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Das Ereignis von Saqifa Bani Sa'ida: Unterschied zwischen den Versionen
Das Ereignis von Saqifa Bani Sa'ida (Quelltext anzeigen)
Version vom 5. September 2021, 16:20 Uhr
, 5. September 2021→Imam ʿAlis (a.) Reaktion
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Nach dem Ereignis von Saqifa schwor Imam ʿAli (a.) Abu Bakr nicht die Treue. Einige glaubten, dass Amir al-Muʾminin ihm niemals den Treueid schwören würde.<ref>Mufīd, al-Fuṣūl al-Muḫtāra min al-ʿUyūn wa l-Maḥāsin, Qum, S.56</ref> Eine andere Gruppe ist der Meinung, dass ʿAli (a.) nach dem Tod von Fatima az-Zahraʾ (s.) Abu Bakr die Treue schwor.<ref>Ibn Qutaiba, al-Imāma wa s-Sīyāsa, 1410 / 1990, B.1, S.30-31</ref> In den ersten Tagen als die Agenten von Saqifa versuchten ihn zu zwingen, Abu Bakr den Treueid zu leisten, sagte ʿAli (a.) zu ihnen: «Ich bin verdienstvoller als ihr für das Kalifat. Ich werde euch keinen Treueid leisten, sondern ihr seid es, die mir Treue schwören. Ihr habt das Kalifat von den Ansar (Helfer) genommen. Ihr habt die nähere Beziehung zum Propheten Muhammad (s.) als Argument gegen sie angeführt und zu ihnen gesagt, weil ihr dem Propheten (s.) näher seid und zu seinen Verwandten gehört, so seid ihr verdienstvoller als sie für das Kalifat. Auf dieser Grundlage übergaben euch die Ansar die Führung der Umma (Gemeinschaft). Ich weise euch auch auf den gleichen Vorzug und das gleiche Privileg hin, das heißt auf meine Nähe zum Propheten Muhammad (s.). Wenn ihr also Gottesfurcht besitzt, so benehmt euch fair und anständig gegen uns und akzeptiert das Gleiche für uns, was die Ansar bei euch akzeptiert haben, ansonsten hättet ihr ein großes Unrecht begangen.»<ref>Ibn Abī al-Ḥadīd, | Nach dem Ereignis von Saqifa schwor Imam ʿAli (a.) Abu Bakr nicht die Treue. Einige glaubten, dass Amir al-Muʾminin ihm niemals den Treueid schwören würde.<ref>Mufīd, ''al-Fuṣūl al-Muḫtāra min al-ʿUyūn wa l-Maḥāsin'', Qum, S.56</ref> Eine andere Gruppe ist der Meinung, dass ʿAli (a.) nach dem Tod von Fatima az-Zahraʾ (s.) Abu Bakr die Treue schwor.<ref>Ibn Qutaiba, ''al-Imāma wa s-Sīyāsa'', 1410/1990, B.1, S.30-31</ref> In den ersten Tagen als die Agenten von Saqifa versuchten ihn zu zwingen, Abu Bakr den Treueid zu leisten, sagte ʿAli (a.) zu ihnen: «Ich bin verdienstvoller als ihr für das Kalifat. Ich werde euch keinen Treueid leisten, sondern ihr seid es, die mir Treue schwören. Ihr habt das Kalifat von den Ansar (Helfer) genommen. Ihr habt die nähere Beziehung zum Propheten Muhammad (s.) als Argument gegen sie angeführt und zu ihnen gesagt, weil ihr dem Propheten (s.) näher seid und zu seinen Verwandten gehört, so seid ihr verdienstvoller als sie für das Kalifat. Auf dieser Grundlage übergaben euch die Ansar die Führung der Umma (Gemeinschaft). Ich weise euch auch auf den gleichen Vorzug und das gleiche Privileg hin, das heißt auf meine Nähe zum Propheten Muhammad (s.). Wenn ihr also Gottesfurcht besitzt, so benehmt euch fair und anständig gegen uns und akzeptiert das Gleiche für uns, was die Ansar bei euch akzeptiert haben, ansonsten hättet ihr ein großes Unrecht begangen.»<ref>Ibn Abī al-Ḥadīd, ''Kommentar zu Nahğ al-Balāġa'', Maktaba Āyat Allah al-Marʿašī, B.6, S.11</ref> | ||
