Sure al-Alaq

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Sure al-Alaq
al-Alaq
Suren Nr96
Offenbarung
Offenbarungsreihenfolge1
Mekkanisch/MedinensichMekkanisch
Statistik
Versanzahl19
Wortanzahl72
Buchstabenanzahl288


Sure al-ʿAlaq (arabisch: سورة العلق) oder Iqra (إقرأ) ist die erste Sure, welche auf den Propheten (s.) herabgesandt wurde (nach Mehrheit der Exegeten). Diese Sure ist die 96. Sure des Korans. Sie ist eine mekkanische Sure und befindet sich in Juz' 30 dieses Heiligen Buches. Der Name der Sure ist dem zweiten Vers entnommen, in dem auf die Erschaffung des Menschen aus einem Blutgerinnsel (ʿAlaq) verwiesen wird. Diese Sure spricht von der Erschaffung des Menschen, seiner Entwicklung und den Gaben, die Gott ihm beschert hat, obwohl der Mensch Gott gegenüber undankbar und widerspenstig ist. In dieser Sure wird auch auf die schwere Bestrafung für diejenigen hingewiesen, die die Menschen daran hindern, rechtgeleitet zu werden und rechtschaffene Taten zu vollbringen.

Diese Sure ist eine der Suren, die einen Vers enthalten, bei dessen Rezitation oder beim Hören desselben eine Niederwerfung obligatorisch ist. Hier in dieser Sure ist es der letzte Vers. Über die Vorzüglichkeit der Rezitation der Sure heißt es, dass jeder, der sie am Tag oder in der Nacht rezitiert und am selben Tag oder in derselben Nacht stirbt, den Tod als Märtyrer fand und Gott ihn als Märtyrer auferstehen lassen wird, wobei er wie jemand ist, der mit seinem Schwert auf dem Wege Gottes in Begleitung des Propheten (s.) kämpfte.

Vorstellung

  • Benennung

Diese Sure wird ʿAlaq und ʿIqra (oder ʿIqra bism Rabbika) genannt.[1] ʿAlaq bedeutet Blutgerinnsel, der Begriff wurde dem zweiten Vers entnommen. «ʿIqra» bedeutet «lies» und kommt am Anfang der Sure vor.[2] Ebenso wird diese Sure «Qalam» genannt.[3]

  • Offenbarungsort und Reihenfolge der Suren

Die Sure ʿAlaq' zählt zu den mekkanischen Suren des Korans und ist die erste Sure, welche auf den Propheten (s.) herabgesandt wurde.[4] Die Sure ʿAlaq ist die 96. der heute vorliegenden Koranversion (Mushaf[5] und befindet sich im 30. Juz'.

  • Anzahl der Verse und weitere Eigenschaften

Die Sure ʿAlaq' enthält 19 Verse, 72 Wörter und 288 Buchstaben.[6] Sie zählt zu den al-Mufassalat-Suren (Suren mit kurzen Versen) und ist eine der kleinen Suren.[7]

  • Obligatorische Niederwerfung

Diese Sure ist eine der anderen vier (al-'azâ'im) Suren, die einen Vers enthalten,[8] aufgrund dessen eine Niederwerfung obligatorisch ist, wenn sie rezitiert oder gehört wird[9], und in dieser Sure ist es letze Vers, der eine Niederwerfung erfordert. Es gibt spezifische Vorschriften für diese vier Suren, zum Beispiel kann man sie nicht nach der Sure al-Fatiha im Gebet rezitieren, ebenso wie das Rezitieren während des al-Janaba-Zustands und auch während der Menstruation ist es verboten.[10]

Inhalt

Die Verse dieser Sure enthalten jeweils folgende Themen:

  • Zu Beginn wird dem Propheten (s.) empfohlen sie zu rezitieren.
  • Sie spricht von der Erschaffung des Menschen in all seiner Größe aus einem wertlosen Blutgerinnsel.
  • Sie spricht auch über die Entwicklung des Menschseins im Lichte des Segens und der Großzügigkeit, und über sein Erlangen von Wissen.
  • Sie spricht von undankbaren Menschen, die Gott nicht gehorchen.
  • Sie zeigt die schmerzhafte Vergeltung für diejenigen auf, die Menschen daran hindern, rechtgeleitet zu werden und gute Taten zu vollbringen.
  • Am Ende befiehlt sie, sich zu verbeugen und sich Gott zu nähern.[11]

