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Abu Talib: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:قبرستان ابوطالب در مکه.jpg|mini|rechts|Grab von  Abū Ṭālib]]
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'''ʿAbd Manāf b. ʿAbd al-Muṭṭalib b. Ḥāšim''' (arabisch: '''عَبد مَناف بن عَبدالمُطَّلِب بن هاشِم'''), bekannt als '''Abū Ṭālib''' (arabisch: '''اَبوطالِب'''), war der Vater von [[ʿAli b. Abī Ṭālib (a.)]], der Onkel des Propheten (s.) und ein Adliger Mekkas aus dem Stamme der [[Banū Hāšim]]. Nachdem sein Vater [[ʿAbd al-Muṭṭalib (a.)]] gestorben war, übernahm er die Vormundschaft über [[Muḥammad (s.)]] seinen Neffen. Er unterstützte den Propheten (s.) während seiner prophetischen Mission mit all seinen Mitteln, die ihm zur Verfügung standen.
'''ʿAbd Manāf b. ʿAbd al-Muṭṭalib b. Ḥāšim''' (arabisch: '''عَبد مَناف بن عَبدالمُطَّلِب بن هاشِم'''), bekannt als '''Abū Ṭālib''' (arabisch: '''اَبوطالِب'''), war der Vater von [[ʿAli b. Abī Ṭālib (a.)]], der Onkel des [[Prophet Muhammad (s.)|Propheten (s.)]] und ein Adliger [[Mekka|Mekkas]] aus dem Stamme der [[Banū Hāšim]]. Nachdem sein Vater [[ʿAbd al-Muṭṭalib (a.)]] gestorben war, übernahm er die Vormundschaft über Muḥammad (s.) seinen Neffen. Er unterstützte den Propheten (s.) während seiner prophetischen Mission mit all seinen Mitteln, die ihm zur Verfügung standen.


Immer schon war Abū Ṭālibʿs Glaube Gegenstand schiitisch-sunnitischer Kontroversen. Es liegen zahlreiche historische sowie auf Überlieferungen stützende Argumente vor, welche dafür sprechen, dass Abū Ṭālib an den [[Propheten (s.)]] glaubte bzw. ein Muslim war. Es werden Abū Ṭālib Gedichte zugeschrieben, an denen sich sein Glaube an den Islam und an die [[Prophetie]] Muḥammadʿs als wahr erweisen lässt. Am 26 [[Rağab]], 10 Jahre nach der Biʿṯat schloss er für immer die Augen und wurde in Mekka neben dem Grab seines Vaters [[ʿAbd al-Muṭṭalib]] auf dem [[al-Ḥağūn-Friedhof]] beigesetzt.
Immer schon war Abū Ṭālibʿs Glaube Gegenstand [[schiitisch]]-[[Ahl as-Sunna wa al-Jamaʿa|sunnitischer]] Kontroversen. Es liegen zahlreiche historische sowie auf Überlieferungen stützende Argumente vor, welche dafür sprechen, dass Abū Ṭālib an den Propheten (s.) glaubte bzw. ein [[Muslim]] war. Es werden Abū Ṭālib Gedichte zugeschrieben, an denen sich sein Glaube an den [[Islam]] und an die [[Prophetie]] Muḥammadʿs als wahr erweisen lässt. Am 26 [[Rağab]], 10 Jahre nach der [[Biʿṯat]] schloss er für immer die Augen und wurde in Mekka neben dem Grab seines Vaters ʿAbd al-Muṭṭalib auf dem [[al-Ḥağūn-Friedhof]] beigesetzt.


