Liwat
Liwat ist Geschlechtsverkehr zwischen zwei Männern, der als eine der größten Sünden gilt. In Überlieferungen wird die Sünde von Liwat größer als Unzucht angesehen. Juristen (persisch: مجتهد) erklärten auf Grundlage von Versen des Qur'ans und Überlieferungen der Unfehlbaren, dass «Liwat» verboten ist und das Strafmaß Todesstrafe (persisch: اعدام) ist wenn es zu einem Eindringen kommt und bei nicht erfolgter 100 Peitschenhiebe. Gemäß Überlieferungen der Imame liegt der Grund für das Verbot von Liwat darin, dass Geburt von Kindern nicht möglich ist und das System und die Ordnung der Welt korrumpiert. In anderen abrahamitischen Religionen und islamischen Sekten wurde die Ausübung «Liwat» ebenfalls verurteilt und für verboten erklärt.
Sünde des Liwat größer als Unzucht
Liwat gilt als eine der größten Sünden.[1] In einer Überlieferung von Imam Sadiq (a.) ist das Ausmaß dieser Sünde größer als Unzucht.[2] Gemäß einer Überlieferung vom Propheten Gottes (s.) wird der Täter Gottes Zorn und Fluch ausgesetzt sein.[3] Im Koran wird «Liwat» mit den Titeln «munkar» (hässlich und obszön) und «Fahischah» (offensichtliche Sünde)[4] und oft wird das Volk Lots wegen dieses sexuelle Verhalten beschuldigt[5] und der Grund für ihre Strafe und Vernichtung war.[6]
Begriffserklärung
- Siehe auch: Homosexualität
Mit «Liwat» wird in der Jurisprudenz definiert wenn ein Mann seinen Penis in den Anus eines anderen Mannes einführt.[7] Laut dem schiitischen Gelehrten Ali Meshkini bezeichneten einige Juristen auch wenn weniger als der beschnittene Teil einfeführt wurde als «Liwat»[8] und laut anderen der allgemeine Geschlechtsverkehr zwischen zwei Männern auch wenn keine Einführung erfolgte.[9] Laut Überlieferungen von Imam Riza (a.) wurde diese Sünde mit «Liwat» bezeichnet weil Lots Volk die ersten waren, die sich dieser großen Sünde der Homosexualität hingaben und mit dieser Vokabel verallgemeinert wurde.[10]
Scharia-Regelung
«Liwat» ist verboten und gilt als große Sünde[11] und zusätzlich zu dem festgeschriebenen Strafmaß gibt es noch andere Regeln, wie z. B. Einschränkungen in der Ehe.[12]
Einschränkungen der Ehe
Der «Liwat»-Betreibende auf einige Frauen gehört zu den rechtlichen Auswirkungen der Sünde des Schwindlers. Gemäß der Fatwa von Autoritäten der Nachahmung (persisch: مرجع تقلید) ist die Ehe mit der Mutter, Tochter und Schwester des des «Liwat»-Partners ewig verboten.[13][14] Diese Regelung ist auch in Artikel 1056 des Zivilgesetzbuchs der Islamischen Republik Iran enthalten.[15] Natürlich ist eine Gruppe Juristen der Ansicht, dass dieses Gesetz nur dann greift wenn der Täter [[volljährig] ist.[16] Wenn «Liwat» nach der Heirat mit der Mutter, Schwester oder Tochter des «Liwat»-Partners erfolgt so sind sie einander nicht verboten und ihre Ehe wird nicht ungültig.[17]
Strafmaß
Gemäß der Fatwa der Juristen ist die Strafe für «Liwat» (Ausführender oder Partner) Hinrichtung[18] und jeder von ihnen, der noch nicht volljährig ist mit einer Erziehungs-Strafe bedacht.[19] Eine Erziehungs-Strafe verhängt der Richter bei minderjährigen Straftätern und das Strafmaß ist unter dem der regulären islamischen Gesetzgebung.[20] Natürlich haben einige Juristen, wie zum Beispiel Abul Qasim Khoei auch eine unpopuläre Ansicht und obwohl sie die Todestrafe für den Täter akzeptieren erwägen sie die Todesstrafe für den Täter, wenn der Täter verheiratet ist und seine Gattin die Möglichkeit des Geschlechtsverkehrs hat. Andernfalls beträgt das Strafmaß einhundert Peitschenhiebe[21] Laut Juristen beträgt die festgelegte Strafmaß einhundert Peitschenhiebe[22] wenn kein Einführen erfolgt und wenn der Täter vor Beleg des «Liwat» Buße tut entfällt die Strafe.[23]
Methode der Todesstrafe
