Khatam an-Nabiyin (Beiname)

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Khatam an-Nabiyin (Arabisch: خاتَم النبيين, Siegel der Propheten) oder Khatam al-Anbiya ( خاتَم الأنبياء) ist eine koranische Phrase und einer der Beinamen von Muhammad b. Abdullah, dem Siegel der Propheten, welche die Finalität seines Prophetentums zum Ausdruck bringt.[1] Der Begriff Khatam al-Nabiyin befindet sich in Vers 40 der Sure Al-Ahzab, bekannt als der Khatamiyyat-Vers.[2]

Diese beiden Begriffe befinden sich auch in den Überlieferungen der Imame (a.) wie etwa in dem 17. Gebet der Sahifa Sajadiyya, in einigen Predigten von Imam Ali (a.) während der Schlacht von Siffin,[3] in einem Hadith von Imam Ali (a.) im Buch Qurb al-Isnad[4] und ausserdem kommen sie auch in einer Überlieferung in Usul Kafi vor.[5]

Die Bahai, welche im 12. Jahrhundert n.H. mit einer neuen Religion aufkamen behaupteten, dass der Begriff „Khatam“ „Juwelenring“ bedeute[6] und auf die besondere Stellung des Heiligen Propheten (s.) hinweisen würde, es würde ihn als Schmuckstück der Propheten beschreiben, nicht im Sinne der Finalität (des Prophetentums).[7] Manche sagen auch, der Koran verwendet den Begriff Khatam al-Nabiyin (Siegel der Propheten), nicht Khatam al-Mursalin (Siegel der Gesandten). Daher ist der Prophet der letzte Prophet (nabi), jedoch nicht der letzte Gesandte, und es wäre möglich, dass nach ihm ein weiterer Bote gesandt wird.[8]

Als Antwort darauf sagten muslimische Gelehrte, dass Khatam ursprünglich ein Mittel zur Endung war bzw. etwas abschließendes, doch auch ein Ring wurde so genannt, weil in der Vergangenheit Briefe mit einem Ring versiegelt wurden. Daher steht die Verwendung des Wortes „Khatam“ in der Bedeutung „Schmuck“ im Widerspruch zur Bedeutung, die dem Vers erst einen Sinn gibt.[9] Außerdem ist, wie in Tafsir Nemuneh erwähnt wird, der Rang des Gesandtentums höher als der des Prophetentums, und 'jemand wird das Gesandtentum erlangen, der vorher ein Prophet war'. Wenn also das Prophetentum endet, so endet mit ihm auch das Gesandtentum.[10]

Fußnoten

  1. Tabrisi, Majma' al-Bayan, B.8, S.166
  2. Sure Ahzab, Vers 40
  3. Minqari, Wagh'at al-Siffin, s.224 und 236
  4. Himyari, Qurb al-Asnad, S.9
  5. Kulaini, Al-Kafi, B.2, S.585
  6. Arefi, Khatamiyyat, S.65
  7. Arefi, Khatamiyyat, S.62
  8. Makarim Schirazi, Tafsir Nemune, B.17, S.338
  9. Misbah Yazdi, Rah wa Rahnama Schenasi, S.180
  10. Makarim Schirazi, Tafsir Nemune, B.17, S.338

Quellenverzeichnis

  • Arefi, Mohammad Ishaq, Khatamiyyat wa Porseschhaye No, Maschhad, Daneschgah Ulum Islami Razawi, 1386n.i.S
  • Himyari, Abdullah, Qurb al-Asnad, Qom, Muassisa Al al-Bait, 1413n.H
  • Kulaini, Mohammad b. Ya'ghub, Al-Kafi, Teheran, Dar al-Kotob al-Islamiyya, 1363n.i.S
  • Makarim Schirazi, Naser, Tafsir Nemune, Teheran, Dar al-Kotob al-Islamiyya, 1374n.i.S
  • Minqari, Nasr b. Mozahim, Wagh'at al-Siffin, Qom, Kitabkhane Ayatullah Mar'aschi, 1404n.H
  • Misbah Yazdi, Mohammad Taqi, Rah wa Rahnama Schenasi, Qom, Muassisa Imam Khomeini, 1376n.i.S
  • Tabrisi, Fazl b. Hasan, Majma' al-Bayan, Beirut, Muassisa Al-A'lami, 1995