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Sure al-Baqara: Unterschied zwischen den Versionen

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Von etwa über achtzig Versen der Sure al-Baqara wurden die [[Offenbarungsanlässe]] erwähnt.<ref>Wāḥidī, ''Asbāb Nuzūl al-Qurʿān'', 1411 n.H., S.24-98.</ref> Einige davon sind:
Von etwa über achtzig Versen der Sure al-Baqara wurden die [[Offenbarungsanlässe]] erwähnt.<ref>Wāḥidī, ''Asbāb Nuzūl al-Qurʿān'', 1411 n.H., S.24-98.</ref> Einige davon sind:


==='''Die Verspottung der Gläubigen durch die Munāfiqīn (Heuchler)'''===
===Die Verspottung der Gläubigen durch die Munāfiqīn (Heuchler)===


[[Ibn ʿAbbās]] ist der Ansicht, dass der vierzehnte Vers der Sure al-Baqara, ''Und wenn sie diejenigen treffen, die glauben, sagen sie: „Wir glauben.“ Wenn sie jedoch mit ihren Teufeln allein sind, so sagen sie: „Wir stehen zu euch. Wir machen uns ja nur lustig“'', in Bezug auf [[ʿAbdullah b. Ubei]] und seine heuchlerischen Anhänger offenbart worden war und zwar demzufolge; als sie einer Gruppe von den Gefährten des [[Propheten (s.)]] begegneten und sie mit lobenden Worten würdigten, aber unter sich selbst von ihnen angewidert waren und sich als Verspotter der Muslime präsentierten.<ref>Wāḥidī, ''Asbāb Nuzūl al-Qurʿān'', 1411 n.H., S.27.</ref>
[[Ibn ʿAbbās]] ist der Ansicht, dass der vierzehnte Vers der Sure al-Baqara, ''Und wenn sie diejenigen treffen, die glauben, sagen sie: „Wir glauben.“ Wenn sie jedoch mit ihren Teufeln allein sind, so sagen sie: „Wir stehen zu euch. Wir machen uns ja nur lustig“'', in Bezug auf [[ʿAbdullah b. Ubei]] und seine heuchlerischen Anhänger offenbart worden war und zwar demzufolge; als sie einer Gruppe von den Gefährten des [[Propheten (s.)]] begegneten und sie mit lobenden Worten würdigten, aber unter sich selbst von ihnen angewidert waren und sich als Verspotter der Muslime präsentierten.<ref>Wāḥidī, ''Asbāb Nuzūl al-Qurʿān'', 1411 n.H., S.27.</ref>


==='''Anhänger von anderen Religionen kommen auch ins Paradies'''===
===Anhänger von anderen Religionen kommen auch ins Paradies===


Vers 62: ''Gewiß, diejenigen, die glauben, und diejenigen, die dem Judentum angehören, und die Christen und die Ṣābier – wer immer an Allah und den Jüngsten Tag glaubt und rechtschaffen handelt, – die haben ihren Lohn bei ihrem Herrn, und keine Furcht soll sie überkommen, noch werden sie traurig sein.''
Vers 62: ''Gewiß, diejenigen, die glauben, und diejenigen, die dem Judentum angehören, und die Christen und die Ṣābier – wer immer an Allah und den Jüngsten Tag glaubt und rechtschaffen handelt, – die haben ihren Lohn bei ihrem Herrn, und keine Furcht soll sie überkommen, noch werden sie traurig sein.''
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[[Scheich Ṭūsī]] schreibt, übernommen von Sadī, dass dieser Vers über [[Salmān al-Fārsī]] und seine christlichen Anhänger, welche durch ihn bereits vor der [[Biʿṯa]] zum Christentum übergetreten waren, herabgesandt wurde und sie darüber in Kenntnis setzt, dass der Prophet des Islam bald auserwählt wird und sie anwesend sein würden und glauben werden.<ref>aṭ-Ṭūsī, ''at-Tibyān'', Dār Iḥyāʿ at-Turāṯ al-ʿArabī, B.1, S.284.</ref>
[[Scheich Ṭūsī]] schreibt, übernommen von Sadī, dass dieser Vers über [[Salmān al-Fārsī]] und seine christlichen Anhänger, welche durch ihn bereits vor der [[Biʿṯa]] zum Christentum übergetreten waren, herabgesandt wurde und sie darüber in Kenntnis setzt, dass der Prophet des Islam bald auserwählt wird und sie anwesend sein würden und glauben werden.<ref>aṭ-Ṭūsī, ''at-Tibyān'', Dār Iḥyāʿ at-Turāṯ al-ʿArabī, B.1, S.284.</ref>