==Abstammung==
==Abstammung==


Den Genealogen nach war der Name und die Abstammung von Abū Ṭālib, [[ʿAbd Manāf b. ʿAbd al-Muṭṭalib b. Hāšim b. ʿAbd Manāf b. Quṣei b. Kilāb]]. Sein [[Kunya]] (Beiname) war Abū Ṭālib, worunter er auch am bekanntesten war.<ref>Bilāḏuriī, ''Ansāb al-Ašrāf'', 1420 n.H., B.2, S.288; Ibn Saʿd, ''aṭ-Ṭabaqāt al-Kubrā'', 1968, B.1, S.121.</ref> [[Ibn ʿInaba]] hält jene Überlieferung, in der er ''ʿImrān'' genannt wird, als unauthentisch.<ref>Ibn ʿAnaba, ''ʿUmda al-Ṭālib'', 1380 n.H., S.20.</ref> 35 Jahre vor der Geburt des Propheten (s.) erblickte Abū Ṭālib das Licht der Welt. Sein Vater [[ʿAbd al-Muṭṭalib (a.)]] war der Großvater des Propheten (s.), der laut Historikern von allen arabischen Stämmen als Adliger und als ein Prediger des monotheistischen Glaubens des Propheten [[Ibrāhīms (a.)]] (Abraham) angesehen wurde. Seine Mutter war [[Fāṭima]], die Tochter von [[ʿAmr b. ʿAʿiḏ al-Maḫzūmī]]<ref>aṭ-Ṭabarī, ''Tārīḫ aṭ-Ṭabarī'', 1403 n.H., B.2, S.2; Yaʿqūbī, ''Tārīḫ al-Yaʿqūbī'', 1384 n.H., B.2, S.111.</ref>, welche auch die Mutter von [[ʿAbdullah]], dem Vater des Propheten, war.<ref>Ibn Saʿd, ''aṭ-Ṭabaqāt al-Kubrā'', 1968, B.1, S.93.</ref>
Den Genealogen nach war der Name und die Abstammung von Abū Ṭālib, ''ʿAbd Manāf b. ʿAbd al-Muṭṭalib b. Hāšim b. ʿAbd Manāf b. Quṣei b. Kilāb''. Sein Kunya (Beiname) war Abū Ṭālib, worunter er auch am bekanntesten war.<ref>Bilāḏuriī, ''Ansāb al-Ašrāf'', 1420 n.H., B.2, S.288; Ibn Saʿd, ''aṭ-Ṭabaqāt al-Kubrā'', 1968, B.1, S.121.</ref> [[Ibn ʿInaba]] hält jene Überlieferung, in der er ''ʿImrān'' genannt wird, als unauthentisch.<ref>Ibn ʿAnaba, ''ʿUmda al-Ṭālib'', 1380 n.H., S.20.</ref> 35 Jahre vor der Geburt des [[Prophet Muhammad (s.)|Propheten (s.)]] erblickte Abū Ṭālib das Licht der Welt. Sein Vater [[ʿAbd al-Muṭṭalib (a.)]] war der Großvater des Propheten (s.), der laut Historikern von allen arabischen Stämmen als Adliger und als ein Prediger des monotheistischen Glaubens des Propheten [[Abraham (a.)|Ibrāhīms (a.)]] (Abraham) angesehen wurde. Seine Mutter war [[Fāṭima, die Tochter von ʿAmr b. ʿAʿiḏ al-Maḫzūmī]]<ref>aṭ-Ṭabarī, ''Tārīḫ aṭ-Ṭabarī'', 1403 n.H., B.2, S.2; Yaʿqūbī, ''Tārīḫ al-Yaʿqūbī'', 1384 n.H., B.2, S.111.</ref>, welche auch die Mutter von [[ʿAbdullah]], dem Vater des Propheten, war.<ref>Ibn Saʿd, ''aṭ-Ṭabaqāt al-Kubrā'', 1968, B.1, S.93.</ref>


==Frau und Kinder==
==Frau und Kinder==
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==Sozialer Status, Beruf und Eigenschaften==
==Sozialer Status, Beruf und Eigenschaften==


