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Sure al-Falaq: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Die Sure al-Falaq''' (arabisch: '''سورة الفلق''') ist die 113. [[Sure]] des Korans und eine der [[mekkanischen Suren]] dieses heiligen Buches. Sie befindet sich im 30. | '''Die Sure al-Falaq''' (arabisch: '''سورة الفلق''') ist die 113. [[Sure]] des [[Qur᾽ān|Korans]] und eine der [[mekkanischen Suren]] dieses heiligen Buches. Sie befindet sich im 30. [[Ǧuz]]᾽ des Korans. Die Sure al-Falaq zählt zu den vier Suren, welche mit ''sprich'' (arabisch: ''qul'') beginnen. [[Gott]] befiehlt hier dem [[Prophet Muhammad (s.)|Propheten (s.)]] vor jeglichem Übel bei Ihm Zuflucht zu suchen, insbesondere vor der Finsternis der Nacht, vor den Zauberern und vor dem Übel der Neidischen. Einige [[Ahl as-Sunna wa al-Jamaʿa|sunnitische]] [[Koranexegeten]] sagen, diese Sure wurde herabgesandt, als ein Jude den Propheten (s.) verhext hatte und er dadurch erkrankte. Nachdem [[Gabriel]] ([[Ǧibri᾽īl]]) herabgestiegen war und die Suren al-Falaq und [[Sure an-Nas|an-Nās]] offenbarte, erhob sich der Prophet (s.) von seinem Krankenbett. [[Schiitische]] Gelehrte jedoch lehnen dies mit der Begründung ab, dass Magie und Zauberei keine Einwirkung auf den Propheten (s.) habe. Die Suren al-Falaq und an-Nās werden [[al-Mua᾽wwiḏatein]] genannt, da sie rezitiert werden, um vor allen Arten von Übel Schutz zu suchen. | ||
Bezüglich der Vorzüglichkeit des Rezitierens der Sure al-Falaq wurde überliefert, wer die beiden Suren al-Falaq und [[an-Nās]] liest, ist wie derjenige, der die ganzen Bücher der Propheten (a.) gelesen hat. Der Prophet (s.) nannte diese beiden Suren, als die beliebtesten bei Gott. | Bezüglich der Vorzüglichkeit des Rezitierens der Sure al-Falaq wurde überliefert, wer die beiden Suren al-Falaq und [[an-Nās]] liest, ist wie derjenige, der die ganzen Bücher der [[Propheten (a.)]] gelesen hat. Der Prophet (s.) nannte diese beiden Suren, als die beliebtesten bei Gott. | ||
==Vorstellung== | ==Vorstellung== | ||
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Die Sure heißt Falaq, dieses Wort wurde ihrem ersten Vers entnommen.<ref>''Dānešnāme-ie Qur᾽ān wa Qur᾽ānpažūhī'', 1377 n.i.S., B.2, S.1271.</ref> ''Falaq'' bedeutet ''Morgendämmerung''.<ref>Rāġib Iṣfahānī, ''al-Mufradāt'', 1412 n.H., das Wort "falaq"</ref> Sie wird aber auch Mu᾽wwaḏa (Zuflucht suchen) genannt, abgeleitet von dem Wort a᾽uḏ im ersten Vers.<ref>''Dānešnāme-ie Qur᾽ān wa Qur᾽ānpažūhī'', 1377 n.i.S., B.2, S.1271.</ref> | Die Sure heißt Falaq, dieses Wort wurde ihrem ersten Vers entnommen.<ref>''Dānešnāme-ie Qur᾽ān wa Qur᾽ānpažūhī'', 1377 n.i.S., B.2, S.1271.</ref> ''Falaq'' bedeutet ''Morgendämmerung''.<ref>Rāġib Iṣfahānī, ''al-Mufradāt'', 1412 n.H., das Wort "falaq"</ref> Sie wird aber auch Mu᾽wwaḏa (Zuflucht suchen) genannt, abgeleitet von dem Wort a᾽uḏ im ersten Vers.<ref>''Dānešnāme-ie Qur᾽ān wa Qur᾽ānpažūhī'', 1377 n.i.S., B.2, S.1271.</ref> | ||