==='''Die Geschichte der Kuh und der Israeliten'''===
===Die Geschichte der Kuh und der Israeliten===


Hauptartikel: [[Die Geschichte der Kuh und der Israeliten]]
Hauptartikel: [[Die Geschichte der Kuh und der Israeliten]]
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Die Verse 67 bis 73 der Sure al-Baqara erzählen die bekannte Geschichte der Kuh und den Nachkommen Israels. Betont werden in diesen Versen die Rechtfertigungen der Israeliten und ihre Hartherzigkeit.<ref>Makārem Šīrāzī, ''Tafsīr Nemūneh'', 1371 n.i.S., B.1, S.301.</ref> In [[Tafsīr Nemūne]]h wird diese Geschichte wie folgt erzählt: Einer der Israeliten wurde getötet und es kam zum Streit der israelitischen Stämme darüber, wer der Mörder ist. Daraufhin wandten sie sich an [[Moses (a.)]], damit er diesbezüglich ein Richtspruch fällt. Auf Geheiß Gottes sollte er eines der Gliedmaßen einer besonderen Kuh an den Körper des Ermordeten binden, als es geschehen war, wurde er auf wundersame Weise wieder zum Leben erweckt und konnte seinen Mörder vorstellen.
Die Verse 67 bis 73 der Sure al-Baqara erzählen die bekannte Geschichte der Kuh und den Nachkommen Israels. Betont werden in diesen Versen die Rechtfertigungen der Israeliten und ihre Hartherzigkeit.<ref>Makārem Šīrāzī, ''Tafsīr Nemūneh'', 1371 n.i.S., B.1, S.301.</ref> In [[Tafsīr Nemūne]]h wird diese Geschichte wie folgt erzählt: Einer der Israeliten wurde getötet und es kam zum Streit der israelitischen Stämme darüber, wer der Mörder ist. Daraufhin wandten sie sich an [[Moses (a.)]], damit er diesbezüglich ein Richtspruch fällt. Auf Geheiß Gottes sollte er eines der Gliedmaßen einer besonderen Kuh an den Körper des Ermordeten binden, als es geschehen war, wurde er auf wundersame Weise wieder zum Leben erweckt und konnte seinen Mörder vorstellen.


==='''Die Regeln einiger Handlungen in den Nächten des Monats Ramaḍāns'''===
===Die Regeln einiger Handlungen in den Nächten des Monats Ramaḍāns===


[[ʿAlī Ibrāhīm Qummī]] schreibt bezüglich einer Überlieferung von [[Imam aṣ-Ṣādiq (a.)]], dass in der frühislamischen Zeit der Geschlechtsverkehr den ganzen Monat Ramaḍān über verboten war und dass, wenn man vor dem [[Ifṭār]] einschläft, bis zum Ifṭār des nächsten Tages nicht mehr essen durfte.<ref>Qummī, ''Tafsīr al-Qummī'', 1363 n.i.S., B.1, S.66.</ref>
[[ʿAlī Ibrāhīm Qummī]] schreibt bezüglich einer Überlieferung von [[Imam aṣ-Ṣādiq (a.)]], dass in der frühislamischen Zeit der Geschlechtsverkehr den ganzen Monat Ramaḍān über verboten war und dass, wenn man vor dem [[Ifṭār]] einschläft, bis zum Ifṭār des nächsten Tages nicht mehr essen durfte.<ref>Qummī, ''Tafsīr al-Qummī'', 1363 n.i.S., B.1, S.66.</ref>
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[[ʿAlī b. Ibrāhīm]] überlieferte, während der [[al-Aḥzāb-Schlacht]] schlief einer der Gefährten des [[Propheten (s.)]], ein schon älterer und schwacher Mann, kurz vor dem [[Ifṭār]] ein und wurde den Tag darauf, während der Aushebung eines Grabens, ohnmächtig, wobei andererseits einige Muslime in den Nächten des Monats [[Ramaḍān]] mit ihren Frauen Gechlechtsverkehr hatten, diese Ereignisse führten dazu, dass der 187 Vers der Sure al-Baqara herabgesandt wurde und das vorherige Gesetz abrogiert bzw. aufgehoben wurde.<ref>Qummī, ''Tafsīr al-Qummī'', 1363 n.i.S., B.1, S.66.</ref>
[[ʿAlī b. Ibrāhīm]] überlieferte, während der [[al-Aḥzāb-Schlacht]] schlief einer der Gefährten des [[Propheten (s.)]], ein schon älterer und schwacher Mann, kurz vor dem [[Ifṭār]] ein und wurde den Tag darauf, während der Aushebung eines Grabens, ohnmächtig, wobei andererseits einige Muslime in den Nächten des Monats [[Ramaḍān]] mit ihren Frauen Gechlechtsverkehr hatten, diese Ereignisse führten dazu, dass der 187 Vers der Sure al-Baqara herabgesandt wurde und das vorherige Gesetz abrogiert bzw. aufgehoben wurde.<ref>Qummī, ''Tafsīr al-Qummī'', 1363 n.i.S., B.1, S.66.</ref>