Abū Ṭālib hatte kurze Zeit zwei Ämter inne, einmal als Gastgeber der Ḥadğğ-Pilger und einmal als Verantwortlicher für die Wasserversorgung der Ḥadğğ-Pilger in Mekka.<ref>al-Yaʿqūbī, ''Tārīḫ al-Yaʿqūbī'', 1384 n.H., B.2, S.13.</ref> Er handelte aber auch mit Weizen und Parfüm.<ref>Ibn Qutaiba, ''al-Maʿārif'', Dār al-Maʿārif, 575.</ref> Laut einer Überlieferung von [[Imam ʿAlī (a.)]], einhergehend mit dem, was Historiker über Abū Ṭālib berichteten, heißt es: Er genoss trotz seiner Mittellosigkeit im [[Stamme der Quraiš]] große Anerkennung und galt als ein charismatischer, ehrwürdiger und weiser Mann.<ref>al-Yaʿqūbī, ''Tārīḫ al-Yaʿqūbī'', 1384 n.H., B.2, S.14.</ref> Über seine Großzügigkeit wird gesagt, dass vor dem Tag, an dem er Speisen an Bedürftige verteilte, niemand im [[Quraiš-Stamm]] so etwas getan hatte.<ref>al-Balāḏuriī, ''Ansāb al-Ašrāf'', 1420 n.H., B.2, S.288.</ref> Er war der allererste, der in der vorislamischen [[Ğahiliyya-Zeit]] die Regel initiierte, das Bluträcher bei einer Zeugenaussage auch einen Schwur ablegen  müssen, eine Vorschrift, welche später auch der Islam unterschrieb.<ref>an-Nasāʿī, ''as-Sunan an-Nasāʿī'', 1384 n.H., B.8, S.2-4.</ref> Gemäß einer Überlieferung von [[al-Ḥalabī]] verwehrte er, aufgrund des Verhaltens seines Vaters, auch das Trinken von Wein.<ref>Ḥalabī, ''as-Sīrat al-Ḥalabiya'', 1400 n.H., B.1, S.184.</ref>
Abū Ṭālib hatte kurze Zeit zwei Ämter inne, einmal als Gastgeber der Ḥadğğ-Pilger und einmal als Verantwortlicher für die [[Wasserversorgung]] der Ḥadğğ-Pilger in [[Mekka]].<ref>al-Yaʿqūbī, ''Tārīḫ al-Yaʿqūbī'', 1384 n.H., B.2, S.13.</ref> Er handelte aber auch mit Weizen und Parfüm.<ref>Ibn Qutaiba, ''al-Maʿārif'', Dār al-Maʿārif, 575.</ref> Laut einer Überlieferung von Imam ʿAlī (a.), einhergehend mit dem, was Historiker über Abū Ṭālib berichteten, heißt es: Er genoss trotz seiner Mittellosigkeit im [[Stamme der Quraiš]] große Anerkennung und galt als ein charismatischer, ehrwürdiger und weiser Mann.<ref>al-Yaʿqūbī, ''Tārīḫ al-Yaʿqūbī'', 1384 n.H., B.2, S.14.</ref> Über seine Großzügigkeit wird gesagt, dass vor dem Tag, an dem er Speisen an Bedürftige verteilte, niemand im [[Quraiš-Stamm]] so etwas getan hatte.<ref>al-Balāḏuriī, ''Ansāb al-Ašrāf'', 1420 n.H., B.2, S.288.</ref> Er war der allererste, der in der vorislamischen [[Ğahiliyya-Zeit]] die Regel initiierte, das Bluträcher bei einer Zeugenaussage auch einen Schwur ablegen  müssen, eine Vorschrift, welche später auch der [[Islam]] unterschrieb.<ref>an-Nasāʿī, ''as-Sunan an-Nasāʿī'', 1384 n.H., B.8, S.2-4.</ref> Gemäß einer Überlieferung von [[al-Ḥalabī]] verwehrte er, aufgrund des Verhaltens seines Vaters, auch das Trinken von Wein.<ref>Ḥalabī, ''as-Sīrat al-Ḥalabiya'', 1400 n.H., B.1, S.184.</ref>


==Übernahme der Vormundschaft des Propheten==
==Übernahme der Vormundschaft des Propheten==


