Sure al-Ankabut
al-Qasas al-Ankabut ar-Rum | |
Suren Nr | 29 |
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Ǧuz | 20,21 |
Offenbarung | |
Offenbarungsreihenfolge | 85 |
Mekkanisch/Medinensich | Mekkanisch |
Statistik | |
Versanzahl | 69 |
Wortanzahl | 983 |
Buchstabenanzahl | 4321 |
Die Sure “al-ʿAnkabūt“ (die Spinne) (arabisch: سورة العَنْکَبوت) ist die 29. Sure und zählt zu den mekkanischen Suren des Qurʾāns. Sie befindet sich in den Teilen (Ğuzʾ) 20 und 21 dieses heiligen Buches. Die Geschichte der Spinne, durch welche die Sure ihren Namen erhielt, befindet sich in Vers 41. Sie beinhaltet ein Gleichnis von der Spinne und ihrem „Haus“. Diese Sure behandelt die Themen - die Einheit Gottes (Tauḥīd), Seine Zeichen in der Schöpfung und den Kampf gegen den Polytheismus-. Zum Trost der nur geringen Anzahl der Muslime zu Beginn des Islams, werden auch Berichte über das Schicksal einiger früherer Propheten angeführt. Sie befasst sich weiterhin mit der Majestät des Qurʾāns und den Beweisen für die Rechtschaffenheit des Propheten Muhammad (s.) sowie der Aufsässigkeit und Widerspenstigkeit seiner Gegner.
Zu den bekanntesten Versen der Sure gehören die Verse 41 und 57. In Vers 41 vergleicht Gott das Vertrauen der Ungläubigen in ihre Götzen mit dem Vertrauen in das Haus einer Spinne. Vers 57 warnt, dass jede Seele den Tod kosten und dann zu Gott zurückgebracht wird. Über die Vorzüglichkeit des Rezitierens dieser Sure wird von dem Propheten (s.) überliefert, dass jeder, der sie rezitiert, für jeden Gläubigen und jeden Heuchler jeweils zehn Belohnungen erhält.
Vorstellung
Benennung
Der Titel der Sure bezieht sich auf das Gleichnis in Vers 41,[1] in welchem Gott die Geschichte der Ungläubigen, die sich ausser Ihm Helfer nehmen mit der Spinne und ihrem Netz vergleicht und ihr Haus als das schwächste aller Häuser bezeichnet. [2]
Reihenfolge und Offenbarungsort
Die Sure “al-ʿAnkabūt“ wird zu den mekkanischen Suren gerechnet und ist der Offenbarungsreihenfolge nach die 85. Sure, die auf den Propheten herabgesandt wurde. Sie ist jedoch in der heutigen Muṣḥaf gebräuchlichen Sammlung die 29. Sure [3] und befindet sich in den Teilen (Ğuzʾ) 20 und 21 des heiligen Qurʾāns..
Anzahl der Verse und weitere Eigenschaften
Diese Sure enthält 69 Verse, 983 Wörter und 4321 Buchstaben. Sie gehört, was die Größe anbelangt, zu den Maṯanī Suren und umfasst etwas mehr als eine Ḥizb (die Hälfte einer (Ğuzʾ)) des Qur᾽āns.[4]
Inhalt
Bei Tafsir-i Nimuna wurde der Inhalt der Sure “al-ʿAnkabūt“ in vier allgemeine Teile gegliedert :Kenntnisse über die Heuchler und ihre Verhaltensweisen bei bestimmten Ereignissen .
- Trost für den Propheten (s.) und für eine kleine Anzahl Gläubige zu Anfang des Islams durch die Erzählung der Lebensabschnitte früherer Propheten wie Noah (a.), Abraham (a.), Lot (a.) und Suaib (a.), deren Geschichten Lehren für ein besseres Verständnis enthalten. .
- Beschreibung der Einheit Gottes (Tauḥīd), der Zeichen Gottes in der Schöpfung und des Kampfes gegen den Polytheismus..