==='''Das Verbot der Eheschliessung mit den Polytheisten'''===
===Das Verbot der Eheschliessung mit den Polytheisten===


Vers 221 der Sure al-Baqara wurde über einen Mann namens Marṯad b. Marṯad al-Ġanawī, der mutig und stark war, offenbart. Auf Befehl des [[Propheten (s.)]] ging dieser nach [[Mekka]], um einige Muslime zu retten, die sich dort noch aufhielten. Als er in Mekka war, drückte eine Frau namens ʿInāq ihre Liebe zu ihm aus und bat ihn, sie zu heiraten. Da Marṯad jedoch den islamischen Gesetzen verpflichtet war, brauchte er für die Ehe die Erlaubnis des Propheten. Als er wieder zurück in Mekka war, traf er den [[Propheten (s.)]] und erzählte ihm von diesem Ereigniss , woraufhin der Vers 221 offenbart wurde, in dem die Ehe mit Polytheisten verboten wurde.<ref>aṭ-Ṭabarsī, ''Mağmaʿ al-Bayān'', 1372 n.i.S., B.2, S.560.</ref>
Vers 221 der Sure al-Baqara wurde über einen Mann namens Marṯad b. Marṯad al-Ġanawī, der mutig und stark war, offenbart. Auf Befehl des [[Propheten (s.)]] ging dieser nach [[Mekka]], um einige Muslime zu retten, die sich dort noch aufhielten. Als er in Mekka war, drückte eine Frau namens ʿInāq ihre Liebe zu ihm aus und bat ihn, sie zu heiraten. Da Marṯad jedoch den islamischen Gesetzen verpflichtet war, brauchte er für die Ehe die Erlaubnis des Propheten. Als er wieder zurück in Mekka war, traf er den [[Propheten (s.)]] und erzählte ihm von diesem Ereigniss , woraufhin der Vers 221 offenbart wurde, in dem die Ehe mit Polytheisten verboten wurde.<ref>aṭ-Ṭabarsī, ''Mağmaʿ al-Bayān'', 1372 n.i.S., B.2, S.560.</ref>
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Verschiedene Verse der Sure al-Baqara, die sich auf die Statthalterschaft des Menschen beziehen sind [[al-Kursī Vers]], [[aš-Širāʿ Vers]], [[al-Istirğāʿ Vers]], der [[Vers der Prüfung von Ibrāhīm (a.)]], und  der [[Aman ar-Rasūl Vers]].
Verschiedene Verse der Sure al-Baqara, die sich auf die Statthalterschaft des Menschen beziehen sind [[al-Kursī Vers]], [[aš-Širāʿ Vers]], [[al-Istirğāʿ Vers]], der [[Vers der Prüfung von Ibrāhīm (a.)]], und  der [[Aman ar-Rasūl Vers]].


==='''Der Vers über die Statthalterschaft des Menschen'''===
===Der Vers über die Statthalterschaft des Menschen===


Hauptartikel: [[Der Vers über die Statthalterschaft des Menschen]]
Hauptartikel: [[Der Vers über die Statthalterschaft des Menschen]]
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Laut [[Ṭabāṭabāī]] beruhte die Antwort der Engel auf ihrem Wissen über die irdische Natur des Menschen, die eine Kombination aus Wut und Begierde ist.<ref>Makārem Šīrāzī, ''Tafsīr Nemūneh'', 1371 n.i.S., B.1, S.371.</ref>
Laut [[Ṭabāṭabāī]] beruhte die Antwort der Engel auf ihrem Wissen über die irdische Natur des Menschen, die eine Kombination aus Wut und Begierde ist.<ref>Makārem Šīrāzī, ''Tafsīr Nemūneh'', 1371 n.i.S., B.1, S.371.</ref>