Die Suren al-Falaq und an-Nas nennt man | Die Suren al-Falaq und an-Nas nennt man al-Mu᾽awwiḏatein, da man sie in Situationen der Gefahr liest mašaqšaqatein.<ref>''Dānešnāme-ie Qur᾽ān wa Qur᾽ānpažūhī'', 1377 n.i.S., B.2, S.1271, Vorstellung der Sure an-Nās.</ref> | ||
'''Offenbarungsort und Reihenfolge der Suren''' | '''Offenbarungsort und Reihenfolge der Suren''' | ||
Die Sure al-Falaq zählt zu den mekkanischen Suren und ist in der Offenbarungsreihe die 20. Auf den Propheten (s.) herabgesandte Sure. In der heute vorliegenden Koranversion ([[Muṣḥaf]]) ist al-Falaq die 113. Sure<ref>Ma᾽refat, ''Āmūzeš-e ᾽Ulūm-e Qur᾽ān'', 1371 n.i.S., B.2, S.166.</ref> und befindet sich im 30. | Die Sure al-Falaq zählt zu den mekkanischen Suren und ist in der Offenbarungsreihe die 20. Auf den Propheten (s.) herabgesandte Sure. In der heute vorliegenden Koranversion ([[Muṣḥaf]]) ist al-Falaq die 113. Sure<ref>Ma᾽refat, ''Āmūzeš-e ᾽Ulūm-e Qur᾽ān'', 1371 n.i.S., B.2, S.166.</ref> und befindet sich im 30. Ǧuz᾽ des Korans befindet. | ||
'''Anzahl der Verse und weitere Eigenschaften''' | '''Anzahl der Verse und weitere Eigenschaften''' | ||
Die Sure al-Falaq zählt zu den [[Mufaṣṣalāt]] Suren bzw. zu den kurzen Suren des Korans. Sie enthält 5 Verse, 23 Wörter und 73 Buchstaben. Zudem gehört sie zu den vier Qul-Suren, welche mit dem Wort ''qul'' (sprich) beginnen.<ref>''Dānešnāme-ie Qur᾽ān wa Qur᾽ānpažūhī'', 1377 n.i.S., B.2, S.1271.</ref> | Die Sure al-Falaq zählt zu den [[Mufaṣṣalāt]] Suren bzw. zu den kurzen Suren des Korans. Sie enthält 5 Verse, 23 Wörter und 73 Buchstaben. Zudem gehört sie zu den [[vier Qul-Suren]], welche mit dem Wort ''qul'' (sprich) beginnen.<ref>''Dānešnāme-ie Qur᾽ān wa Qur᾽ānpažūhī'', 1377 n.i.S., B.2, S.1271.</ref> | ||
==Inhalt== | ==Inhalt== | ||
Gott befiehlt in der Sure al-Falaq dem Propheten (s.) vor allen Arten von Übel bei Gott Zuflucht zu suchen, insbesondere vor der Finsternis der Nacht, den Zauberern und vor dem Übel der Neider. Gemäß des [[Tafsīrs al-Mīzān]] sind mit | [[Gott]] befiehlt in der Sure al-Falaq dem [[Prophet Muhammad (s.)|Propheten (s.)]] vor allen Arten von Übel bei Gott Zuflucht zu suchen, insbesondere vor der Finsternis der Nacht, den Zauberern und vor dem Übel der Neider. Gemäß des [[Tafsīrs al-Mīzān]] sind mit "Frauen, die auf Knoten spucken" nicht nur Zauberinnen gemeint, sondern jeder, der sich mit Magie und Zauberei beschäftigt.<ref>Ṭabāṭabāī, ''al-Mīzān'', 1382 n.i.S., B.20, S.392-394.</ref> Laut [[Tafsīr Nemūneh]] lehrt Gott in der Sure al-Falaq dem Propheten (s.) und den Muslimen bei jeglicher Art von Übel bei Gott Zuflucht zu suchen.<ref>Makārem Šīrāzī, ''Tafsīr Nemūneh'', 1374 n.i.S., B.27, S.454.</ref> | ||