Beginn des Islam durch eine wissenschaftliche Bewegung

Die Sure al-ʿAlaq beginnt mit «rezitiere». Einige Kommentatoren betrachten den Beginn der Sure al-ʿAlaq – welche die erste Offenbarungserfahrung des Propheten des Islam (s.) ist – also diesen Begriff, als ein Zeichen dafür, dass der Beginn des Prophetentums des letzten Propheten Gottes von einer wissenschaftlichen Bewegung[12] und einem kulturellen Befehl begleitet wurde.[13] Ein weiterer Punkt ist, dass die Gelehrten der Koranwissenschaften bezüglich des Verses «Rezitiere im Namen deines Herrn, der erschuf», sagten, dass der Vers im Namen Gottes, des Barmherzigen, ein Kapitel des Koran sei und argumentieren, dass es in diesem Vers ursprünglich geheißen hätte: Rezitiere den Koran im Namen deines Herrn; Doch dann wurde der Begriff «Koran» entfernt.[14]

Offenbarungsanlass

Es wurde von Aischa überliefert, dass Gabriel einmal, als der Prophet (s.) zum Berg Hara ging, zu ihm herabkam und sagte: «O Muhammad, rezitiere!» Der Prophet (s.) sagte: «Ich bin kein Rezitator.» Gabriel umarmte und drückte ihn und sagte noch einmal: «Rezitiere!» Der Prophet (s.) wiederholte seine Antwort. Auch bei diesem zweiten Male tat Gabriel dasselbe, beim dritten Mal sagte er jedoch: «Ich rezitierte im Namen des Herrn, der geschaffen hat ...» (bis zum Ende der fünf Verse). Er sagte dies und verschwand vor den Augen des Propheten (s.). Der Gesandte Gottes (s.), der sehr müde war, als er die erste Offenbarung empfing, kam zurück zu Khadija (s.) und sagte: «Bedecke mich und wirf mir ein Gewand über, damit ich mich ausruhen kann.»[15]

Vorzug und Auswirkung

Hauptartikel: Vorzüge der Suren

Über den Vorzug der Rezitation dieser Sure heißt es, dass jeder, der sie tagsüber oder nachts rezitiert und am selben Tag oder in derselben Nacht stirbt, von Gott unter den Märtyrern wiederbelebt wird und am Tag der Auferstehung wird er wie jemand sein, der mit seinem Schwert auf dem Wege Gottes und in Begleitung des Propheten (s.) kämpfte.[16] Es wird auch erwähnt, dass der Prophet (s.) sagte, jeder, der die Sure Iqra rezitiert, ist wie derjenige, der alle Suren al-Mufassalat rezitiert hat.[17] Andere Vorteile des Rezitierens dieser Sure sind die Sicherheit vor dem Ertrinken auf See, Katastrophen auf Reisen und der Schutz von Eigentum vor Katastrophen und Diebstahl.[18]