==='''Vers 102'''===
===Vers 102===


''Und sie folgten dem, was die Teufel unter der Herrschaft Sulaimāns (den Menschen) verlasen. Nicht Sulaimān war ungläubig, sondern die Teufel waren es, indem sie die Menschen in der Zauberei unterwiesen und in dem, was auf die (beiden) engel(haften Männer) in Babel, Hārūt und Mārūt, herabgesandt worden war.(120)''
''Und sie folgten dem, was die Teufel unter der Herrschaft Sulaimāns (den Menschen) verlasen. Nicht Sulaimān war ungläubig, sondern die Teufel waren es, indem sie die Menschen in der Zauberei unterwiesen und in dem, was auf die (beiden) engel(haften Männer) in Babel, Hārūt und Mārūt, herabgesandt worden war.(120)''
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Der Vers 102 ist als Vers der Magie bekannt, da er sich auf die Popularität der Magie unter den Juden bezieht und auf den Vorwurf reagiert, dass [[Suleimān (a)]], [[Hārūt]] und [[Mārūt]] Magier wären.<ref>Makārem Šīrāzī, ''Tafsīr Nemūneh'', 1371 n.i.S., B.1, S.371.</ref>
Der Vers 102 ist als Vers der Magie bekannt, da er sich auf die Popularität der Magie unter den Juden bezieht und auf den Vorwurf reagiert, dass [[Suleimān (a)]], [[Hārūt]] und [[Mārūt]] Magier wären.<ref>Makārem Šīrāzī, ''Tafsīr Nemūneh'', 1371 n.i.S., B.1, S.371.</ref>


==='''Vers der Abgrogation (106)'''===
===Vers der Abgrogation (106)===


''Was Wir an Versen aufheben oder in Vergessenheit geraten lassen – Wir bringen bessere oder gleichwertige dafür. Weißt du denn nicht, daß Allah zu allem die Macht hat?''
''Was Wir an Versen aufheben oder in Vergessenheit geraten lassen – Wir bringen bessere oder gleichwertige dafür. Weißt du denn nicht, daß Allah zu allem die Macht hat?''
Zeile 113: Zeile 113:
Die Mehrheit der Exegeten interpretiert diesen Vers als die Antwort auf die Juden, welche die Muslime tadelten, weil Muḥammad etwas befiehlt, dann an einem anderen Tag seinen Befehl zurücknimmt und dass, wenn seine Worte der göttlichen Offenbarung entsprungen wären, es keinen Widerspruch in seinen Worten geben würde.<ref>al-Muġniya, ''al-Kāšif'', 1424 n.H., B.1, S.170.</ref> Der Vers dient als Beweis für Gottes Bestimmung bezüglich der Rechtsregeln bzw. dass er dazu fähig ist, den Gunsten seiner Diener (der Menschen) zu erkennen. Daher sollten Gläubige nicht auf die unangebrachten Worte böswilliger Menschen hören und nicht an der Aufhebung von Entscheidungen zweifeln.<ref>Makārem Šīrāzī, ''Tafsīr Nemūneh'', 1371 n.i.S., B.1, S.389.</ref>
Die Mehrheit der Exegeten interpretiert diesen Vers als die Antwort auf die Juden, welche die Muslime tadelten, weil Muḥammad etwas befiehlt, dann an einem anderen Tag seinen Befehl zurücknimmt und dass, wenn seine Worte der göttlichen Offenbarung entsprungen wären, es keinen Widerspruch in seinen Worten geben würde.<ref>al-Muġniya, ''al-Kāšif'', 1424 n.H., B.1, S.170.</ref> Der Vers dient als Beweis für Gottes Bestimmung bezüglich der Rechtsregeln bzw. dass er dazu fähig ist, den Gunsten seiner Diener (der Menschen) zu erkennen. Daher sollten Gläubige nicht auf die unangebrachten Worte böswilliger Menschen hören und nicht an der Aufhebung von Entscheidungen zweifeln.<ref>Makārem Šīrāzī, ''Tafsīr Nemūneh'', 1371 n.i.S., B.1, S.389.</ref>


