Zerstörung des Schreins der al-'Askariyyain

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Zerstörung des Schreins der al-'Askariyyain. In den Jahren 2006 und 2007 gab es Sprengstoffanschläge auf den Schrein der al-'Askariyyain [ Grab von Imam Hadi (a.) und Imam Hasan al-'Askari (a.)], durchgeführt von den Takfiri-Terroristen, wobei der Schrein stark beschädigt wurde. Diese Aktion führte zu verurteilenden Reaktionen der Maraji's (Vorbilder der Nachahmung, Persisch: مراجع تقلید) – und der Schiiten weltweit. Der Schrein der al-'Askariyyain (a.) wurde zwischen 2010 und 2015 vom iranischen Komitee 'Atabat 'Aliyat rekonstruiert und wieder aufgebaut.

Der Askariyyain-Schrein

Hauptartikel: Askariyyain-Schrein Der Askariyyain-Schrein vor der Zerstörung: Im Schrein der al-'Askariyyain liegt Imam Hadi (a.), der zehnte Imam der Schiiten und sein Sohn Imam Hasan al-'Askari (a.), der elfte Imam der Schiiten begraben. Dieser Ort ist ein Wallfahrtsort für Schiiten in der Stadt Samarra.[1]

Erste Zerstörung

Am 23. Muharram des Jahres 1427 n.H. sprengten Al- Qaida- nahestehende Terroristen die Kuppel.[2] Fliesen und Goldarbeiten der Kuppel wurden zerstört, doch das Fundament der Kuppel und ihre Wände blieben intakt.[3]

Reaktionen

Nach diesem Vorfall unterbrachen die Maraji' und Hawzah-Gelehrten in Iran und im Irak ihren Unterricht.[4] Die Bazare wurden geschlossen und es wurde Landestrauer ausgerufen.[5] In Iran fand in der Großen Moschee eine Protestkundgebung in Anwesenheit der Marajis und der Gelehrten der Hawzah von Qom statt.[6] Ayatollah Khamenei und auch andere politische Persönlichkeiten aus dem Iran und dem Irak verurteilten diese Aktion bei öffentlichen Kundgebungen.[7]

Zweite Zerstörung

Am 27. Jamadi al-Awwal 1428 n.H. kam es im Schrein von al-'Askariyyain zu zwei Explosionen. Dabei wurden die Minarette vollständig zerstört.[8] Zuvor wurde, beispielsweise 1355 n.H. und 1356 n.H., das Heiligtum angegriffen und dessen Eigentum gestohlen.[9]

Motive der Täter

Laut Kamiar Sedaqat Samar Hosseini, Mitglied der wissenschaftlichen Fakultät des Iranischen Forschungsinstituts für Geistes- und Kulturwissenschaften, beabsichtigten die Takfiris aus politischen und religiösen Gründen den Schrein der al-'Askariyyain vollständig zu vernichten. Ihm zufolge liegt der politische Aspekt dieser Bewegung darin, Spaltung zwischen Schiiten und Sunniten zu schaffen im Einklang mit den Zielen Amerikas, Englands und Israels. Der religiöse Aspekt geht auf den wahhabitischen Glauben zurück, bezüglich der Wallfahrt und den Grabüberbauten.[10] Ibn Taimiyyah betrachtete Grabüberbauten als religiös verboten (haram) und hielt deren Zerstörung für obligatorisch.[11] Die Wahhabiten zerstörten auch auf dieser Grundlage und unter Bezugnahme auf die Fatwa ihrer Muftis im Jahr 1344 n.H. alle historischen Denkmäler auf dem Baqi-Friedhof.[12] Allerdings stehen die diesbezüglichen Überzeugungen der Wahhabiten im Widerspruch zu den Ansichten der Mehrheit der Muslime.[13]