälfte eines Ḥizb im Koran.[4]

Inhalt

Die Verse der Sure al-Qamar, mit Ausnahme der beiden letzten (die den Frommen das Paradies und die Nähe zu Gott versprechen), beinhalten Warnungen. In dieser Sure wird zuerst das Wunder von Šaqq al-Qamar [Mondspaltung] erwähnt, das der Prophet (s.) auf Wunsch der Menschen vollbrachte, sie aber nannten ihn einen Magier und lehnten sein Prophetentum ab. Sie folgten ihren Begierden, obwohl sie schockierende Nachrichten über den Tag des Gerichts und über die Geschichten früherer Nationen gehört hatten.

Vorwurfsvoll erwähnt Gott einige dieser Geschichten, wie die des Volkes Noah (a.), der ᾽Ād, Ṯamūd, Lūṭ und des Volkes Pharaos sowie die schmerzhaften Strafen, die sie für die Ablehnung ihrer Propheten erhielten. Dann heißt es weiter, dass die Anhänger des Propheten des Islams sind bei Gott nicht besser angesehen als andere Gläubige, auch sie können nicht gegen den Willen Gottes agieren.[5]

Bekannte Verse

Und Wir haben den Qurʾān ja leicht zum Bedenken gemacht. Aber gibt es jemanden, der bedenkt?(Vers 17, 22, 32, 40)

In den Tafsirbüchern wird bezüglich dieses Verses erwähnt, dass der Ausdruck die Einfachheit des Korans bedeutet, dass Gott die Worte für das Verständnis seiner Inhalte so wählte, dass einfache als auch besondere Menschen leicht Lehren daraus ziehen können.[6] Tatsächlich sind seine Warnungen und Versprechen sehr klar, seine Geschichten wahr und tiefsinnig, seine Gründe stark, seine Logik einwandfrei.[7]

Gewiß, die Gottesfürchtigen werden in Gärten und an Bächen sein,am Sitz der Wahrhaftigkeit, bei einem allmächtigen Herrscher.(Vers 54 und 55)

Diese Verse, die über die materiellen Gaben der Bewohner des Paradieses (große Gärten und fließende Flüsse) sprechen und über ihre geistigen Segnungen (Anwesenheit vor dem allmächtigen König), verheißen den Gottbewussten, die zwei Eigenschaften aufweisen, nur Gutes: Erstens ist das Paradies der Ort der Ehrlichkeit und kein Ort von Sinnlosigkeit. Alles was Gott verheißen hat wird dort verwirklicht und es besteht dort die beste geistige und nicht körperliche Nähe zu Gott.[8]

Historische Berichte und Geschichten

  • Mission des Propheten Noahs (a.), Ablehnung seines Volkes, der Fluch Noahs (a.) und die Flut, Noah (a.) und die Rettung seiner Gefährten (Verse 9–15).
  • Das Volk der ᾽Ād lehnt die Einladung ihres Propheten ab, ein starker Windsturm kommt zu ihrer Bestrafung auf. (Verse 18–20).
  • Das Volk der Ṯamūd und die Ablehnung der Einladung ihres Propheten, das Wunder des Kamels und der Befehl Wasser zu verteilen, die Tötung des Kamels und die Bestrafung, die auf sie zu kommt (Verse 23–31).
  • Das Volk von Lūṭ (a.), Ungehorsam gegenüber ihrem Propheten, der alles vernichtende Steinsturm, die Rettung der Familie des Propheten Lūṭ (a.), Warnung vor der Bestrafung, die Absicht des Volkes von Lūṭ (a.) seine Gäste zu missbrauchen, die göttliche Strafe (Verse 33–39).
  • Propheten werden zum Volke Pharaos gesandt, die Zeichen Gottes werden abgelehnt und die Herabsendung der göttlichen Strafe (Verse 41–42).