==Herabsendungsanlass== | ==Herabsendungsanlass== | ||
Über den Herabsendungsanlass der Sure al-Falaq wurde in den sunnitischen Quellen eine Ḥadīṯe überliefert, die von den schiitischen Gelehrten als unauthentisch abgetan wird.<ref>Ṭabāṭabāī, ''al-Mīzān'', 1382 n.i.S., B.20, S.394.</ref> In dem Buch "ad-Durr al- Manṯūr " wurde aus den Tafsir Büchern der Sunniten zitiert, dass ein Jude den Propheten (s.) verhexte. Daraufhin kam [[Gabriel]] zu dem Propheten (s.), überbrachte ihm die al-Mu᾽awwiḏatein (Sure al-Falaq und Sure an-Nās) und sagte zu ihm, der jüdische Mann hat dich verzaubert und sein Zaubergut befindet sich in jenem Brunnen. Der Prophet (s.) schickte [[᾽Alī b. Abī Ṭālib]] das Zaubergut zu holen, woraufhin er ihm befahl die Knoten zu lösen und für einen jeden dieser Knoten einen Vers von den al-Mu᾽awwiḏatein zu rezitieren. Als dies geschehen war, erhielt der Prophet (s.) seine Gesundheit zurück.<ref>Suyūṭī, ''ad-Durr al-Manṯūr'', 1404 n.H., B.6, S.417.</ref> | Über den Herabsendungsanlass der Sure al-Falaq wurde in den [[Ahl as-Sunna wa al-Jamaʿa|sunnitischen]] Quellen eine [[Ḥadīṯe]] überliefert, die von den [[schiitischen]] Gelehrten als unauthentisch abgetan wird.<ref>Ṭabāṭabāī, ''al-Mīzān'', 1382 n.i.S., B.20, S.394.</ref> In dem Buch "ad-Durr al- Manṯūr" wurde aus den Tafsir Büchern der Sunniten zitiert, dass ein [[Jude]] den Propheten (s.) verhexte. Daraufhin kam [[Gabriel]] zu dem Propheten (s.), überbrachte ihm die [[al-Mu᾽awwiḏatein]] (Sure al-Falaq und [[Sure an-Nas|Sure an-Nās]]) und sagte zu ihm, der jüdische Mann hat dich verzaubert und sein Zaubergut befindet sich in jenem Brunnen. Der Prophet (s.) schickte [[᾽Alī b. Abī Ṭālib]] das Zaubergut zu holen, woraufhin er ihm befahl die Knoten zu lösen und für einen jeden dieser Knoten einen Vers von den al-Mu᾽awwiḏatein zu rezitieren. Als dies geschehen war, erhielt der Prophet (s.) seine Gesundheit zurück.<ref>Suyūṭī, ''ad-Durr al-Manṯūr'', 1404 n.H., B.6, S.417.</ref> | ||
[[Ṭabāṭabāī]] schreibt im | [[Ṭabāṭabāī]] schreibt im Tafsīr al-Mīzān, es gibt keinen Grund anzunehmen, dass der Prophet (s.) körperlich gegenüber Zauberei und Magie resistent gewesen sei und dies eventuell eine Krankheit hätte bei ihm hervorrufen können, doch der [[Qur᾽ān|Koran]] impliziert, dass sein Herz und seine Seele, sein Verstand und seine Gedanken vor der Magie und dem Einfluss der Satane geschützt war.<ref>Ṭabāṭabāī, ''al-Mīzān'', 1382 n.i.S., B.20, S.394.</ref> | ||
==Ansicht der Exegeten bezüglich Magie und Zauberei== | ==Ansicht der Exegeten bezüglich Magie und Zauberei== | ||
