Sure az-Zariyat

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Sure az-Zariyat
Qaf
Qaf← →Tur
Suren Nr51
Ǧuz26,27
Offenbarung
Offenbarungsreihenfolge67
Mekkanisch/MedinensichMekkanisch
Statistik
Versanzahl60
Wortanzahl360
Buchstabenanzahl1546

Die Sure "aḏ-Ḏāriyāt" (die Aufwirbelnden) (arabisch: سورة الذاریات) ist die 51. Sure des Qurʾāns. Sie wurde in Mekka verkündet und befindet sich in den Teilen (Ğuzʾ) 26 und 27 dieses heiligen Buches. "Aḏ-Ḏāriyāt" ist die Pluralform von "aḏ-Ḏāriya", was "die Aufwirbelnden" bedeutet. Das Hauptthema dieser Sure ist das Gericht Gottes. Sowie behandelt die Sure die Einheit Gottes (Tauḥīd), Zeichen Gottes in der Schöpfung, den Bericht von den Gästen Abrahams in seinem Haus und ihrem Auftrag zur Bestrafung des Volkes von Lot, Moses Geschichte und das Schicksal der Völker der ʿĀd, Ṯamūd und Noah.

Einer der berühmten Verse dieser Sure ist Vers 56, der Gottes Dienst als das Ziel der Schöpfung von Dschinnen und Menschen einführt. In Überlieferungen wird über die Vorteile und Vorzüge für das Rezitieren dieser Sure berichtet, darunter zu erwähnen, dass Gott das Leben ihres Rezitators bessern und seinen Lebensunterhalt (Rizq) erhöhen wird.

Vorstellung

Benennung

Der Titel bezieht sich auf den ersten Vers. "Aḏ-Ḏāriyāt" ist die Pluralform von "aḏ-Ḏāriya" und bedeutet heftige Winde, die die Dinge in die Luft aufwirbeln. [1]

Reihenfolge und Offenbarungsort

Die Sure gehört zu den mekkanischen Suren und ist in der Reihenfolge ihrer Offenbarung die 67. Sure, die auf den Propheten Muhammad (s.) herabgesandt wurde. Sie ist jedoch in der heutigen Muṣḥaf gebräuchlichen Sammlung die 51. Sure [2] und steht in den Teilen (Ğuzʾ) 26 und 27 des Qurʾāns.

Anzahl der Verse und weitere Eigenschaften

Die Sure “aḏ-Ḏāriyāt“ enthält 60 Verse, 360 Wörter und 1546 Buchstaben. [3] Was die Größe betrifft, zählt sie zu den Mufaṣṣalāt Suren (Suren mit mehreren kurzen Versen) und umfasst etwa die Hälfte einer Ḥizb des Qurʾāns.[4]

Inhalt

Laut Tafsir al-Mizan hat die Sure das Jenseits zum Hauptthema. [5] Sie beweist die Existenz des Gerichtes, indem sie erwähnt, dass Gott es verheißen hat und dass es ganz sicher eintreffen wird. [6]

Basierend auf Tafsir Nimuna können die Themen der Sure in fünf Hauptthemen unterteilt werden:

  1. Das Jenseits und die damit betreffenden Sachverhalte
  2. Die Einheit Gottes (Tauḥīd) und Seine Zeichen in der Schöpfung
  3. Die Geschichte der geehrten Gäste Abrahams in seinem Haus und ihres Auftrages zur Bestrafung des Volkes von Lot
  4. Kurzer Hinweis auf die Geschichte des Propheten Mose und der Völker der ʿĀd, Ṯamūd und Noah
  5. Kampf der hartnäckigen sturen Völker gegen die früheren Propheten, Trost des Propheten Muhammad (s.) und die Aufforderung an ihn, sich gegen die Gegner zu wehren. [7]

Bekannter Vers

Ziel der Schöpfung des Menschen

وَمَا خَلَقْتُ الْجِنَّ وَالْإِنسَ إِلَّا لِيَعْبُدُونِ (آیه۵۶)

“Ich schuf die Dschinne und die Menschen nur, damit sie mir dienen.“ (Vers 56)

Laut Tafsir al-Mizan besteht das Ziel der Schöpfung des Menschen gemäß diesem Vers nur darin, Gott zu dienen.[8] Es gibt trotzdem keinen Widerspruch, wenn in anderen Koranversen das Ziel der Erschaffung des Menschen etwas anderes dargestellt wird. Weil dies all den Menschen zur Glückseligkeit zuführt. [9]

