Überlieferungen

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Al-Kafi، Werk von Mohammed bin Yaqoub Kulaini aus den vier essenziellen Überlieferungswerken der Schia

Überlieferung oder im arabischen/persischen «Hadith» (arabisch: حدیث) ist eine Vokabel, die einen Bericht der Rede, Verhaltens oder Bestätigung durch Ignorieren des edlen Propheten Mohammads (s.) und den anderen Vierzehn Sündlosen (a.) darstellt. Überlieferungen sind nach dem Koran die zweite Quelle des Wissens über religiöse Lehren und spielt eine wichtige Rolle für das Verständnis der Muslime von Religion und Bildung islamischer Wissenschaften wie islamische Jurisprudenz (arabisch: فقه), deren Prinzipien (arabisch: اصول فقه), Islamische Theologie (arabisch: کلام اسلامی) und Koranexegese (arabisch: تفسیر قرآن).

Am Anfang erfolgte die Übermittlung der Überlieferungen mündlich. Später wurden sie niedergeschrieben. Das Niederschreiben (arabisch: کتابت حدیث) der Überlieferungen gilt als wichtigster Faktor der Bewahrung und Weitergabe der Überlieferungen der Sündlosen. Das Niederschreiben der Überlieferungen war zur Zeit der ersten beiden Kalifen aufgrund deren Politik untersagt. Doch hundert Jahre später wurde dieses Verbot auf Anordnung des achten umayyadischen Kalifen Umar bin Abdul Aziz offiziell aufgehoben und das Niederschreiben der Überlieferungen nahm seinen Lauf.

Laut schiitischen Experten der Überlieferungen zeichneten Schiiten natürlich auf Wunsch der Imame Überlieferungen von Anfang an auf und sagen dass das erste Buch der Überlieferungen im Islam «Kitab Ali (a.)» oder «Al-Jamiyeh» ist. Zu den Phasen der Zusammenstellung der Überlieferungen der Schiiten gehören das Aufzeichnen von Überlieferungen, deren Klassifizierung, Organisation sowie das anschließende Sammeln und Kategorisieren in Kollektionen, die «Jamae Hadith» (arabisch: جامع حدیثی) genannt werden. Die wichtigsten Quellen der Überlieferungen oder Berichte der schiitischen Imame bzw. schiitische Werke sind: «Al-Kafi» verfasst von Muhammad bin Yaqub Kulaini (gestorben: 941n. Chr. / 329 n. H.), «Man La Yahdhuru al-Faqih» verfasst von Scheikh Sadouq (918-991 n. Chr./305-381 n.H.) und «Tahdhib al-Ahkam» und «Al-Istibsar fi ma ikhtilaf min al-Akhbar» verfasst von Sheikh Tusi (995-1066 od. 1067 n. Chr./460-385 n.H.). Diese Werke sind als die vier essentiellen Werke (arabisch: کتب اربعة) bekannt. «Al-Wafi» verfasst von Mohammed Mohsen Faiz Kashani (1598-1680 n. Chr.), «Bihar al-Anwar» verfasst von Mohammad Bagher Majlisi (1616-1698 n. Chr.) und «Wasail al-Shia» verfasst von Sheikh Hurr Al-Amili (1624-1693 n. Chr. / 1033–1104 n.H.) sind weitere schiitische Kollektionen von Überlieferungen die in späteren Jahrhunderten verfasst wurden.

Sunniten begannen ab der Mitte des zweiten Mondjahrhunderts die Überlieferungen des Propheten zu sammeln. Im dritten Jahrhundert des Mondkalenders verfassten sie die sechs Authentischen (arabisch: صِحاح سته), eine der bekanntesten Kollektionen der Überlieferungen des Propheten (s.) der Sunniten mit den folgenden Titeln: «Sahih al-Bukhari» (194-256 n.H.), «Sahih Muslim» (204-261 n. H.), «Jami Tirmidhi», «Sunan Abu Dawud», «Sunan Nisa'i» und «Sunan Ibn Majah».

Es gibt verschiedene Arten von Überlieferungen, darunter vereinzelte Überlieferungen (arabisch: خبر واحد) und häufig überlieferte (arabisch: حدیث متواتر). Die vereinzelten selbst sind in verschiedene Typen wie authentisch (arabisch: Sahih/صحیح ), gut (arabisch: Hasan/ حسن), vertrauenswürdig (arabisch: Muwathaq/مُوَثَّق) und schwach (arabisch: Dhaif/ ضعیف) untergliedert. Muslimische Gelehrte akzeptieren nicht jede Überlieferung sondern betrachten eine konsistente und vereinzelte Überlieferung, die von wissenschaftlichen Beweisen begleitet wird als Beleg bzw. Beweis aber sind sich aber nicht einig über vereinzelte Überlieferungen besonders bei nicht informativen. Die meisten schiitischen und sunnitischen Juristen akzeptieren vereinzelte Überlieferungen wenn sie von einer vertrauenswürdigen Person (arabisch: Thaqah/ثقة) überliefert wurde. Um den Grad der Authentizität von Überlieferungen zu bestimmen und zu kategorisieren wurden wissenschaftliche Fakultäten gebildet, die Methoden zur Bestimmung der Authentizität entwickeln und herleiten. Unter ihnen ist «Kenntnis der Berichterstatter» (arabisch: Ilm Rijal/علم رجال», «Kenntnis des Aufbaus der Überlieferungen» (arabisch: Diraya al-Hadith/درایة الحدیث) und «Verständnis der Überlieferungen» (arabisch: Fiqh al-Hadith/ فقه الحدیث) zu finden.

Überlieferungen hatten ebenfalls großen Einfluss auf Literatur und Kunst. Es wird gesagt, dass sie häufig in Gedichten verwendet werden. Besonders findet man ihre Verwendung in Künsten wie Malerei und Kalligraphie.

Definition von Überlieferung

Eine Überlieferung ist ein Bericht über Worte, Verhalten oder Ignorieren (zur Bestätigung Taten der Gefährten) (arabisch: Taqrir/ تقریر) der Sündlosen (arabisch: معصومين) [Anmerkungen 1].[1] wie Überlieferungen des Propheten (s.) und auch nach Angaben der Schiiten, schiitische Imame.[2] Basierend auf Werke muslimischer Gelehrter werden für «Überlieferung» auch die Vokabeln «Khabar» (arabisch: خبر)[3], «Riwayat» (arabisch: روایت)[4] und «Athar» (arabisch: اثر)[5] verwendet.