- Verdeutlichung der Schwäche und der Fragilität der Götzen, welche die Götzendiener sich selbst geschaffen hatten, statt den wahren Gott anzurufen, durch das Gleichnis der Spinne und ihrem schwachen Haus. Beschreibung der Majestät und der Erhabenheit des Qurʾāns, der Beweise für die Rechtschaffenheit des Propheten (s.) und der Sturheit seiner Gegner. Mit Hinweis auf Themen wie das Gebet, die Eltern gut zu behandeln und gute Werke zu tun. Sowie die Beschreibung der logischen Argumentationsmethode gegenüber der Gegner.[5]
Herabsendungsanlass
Als Grund für die Offenbarung einiger Verse dieser Sure werden in den Überlieferungen unterschiedliche Geschichten angeführt. Die ersten Verse dieser Sure wurden entweder über ʿAmmār und Yāsir offenbart, die wegen ihres Glaubens an Gott gefoltert wurden oder über jene Muslime, die sich in Mekka befanden. Ein weiterer Grund für die Offenbarung dieser Verse ist, dass die Muslime, die sich in Medina aufhielten, Briefe an die Muslime in Mekka schrieben des Inhalts, dass die Annahme und der Eintritt in den Islam von ihnen nicht akzeptiert wird, es sei denn, sie würden von Mekka nach Medina auswandern. Als diese dann nach Medina aufbrachen, folgten ihnen die Polytheisten von Mekka und töteten einige.[6] Als Grund für die Offenbarung der Verse 10 und 11 wird angegeben, dass sie über diejenigen verkündet wurden, die behaupteten, an Gott zu glauben, doch wenn sie für Gottes Sache Ungemach erlitten, zu ihrem früheren Weg zurückkehrten und die Anfeindung der Menschen mit der Strafe Gottes im Jenseits gleichsetzten.[7]
Bekannte Verse
- مَثَلُ الَّذِينَ اتَّخَذُوا مِن دُونِ اللَّـهِ أَوْلِيَاءَ كَمَثَلِ الْعَنكَبُوتِ اتَّخَذَتْ بَيْتًا ۖ وَإِنَّ أَوْهَنَ الْبُيُوتِ لَبَيْتُ الْعَنكَبُوتِ ۖ لَوْ كَانُوا يَعْلَمُونَ (آیه ۴۱)
“Das Gleichnis derer, die sich Helfer nehmen neben Gott, ist wie das der Spinne, die sich ein Haus erbaut; siehe das schwächste aller Häuser ist fürwahr das Haus der Spinne! Wenn sie doch nur wüssten!“ (Vers 41)
Der Anlass, aufgrunddessen der Vers 41 hergesandt wurde, war, dass Gott die Helfer bzw. die Götzen, die die Polytheisten sich zu ihrem Gott nahmen, mit dem Spinnennetz vergleicht, um zu implizieren, dass diese Götzen ihren Anhängern keinen Nutzen bringen und sie vor keinen Schäden und Nöten schützen können.[8]
- کلُّ نَفْسٍ ذَائِقَةُ الْمَوْتِ ثُمَّ إِلَینَا تُرْجَعُونَ (آیه ۵۷)
“Jede Seele bekommt den Tod zu schmecken. Dann werdet ihr zu uns zurückgebracht.“ (Vers 57)
Der Anlass der Verkündigung des Verses 57 war, dass die Muslime, die in Gebieten der Polytheisten ansässig waren, unter dem Vorwand bei der Auswanderung Hunger und Tod zu erleiden und aufgrund der Entfremdung von ihren Kindern und Verwandten, zu dieser Mühe nicht bereit waren. So offenbarte Gott diesen Vers als Antwort darauf und teilte ihnen mit, dass sie dem Tod nicht entfliehen können.[9]
Vorzüglichkeiten
Über die Vorzüglichkeiten dieser Sure wurde vom Propheten (s.) überliefert, dass dem, der die Sure “al-ʿAnkabūt“ rezitiert, für jeden einzelnen Gläubigen und jeden einzelnen Heuchler (laut manchen Berichten) zehn Belohnungen gegeben wird.[10] Es wurde auch von Imam al-Sadiq überliefert, dass, wer die Suren “al-ʿAnkabūt“ (die Spinne) und ar-Rūm (die Byzantiner) am Vorabend des 23. des Monats Ramaḍān (der dritten Nacht von Lailat al-Qadr (Nacht der Bestimmung)) rezitiert, bei Gott zu den Bewohnern des Paradiesgartens gehört. Der Imam fuhr fort, es gelte für alle ohne Ausnahme und die beiden Suren haben selbstverständlich bei Gott einen hohen Rang. [11] Wer diese Sure beispielsweise mit in Wasser gelöstem Safran aufschreibt und die Schrift danach mit Wasser abwäscht und hinterher dieses Wasser trinkt, wird von Schmerz und Fieber geheilt. Kein Schmerz macht ihn traurig und das Leben macht ihm viel Freude. Die Rezitation der Sure vor dem Einschlafen ist ein Mittel zur Entspannung und des Schlafkomforts.[12]
Historische Berichte
- Geschichte Noahs (a.): 950 Jahre war Noahs (a.) Prophetentum unter seinem Volk, da sie aber Frevler waren, bestrafte Gott sie für ihre Sünden mit einer Sintflut. (Verse 14-15)
- Geschichte Abrahams (a.): War sein Aufruf zum Monotheismus (Tauḥīd) und zur Vermeidung der Götzenanbetung, seine Errettung aus dem Feuer durch Gott, die Fortsetzung des Prophetentums unter seinen Nachkommen, dadurch dass ihm Isaak (a.) und Jakob (a.) geschenkt wurden. (Verse 16-28)
- Geschichte Lots (a.): War sein Glaube an Abrahams (a.) Verkündung, seine Warnung wegen des abscheulichen Verhalten seines Volkes, das Herabsteigen der Engel zu Abraham (a.) und die Mitteilung über die Bestrafung des Volkes von Lot sowie Lots Frau, die unter den sündigen Zurückgelassenen war. (Verse 26-35)
- Das Prophetentum Suaibs (a.),war sein Aufruf Gott zu dienen, den Jüngsten Tag zu fürchten und auf Erden kein Unheil zu verbreiten. Jedoch erklärte sein Volk ihn für einen Lügner und wurde deswegen bestraft. (Verse 36-37)
- Bestrafung der Völker der ʿĀd und Ṯamūd (Vers 38)
- Arroganz von Korah, Pharao und Haman zur Zeit des Prophetentums Moses (a.). Er kam zu ihnen mit den Beweisen, sie aber wurden im Lande überheblich. (Vers 39)
Fußnoten
- ↑ Ḫurram Šāhī, Dānešnāmeh Qurʾān wa Qurʾān pažūhī, 1377 nach dem Iranischen Kalender, B. 2, S. 1245.