==='''Badīʿ-Vers'''===
===Badīʿ-Vers===


''(Er ist) der Schöpfer der Himmel und der Erde in ihrer schönsten Form. Und wenn Er eine Angelegenheit bestimmt, so sagt Er zu ihr nur: „Sei!“ und so ist sie.''
''(Er ist) der Schöpfer der Himmel und der Erde in ihrer schönsten Form. Und wenn Er eine Angelegenheit bestimmt, so sagt Er zu ihr nur: „Sei!“ und so ist sie.''
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Unter Bezugsnahme auf eine Überlieferung von [[Imam al-Bāqir (a.)]] deutet [[Ṭabāṭabāī]] Gottes Wesen als Urheber (Badīʿ), dass er alle Dinge mit seinem Wissen, ohne des Vorhandenseins eines vorherigen Musters erschaffen habe.<ref>al-Kuleinī, ''al-Kāfī'', 1407 n.H., B1. S.256.</ref> Es gibt immer einen Unterschied zwischen jeweils zwei Kreaturen auf der Welt, wobei jede eine ''ursprüngliche'' Existenz hat; das heißt, es wurde ins Leben gerufen, während bis davor es nichts ähnliches existierte. Daher ist Gott der Urheber des Himmels und der Erde.<ref>Ṭabāṭabāī, ''al-Mīzān'', 1390 n.H., B.1, S.262-263.</ref>
Unter Bezugsnahme auf eine Überlieferung von [[Imam al-Bāqir (a.)]] deutet [[Ṭabāṭabāī]] Gottes Wesen als Urheber (Badīʿ), dass er alle Dinge mit seinem Wissen, ohne des Vorhandenseins eines vorherigen Musters erschaffen habe.<ref>al-Kuleinī, ''al-Kāfī'', 1407 n.H., B1. S.256.</ref> Es gibt immer einen Unterschied zwischen jeweils zwei Kreaturen auf der Welt, wobei jede eine ''ursprüngliche'' Existenz hat; das heißt, es wurde ins Leben gerufen, während bis davor es nichts ähnliches existierte. Daher ist Gott der Urheber des Himmels und der Erde.<ref>Ṭabāṭabāī, ''al-Mīzān'', 1390 n.H., B.1, S.262-263.</ref>


==='''Vers der Prüfung von Ibrāhīm (a.)(124)'''===
===Vers der Prüfung von Ibrāhīm (a.)(124)===
Hauptartikel: [[Vers der Prüfung von Ibrāhīm (a.)]]
Hauptartikel: [[Vers der Prüfung von Ibrāhīm (a.)]]


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Der Vers 124 der Sure al-Baqara ist als der Vers ''Ibrāhīms Prüfung'' bekannt. Die Diskussionen über diesen Vers gehen auf die Zeit der Imame der Schiiten zurück, in der ihre Gefährten versuchten, mittels dieses Verses die [[Unfehlbarkeit]] ihrer Imame zu begründen.<ref>Fāryāb, "Taʿamolī dar Naẓarie-ie ʿAlāmeh Ṭabāṭabāī dar Mafhūm Emāmat dar Āye-ie Ebtelā", S.45.</ref> Schiitische Gelehrte glauben, dass der Vers die [[Unfehlbarkeit der Imame (a.)]] impliziert, und das Wort ''Imam'' im Vers sich auf eine andere Position als die der Prophetie bzw. den prophetischen Auftrag beziehen würde.<ref>Siehe: Sayyid Murtiḍā, ''aš-Šāfī fī al-Imāma'', 1410 n.H., B.3, S. 139 und 140; Ṭūsī, ''at-Tibyān fī Tafsīr al-Qurʿān'', Dār Iḥyāʿ at-Turāṯ al-ʿArabī, B.1, S.449; Fāḍil Miqdād, ''al-Lawāmiʿ al-Ilāhiya fī al-Mabāḥiṯ al-Kalāmiya'', 1422 n.H., S.332 und 333.</ref> Im Gegensatz dazu nehmen sunnitische Gelehrte den Begriff "Imam", um sich auf Propheten oder auf Gott zu beziehen.<ref>Tūreh, ''Barrasī Taṭbīqī Wādjeh Imām dar Āye-ie Ibtilā'', 1388 n.i.S., S.42-44.</ref>
Der Vers 124 der Sure al-Baqara ist als der Vers ''Ibrāhīms Prüfung'' bekannt. Die Diskussionen über diesen Vers gehen auf die Zeit der Imame der Schiiten zurück, in der ihre Gefährten versuchten, mittels dieses Verses die [[Unfehlbarkeit]] ihrer Imame zu begründen.<ref>Fāryāb, "Taʿamolī dar Naẓarie-ie ʿAlāmeh Ṭabāṭabāī dar Mafhūm Emāmat dar Āye-ie Ebtelā", S.45.</ref> Schiitische Gelehrte glauben, dass der Vers die [[Unfehlbarkeit der Imame (a.)]] impliziert, und das Wort ''Imam'' im Vers sich auf eine andere Position als die der Prophetie bzw. den prophetischen Auftrag beziehen würde.<ref>Siehe: Sayyid Murtiḍā, ''aš-Šāfī fī al-Imāma'', 1410 n.H., B.3, S. 139 und 140; Ṭūsī, ''at-Tibyān fī Tafsīr al-Qurʿān'', Dār Iḥyāʿ at-Turāṯ al-ʿArabī, B.1, S.449; Fāḍil Miqdād, ''al-Lawāmiʿ al-Ilāhiya fī al-Mabāḥiṯ al-Kalāmiya'', 1422 n.H., S.332 und 333.</ref> Im Gegensatz dazu nehmen sunnitische Gelehrte den Begriff "Imam", um sich auf Propheten oder auf Gott zu beziehen.<ref>Tūreh, ''Barrasī Taṭbīqī Wādjeh Imām dar Āye-ie Ibtilā'', 1388 n.i.S., S.42-44.</ref>