Wichtigkeit von Überlieferungen unter Muslimen

Laut Abd al-Hadi Fazli (1314-1392 n.H.) sind Überlieferungen die zweite Quelle der islamischen Gesetzgebung der Muslime nach dem Koran. Darüber hinaus sind sie mengenmäßig umfassender als der Koran und enthalten viel mehr religiöse Lehren. Daher ist der Erwerb von Kenntnis der Überlieferungen von der Einführung und Grundlage der religiösen Analyse und Synthese (arabisch: idschtihad/اجتهاد) der Ableitung der religiösen Gesetze.[6]

Der Experte der Überlieferungen Kazim Modir Shanechi (gestorben: 2002) schrieb in der Einleitung des Buches „Ilm al-Hadith“ (persisch: علم الحدیث) dass alle Wissenschaften im Islam entstandenen Schriften auf Überlieferungen basierten und wären ohne diese nicht komplett: Die Anfänge der Koran-Exegese waren ausschließlich Überlieferungen. Jurisprudenz (arabisch: Fiqh/ فقه) und Prinzipien der Rechtsprechung (arabisch: Usul/اصول) wurden immer mit Überlieferungen in Verbindung gebracht und in der islamischen Theologie (arabisch: Kalam Islami/کلام اسلامی ) und der Debatte zwischen islamischer Sekten waren die Überlieferungen des Propheten (s.) ausschlaggebend und Richtigkeit oder Falschheit einer Idee wurden daraus bestimmt. Geschichte und Historik waren ausschließlich Überlieferungen, die mit entsprechenden Belegen der Berichterstatter-Kette (arabisch: اسناد) berichtet wurden. In der Literatur wurden die Worte des Propheten als Beleg herangezogen.[7]

Niederschrift der Überlieferungen

Man La Yahdhuru Al-Faqih (Buch)، verfasst von Scheikh Sadouq von den essentiellen vier
Hauptartikel: Niederschrift der Überlieferungen

Laut Überlieferungs-Gelehrten (arabisch: Muhadith/محدث) erfolgte die Übermittlung von Überlieferungen zunächst mündlich und wurde erst später schriftlich niedergelegt.[8] Sie betrachten das Niederschreiben der Überlieferungen des edlen Propheten Muhammad (s.) und der Ahl al-Bayt (a.) als wichtigen Faktor zur Bewahrung der islamischen Traditionen.[9] Der Überlieferungs-Gelehrte Noor al-Din Itr schrieb dass die Niederschrift der Überlieferungen das wichtigste Mittel zu deren Bewahrung und Weitergabe an zukünftige Generationen war.[10] Basierend auf Überlieferungen rieten die schiitischen Imame (a.) Überlieferungen nieder zu schreiben.[11] Laut Autor des Buches «Ayyan al-Shia» (arabisch: اَعیان‌الشّیعة) Seyyed Mohsen Amin verfassten Schiiten von der Zeit von Imam Ali (a.) bis Imam Hassan Askari (a.) 6600 Werke von Überlieferungen.[12] Shahid Thani (arabisch: شهید ثاني) betrachtete das Niederschreiben von Überlieferungen aufgrund der Tatsache dass es zu seiner Zeit nicht genügend religiöse Bücher gab als allgemeine Pflicht (arabisch: واجب عینی).[13]

Verbot der Niederschrift der Überlieferungen

Al-Istibsar Fi Ma Ikhtilaf Min Al-Akhbar (Buch)، Werk von Scheikh Tusi aus den vier essentiellen der Schia
Hauptartikel: Überlieferungsverbot

In der Regierungszeit der ersten beiden Kalifen Abu Bakr und Umar bin Khattab nach dem Tod des edlen Propheten (s.) wurde das Notieren von Überlieferungen verboten.[14] Dieses Verbot bestand hundert Jahre bis der achte Umayyaden-Kalif Umar bin Abdul Aziz in einem Schreiben an den Gouverneur von Medina Abu Bakr bin Hazm aufforderte Überlieferungen des Propheten niederzuschreiben weil er befürchtete dass das Wissen und die Wissenschaftler schwinden.[15] Gelehrte der Sunniten sagen dass der erste und zweite Kalif die Übermittlung und Niederschrift von Überlieferungen aus folgenden Gründen untersagten:

  • Möglichkeit der Vermengung von Koran und Überlieferungen[16]
  • Prävention von Konflikten unter Muslimen[17]
  • Befürchtung dass das Volk sich mit etwas anderem als dem Koran interessieren würden.[18]

Aber laut Seyyed Ali Schahrastani sind die meisten schiitischen Gelehrten der Ansicht dass der Grund für dieses Verbot der Veröffentlichung der Worte des Propheten darin bestand Berichte über Tugenden Imam Alis (a.), seinen Kindern und deren Imamat zu verhindern.[19] Laut Schiiten verursachte das Verbot der Niederschrift Fälschung von Überlieferungen (arabisch: جعل حدیث),[20], Zerstörung der ersten Überlieferungs-Texte,[21], Entstehung verschiedener Sekten der Religion[22] sowie Änderung der Tradition (arabisch: سنة ) des Propheten.[23]

Geschichte der Zusammenstellung Überlieferungen

Tahdhib Al-Ahkam, Werk von Scheich Tusi، eines der vier essentiellen schiitischen Überlieferungen-Werke

Laut Madschid Ma'arif im Buch «Tarikh Amumi Hadith» (persisch: تاریخ عمومی حدیث) machten die schiitischen Überlieferungen viele Höhen und Tiefen durch. Er unterteilte diese Entwicklungen in zwei Perioden nämlich der frühen und späten Periode:

Die spätere Periode reicht vom Beginn des 6. Jahrhunderts bis in die heutige Zeit in der «ergänzende Kollektionen» schiitischer Überlieferungen gebildet wurden. In dieser Periode erfolgte die Klassifizierung, Vervollständigung und Analyse der Werke der Vorgänger.[25]

Frühe Periode

Die frühe Periode selbst ist in vier Äras unterteilt:

1. Die Ära von Imam Ali bis Imam Sajjad (erstes islamisches Jahrhundert)

In dieser Zeit konnten sich die Überliefrungen aufgrund der bestehenden Überlieferungs-Verbotspolitik und des politischen Drucks gegen Schiiten und der Politik der Vorsicht (arabisch: Taqiyyah/تقیه ) der Imame keinen großen Fortschritt erleben.[26] Allerdings wurden in dieser Zeit einige Werke verfasst darunter «Kitab Ali (a.)».[27] Dieses Buch gilt als das erste schiitische Überlieferungs-Buch.[28] «Nahj al-Balaghah» (arabisch: نهج البلاغه) befand sich zu dieser Zeit in Händen von Schiiten in Form von Büchern mit den Titeln „Khutab Amir al-Mu'minin“ (arabisch: خطب امیر المومنین) oder „Khutab Ali“.[29][Anmerkungen 2] und Sahifah Sajjadiyeh gehören zu anderen Überlieferungs-Werken dieser Zeit.[30]

2. Die Ära von Imam Baqir und Imam Sadiq (zweites Jahrhundert)

Diese Periode spielt eine wichtige Rolle bei der Bildung schiitischer Überlieferungen und es wurden wertvolle Überlieferungs-Werke in ihr zusammengestellt.[31] Die Ära des Verbotes der Kodifizierung der Wissenschaften und der Niederschrift der Überlieferungen war aufgehoben. Imam Mohammad Baqir (a.) und Imam Sadiq (a.) nutzen dieses und hielten öffentliche Versammlungen ab, unterrichteten bei ihnen zu Hause, hielten Versammlungen und Debatten sowie private Lehrtreffen ab um die islamischer Jurisprudenz (arabisch: Fiqh/ فقه) und Überlieferungen (arabisch: Hadith/حدیث) zu lehren. Sie hatte einen großen Einfluss auf die Bildung der schiitischen Jurisprudemz und der Wissenschaft der Überlieferungen.[32] Eine der wichtigsten Errungenschaften dieser Zeit ist die Zusammenstellung von vierhundert essentiellen Überlieferungs-Werken (arabisch: Usul Arbaamia’|اصول اَربَعَمِائَة) [33] Diese Bücher, deren Autoren die Überlieferungen direkt oder über einen Vermittler von den vierzehn Sündenlosen (arabisch: Masoom/معصوم) hörten bzw. notierten.[34]

3. Die Ära von Imam Kazim bis Ende der kleinen Verborgenheit

In dieser Zeit schränkten die Kalifen die Imame ein und übten Druck auf Schiiten aus.[35] Daher konnten viel weniger Überlieferungen von den Imamen übermittelt werden als in der vorigen Periode.[36] In dieser Zeit wurden deshalb mehr Anstrengungen zur Ordnung der früheren Überlieferungs-Werke geschenkt und die Gelehrten der Überlieferungen (arabisch: Muhaddith/محدث) kategorisierten die aus der vorigen Periode übrig gebliebenen Prinzipien und Überlieferungen gemäß rechtswissenschaftlichen Themen Kapitel und verfassten detailliertere Werke.[37]

4. Ära der Entstehung der Kollektionen von Überlieferungen

Um in dieser Zeit in der Lehre der Überlieferungen in wissenschaftlichen Zentren aktiv zu zu halten bestand die Notwendigkeit umfassendere Werke auf dem Gebiet der Überlieferungen zu verfassen. Dieses Problem führte zur Gründung von Kollektionen von Überlieferungen (arabisch: Jamae Hadith/جوامع حدیثی) von denen einige alle religiösen Themen einschließlich Jurisprudenz und Glauben umfassten wie beispielsweise «al-Kafi» von Kulaini und andere auf Jurisprudenz oder Theologie spezialisiert waren wie die Werke «Al-Tauheed» (arabisch: التوحید), «Uyun Akhbar al-Ridha» (arabisch: عیون اخبار الرضا), «Kamaal al-Din wa Tamm al-Naema» (arabisch: کمال الدین و تمام النعمة) von Scheikh Sadouq und das Werk «Kitab Al-Ghaibah» (arabisch: کتاب الغیبة) und «Al-Amaali» (arabisch: الأمالی) von Scheikh Tusi.[38] In dieser Zeit wurden die vier essentiellen Kollektionen von Überlieferungen der Schiiten verfasst.[39] Zu diesen Büchern, die die wichtigsten Kollektionen der Überlieferungen der 12er-Schia darstellen gehören: «Al-Kafi» verfasst von Muhammad bin Yaqub Kulaini (gestorben: Jahr 329 n.H), «Man La yahdarah al-Faqih» verfasst von Scheikh Sadouq (305-381 n.H.) sowie «Tahdhib al-Ahkam» und «Al-Istibsar» verfasst von Scheikh Tusi (460-385 n. Chr.).[40]

Späte Periode

Zu Beginn dieser Periode also ab dem 6. bis 11. islamischen Jahrhundert stagnierte das Verfassen von Werken der Überlieferungen aber ab dem elften islamischen Jahrhundert mit dem Erscheinen von Muhammad Mohsen Faiz Kashani (1091-1007 n.H), Mohammad Baqer Majlisi (1037-1110 n.H.) und Scheich Hurr Aamili (1033-1104 n.H.) gedieh das Verfassen von Werken mit und über Überlieferungen. Die wichtigsten Kollektionen von Überlieferungen dieser Zeit sind: «Al-Wafi» von Faiz Kashani, «Bihar al-Anwar» von Allameh Majlisi und «Waseel al-Shi'a» verfasst von Hurr Aamali.[41] In der heutigen Zeit also den letzten hundert Jahren sammelten und kategorisierten Gelehrte Überlieferungen und wählten die authentischen aus. Die wichtigsten Werke dieser Zeit sind: «Mustadrak al-Wasail», «Safina al-Bahar und Madinah al-Hakm wa al-Athar», «Jame Hadith Schia», die Werke von al-Sadaqein, «Mizan al-Hikma» und «Al-Hayat».[42]

Historie der Zusammenstellung sunnitischer Überlieferungen

Abd al-Hadi Fadhli unterteilte die Historie der Verfassung sunnitischer Überlieferungen in drei Phasen:

  • Phase des Sammelns der Überlieferungen: Begann Mitte des zweiten Jahrhunderts. Während dieser Zeit sammelten die Ältesten der Ahl al-Sunna Überlieferungen und stellten sie zusammen mit den Rechtsurteilen (arabisch:Fatwa/فتاوا) der Gefährten (arabisch: Sahaba/صحابة) und deren Nachfolgegeneration (arabisch: Tabaeen/تابعین) [Anmerkungen 3] in Büchern zusammen. «Al-Muwatta» von Malik bin Anas wurde in dieser Zeit verfasst.[43]
  • Die «Propheten-Überlieferungs»-Phase (arabisch: «Musnad»/مسند): Als «Musnad» bezeichnet man Werke in denen ausschließlich Überlieferungen des Propheten (s.) erwähnt werden.[44] Ab Ende des 2. islamischen Jahrhunderts begannen einige der sunnitischen Autoritäten «Musnads» zu verfassen. «Musnad Ahmad bin Hanbal» ist eines dieser Werke.[45]
  • «Sahih»-Werle: Als «Sahih» bezeichnet man ein Werk in dem der Autor nur die seiner Ansicht nach authentischen und eindeutig dem Propheten zugeschriebenen Überlieferungen aufführt.[46] Der erste Autor auf diesem Gebiet war Muhammad bin Ismail Bukhari (194-256 n.H). «Sahih Bukhari» und «Sahih Muslim» gehören zu den Überlieferungs-Werken dieses Typs.[47]

Klassifizierung von Überlieferungen und deren Authentizität

Siehe auch: vereinzelte Überlieferungen und vielfach Überlieferungen

Überlieferungen werden in verschiedene Typen unterteilt um ihre Gültigkeit und Authentizität zu überprüfen. Sie werden in vereinzelt und vielfach überliefert gruppiert: Eine «vereinzelte Überlieferungen» (arabisch: Khabar Wahid/ خبر واحد) ist eine Überlieferung dessen Anzahl an Berichterstattern zu gering ist um sie sicher einem der Vierzehn Sündlosen zuzuschreiben.[48]

Im Gegensatz zur vereinzelten Überlieferung ist bei der «vielfach» (arabisch: mutawatir/متواتر)-Überlieferung Zweifel der Herkunft praktisch ausgeschlossen. Eine Überlieferung wird als «vielfach» bezeichnet wenn in jeder Berichterstatter-Ebene die Anzahl der Berichterstatter so hoch ist dass Zweifel der Herkunft praktisch ausgeschlossen ist.[49]

Vereinzelte Überlieferungen werden in unterschiedliche Typen und Kategorien eingeteilt.[50]

In einer Klassifizierung nach den Merkmalen der Kette seiner Berichterstatter (arabisch: راویان) wird sie in vier Hauptkategorien unterteilt: «authentisch» (arabisch Sahih/ صحیح), «gut» (arabisch: Hasan/ حسن), «vertrauenswürdig» (arabisch: Muwaathaq/مُوَثَّق) und «schwach» (arabisch: Dhaif/ضعیف).[51]

In einer anderen Kategorisierung werden die vereinzelten Überlieferungen je nachdem, ob sie sicher oder zweifelhaft ist in zwei Kategorien unterteilt: Sie wird eingeteilt ob sie Belege enthält dass man sicher sein kann dass sie von einem der Sündlosen (arabisch: Masum/معصوم ) stammt oder nicht.[52] Zu den Belegen, die nach Ansicht einiger schiitischer Gelehrter Überlieferungen als authentisch betrachten, gehören: kein Widerspruch zur Vernunft, kein Widerspruch zum Koran, Konsens von Muslimen oder Schiiten.[53]

Die «vielfach» Überlieferungen kann man in zwei Arten sehen:

  • wörtlich (arabisch: Lafthi/لفظی): Die Überlieferung wurde vielfach mit dem gleichen Wortlaut oder Phrasen übermittelt. Zum Beispiel ist die Ghadir-Überlieferung «Wessen Vormund ich war, dessen Vormund ist Ali» zahlreich in genau diesem Wortlaut überliefert.
  • sinngemäß (arabisch: معنوی): das Thema wird nicht wörtlich sondern gemäß das Thema auf verschiedene Weisen übermittelt wobei der Sinn jeweils der selbe ist.[54] wie zum Beispiel Überlieferungen der Erscheinung Imam Mahdis deren Worte zwar unterschiedlich sind und die einzelnen Überlieferungen selbst die Grenze nicht erreicht aber da in ihnen das gemeinsame Thema hinsichtlich der Erscheinung des Mahdi konsistent ist sagt man, das dieses Thema vielfach überliefert ist und es praktisch keinen Zweifel daran gibt.[55]

Welche Überlieferungen sind authentisch?

Die Diskussion der Authentizität und Gültigkeit von Überlieferungen ist ein Thema im Bereich Prinzipien der Jurisprudenz (arabisch: Usul Fiqh/ اصول فقه).[56] Laut Abdul Hadi Fazeli sind sich die Gelehrten der Prinzipien genannt Usulisten (arabisch: اصولیین) über die Authentizität der vielfach übermittelten Überlieferungen bezüglich deren Zuverlässigkeit einig.[57] Die Usulin akzeptieren auch die Authentizität einer von wissenschaftlichen Belegen begleitenden vereinzelten Überlieferung und haben darin keinen Zweifel[58] aber wenn Belege nicht vorhanden sind unterscheiden sich ihre Ansichten:[59] Eine Gruppe fortgeschrittener schiitischer Juristen, darunter Sayyed Mortaza und Ibn Idris Hilli betrachteten eine solchen Überlieferung nicht als Beleg.[60] aber laut Scheikh Morteza Ansari hält die überwiegende Mehrheit der Autoritäten der Jurisprudenz der Schiiten die vereinzelten Überlieferungen im Allgemeinen für authentisch.[61] Jedoch stellen sie Kriterien zur Akzeptanz auf sind sich aber über dessen Kriterien nicht einig.[62] Einige der Akhbaristen (arabisch: اخباریین) wird zugeschrieben dass sie Überlieferungen in den authentischen schiitischen Überlieferungs-Werken ausnahmslos für authentisch halten.[63] Zusätzlich zu dieser Bedingung schlugen einige das Kriterium vor dass diese Überlieferung nicht konträr zu populären Überlieferungen sein darf.[64] Andere sehen eine Überlieferung als akzeptabel an wenn die Berichterstatter (arabisch: rawiyan/راویان) gerecht sind.[65] Laut Abdul Hadi Fazli sind die meisten schiitischen Gelehrten der Ansicht dass eine vereinzelte Überlieferung authentisch ist wenn die Kette der Berichterstatter vertrauenswürdig (arabisch: Thaqah/ثقة).[66]