Auf Geheiß seines Vaters übernahm Abū Ṭālib die Vormundschaft von [[Muḥammad (s.)]], seinem achtjährigen Neffen.<ref>Ibn Hišām, ''as-Sīrat an-Nabawiyya'', 1383 n.H., B.1, S.116; Baihaqī, ''Dalāʿil an-Nubuwwa'', 1405 n.H., B.2, S.22.</ref> Dementsprechend sagt Ibn Šahr Āšūb: ''Auf seinem Sterbebett rief ʿAbd al-Muṭṭalib (a.) Abū Ṭālib herbei und sagte zu ihm: "O mein Sohn! Du weisst, wie groß meine Liebe zu Muḥammad (s.) ist. Wie wirst du nun meinen Willen ihn bezüglich umsetzen?" Abū Ṭālib antwortete: "Du brauchst mir nicht bezüglich Muḥammad (s.) etwas empfehlen, denn er ist mein Sohn und mein Neffe!"'' Als [[ʿAbd al-Muṭṭalib (a.)]] starb, bevorzugte Abū Ṭālib Muḥammad (s.) in Sachen Nahrung und Kleidung vor sich selbst und seiner eigenen Familie.<ref>Ibn Šahr Āšūb, ''Manāqib'', 1379 n.H., B.1, S.36.</ref> Darüber hinaus schreibt [[Ibn Hāšim]], Abū Ṭālib schenkte [[Muḥammad (s.)]] besondere Aufmerksamkeit und gab ihm mehr Liebe als seinen eigenen Kindern, er gab ihm das beste Essen und ein Bett gleich neben seines und er versuchte ihn immer mit sich zu nehmen.<ref>Ibn Saʿd, ''aṭ-Ṭabaqāt al-Kubrā'', 1968, B.1, S.119.</ref> Wann immer Abū Ṭālib seinen Kindern Essen geben wollte, sagte er ihnen: ''Wartet, bis mein Sohn (Muḥammad) kommt!''.<ref>Ibn Šahr Āšūb, ''Manāqib'', 1379 n.H., B.1, S.37.</ref>
Auf Geheiß seines Vaters übernahm Abū Ṭālib die Vormundschaft von [[Prophet Muhammad (s.)|Muḥammad (s.)]], seinem achtjährigen Neffen.<ref>Ibn Hišām, ''as-Sīrat an-Nabawiyya'', 1383 n.H., B.1, S.116; Baihaqī, ''Dalāʿil an-Nubuwwa'', 1405 n.H., B.2, S.22.</ref> Dementsprechend sagt [[Ibn Šahr Āšūb]]: ''Auf seinem Sterbebett rief ʿAbd al-Muṭṭalib (a.) Abū Ṭālib herbei und sagte zu ihm: "O mein Sohn! Du weisst, wie groß meine Liebe zu Muḥammad (s.) ist. Wie wirst du nun meinen Willen ihn bezüglich umsetzen?" Abū Ṭālib antwortete: "Du brauchst mir nicht bezüglich Muḥammad (s.) etwas empfehlen, denn er ist mein Sohn und mein Neffe!"'' Als [[ʿAbd al-Muṭṭalib (a.)]] starb, bevorzugte Abū Ṭālib Muḥammad (s.) in Sachen Nahrung und Kleidung vor sich selbst und seiner eigenen Familie.<ref>Ibn Šahr Āšūb, ''Manāqib'', 1379 n.H., B.1, S.36.</ref> Darüber hinaus schreibt [[Ibn Hāšim]], Abū Ṭālib schenkte Muḥammad (s.) besondere Aufmerksamkeit und gab ihm mehr Liebe als seinen eigenen Kindern, er gab ihm das beste Essen und ein Bett gleich neben seines und er versuchte ihn immer mit sich zu nehmen.<ref>Ibn Saʿd, ''aṭ-Ṭabaqāt al-Kubrā'', 1968, B.1, S.119.</ref> Wann immer Abū Ṭālib seinen Kindern Essen geben wollte, sagte er ihnen: ''Wartet, bis mein Sohn (Muḥammad) kommt!''.<ref>Ibn Šahr Āšūb, ''Manāqib'', 1379 n.H., B.1, S.37.</ref>