Historische Geschichten

  • Der Bericht von den geehrten Gästen Abrahams: Die Engel erschienen Abraham in Gestalt der Menschen. Es dauerte nicht lange, bis er ein gebratenes Kalb herbeibrachte. Als er nun sah, dass sie es nicht anrührten, erfasste ihn Furcht vor ihnen. Sie sprachen, dass er sich nicht fürchten sollte. Sie verkündeten ihm die frohe Botschaft von seinem künftigen Sohn Isaak und von dessen künftigem Sohn Jakob nach Isaak. Die Nachricht verwunderte Abrahams Frau, dass sie gebären sollte, da sie doch schon alt war und ihr Mann ein Greis war. Abraham fragte dann die Engel nach ihrem Auftrag. Sie erwiderten ihm auf seine Frage, dass sie zum Volke Lots entsandt waren und dass das Volk Lots bestraft und die Gläubigen errettet werden mussten. (Verse 24-36)
  • Moses Geschichte: Ein weiteres Zeichen war in Moses, als Gott ihn zu Pharao mit offenkundiger Beweismacht sandte. Doch er wandte sich ab und verleumdete ihn mit Zauberei und Besessenheit. Doch Gott ergriff ihn und seine Heerscharen und warf sie ins Meer. (Verse 38-40)
  • Bestrafung des Volkes der ʿĀd (Verse 41-42)
  • Das Volk der Ṯamūd wurde zum Glauben aufgerufen und ihm ein Aufschub gewährt. Doch es lehnte sich gegen seines Herrn Befehl auf und erfasste der Blitzschlag es. (Verse 43-45)
  • Bestrafung des Volkes Noahs, denn es war ein frevelhaftes Volk. (Vers 46)
  • Verleumdung der früheren Propheten mit Zauberei und Besessenheit. (Vers 52)

Vorteile und Vorzüge

In Mağmaʿ al-bayān wird vom Propheten (s.) überliefert, dass derjenige, der die Sure “aḏ-Ḏāriyāt“ rezitiert, zehn Belohnungen für jeden wehenden Wind, erhält. [10] Sheich Saduq gibt eine Überlieferung von Imam al-Sadiq (a.) wieder, dass derjenige, der diese Sure tagsüber oder Nachts rezitiert, Gott sein Leben verbessern, seinen Lebensunterhalt (Rizq) vermehren und sein Grab mit einem Licht bis zum Tage der Auferstehung erleuchten wird.[11]

Fußnoten

  1. Makārim Šīrāzī, Nāṣir, Tafsīr-e nimūne, 1374 nach dem Iranischen Kalender, B. 22, S. 306.
  2. Maʿrifat, Āmūzeš-e ʿulūm-e Qurʾānī, 1371 nach dem Iranischen Kalender, B. 2, S. 166.
  3. Ḫurram Šāhī, Dānešnāmeh Qurʾān wa Qurʾān pažūhī, 1377 nach dem Iranischen Kalender, B. 2, S. 1252.
  4. Ḫurram Šāhī, Dānešnāmeh Qurʾān wa Qurʾān pažūhī, 1377 nach dem Iranischen Kalender, B. 2, S. 1252.
  5. Ṭabāṭabāʾī, al-Mīzān, 1417 n.H., B. 18, S. 364.
  6. Ṭabāṭabāʾī, al-Mīzān, 1417 n.H., B. 18, S. 364.
  7. Makārim Šīrāzī, Nāṣir, Tafsīr-e nimūne, 1374 nach dem Iranischen Kalender, B. 22, S. 303.
  8. Ṭabāṭabāʾī, al-Mīzān, 1417 n.H., B. 18, S. 386.
  9. Ṭabāṭabāʾī, al-Mīzān, 1417 n.H., B. 11, S. 64; B. 18, S. 386.
  10. Ṭabarsī, Faḍl ibn al-Ḥasan, Mağmaʿ al-bayān fī tafsīr al-Qurʾān, 1415 n.H., B. 9, S. 252.
  11. Scheich Ṣadūq, Muḥammad ibn ʿAlī, Ṯawāb al-aʿmāl wa ʿiqāb al-aʿmāl, 1406 n.H., S. 115.

Quellen

  • Ḫurram Šāhī, Bahāʾ ad-dīn, Dānešnāmeh Qurʾān wa Qurʾān pažūhī, B. 2, Teheran, Dūstān-Nāhīd, 1377 nach dem Iranischen Kalender.
  • Scheich Ṣadūq, Muḥammad ibn ʿAlī, Ṯawāb al-aʿmāl wa ʿiqāb al-aʿmāl, Qum, Dār al-Šarīf Raḍī, 1406 n.H.
  • Ṭabāṭabāʾī, Sayyid Muḥammad Ḥusain, al-Mīzān fī tafsīr al-Qurʾān, Qum, Intišārāt Islāmī, 1417 n.H.
  • Ṭabarsī, Faḍl ibn al-Ḥasan, Mağmaʿ al-bayān fī tafsīr al-Qurʾān, Beirut, 1. Aufl., 1415 n.H.
  • Maʿrifat, Muḥammad Hādī, Āmūzeš-e ʿulūm-e Qurʾānī, 1. Aufl., 1371 nach dem Iranischen Kalender.
  • Makārim Šīrāzī, Nāṣir, Tafsīr-e nimūne, B. 1, Teheran, Dār al-kutub al-Islāmiyya, 1374 nach dem Iranischen Kalender.