Sunnitische Ansicht

Laut dem sunnitischen Rechtsgelehrten Schukani (gestorben: 1250 n.H.) zweifeln Gelehrte der Ahl ahl-Sunna ebenfalls nicht an der Authentizität der vielfach (mutawatir) übermittelten Überlieferungen.[67] aber bei der Beurteilung der vereinzelten Überlieferungen gibt es Meinungsunterschiede.[68] Die meisten von ihnen darunter auch Ahmed bin Hanbal[69] nehmen die Authentizität dieser an.[70] Andere wie Nazzam sehen sie nicht authentisch sei denn es gibt einen Zusammenhang außerhalb der Überlieferung selbst der auf seine Authentizität schließen lässt.[71]

Kette der Berichterstatter (arabisch: Isnad/ اِسناد)

Hauptartikel: Berichterstatterkette

Der Zweck der Erwähnung der gesamten Kette der Berichterstatter (Isnad, arabisch: اسناد) bis hin zum Sündlosen besteht darin die Authentizität der Überlieferung mittels der Vertrauenswürdigkeit der einzelnen Berichterstatter zu belegen bzw. widerlegen.[72] Dieses ist wichtig weil die Authentizität der Überlieferung mit der Authentizität der Berichterstatter bestätigt wird bzw. fällt.[73] Aus diesem Grund ordneten sowohl schiitische Imame als auch sunnitische Gelehrte immer das Mitführen der Berichterstatter-Kette in der Niederschrift der Überlieferungen an.[74]

Fälschung von Hadithen

Hauptartikel: gefälschte Überlieferungen

Eine Überlieferung zu fälschen bedeutet einfach eine zu erfinden und sie dem edlen Propheten Muhammad (s.) oder einen der sündlosen Imame zuzuschreiben.[75] Eine auf diese Weise verfasste Überlieferung wird auch «Hadith Maudhu’» (arabisch: حدیث موضوع) genannt.[76] Es wird gesagt dass Fälschung von Überlieferungen hauptsächlich in der Theologie (arabisch: کلام اسلامی), Moral (arabisch: اخلاق), Historie (arabisch: تاریخی), Medizin/Hygiene, Tugenden und Bittgebeten stattfand.[77] Bei der Fälschung von Überlieferungen erfolgte auf verschiedene Weise: Manchmal wurde eine Überlieferung vollständig erfunden, manchmal nur mit Zusätzen zu den Worten des Propheten (s.) oder den Imamen versehen sowie Änderungen der Vokabeln der Überlieferungen.[78] Eines der Beispiele für eine Verfälschung ist die Überlieferung von Mansoor Abbasi, einem der Abbasiten-Kalifen, dass er weiß dass der Prophet (s.) sagte: «Gott wird einen Mann aus der Ahl al-Bayt (a.) erwecken dessen Name mein Name ist.»[79] Mansoor Abbasi fügte der Überlieferung den Satz «und der Name seines Vaters der Name meines Vaters“ hinzu um seinen Sohn Muhammad als Personifizierung dieser Überlieferung vorzustellen, denn der Name Mansoor war wie der Name des Vaters des Propheten, Abdullah.[80] Einigen zufolge reicht die Geschichte der Fälschung von Überlieferungen gar bis in die Zeit zu Lebzeiten des Heiligen Propheten zurück.[81] Einige Leute sind der Ansicht dass die Fälschung von Überlieferungen nach der Zeit der «gerechten Kalifen» (arabisch: خلفای راشدین ) begann also nach dem Märtyrertod von Imam Ali (a.). In dieser Zeit bildeten sich Sekten die Überlieferungen fälschten um sich selbst zu bestätigen.[82] Es wird gesagt, dass sich während der Zeit von Muawiya bin Abi Sufyan die Fälschung von Überlieferungen verbreitete.[83]

Ibn Abi al-Hadid, der Nahj al-Balaghah im siebten islamischen Jahrhundert erklärte schrieb dass Muawiya die Fälscher von Überlieferungen unterstützte, die im Sinne von Uthman bin Affan und anderen Gefährten des Propheten (a.) verfälschten und Imam Ali (a.) bemängelten.[84]

Wichtige Kollektionen der Überlieferungen

Hauptartikel: Jamee Hadithi

Kollektionen von Überlieferungen werden Werke genannt, die alle religiösen Themen wie Theologie (arabisch: کلام اسلامی), Jurisprudenz (arabisch: فقه), Biographie (arabisch: سیره ) und Koranexegese (arabisch: تفسیر) umfassen.[85] In einer anderen Definition enthalten sie alle oder meisten Aspekte zu einem bestimmten Thema.[86]

Die wichtigsten schiitischen Kollektionen von Überlieferungen sind wie folgt: «Al-Kafi» verfasst von Muhammad bin Yaqub Kulaini, «Man La yahdhuruh Al-Faqih» verfasst von Scheikh Saduq, «Tahdhib al-Ahkam» und «Al-Istibsar Fi Ma Ikhtilaf min Al-Akhbar» verfasst von Scheikh Tusi.[87] Diese werden «Kutub Arbaa'» oder «Usul Arbaa’» (die vier essentiellen) genannt.[88] Andere bekannte schiitische Überlieferungs-Kollektionen sind: «Al-Wafi» von «Mohammed Mohsen Faiz Kashani», «Bihar al-Anwar» verfasst von «Muhammad Baqir Majlisi», «Wasail al-Shia» verfasst von «Scheikh Hurr Ameli»,[89] «Mustadrak al-Wasail» verfasst von «Mirza Hossein Nouri», «Mizan al-Hikma» verfasst von Mohammed Mohammadi Rei-Schahri und Kollegen, «Jame’ Ahadith Schia» von einer Gruppe von Schriftstellern, «Al-Hayyat» von Mohammad Ridha Hakimi und «Athar AlSadiqin» verfasst von Sadegh Ehsanbakhsh.[90] Die acht zuverlässigsten und bekanntesten Überlieferungs-Kollektionen der Sunniten sind: «Muwatta Malik», «Musnad Ahmad bin Hanbal», «Sahih Bukhari», «Sahih Muslim», «Jame’ Tirmidhi», «Sunan Abu Dawud», «Sunan Nisa'i» und «Sunan Ibn Majah».[91] Die letzten sechs genannten Werke sind als «Sihah Sittah» bekannt.[92]