==Unterstützung des Propheten (s.)==
==Unterstützung des Propheten (s.)==
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Historische Berichte deuten auf Abū Ṭālibʿs uneingeschränkte Unterstützung für den Propheten (s.) gegenüber dem Druck und der Bedrohung durch die [[Quraiš]] hin. Obwohl Abū Ṭālib zu Beginn der [[prophetischen Mission]] Muḥammadʿs 75 Jahre alt war, begleitete er ihn stets bei seiner Mission und tat während der Treffen und Gespräche mit den Oberhäuptern des Quraiš-Stammes offiziell seine Unterstützung für den Propheten (s.) kund.<ref>Ibn Hišām, ''as-Sīrat an-Nabawiyya'', 1383 n.H., B.1, S.172 und 173.</ref> Nach [[al-Yaʿqūbī]] ging diese Unterstützung so weit, dass Abū Ṭālib und seine Ehefrau wie Eltern für Muḥammad wurden.<ref>al-Yaʿqūbī, ''Tārīḫ al-Yaʿqūbī'', 1384 n.H., B.2, S.14.</ref>
Historische Berichte deuten auf Abū Ṭālibʿs uneingeschränkte Unterstützung für den Propheten (s.) gegenüber dem Druck und der Bedrohung durch die [[Quraiš]] hin. Obwohl Abū Ṭālib zu Beginn der [[prophetischen Mission]] Muḥammadʿs 75 Jahre alt war, begleitete er ihn stets bei seiner Mission und tat während der Treffen und Gespräche mit den Oberhäuptern des Quraiš-Stammes offiziell seine Unterstützung für den Propheten (s.) kund.<ref>Ibn Hišām, ''as-Sīrat an-Nabawiyya'', 1383 n.H., B.1, S.172 und 173.</ref> Nach [[al-Yaʿqūbī]] ging diese Unterstützung so weit, dass Abū Ṭālib und seine Ehefrau wie Eltern für Muḥammad wurden.<ref>al-Yaʿqūbī, ''Tārīḫ al-Yaʿqūbī'', 1384 n.H., B.2, S.14.</ref>


Die Quraiš boten Abū Ṭālib, [[ʿAmara b. Walīd Maḫzūmī]], einen gut aussehenden und kräftigen jungen Mann als Adoptivkind an, um dann von ihm den Propheten (s.) zu übernehmen. Abū Ṭālib aber lehnte diesen Vorschlag entrüstet ab und tadelte sie.<ref>Ibn Hišām, ''as-Sīrat an-Nabawiyya'', 1383 n.H., B.1, S.267; aṭ-Ṭabarī, ''Tārīḫ aṭ-Ṭabarī'', 1403 n.H., B.2, S.327.</ref> Der [[Prophet (s.)]] sagte am Todestag Abū Ṭālibʿs: ''Solange Abū Ṭālib lebte fürchteten die Quraiš mich''.<ref>Ibn ʿAsākir, ''Tārīḫ Madīnat Dimašq'', 1415 n.H., B.66, S.339; Ibn Aṯīr, ''al-Bidāya wa an-Nihāya'', 1408 n.H., B.3, S.164.</ref> [[Scheich al-Mufīd]] überliefert, als Abū Ṭālib starb stieg der Engel [[Gabriel]] auf den Propheten (s.) herab und sagte ihm: ''Verlasse Mekka, da du keine Unterstützung mehr in dieser Stadt hast.''<ref>al-Mufīd, ''Imān Abī Ṭālib'', 1414 n.H., S.24.</ref>
Die Quraiš boten Abū Ṭālib, ʿAmara b. Walīd Maḫzūmī, einen gut aussehenden und kräftigen jungen Mann als Adoptivkind an, um dann von ihm den Propheten (s.) zu übernehmen. Abū Ṭālib aber lehnte diesen Vorschlag entrüstet ab und tadelte sie.<ref>Ibn Hišām, ''as-Sīrat an-Nabawiyya'', 1383 n.H., B.1, S.267; aṭ-Ṭabarī, ''Tārīḫ aṭ-Ṭabarī'', 1403 n.H., B.2, S.327.</ref> Der [[Prophet (s.)]] sagte am Todestag Abū Ṭālibʿs: ''Solange Abū Ṭālib lebte fürchteten die Quraiš mich''.<ref>Ibn ʿAsākir, ''Tārīḫ Madīnat Dimašq'', 1415 n.H., B.66, S.339; Ibn Aṯīr, ''al-Bidāya wa an-Nihāya'', 1408 n.H., B.3, S.164.</ref> [[Scheich al-Mufid]] überliefert, als Abū Ṭālib starb stieg der Engel [[Gabriel]] auf den Propheten (s.) herab und sagte ihm: ''Verlasse Mekka, da du keine Unterstützung mehr in dieser Stadt hast.''<ref>al-Mufīd, ''Imān Abī Ṭālib'', 1414 n.H., S.24.</ref>