Sayyid Raḍī (gest. 406 n.H.) schreibt als Interpretation des 4. Verses der Sure al-Falaq (und vor dem Bösen der Frauen, die auf Knoten spucken): Dieser | [[Sayyid Raḍī]] (gest. 406 n.H.) schreibt als Interpretation des 4. Verses der Sure al-Falaq (und vor dem Bösen der Frauen, die auf Knoten spucken): Dieser [Vers] ist ein Metapher, gemeint ist damit die Zufluchtssuche vor bösen Frauen, die Tricks anwenden, um die Entscheidungen der Männer (Stärke der Entscheidungen verglichen mit Knoten) durch ihre Finten zu schwächen oder zu zerstören.<ref>Sayyid Raḍī, ''Talḫīṣ al-Bayān fī Muǧāzāt al-Qur᾽ān'', 1407 n.H., S.280.</ref> Manche sunnitische [[Exegeten]]<ref>?</ref> lehnen ebenfalls [[Magie]] und [[böse Blicke]] ab.<ref>''Qur᾽ān-e Karīm'', Übersetzung, Erklärungen und Glossar: Bahā᾽ ad-Dīn Ḫuramšāhī, Sure al-Falaq.</ref> Ṭabāṭabāī schreibt jedoch, dass dieser und der 102. Vers der [[Sure al-Baqara]] zeigen, dass der Koran bestätigt, Magie und Zauberei sind real .<ref>Ṭabāṭabāī, ''al-Mīzān'', 1382 n.i.S., B.20, S.393.</ref> | ||
==Vorzüglichkeiten== | ==Vorzüglichkeiten== | ||
Vom [[Prophet Muhammad (s.)|Propheten (s.)]] wurde überliefert, wer die beiden Suren al-Falaq und an-Nās rezitiert (Koran, 113 und 114), gleicht jemandem, der alle Bücher der Propheten (a.) liest.<ref>aṭ-Ṭabarsī, Maǧma᾽ al-Bayān, 1338 n.H., B.10, S.491.</ref> Von [[Imam Muhammad al-Baqir (a.)|Imam al-Bāqir (a.)]] wurde berichtet, wie er sagte: ''Wer die Suren von al-Mua᾽wwiḏatein in drei Rak᾽as seines [[Nachtgebet|Nachtgebets]] (Šaf᾽- und Watr-Gebete) rezitiert, dem wird gesagt: "O Diener Gottes, gute Nachricht für dich, Gott hat dein Watr- Gebet angenommen".''<ref>aṭ-Ṭabarsī, ''Maǧma᾽ al-Bayān'', 1338 n.H., B.10, S.491.</ref> Der Prophet (s.) bezeichnete diese beiden Suren als die beliebtesten bei Gott.<ref>Maǧlisī, ''Biḥār al-Anwār'', 1403 n.H., B.92, S.368.</ref> Es wird auch von dem Propheten (s.) berichtet, dass jeder, der jede Nacht zehnmal die Suren [[Sure al-Ikhlas|al-Iḫlāṣ]], an-Nās und al-Falaq rezitiert, jemandem gleicht, der den ganzen [[Qur᾽ān|Koran]] rezitiert hat und somit seine [[Sünde|Sünden]] verziehen werden und er wie am Tage seiner Geburt ist und wenn er an diesem Tag oder in dieser Nacht stirbt, gilt er als Märtyrer.<ref>aṭ-Ṭabarsī, ''Maǧma᾽ al-Bayān'', 1338 n.H., B.10, S.491.</ref> Über die Vorteile von Sure al-Falaq wird berichtet, dass der Prophet die al-Mu᾽awwiḏatein rezitierte, um [[Imam al-Hasan al-Mujtaba (a.)|Imam al-Ḥasan (a.)]] und [[Imam al-Husain b. Ali (a.)|Imam al-Ḥusein (a.)]] vor bösen Dingen zu schützen.<ref>Siehe: ''Dānešnāme-ie Qur᾽ān wa Qur᾽ānpažūhī'', 1377 n.i.S., B.2, S.1271-1272.</ref> | |||
==Text und Übersetzung== | ==Text und Übersetzung== |