Wissenschaft der Überlieferungen

Hauptartikel: Wissenschaft der Überlieferungen

Es wird gesagt dass seit den ersten Jahrhunderten des Islam verschiedene Fakultäten der Wissenschaften über Überlieferungen entstanden in denen Aspekten wie Textinhalt und die Berichterstatter-Kette der Überlieferungen untersucht werden.[93] Einige dieser Fakultäten sind wie folgt:

  • Kenntnis der Berichterstatter oder Ilm Rijal (arabisch: علم رجال): Es werden die Berichterstatter vorgestellt und ihre Eigenschaften, die eine Rolle bei der Annahme oder Nichtakzeptanz ihrer Erzählungen spielen, wie Gerechtigkeit (in der Jurisprudenz) und Glaube untersucht.[94]
  • Diraiyat al-Hadith oder Klassifizierung von Überlieferungen (arabisch: درایة الحدیث): Es geht um die Arten von Überlieferungen, Begriffe über die Belege der Berichterstatter-Ketten, Textinhalt der Überlieferungen, Wege und Bedingungen der Tolerierung der Überlieferungen (arabisch: تحمل حدیث) (z.B. Hören oder Lesen bzw. Art der Aufnahme der Überlieferung) und Art und Weise wie die Überlieferung weiter gegeben wurde.[95]
  • Widersprüchliche Überlieferungen (arabisch: مختلف الحدیث): Untersucht widersprüchliche Überlieferungen und Möglichkeiten sie zu lösen.[96]
  • Aufgehoben und ersetzt (arabisch: ناسخ و منسوخ): Es geht um widersprüchliche Überlieferungen für es keine Lösung für den Konflikt gibt. In diesem Fall wird die chronologisch frühere Version (arabisch: منسوخ) als aufgehoben bezeichnet und die spätere (arabisch: ناسخ) ersetzt diese.[97]
  • Fiqh al-Hadith oder Verständnis von Überlieferungen (arabisch: فقه الحدیث): Bespricht die Grundlagen und Kriterien für das Verständnis der Texte von Überlieferungen.[98]

Einfluss von Überlieferungen auf Kunst und Literatur

Kalligraphiefragment der Überlieferung «Ich bin die Stadt des Wissens» in der Handschrift von Gholam Hossein Amirkhani

Gemäß Kazem Modirshanchi beeinflussten, bereicherten und erweiterten Überlieferungen die persische Literatur. Es gibt nur wenige persischsprachige Dichter, die in ihren Gedichten keine Überlieferungen verwendeten. Die literarischen Punkte in denen eine Überlieferung erwähnt wird gehören zu den besten Werken der persischen Literatur und sind von großer pädagogischer und moralischer Bedeutung.[99] Die Kombination mit Überlieferungen in den Werken von Dichtern wie Nasser Khosro Qubadiani, Sanaei Ghaznavi, Attar Nishaburi, Khaqani, Nizami Ganjavi, Maulawi und Sa'di kann man nicht verstehen wenn man die entsprechenden Überlieferungen nicht kennt.[100]

Sana'i erwähnte beispielsweise zwei Überlieferungen im folgenden Gedicht:

Denn Sie alle wissen, dass das Tor der Stadt des Wissens Haider ist Nichts war gut außer Haider der Befehlshaber und Regent eines jeden ist ...
außer „dem Buch und der Blutsverwandtschaft“ nichts übrig von Ahmed ist Ein Denkmal, dessen Aufbewahrung bis zum Ende der Welt Pflicht ist[101]


Mulawi erwähnte in seinem Gedicht auch die Ghadir-Überlieferung «Wessen Vormund ich war»:

Aus dem Ijtihad der Prophet hat Gab er neben seinem Namen Ali als Vormund an
Er sagte, dass jeder der mich als Vormund und Freund hat So mein Cousin Ali sein Vormund ist von nun an [102]

Saadi schrieb auch in Bezug auf «La Fati Illa Ali» (Es gibt keinen Jugendlichen außer Ali):

Wer hat den Mut Ali zu beschreiben? Der allmächtige Gott sagte auf Manaqib: „Gibst du?“
Mit Mut und Kraft das Schloss Khaibar angriff Dessen Tor mit dem Bizeps „keines Jugendliche außer..“ zertrümmerte[103]
Tafel «La Fata Illa Ali»، Werk Hasan RuhAMin in einer Szene der Schhlacht von Uhud.

Kunstwerke

Überlieferungen wurden auch in Kunstwerken verwendet. Beispielsweise entwarf Ruh Al-Amin im Jahr Jahr 2018 eine Tafel mit dem Inhalt von «La Fati Illa Ali».[104] Auch George Jordac sagt: „Ich wuchs in einer christlichen Familie auf. Mein Vater war Steinmetz. Er hängte einen Stein an die Vorderseite unseres Hauses auf dem folgender Satz eingraviert war: „La Fatha illa Ali La Saifa illa Dhu-alFiqar“. [105]

Der Kalligraph Gholam Hossein Amirkhani kalligraphierte auch die Überlieferung «Stadt des Wissens» in Nastaliq-Schrift.[106]