==Gedichte==
==Gedichte==


Hauptartikel: [[Gedichtsammlung von Abū Ṭālib]]
{{Hauptartikel|Gedichtsammlung von Abū Ṭālib}}


Seine Gedichte überschreiten 1000 Verse, die als ''Diwan Abū Ṭālib'' bekannt sind. Seine Gedichte bestätigen seine Unterstützung und seine Anerkennung der [[Prophetie]] des Propheten Muḫammads (s.). Sein berühmtestes Gedicht ist eine Ode namens ''Qasidat al-Lamiyya'', die den  Propheten lobt.<ref>al-Mufīd, ''Imān Abī Ṭālib'', 1414 n.H., S.18.</ref>
Seine Gedichte überschreiten 1000 Verse, die als ''Diwan Abū Ṭālib'' bekannt sind. Seine Gedichte bestätigen seine Unterstützung und seine Anerkennung der [[Prophetie]] des Propheten Muḫammads (s.). Sein berühmtestes Gedicht ist eine Ode namens ''Qasidat al-Lamiyya'', die den  Propheten lobt.<ref>al-Mufīd, ''Imān Abī Ṭālib'', 1414 n.H., S.18.</ref>
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==Glaube==
==Glaube==


Hauptartikel: [[Der Glaube von Abū Ṭālib]]
{{Hauptartikel|Der Glaube von Abū Ṭālib}}


Es gibt viele Streitigkeiten zwischen Schiiten und Sunniten über den Glauben von Abū Ṭālib. Die schiitische Denkschule glaubt, dass Abū Ṭālib ein Muslim war, wie in den  Überlieferungen der [[Ahl al-Bait (a.)]]<ref>aṭ-Ṭūsī, ''at-Tibyān'', 1409 n.H., B.8, S.164; aṭ-Ṭabarsī, ''Mağmaʿ al-Bayān'', 1415 n.H., B.4, S.31; Fatāl Neyšābūrī, ''Rawḍat al-Wāʿiẓīn'', 1423 n.H., S.138.</ref> berichtet wird, während sunnitische Historiker behaupten Abū Ṭālib habe den Islam nicht offiziell anerkannt und sei demnach als [[Polytheist]] gestorben.<ref>al-Ġafārī, ''Kabīr aṣ-Ṣaḥābat Abū Ṭālib (a)'', S.166; Ḥasan, ''Abū Ṭālib Ṭawd al-Imān ar-Rāsiḫ'', S.166.</ref>
Es gibt viele Streitigkeiten zwischen [[Schiiten]] und [[Ahl as-Sunna wa al-Jamaʿa|Sunniten]] über den Glauben von Abū Ṭālib. Die schiitische Denkschule glaubt, dass Abū Ṭālib ein [[Muslim]] war, wie in den  Überlieferungen der [[Ahl al-Bait (a.)]]<ref>aṭ-Ṭūsī, ''at-Tibyān'', 1409 n.H., B.8, S.164; aṭ-Ṭabarsī, ''Mağmaʿ al-Bayān'', 1415 n.H., B.4, S.31; Fatāl Neyšābūrī, ''Rawḍat al-Wāʿiẓīn'', 1423 n.H., S.138.</ref> berichtet wird, während sunnitische Historiker behaupten Abū Ṭālib habe den [[Islam]] nicht offiziell anerkannt und sei demnach als [[Polytheist]] gestorben.<ref>al-Ġafārī, ''Kabīr aṣ-Ṣaḥābat Abū Ṭālib (a)'', S.166; Ḥasan, ''Abū Ṭālib Ṭawd al-Imān ar-Rāsiḫ'', S.166.</ref>