==='''Istirğāʿ-Vers (156)'''===
===Istirğāʿ-Vers (156)===
Hauptartikel: [[Istirğāʿ-Vers]]
Hauptartikel: [[Istirğāʿ-Vers]]


Zeile 135: Zeile 135:
Laut einiger Hadithe wird dieser Vers bei Katastrophen oder einem Verlust rezitiert .<ref>al-Kuleinī, ''al-Kāfī'', 1407 n.H., B.1, S. 2, S.93.</ref> In [[Mağmaʿ al-Bayān]] wird der Prophet zitiert, dass eine Person, die diesen Vers bei Katastrophen rezitiert, den Himmel bewohnen wird.<ref>aṭ-Ṭabarsī, ''Mağmaʿ al-Bayān'', 1372 n.i.S., B.1, S.437.</ref>
Laut einiger Hadithe wird dieser Vers bei Katastrophen oder einem Verlust rezitiert .<ref>al-Kuleinī, ''al-Kāfī'', 1407 n.H., B.1, S. 2, S.93.</ref> In [[Mağmaʿ al-Bayān]] wird der Prophet zitiert, dass eine Person, die diesen Vers bei Katastrophen rezitiert, den Himmel bewohnen wird.<ref>aṭ-Ṭabarsī, ''Mağmaʿ al-Bayān'', 1372 n.i.S., B.1, S.437.</ref>


==='''Erfüllung des Bittgebets (Vers 186)'''===
===Erfüllung des Bittgebets (Vers 186)===


Hauptartikel: [[Erfüllung des Bittgebets]]
Hauptartikel: [[Erfüllung des Bittgebets]]
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* Die Erfüllung (des Bittgebets) ist hier an das Beten gebunden.<ref>Ṭabāṭabāī, ''al-Mīzān'', 1390 n.H., B.2, S.30-31.</ref>
* Die Erfüllung (des Bittgebets) ist hier an das Beten gebunden.<ref>Ṭabāṭabāī, ''al-Mīzān'', 1390 n.H., B.2, S.30-31.</ref>


Al-Širāʿ-Vers (207)
===Al-Širāʿ-Vers (207)===


Hauptartikel: [[Al-Širāʿ-Vers]]
Hauptartikel: [[Al-Širāʿ-Vers]]
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Der Vers 207 der Sure al-Baqara ist bekannt als der aš-Širāʿ Vers (Vers des Verkaufs). Der Vers lobt diejenigen, die ihr Leben um der Zufriedenheit Gottes willen verkaufen. Über den Offenbarungsanlass dieses  Verses gibt es reichliche Aussagen. Sowohl schiitische als auch einige sunnitische Gelehrte glauben, dass der Vers über [[Imam ʿAlī (a.)]] und das Ereignis von [[Lailat al-Mabit]] herabgesandt wurde.<ref>Hāšemī, ''Barrasī Sabab-e Nuzūl Āye Ištirāʿ an-Nafs az Dīdgāh Farīqeyn'', 1385 n.i.S., S.144-147.</ref>
Der Vers 207 der Sure al-Baqara ist bekannt als der aš-Širāʿ Vers (Vers des Verkaufs). Der Vers lobt diejenigen, die ihr Leben um der Zufriedenheit Gottes willen verkaufen. Über den Offenbarungsanlass dieses  Verses gibt es reichliche Aussagen. Sowohl schiitische als auch einige sunnitische Gelehrte glauben, dass der Vers über [[Imam ʿAlī (a.)]] und das Ereignis von [[Lailat al-Mabit]] herabgesandt wurde.<ref>Hāšemī, ''Barrasī Sabab-e Nuzūl Āye Ištirāʿ an-Nafs az Dīdgāh Farīqeyn'', 1385 n.i.S., S.144-147.</ref>