Fußnoten

  1. سبحانی، اصول الحدیث و احکامه، دار احیاء التراث العربی، ص۱۹.
  2. مدیر شانه‌چی، علم‌الحدیث، ۱۳۸۱ش، ص۲۰.
  3. مهدوی‌راد، «تدوین حدیث (۱)»، ص۳۹-۴۰؛ مدیر شانه‌چی، علم‌الحدیث، ۱۳۸۱ش، ص۲۰؛
  4. مدیر شانه‌چی، علم‌الحدیث، ۱۳۸۱ش، ص۲۰.
  5. مهدوی‌راد، «تدوین حدیث (۱)»، ص۴۳، ۴۴.
  6. فضلی، اصول‌الحدیث، ۱۴۲۰ق، ص۱۴.
  7. مدیر شانه‌چی، علم‌الحدیث و درایةالحدیث، ۱۳۷۸ش، ص۱-۲.
  8. فضلی، اصول‌الحدیث، ۱۴۲۰ق، ص۱۴.
  9. معارف، «بررسی سیر تاریخی کتابت حدیث در شیعه»، ص۷۴.
  10. عتر، منهج النقد فی علوم الحدیث، ۱۴۱۸ق، ص۳۹-۴۰.
  11. کلینی، کافی، ۱۴۰۷ق، ج۱، ص۵۲، حدیث ۸، ۹ و ۱۰؛ ابن‌شعبه، تحف‌العقول، ۱۴۰۴ق، ص۳۶.
  12. امین، أعیان الشیعه، ۱۴۰۳، ج۱، ص۱۴۰.
  13. شهید ثانی، منیة المرید، ۱۴۰۹ق، ص۳۳۹.
  14. متقی هندی، کنز العمال، ۱۴۰۱ق، ج۱۰، ص۲۸۵؛ طبری، تاريخ‏ الامم و الملوک، ۱۳۸۷ق، ج۴، ص۲۰۴.
  15. بخاری، صحیح بخاری، ۱۴۰۱ق، ج۱، ص۳۳.
  16. متقی هندی، کنزالعمال، ۱۴۰۱ق، ج۱۰، ص۲۹۱-۲۹۲، ح۲۹۴۷۴.
  17. ذهبی، تذکرة الحفاظ، ۱۴۱۹ق، ج۱، ص۹.
  18. غزالی، احیاء العلوم، ج۱۰، ص۷۹ به نقل از دیاری بیگدلی، «نقد و بررسی علل و انگیزه‌های منع نگارش حدیث»، ص۴۴.
  19. شهرستانی، منع تدوین الحدیث، ۱۴۳۰ق/۲۰۰۹م، ص۶۷.
  20. حسینی، «پیامدهای منع نقل حدیث»، ص۶۲.
  21. سبحانی، فرهنگ عقاید و مذاهب اسلامی، ۱۳۷۸ش، ج١، ص۹۱؛ متقی هندی، کنز العمال، ۱۴۰۱ق، ج۱۰، ص۲۸۵.
  22. حسینی، «پیامدهای منع نقل حدیث»، ص۶۸.
  23. حسینی، «پیامدهای منع نقل حدیث»، ص۶۷.
  24. معارف، تاریخ عمومی حدیث، ۱۳۷۷ش، ص۲۰۲.
  25. معارف، تاریخ عمومی حدیث، ۱۳۷۷ش، ص۲۰۲.
  26. معارف، تاریخ عمومی حدیث، ۱۳۷۷ش، ص۲۰۷-۲۰۹.
  27. معارف، تاریخ عمومی حدیث، ۱۳۷۷ش، ص۲۱۳.
  28. فضلی، اصول‌الحدیث، ۱۴۲۰ق، ص۴۶.
  29. معارف، تاریخ عمومی حدیث، ۱۳۷۷ش، ص۲۱۶-۲۱۷.
  30. معارف، تاریخ عمومی حدیث، ۱۳۷۷ش، ص۲۲۱.
  31. معارف، تاریخ عمومی حدیث، ۱۳۷۷ش، ص۲۲۷.
  32. معارف، تاریخ عمومی حدیث، ۱۳۷۷ش، ص۲۲۸-۲۳۴.
  33. معارف، تاریخ عمومی حدیث، ۱۳۷۷ش، ص۲۵۵.
  34. فضلی، اصول‌الحدیث، ۱۴۲۰ق، ص۴۷.
  35. معارف، تاریخ عمومی حدیث، ۱۳۷۷ش، ص۳۰۷.
  36. معارف، تاریخ عمومی حدیث، ۱۳۷۷ش، ص۳۱۰.
  37. معارف، تاریخ عمومی حدیث، ۱۳۷۷ش، ص۳۴۸-۳۵۰.
  38. معارف، تاریخ عمومی حدیث، ۱۳۷۷ش، ص۳۵۵.
  39. معارف، تاریخ عمومی حدیث، ۱۳۷۷ش، ص۳۵۵.
  40. مؤدب، تاریخ حدیث، ۱۳۸۸ش، ص۸۶.
  41. معارف، تاریخ عمومی حدیث، ۱۳۷۷ش، ص۴۰۰-۴۰۲.
  42. معارف، تاریخ عمومی حدیث، ۱۳۷۷ش، ص۴۳۴-۴۳۹.
  43. فضلی، اصول‌الحدیث، ۱۴۲۰ق، ص۴۳.
  44. فضلی، اصول‌الحدیث، ۱۴۲۰ق، ص۴۳.
  45. فضلی، اصول‌الحدیث، ۱۴۲۰ق، ص۴۳-۴۴.
  46. فضلی، اصول‌الحدیث، ۱۴۲۰ق، ص۴۴.
  47. فضلی، اصول‌الحدیث، ۱۴۲۰ق، ص۴۴.
  48. فضلی، اصول‌الحدیث، ۱۴۲۰ق، ص۸۳.
  49. فضلی، اصول‌الحدیث، ۱۴۲۰ق، ص۷۲-۷۳.
  50. نگاه کنید به شهید ثانی، البدایه فی علم الدرایه، ۱۴۲۱ق، ص۲۳تا۳۹.
  51. شهید ثانی، البدایه فی علم الدرایه، ۱۴۲۱ق، ص۲۳و۲۴.
  52. فضلی، اصول‌الحدیث، ۱۴۲۰ق، ص۸۴-۸۵.
  53. فضلی، اصول‌الحدیث، ۱۴۲۰ق، ص۸۴-۸۵.
  54. سبحانی، اصول الحدیث و احکامه، دار احیاء التراث العربی، ص۳۵.
  55. فضلی، اصول‌الحدیث، ۱۴۲۰ق، ص۸۰.
  56. فضلی، اصول‌الحدیث، ۱۴۲۰ق، ص۸۱.
  57. فضلی، اصول‌الحدیث، ۱۴۲۰ق، ص۸۱-۸۲؛ شیخ انصاری، فرائدالاصول، ۱۴۲۸ق، ج۱، ص۲۳۸؛ آخوند خراسانی، کفایةالاصول، ۱۴۳۰ق، ج۲، ص۳۱۱.
  58. برای نمونه نگاه کنید به شیخ انصاری، فرائدالاصول، ۱۴۲۸ق، ج۱، ص۲۳۸؛ آخوند خراسانی، کفایةالاصول، ۱۴۳۰ق، ج۲، ص۳۱۱؛ مظفر، اصول‌الفقه، ۱۴۳۰ق، ج۳، ص۷۲.