Einigen Quellen zufolge hatte ʿAli (a.) mit Abu Bakr sehr sanft aber ausführlich und explizit debattiert. Er verurteilte Abu Bakrs verletzende Tat im Fall von Saqifa, weil er sein Recht auf die Nachfolge des Propheten (s.) missachtet hatte. Durch ʿAlis Argumentation wurde bei Abu Bakr etwas bewirkt und fast hätte er ʿAli (a.) als Nachfolger den Treueid geschworen; doch nach Rücksprache mit einigen seiner Begleiter, weigerte er sich, dies zu tun.<ref>S. Ṭabarsī, al-Iḥtiğāğ, Verlag al-Murtaḍā, B.1, S.115-130</ref> | |||
ʿAli (a.) protestierte mehrmals und mit den unterschiedlichsten Worten gegen das Ereignis von Saqifa und erinnerte an sein Recht auf die Nachfolge des Propheten (s.). [[Schaqschaqiya-Rede]] ist die berühmteste Predigt, in der er auf diesen Fall hindeutete. Zu Beginn dieser Rede sagte er: | Einigen Quellen zufolge hatte ʿAli (a.) mit Abu Bakr sehr sanft aber ausführlich und explizit debattiert. Er verurteilte Abu Bakrs verletzende Tat im Fall von Saqifa, weil er sein Recht auf die Nachfolge des Propheten (s.) missachtet hatte. Durch ʿAlis Argumentation wurde bei Abu Bakr etwas bewirkt und fast hätte er [[ʿAli (a.)]] als Nachfolger den Treueid geschworen; doch nach Rücksprache mit einigen seiner Begleiter, weigerte er sich, dies zu tun.<ref>S. Ṭabarsī, al-Iḥtiğāğ, Verlag al-Murtaḍā, B.1, S.115-130</ref> | ||
ʿAli (a.) protestierte mehrmals und mit den unterschiedlichsten Worten gegen das Ereignis von Saqifa und erinnerte an sein Recht auf die Nachfolge des Propheten (s.). [[Schaqschaqiya-Rede]] ist die berühmteste Predigt, in der er auf diesen Fall hindeutete. Zu Beginn dieser Rede sagte er: ''Bei Gott, der Sohn von Abu Quhafa (Abu Bakr) nahm das Kalifat an sich wie ein Hemd, obwohl er wusste, dass ich die Achse der Mühle bin; die Wissenschaft und die Tugenden fließen wie eine Flut aus meinem Brunnen und die Vögel können meinen Gipfel nicht erreichen.''<ref>Ibn Abī al-Ḥadīd, ''Kommentar zur Nahğ al-Balāġa'', Maktaba Āyat Allah al-Marʿašī, B.1, S.151</ref> Einigen Quellen zufolge setzte ʿAli (a.) nach dem Ereignis von Saqifa Fatima az-Zahraʾ (s.), die Tochter des Propheten (s.), auf ein Pferd und brachte sie zu den Häusern der Ansar (Helfer). Sie bat diese um Hilfe, doch die Antwort, die sie erhielten war: ''O, Tochter des Propheten! Wir haben Abu Bakr den Treueid geschworen. Wäre ʿAli früher gekommen, hätten wir ihn nicht verlassen.'' ʿAli (a.) antwortete: ''Sollte ich um das Kalifat streiten, während der Prophet (s.) noch nicht beigesetzt worden war?'' <ref>Ibn Qutaiba, ''al-Imāma wa s-Sīyāsa'', 1410/1990, B.1, S.29-30</ref><ref>Ibn Abī al-Ḥadīd, ''Kommentar zur Nahğ al-Balāġa'', Maktaba Āyat Allah al-Marʿašī, B.6, S.13</ref> | |||
==Die Reaktion von Fatima az-Zahraʾ(s.)== | ==Die Reaktion von Fatima az-Zahraʾ(s.)== |