[[Datei:نمایی از قبرستان ابوطالب.jpg|mini|Das Friedhof von Abū Ṭālib]]
[[Datei:نمایی از قبرستان ابوطالب.jpg|mini|Das Friedhof von Abū Ṭālib]]
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Am Tage seines Todes befahl der Prophet (s.), während er sehr traurig und in Tränen aufgelöst war, [[Imam ʿAlī (a.)]], ihn zu baden, zu verhüllen und um Gnade für ihn zu bitten.<ref>al-Mağlisī, ''Biḥār al-Anwār'', 1403 n.H., B.35, S.163.</ref><ref>Ibn Ğawzī, ''Taḏkarat al-Ḫawāṣ'', 1426 n.H., S.145.</ref> Und als er seine Grabstätte erreichte, sagte er: ''Ich werde so für dich um Vergebung bitten und Fürsprache einlegen, dass sich die Dschinn und die Menschen überrascht werden.''<ref>Ibn Abī al-Ḥadīd, ''Šarḥ Nahğ al-Balāġa'', 1378 n.H, B.14, S.76.</ref> Sein Leichnam wurde in Mekka neben dem Grab seines Vaters [[ʿAbd al-Muṭṭalib]] auf dem [[al-Ḥağūn-Friedhof]] begraben.<ref>al-Balāḏuriī, ''Ansāb al-Ašrāf'', 1420 n.H., B.1, S.29.</ref>
Am Tage seines Todes befahl der Prophet (s.), während er sehr traurig und in Tränen aufgelöst war, [[Imam ʿAlī (a.)]], ihn zu baden, zu verhüllen und um Gnade für ihn zu bitten.<ref>al-Mağlisī, ''Biḥār al-Anwār'', 1403 n.H., B.35, S.163.</ref><ref>Ibn Ğawzī, ''Taḏkarat al-Ḫawāṣ'', 1426 n.H., S.145.</ref> Und als er seine Grabstätte erreichte, sagte er: ''Ich werde so für dich um Vergebung bitten und Fürsprache einlegen, dass sich die Dschinn und die Menschen überrascht werden.''<ref>Ibn Abī al-Ḥadīd, ''Šarḥ Nahğ al-Balāġa'', 1378 n.H, B.14, S.76.</ref> Sein Leichnam wurde in Mekka neben dem Grab seines Vaters [[ʿAbd al-Muṭṭalib]] auf dem [[al-Ḥağūn-Friedhof]] begraben.<ref>al-Balāḏuriī, ''Ansāb al-Ašrāf'', 1420 n.H., B.1, S.29.</ref>
Der [[Prophet (s.)]] nannte das Todesjahr von Abū Ṭālib und [[Ḫadīğa]] ''ʿAm al-Ḥuzn'' (Jahr der Trauer).<ref>al-Maqrīzī, ''Imtāʿ al-Asmāʿ'', 1420 n.H., B.1, S.45.</ref>
Der [[Prophet (s.)]] nannte das Todesjahr von Abū Ṭālib und Ḫadīğa ''ʿAm al-Ḥuzn'' (Jahr der Trauer).<ref>al-Maqrīzī, ''Imtāʿ al-Asmāʿ'', 1420 n.H., B.1, S.45.</ref>




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