  59. مظفر، اصول‌الفقه، ۱۴۳۰ق، ج۳، ص۷۲؛ فضلی، اصول‌الحدیث، ۱۴۲۰ق، ص۸۸.
  60. جناتی، منابع اجتهاد از دیدگاه مذاهب اسلامى، ۱۳۷۰ش، ص۱۰۵-۱۰۶؛ آخوند خراسانی، کفایةالاصول، ۱۴۳۰ق، ج۲، ص۳۱۱-۳۱۲.
  61. شیخ انصاری، فرائدالأصول، ۱۴۲۸ق، ج۱، ص۲۳۷.
  62. شیخ انصاری، فرائدالأصول، ۱۴۲۸ق، ج۱، ص۲۴۰-۲۴۱.
  63. شیخ انصاری، فرائدالأصول، ۱۴۲۸ق، ج۱، ص۲۴۰-۲۴۱.
  64. شیخ انصاری، فرائدالأصول، ۱۴۲۸ق، ج۱، ص۲۴۱.
  65. شیخ انصاری، فرائدالأصول، ۱۴۲۸ق، ج۱، ص۲۴۱.
  66. فضلی، اصول‌الحدیث، ۱۴۲۰ق، ص۸۹-۹۰.
  67. شوکانی، ارشادالفحول، ۱۴۱۹ق/۱۹۹۹م، ج۱، ص۱۲۸.
  68. شوکانی، ارشادالفحول، ۱۴۱۹ق/۱۹۹۹م، ج۱، ص۱۳۷.
  69. شوکانی، ارشادالفحول، ۱۴۱۹ق/۱۹۹۹م، ج۱، ص۱۳۳.
  70. شوکانی، ارشادالفحول، ۱۴۱۹ق/۱۹۹۹م، ج۱، ص۱۳۴.
  71. شوکانی، ارشادالفحول، ج۱، ۱۴۱۹ق/۱۹۹۹م، ص۱۳۴-۱۳۵.
  72. طباطبایی، مسندنویسی در تاریخ حدیث، ۱۳۷۷ش، ص۳۰-۳۱.
  73. طباطبایی، مسندنویسی در تاریخ حدیث، ۱۳۷۷ش، ص۳۱.
  74. طباطبایی، مسندنویسی در تاریخ حدیث، ۱۳۷۷ش، ص۳۱-۳۲.
  75. مامقانی، مقباس الهداية، ۱۳۸۵ش، ج۱، ص۲۹۲؛ شهید ثانی، شرح البداية فی علم الدراية، بی‎تا، ج۱، ص۱۵۵
  76. مامقانی، مقباس‌الهدایة، ۱۳۸۵ش، ج۱، ص۲۹۲؛ شهید ثانی، شرح البدایة فی علم الدرایة، بی‎تا، ج۱، ص۱۵۵.
  77. رفیعی، درسنامه وضع حدیث، ۱۳۸۴ش، ص۱۶۳.
  78. رفیعی، درسنامه وضع حدیث، ۱۳۸۴ش، ص۱۶۲-۱۶۶.
  79. مجلسی، بحار الانوار، ۱۴۰۳ق، ج۵۱، ص۸۲.
  80. رفیعی، درسنامه وضع حدیث، ۱۳۸۴ش، ص۱۶۵؛ شوشتری، الأخبار الدخیله، ۱۴۱۵ق، ص۲۲۹.
  81. احمد امین، فجر الاسلام، ۲۰۱۲ق، ص۲۳۱.
  82. معروف حسنی، الموضوعات فی الآثار و الاخبار، ۱۴۰۷ق، ص۹۰-۹۱.
  83. رفیعی، درسنامه وضع حدیث، ۱۳۸۴ش، ص۶۰.
  84. ابن‌ابی‌الحدید، شرح نهج البلاغه، ۱۴۰۴ق، ج۱۱، ص۴۵.
  85. الغوری، معجم المصطلحات الحدیثیه، ۱۴۲۸ق، ص۲۷۴.
  86. طباطبایی، مسندنویسی در تاریخ حدیث، ۱۳۷۷ش، ص۴۵.
  87. مؤدب، تاریخ حدیث، ۱۳۸۸ش، ص۸۶.
  88. مؤدب، تاریخ حدیث، ۱۳۸۸ش، ص۸۶.
  89. مؤدب، تاریخ حدیث، ۱۳۸۸ش، ص۱۲۹.
  90. مؤدب، تاریخ حدیث، ۱۳۸۸ش، ص۱۴۸-۱۵۲.
  91. فضلی، اصول‌الحدیث، ۱۴۲۰ق، ص۴۴.
  92. الغوری، معجم المصطلحات الحدیثیه، ۱۴۲۸ق، ص۴۳۵-۴۳۶
  93. معارف، تاریخ عمومی حدیث، ۱۳۷۷ش، ص۱۸۴-۱۸۵.
  94. نصیری، حدیث‌شناسی، ۱۳۸۳ش، ج۲، ص۱۱۱.
  95. نصیری، حدیث‌شناسی، ۱۳۸۳ش، ج۲، ص۱۸.
  96. معارف، تاریخ عمومی حدیث، ۱۳۷۷ش، ص۱۹۰
  97. معارف، تاریخ عمومی حدیث، ۱۳۷۷ش، ص۱۹۱.
  98. نصیری، حدیث‌شناسی، ۱۳۸۳ش، ج۲، ص۲۱۴.
  99. مدیر شانه‌چی، علم‌الحدیث و درایةالحدیث، ۱۳۷۸ش، ص۲-۳.
  100. مدیر شانه‌چی، علم‌الحدیث و درایةالحدیث، ۱۳۷۸ش، ص۲-۳.
  101. سنائی، دیوان حکیم سنائی غزنوی،‌ ۱۳۸۱ش، ص۲۴۵-۲۴۶.
  102. مولوی، مثنوی معنوی، «دفتر ششم، بخش ۱۲۹».
  103. سعدی، مواعظ، «قصاید، قصیده ۱».
  104. «رونمایی از تابلو لا فتی الا علی».
  105. «آن روز که یک مسیحی عاشق علی علیه السلام شد».
  106. «خوشنویسی/أَنَا مَدِينَةُ الْعِلْمِ وَ عَلِيٌّ بَابُهَا».

Anmerkungen

  1. Den Schiiten zufolge sind der Prophet (Friede sei mit ihm), die zwölf Imame und die edle Tochter des Propheten Fatima (Friede sei mit ihm) sündlos
  2. «Pfad der Eloquenz» ist ein Werk einer Übersetzung von Nahj AL-Balagha ins Deutsche und lässt sich unter [1] aufrufen.
  3. Als Tabi’in werden Überlieferer bezeichnet, die zwar den Propheten (SAS) nicht trafen aber die Aussagen eines Gefährten des Propheten(SAS) übernahmen

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