==='''Āyāt al-Kursī (Vers 255)'''===
===Āyāt al-Kursī (Vers 255)===


Hauptartikel: [[Āyāt al-Kursī]]
Hauptartikel: [[Āyāt al-Kursī]]
Zeile 167: Zeile 167:
Bezüglich des Wortes ''Kursī'' wurden diverse Bedeutungen angeführt, wie Herrschaftsbereich (Reich), Einflusssphäre des Wissens und ein Wesen größer als Himmel und Erde. Laut einer Überlieferung von [[Imam aṣ-Ṣādiq (a.)]] ist al-Kursī Gottes exklusives Wissen, über das er niemals einen Propheten, Boten und andere Autoritäten informiert hat.<ref>aṣ-Ṣadūq, Maʿānī al-Aḫbār, 1406 n.H., S.29.</ref>
Bezüglich des Wortes ''Kursī'' wurden diverse Bedeutungen angeführt, wie Herrschaftsbereich (Reich), Einflusssphäre des Wissens und ein Wesen größer als Himmel und Erde. Laut einer Überlieferung von [[Imam aṣ-Ṣādiq (a.)]] ist al-Kursī Gottes exklusives Wissen, über das er niemals einen Propheten, Boten und andere Autoritäten informiert hat.<ref>aṣ-Ṣadūq, Maʿānī al-Aḫbār, 1406 n.H., S.29.</ref>


==='''Vers über die Zwangslosigkeit hinsichtlich der Religion'''===
===Vers über die Zwangslosigkeit hinsichtlich der Religion===


Hauptartikel: [[Vers Lā Ikrāha fī ad-Dīn]]
Hauptartikel: [[Vers Lā Ikrāha fī ad-Dīn]]
Zeile 179: Zeile 179:
Ṭabāṭabāī spekuliert, dass sich "Zwang" hier in diesem Vers auf den existenziellen Zwang beziehen könnte,( ??im Sinne von Erschaffung von etwas außerhalb des Gedächtnisses??)<ref>Muʿīn, Loqatnāmeh, 1386 n.i.S., "Takwīn", B.1, S.445.</ref> was heißt, da Glauben ein Akt des Herzens ist, ist der Zwang diesbezüglich nicht möglich.<ref>Ṭabāṭabāī, ''al-Mīzān'', 1390 n.H., B.2, S.342 und 343.</ref>
Ṭabāṭabāī spekuliert, dass sich "Zwang" hier in diesem Vers auf den existenziellen Zwang beziehen könnte,( ??im Sinne von Erschaffung von etwas außerhalb des Gedächtnisses??)<ref>Muʿīn, Loqatnāmeh, 1386 n.i.S., "Takwīn", B.1, S.445.</ref> was heißt, da Glauben ein Akt des Herzens ist, ist der Zwang diesbezüglich nicht möglich.<ref>Ṭabāṭabāī, ''al-Mīzān'', 1390 n.H., B.2, S.342 und 343.</ref>


==='''Der Infāq Vers (274)'''===
===Der Infāq Vers (274)===


Hauptartikel: [[Infāq Vers]]
Hauptartikel: [[Infāq Vers]]
Zeile 187: Zeile 187:
Dieser Vers wurde bezüglich der Spendenabgabe herabgesandt.<ref>aṭ-Ṭabarsī, Mağmaʿ al-Bayān, 1372 n.i.S., B.2, S.667.</ref> Den Offenbarungsanlass beziehen die Koranexegeten auf [[Imam ʿAlī (a.)]]. Er spendete von seinen vier Dirham, einen in der Nacht, einen weiteren tagsüber, einen heimlich und einen öffentlich.<ref>aṭ-Ṭūsī, ''at-Tibyān'', Dār Iḥyāʿ at-Turāṯ al-ʿArabī, B.2, S.357.</ref> Dieser Vers schliesst alldiejenigen mit ein, welche in dieser Art ihre Spende leisten.<ref>Makārem Šīrāzī, ''Tafsīr Nemūneh'', 1371 n.i.S., B.2, S.360.</ref>
Dieser Vers wurde bezüglich der Spendenabgabe herabgesandt.<ref>aṭ-Ṭabarsī, Mağmaʿ al-Bayān, 1372 n.i.S., B.2, S.667.</ref> Den Offenbarungsanlass beziehen die Koranexegeten auf [[Imam ʿAlī (a.)]]. Er spendete von seinen vier Dirham, einen in der Nacht, einen weiteren tagsüber, einen heimlich und einen öffentlich.<ref>aṭ-Ṭūsī, ''at-Tibyān'', Dār Iḥyāʿ at-Turāṯ al-ʿArabī, B.2, S.357.</ref> Dieser Vers schliesst alldiejenigen mit ein, welche in dieser Art ihre Spende leisten.<ref>Makārem Šīrāzī, ''Tafsīr Nemūneh'', 1371 n.i.S., B.2, S.360.</ref>