Vorzüglichkeiten und Eigenschaften der Suren

In Maǧma al-Bayān wird von dem Propheten (s.) übermittelt, dass jeder, der alle zwei Tage die Sure al-Qamar rezitiert, die Qiyāma (den Tag der Auferstehung betreten wird, während sein Gesicht hell wie der Vollmond sein wird; und es ist besser, wenn ein Mensch jede Nacht diese Sure rezitiert, damit er in den Tag des Gerichts eintritt, während sein Gesicht hell und leuchtend ist.[9]

Ibn ᾽Abbās überlieferte vom Propheten (s.), derjenige, der die Sure al-Qamar rezitiert, wird in der Thora' helles Gesicht genannt, und an dem bestimmten Tag werden die Gesichter hell oder dunkel sein, das Gesicht des Rezitators dieser Sure wird hell sein.[10] Außerdem wird von Imam aṣ-Ṣādiq (a.) übermittelt, dass Gott jeden, der die Sure al-Qamar rezitiert, aus dem Grab auferwecken wird, während er auf einem Pferd aus dem Paradies reitet.[11]

Im Tafsīr al-Burhān werden einige Vorteile für das Rezitieren dieser Sure erwähnt, z.B. von den Menschen geliebt zu werden und als ehrenhaft zu gelten, ebenso werden die Schwierigkeiten dieser Person gelöst werden.[12]

Fußnoten

  1. Makārem Šīrāzī, Tafsīr Nemūneh, 1371 n.i.S., B.23, S.6.
  2. Dānešnāme-ie Qur᾽ān wa Qur᾽ānpažūhī, 1377 n.i.S., B.2, S.1253.
  3. Ma᾽refat, Āmūzeš-e ᾽Ulūm-e Qur᾽ānī, 1371 n.i.S., B.2, S.166.
  4. Dānešnāme-ie Qur᾽ān wa Qur᾽ānpažūhī, 1377 n.i.S., B.2, S.1253.
  5. Ṭabāṭabāī, al-Mīzān, 1973, B.19, S.55.
  6. Ṭabāṭabāī, al-Mīzān, 1973, B.19, S.69.
  7. Makārem Šīrāzī, Tafsīr Nemūneh, 1371 n.i.S., B.23, S.35.
  8. Makārem Šīrāzī, Tafsīr Nemūneh, 1371 n.i.S., B.23, S.81.
  9. aṭ-Ṭabarsī, Maǧma᾽ al-Bayān, 1406 n.H., B.9, S.279.
  10. as-Suyūṭī, al-Fatḥ al-Kabīr, 1423 n.H., B.2, S.234.
  11. Scheich Ṣadūq, Ṯawāb al-A᾽māl, 1382 n.i.S., S.116.
  12. Baḥrānī, al-Burhān, 1416 n.H., B.5, S.213.