Fußnoten

  1. Makārem Šīrāzī, Tafsīr Nemūneh, 1381 n.i.S., B.27, S.151.
  2. Dānešnāme-ie Qurʿān wa Qurʿānpajūhī, B.2, S.1266.
  3. Dānešnāme-ie QurMakārem Šīrāzī, Tafsīr Nemūneh, 1381 n.i.S., B.27, S.151.
  4. Makārem Šīrāzī, Šaʿn Nuzūl Qurʿān, 1385 n.i.S., S.501. Siehe auch: at-Tabarī, Tarğome Tafsīr Tabarī, 1356 n.i.S., B.7, S.2033; Tabātabāī, al-Mīzān, Beirut, B.20, S.322; at-Tūsī, at-Tybyān fī Tafsīr al-Qurʿān, Beirut, B.10, S.378; Abūlfutūḥ ar-Rāzī, Rawḍ al-Ğinān wa Rawḥ al-Ğinān fī Tafsīr al-Qurʿān, 1375 n.i.S., B.20, S.334.
  5. Maʿrefat, Āmūzeš-e ʿUlūm-e Qurʿān, 1371 n.i.S., B.2, S.166.
  6. Rawḥbaḫš, Dānešnāme-ie Sūrehā-ie Qurʿānī, B.2, S.198.
  7. Dānešnāme-ie Qurʿān wa Qurʿānpajūhī, B.2, S.1266.
  8. Dānešnāme-ie Qurʿān wa Qurʿānpajūhī, B.2, S.1266.
  9. Banī Hāšemī, Taḍīḥ al-Masāʿīl Marāğeʿ, B.1, S.615-617.
  10. Qerāʿatī, Tafsīr Nūr, 1388 n.i.S., B.10, S.532.
  11. Makārem Šīrāzī, Tafsīr Nemūneh, 1381 n.i.S., B.27, S.150.
  12. Makārem Šīrāzī, Tafsīr Nemūneh, 1381 n.i.S., B.27, S.158-159.
  13. Qerāʿatī, Tafsīr Nūr, 1388 n.i.S., B.10, S.534.
  14. Makārem Šīrāzī, Tafsīr Nemūneh, 1381 n.i.S., B.27, S.155.
  15. Abūlfutūḥ ar-Rāzī, Rawḍ al-Ğinān wa Rawḥ al-Ğinān fī Tafsīr al-Qurʿān, 1375 n.i.S., B.20, S.335; Erwähnenswert ist, dass Abulfutuh diese Überlieferung von sunnitischen Quellen übernimmt.
  16. at-Tabarsī, Ğawāmiʿ al-Ğāmiʿ, 1378 n.i.S., B.4, S.512.
  17. Abūlfutūḥ ar-Rāzī, Rawḍ al-Ğinān wa Rawḥ al-Ğinān fī Tafsīr al-Qurʿān, 1375 n.i.S., B.20, S.333.
  18. Baḥrānī, al-Burhān fī Tafsīr al-Qurʿān, Muʿasisat al-Biʿṯa, B.5, S.695.

Quellenverzeichnis

  • Abūlfutūḥ ar-Rāzī, Ḥusain b. ʿAlī, Rawḍ al-Ğinān wa Rawḥ al-Ğinān fī Tafsīr al-Qurʿān, Āstān-e Quds Raḍawī, Bunyād Pajūhešhā-ie Eslāmī, Maschhad, 1375 n.i.S.
  • At-Tabarsī, Faḍl b. Ḥasan, Tafsīr Ğawāmiʿ al-Ğāmiʿ, Sāzmān-e Motāleʿeh wa Tadwīn Kutub ʿUlūm-e Eslāmī Dānešgāhā (Samt), Qom, 1378 n.i.S.
  • At-Tabari, Muḥammad b. Ğarīr, Tarğome Tafsīr at-Tabarī, Tus, Teheran, 1356 n.i.S.
  • At-Tūsī, Muḥammad b. Ḥasan, at-Tybyān fī Tafsīr al-Qurʿān, Dār Iḥyā at-Turāṯ al-ʿArabī, Beirut, Libanon, Bī Tā.
  • Banī Hāšemī Ḫomeinī, Sayyid Muḥammad Hasan, Tawḍīḥ al-Masāʿl Marāğeʿ, Daftar-e Našr-e Eslāmī, 3. Auflg. 1378 n.i.S.
  • Baḥrānī, Hāšim b. Sulaimān, al-Burhān fī Tafsīr al-Qurʿān, Forscher: Bunyād Beʿṯat, Wāhed-e Taḥqīqāt-e Eslāmī, Muʿasisat al-Biʿṯa, Qism ad-Dirāsāt al-Islāmiya, Qom, Bī Tā.
  • Rawḥbaḫš, ʿAlī, Dānešnāme-ie Surehā-ie Qurʿānī, Waraʿ Qum, Bī Tā.
  • Tabātabāī, Muḥammad Ḥusain, al-Mīzān fī Tafsīr al-Qurʿān, Muʿasisa al-Aʿlamī lil Matbūʿāt, Beirut, Libanon.
  • Qerāʿatī, Moḥsen, Tafsīr Nūr, Markaz-e Farhangī Darshāī az Qurʿān, Teheran, 1388 n.i.S.
  • Maʿrefat, Muḥammad Hādī, Āmūzeš-e ʿUlūm-e Qurʿān, Markaz-e Čāp wa Našr-e Sāzmān-e Tabliġāt-e Eslāmī, 1. Auflg., 1371 n.i.S.
  • Makārem Šīrāzī, Nāṣer, Tafsīr Nemūneh, Dār al-Kutub al-Islāmiya, Teheran, 1381 n.i.S.
  • Makārem Šīrāzī, Nāṣer, Šaʿn Nuzul-e Āyāt-e Qurʿān, Madrese-ie ʿAlī b. Abī Tālib, 1. Auflg. 1385 n.i.S.