==='''Vers Āman ar-Rasūl'''===
===Vers Āman ar-Rasūl===


Hauptartikel: [[Āman ar-Rasūl]]
Hauptartikel: [[Āman ar-Rasūl]]
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Die Verse von Āman ar-Rasūl, auch bekannt als der Vers von Āman ar-Rasūl, sind die Verse 285 und 286 der Sure al-Baqara. Die Themen dieser beiden Verse beziehen sich auf den Glauben an Gott, die Bestätigung der Propheten, den Glauben an die Auferstehung, die Einhaltung des Gottesrechts auf Gottesdienst, den von Herzen kommenden Glauben und den praktischen Gehorsam der Gläubigen, die Vergebung Gottes, die Menschen, die nicht über ihre Fähigkeiten hinaus verpflichtet werden, und die Leichtigkeit der Praktizierung des Islam.<ref>Ṭabāṭabāī, ''al-Mīzān'', 1390 n.H., B.2, S.440.; Sayyid Quṭb, ''Fī Ẓilāl al-Qurʿān'', 1425 n.H., B.1, SS.344; Makārem Šīrāzī, ''Tafsīr Nemūneh'', 1371 n.i.S., B.2, S.397.</ref>
Die Verse von Āman ar-Rasūl, auch bekannt als der Vers von Āman ar-Rasūl, sind die Verse 285 und 286 der Sure al-Baqara. Die Themen dieser beiden Verse beziehen sich auf den Glauben an Gott, die Bestätigung der Propheten, den Glauben an die Auferstehung, die Einhaltung des Gottesrechts auf Gottesdienst, den von Herzen kommenden Glauben und den praktischen Gehorsam der Gläubigen, die Vergebung Gottes, die Menschen, die nicht über ihre Fähigkeiten hinaus verpflichtet werden, und die Leichtigkeit der Praktizierung des Islam.<ref>Ṭabāṭabāī, ''al-Mīzān'', 1390 n.H., B.2, S.440.; Sayyid Quṭb, ''Fī Ẓilāl al-Qurʿān'', 1425 n.H., B.1, SS.344; Makārem Šīrāzī, ''Tafsīr Nemūneh'', 1371 n.i.S., B.2, S.397.</ref>


==='''Andere bekannte Verse'''===
===Andere bekannte Verse===


Weitere bekannte Verse der Sure al-Baqara sind der Vers 23 über die Herausforderung der Gegner des Korans, der Vers 112 über die reine Unterwerfung unter Gott, der Vers 115 über die Gegenwart Gottes in Ost und West, der Vers 155 über die Prüfungen und Tests der geduldigen Menschen. Der Vers 159 ist bekannt als der Vers der Verschleierung, der Vers 177 handelt von der Natur der Güte, der Vers 201 handelt von Dhikr im Qunut, der Vers 207 ist bekannt als der Vers der Unterwerfung, der Vers 213 handelt von einer Nation, bei Vers 238 geht es über die Wichtigkeit der Einhaltung der Gebetszeiten und der Vers 269 besagt, dass Gott Weisheit gibt, wem er will.
Weitere bekannte Verse der Sure al-Baqara sind der Vers 23 über die Herausforderung der Gegner des Korans, der Vers 112 über die reine Unterwerfung unter Gott, der Vers 115 über die Gegenwart Gottes in Ost und West, der Vers 155 über die Prüfungen und Tests der geduldigen Menschen. Der Vers 159 ist bekannt als der Vers der Verschleierung, der Vers 177 handelt von der Natur der Güte, der Vers 201 handelt von Dhikr im Qunut, der Vers 207 ist bekannt als der Vers der Unterwerfung, der Vers 213 handelt von einer Nation, bei Vers 238 geht es über die Wichtigkeit der Einhaltung der Gebetszeiten und der Vers 269 besagt, dass Gott Weisheit gibt, wem er will.
Anonymer Benutzer