Quellenverzeichnis

  • Qur᾽ān-e Karīm, übersetzt von Muḥammad Mahdī Fulādwand, Teheran, Dār al-Qur᾽ān al-Karīm, 1418 n.H./1376 n.i.S.
  • Ibn Hišām, ᾽Abdulmalik, as-Sīra an-Nabawwiya, Forschung: Muṣṭafā as-Saqā und Ibrāhīm al-Abyārī und ᾽Abdulḥafīẓ Šalabī, Beirut, Dār al-Ma᾽rifa.
  • Irawānī, Bāqir, Durūs Tamhīdīya fī Tafsīr Āyāt al-Aḥkām, Qum, Dār al-Fiqh, 1423 n.H.#
  • Baḥrānī, Sayyid Hāšim, al-Burhān, Tarǧome Reḍā Nāẓemiyān, ᾽Alī Ganǧiyān und Ṣādiq Ḫūršā, Teheran, Kitāb-e Ṣubḥ, Nahād Ketābḫānehā-ie ᾽Umūmī-e Kešwar, 1388 n.i.S.
  • Beyḍāwī, ᾽Abdullah b. ᾽Umar, Anwār at-Tanzīl wa Asrār at-Ta᾽wīl, Beirut, Dār Iḥyā at-Turāṯ al-᾽Arabī, 1418 n.H.
  • Ḥuseiniyān Muqaddam, Ḥusain, Barrasī-ie Tafsīrī Tarīḫī-ie Ḥādeṯe-ie Ifk, Maǧala-ie Tārīḫ Eslām dar Ayine-ie Pažūheš, Nr.7, Herbst 1384.
  • Ḥuweizī, Nūr aṯ-Ṯaqalain, Korrektur: Sayyid Hāšim Rasūli Maḥallātī, Qum, Maṭba᾽at al-᾽Ilmiya, 1383 n.H.
  • Dānešnāme-ie Qur᾽ān wa Qur᾽ānpažūhī, B.2, Bahā᾽ ad-Dīn Ḫoramšāhī, Teheran, Dustān-Nāhīd, 1377 n.i.S.
  • Subḥānī, Ǧa᾽far, Furūġ Abadiyat, Qum, Bustān Ketāb, 1384 n.i.S.
  • Scheich Ṣadūq, Muḥammad ibn ᾽Alī, Ṯawāb al-A᾽māl wa ᾽Iqāb al-A᾽māl, Forschung: Ṣādeq Ḥasanzādeh, Teheran, Armaġān Ṭūbā, 1382 n.i.S.
  • Ṭabāṭabāī, Sayyid Muḥammad Ḥusain, al-Mīzān fī Tafsīr al-Qur᾽ān, Beirut, Mu᾽asisa al-A᾽lamī lil Maṭbū᾽āt, 2. Auflage, 1974.
  • Aṭ-Ṭabarsī, Faḍl b. Ḥasan, Maǧma᾽ al-Bayān fī Tafsīr al-Qur᾽ān, übersetzt von: Bīsotūnī, Maschhad, Āstān Quds Raḍawī, 1390 n.i.S.
  • aṭ-Ṭūsī, Muḥammad b. Ḥasan, at-Tibyān fī Tafsīr al-Qur᾽ān, Forschung und Einleitung: Muḥammad Ǧawād Balāġī, Entešārāt-e Nāṣer Ḫosrow, Teheran, 3. Auflage, 1372 n.i.S.
  • ᾽Amilī, Ǧa᾽far Murtiḍā, aṣ-Ṣaḥīḥ min Sīrat an-Nabī al-A᾽ḍam, Qum, Dār al-Ḥadīṯ, 1426.
  • Fāḍil Miqdād, Miqdād b. ᾽Abdullah, Kanz al-᾽Irfān fī Fiqh al-Qur᾽ān, Korrektur: Muḥammad Bāqir Šarīfzādeh und Muḥammad Bāqir Behbūdī, Teheran, Našr-e Murtaḍawī, 1. Auflage.
  • Faiḍ Kāšānī, Muḥammad b. Murtiḍā (Mullā Muḥsin), Tafsīr aṣ-Ṣāfī, Korrektur: Ḥusain A᾽lamī, Teheran, Našr-e Maktabat aṣ-Ṣadr, 2. Auflage, 1415 n.H.
  • Qummī, ᾽Alī b. Ibrāhīm, Tafsīr Qummī, Qum, Dār al-Kitāb, 1367 n.i.S.
  • Kuleinī, Muḥammad b. Ya᾽qūb, al-Kāfī, Dār al-Kutub al-Islāmiya, Teheran, 1407 n.H.
  • Ma᾽refat, Muḥammad Hādī, Āmūzeš-e ᾽Ulūm Qur᾽ān, Markaz Čāp wa Našr-e Sazmān Tablīġāt Eslāmī, 1. Auflage, 1371 n.i.S.
  • Muqaddas Ardibīlī, Aḥmad b. Muḥammad, Zubdat al-Bayān fī Aḥkām al-Qur᾽ān, Forschung: Muḥammad Bāqir Behbūdī, Teheran, Našr-e Maktabat al-Murtaḍawiya, 1. Auflage.
  • Muġniya, Muḥammad Ǧawād, Muġniya, at-Tafsīr al-Kāšif, 1424 n.i.S, Qum, Dār al-Kitāb al-Eslāmī, 1424 n.H.
  • Makārem Šīrāzī, Nāṣer, Tafsīr Nemūneh, Teheran, Dār al-Kutub al-Islāmiya, 10. Auflage n.i.S.
  • Makārem Šīrāzī, Nāṣer, al-Amṯal fī Tafsīr Kitāb aAlla al-Munzal, Qum, Madrisa Imām ᾽Alī b. Abī Ṭālib, 1421.
  • Naǧafī, Muḥammad Ḥasan, Ǧawāhir al-Kalām fī Šarḥ Šarāyi᾽ al-Islām, Qum, 1417 n.H.
  • Wāqidī, Muḥammad b. ᾽Umar, al-Ma᾽āzī, Forschung Marsden Jones, Markaz an-Našr Maktabat al-A᾽lām Islāmī, 1414 n.H.
  • Yūsifī Ġirawī, Muḥammad Hādī, Mawsū᾽a at-Tārīḫ al-Islāmī, Qam᾽ Maǧma᾽ al-Fikr al-Islāmī, 1423 n.H.