- ↑ Sehen Sie den Vers 41
- ↑ Maʿrifat, Āmūzeš-e ʿulūm-e Qurʾānī, 1371 nach dem Iranischen Kalender, B. 2, S. 166.
- ↑ Ḫurram Šāhī, Dānešnāmeh Qurʾān wa Qurʾān pažūhī, 1377 nach dem iranischen Kalender, B. 2, S. 1245.
- ↑ Makārim Šīrāzī, Nāṣir, Barguzīde Tafsīr-e nimūne, 1382 nach dem Iranischen Kalender, B. 3, S. 487.
- ↑ Ṭabarsī, Faḍl ibn al-Ḥasan, Mağmaʿ al-bayān fī tafsīr al-Qurʾān, 1406 n.H., B. 8, S. 427.
- ↑ Suyūṭī, al-Durr al-manṯūr, 1404 n.H., B. 5, S. 142.
- ↑ Ṭabāṭabāʾī, al-Mīzān, 1390 n.H., B. 16, S. 130-131.
- ↑ Makārim Šīrāzī, Nāṣir, Tafsīr-e nimūne, 1371 nach dem Iranischen Kalender, B. 16, S. 329.
- ↑ Ṭabarsī, Faḍl ibn al-Ḥasan, Mağmaʿ al-bayān fī tafsīr al-Qurʾān, B. 8, S. 425.
- ↑ Scheich Ṣadūq, Muḥammad ibn ʿAlī, Ṯawāb al-aʿmāl wa ʿiqāb al-aʿmāl, 1382 nach dem Iranischen Kalender, S. 109.
- ↑ Baḥrānī, Übersetzung von Tafsīr al-Burhān, 1415 n.H., B. 4, S. 301.
Quellen
- Baḥrānī, Hāšim ibn Sulaimān, al-Burhān fī tafsīr al-Qurʾān, Qum, al-Biʿṯa-Institut, 1. Aufl., 1415 n.H.
- Ḫurram Šāhī, Bahāʾ ad-dīn, Dānešnāmeh Qurʾān wa Qurʾān pažūhī, B. 2, Dūstān-Verlag, Teheran, 1377 nach Sonnenkalender.
- Suyūṭī, ʿAbd al-Raḥmān ibn abī bakr, al-Durr al-manṯūr fī al-tafsīr bi-l maʾṯūr, Qum, Bibliothek von Āyatallāh al-Marʿašī Nağafī, 1. Aufl., 1404 n.H.
- Scheich Ṣadūq, Muḥammad ibn ʿAlī, Ṯawāb al-aʿmāl wa ʿiqāb al-aʿmāl, Übersetzung von Muḥammad Riḍā Anṣārī Maḥallātī, Qum, Nasīm kauṯar-Verlag, 1382 nach Sonnenkalender.
- Ṭabāṭabāʾī, Sayyid Muḥammad Ḥusain, al-Mīzān fī tafsīr al-Qurʾān, Beirut, 2. Aufl., 1390 n.H.
- Ṭabarsī, Faḍl ibn al-Ḥasan, Mağmaʿ al-bayān fī tafsīr al-Qurʾān, Beirut, Dār al-Maʿrifa, 1. Aufl., 1406 n.H.
- Maʿrifat, Muḥammad Hādī, Āmūzeš-e ʿulūm-e Qurʾānī, Übersetzung von Abū Muḥammad Wakīlī, Qum, 1371 nach dem Iranischen Kalender.
- Makārim Šīrāzī, Nāṣir, Barguzīde Tafsīr-e nimūne, Teheran, Dār al-kutub al-Islāmiyya, 13. Aufl., 1382 nach dem Iranischen Kalender.