In Überlieferungen[24] und juristischen Quellen[25] werden Verfahren der Hinrichtung des Luwat-Täters angegeben: Enthauptung, Verbrennung, vom Berg Werfen, Steinigung und Zerstörung die Mauer auf schuldig. Der islamische Regent ordnet aufgrund der Zweckmäßigkeit der islamischen Gesellschaft die Umsetzung einer der genannten Verfahren an.[26] Wenn in manchen Fällen die Umsetzung einiger Regeln zu einer Demütigung oder Schädigung des Prinzips der Religion führt kann der islamische Herrscher die Umsetzung der Regelungen vorübergehend stoppen[27] oder Umsetzung Verfahren und Formen anordnen wie Hinrichtung durch Erhängen, Schlagen oder Erschießen um die wichtigeren Interessen des Islam zu schützen.[28]
Philosopie der Sanktion
Über die Weisheit der Strafe des «Liwat» wird in einem von Imam Riza (a.) zitierter Überlieferung erwähnt, dass Gott Frauen erschuf um der Natur der Männer zu entsprechen und dass Liwat der Abbruch von Generationen verursacht und die Weisheit und Ordnung der Welt korrumpiert.[29] Allama Tabatabai vergleicht in Al-Mizan (persisch: المیزان فی تفسیر القرآن) «Liwat» mit Unzucht und schrieb dass der Koran «Liwat» mit der Phrase «den Weg abschneidet»(arabisch: تَقْطَعُونَ السَّبِيلَ/Taqtauna al-Sabil) beschreibt;[30] [31] aber bei Unzucht nur «böser Weg» (سَاءَ سَبِيلً / Sa'a sabilah).[32] Dem Koran zufolge sind somit die Auswirkungen von «Liwat» schwerwiegender als bei Unzucht weil es die Fortpflanzung und Geburt von Kindern unterbricht.[33]
Standpunkte anderer Religionen und Religionen über «Liwat»
Laut den Sunniten ist «Liwat» ebenfalls verboten und für den Täter wurde ein festgesetztes Strafmaß festgelegt.[34] Nach der Fatwa von Abu Hanifah ist sie eine Ordnungsstrafe (persisch: تعزیر ) und kein festgesetztes Strafmaß.[35] In anderen Religionen Gottes wurde Homosexualität ebenfalls verurteilt und verboten: Im Zoroastrismus gilt Homosexualität als schlimmste Straftat und dafür ist die Todesstrafe vorgesehen.[36] In der Tora wird Homosexualität als abscheulich erwähnt.[37] Das Neue Testament (heiliges Buch der Christen) zählt die Homosexuellen auch zu den Frevlern, Unterdrückern und Götzendienern und sagt, dass solche Menschen Gottesin der körperlosen Welt (persisch: عالم ملکوت) nichts erben werden.[38]
Fußnoten
- ↑ Hilli, Tahrir Ahkam al-Scharia, B.2, S.224
- ↑ Kulaini, Al-Kafi, B.5, S.543
- ↑ Kulaini, Al-Kafi, B.5, S.544
- ↑ Sure Ankabut, Verse 28 und 29; Sure A'raf, Vers 80
- ↑ Faqihi, Tarbiat Jensi, S.311
- ↑ Feyz al-Islam, Tarjome wa Tafsir Quran Karim, B.2, S.443
- ↑ Mischkini, Mostalahat al-Fiqh, S.457
- ↑ Mischkini, Mostalahat al-Fiqh, S.457
- ↑ Mischkini, Mostalahat al-Fiqh, S.457
- ↑ Al-Fiqh al-Mansub ila Imam al-Riza, S.276
- ↑ Hilli, Tahrir Ahkam al-Scharia, B.2, S.224; Sabzawari, Mohazzab al-Ahkam, B.27, S.303
- ↑ Hilli, Tahrir Ahkam al-Scharia, B.2, S.13; Khoei, Minhaj al-Salihin, B.2, S.265
- ↑ Schobeiri Zanjani, Kitab Nikah, B.7, S.2109; Muassisa Dairat al-Ma'arif Fiqh Islami, Farhang Fiqh, B.2, S.365
- ↑ Khomeini, Tauzih al-Masa'il (Mohascha), B.2, S.473
- ↑ Imami, Hoquq Madani, B.4, S.328
- ↑ Khomeini, Tauzih al-Masa'il (Mohascha), B.2, S.473
- ↑ Khomeini, Tauzih al-Masa'il (Mohascha), B.2, S.473
- ↑ Siehe: Mohaqqiq Hilli, Scharaye al-Islam, B.4, S.147; Hilli, Tahrir Ahkam al-Scharia, B.2, S.224; Schahid Thani, Masalik al-Afham, B.14, S.402; Najafi, Jawahir al-Kalam, B.41, S.379-380; Khomeini, Tahrar al-Wasila, B.2, S.469
- ↑ Siehe: Hilli, Tahrir Ahkam al-Scharia, B.2, S.224; Schahid Thani, Masalik al-Afham, B.14, S.402; Khomeini, Tahrar al-Wasila, B.2, S.469
- ↑ Tarhini Ameli, Al-Zobdat al-Fiqhiyya, B.9, S.305
- ↑ Khoei, Takmila al-Minhaj, B.2, S.38-39
- ↑ Siehe: Mohaqqiq Hilli, Scharaye al-Islam, B.4, S.147; Hilli, Tahrir Ahkam al-Scharia, B.2, S.224
- ↑ Khomeini, Tahrar al-Wasila, B.2, S.470
- ↑ Kulaini, Al-Kafi, B.7, S.200
- ↑ Siehe: Mohaqqiq Hilli, Scharaye al-Islam, B.4, S.147; Hilli, Tahrir Ahkam al-Scharia, B.2, S.224
- ↑ Khomeini, Tahrar al-Wasila, B.2, S.470
- ↑ Khomeinin, Sahife Imam, B.20, S.452
- ↑ Makarem Schirazi, Istfta'at Jadid, B.3, S.369
- ↑ Saduq, Uyun Akhbar al-Riza, B.2, S.97; Saduq, Ilal al-Scharaye, B.2, S.547
- ↑ Sure Ankabut, Vers 29
- ↑ Tabatabaee, Al-Mizan, B.16, S.123
- ↑ Sure Asra, Vers 32; Sure Naml, Vers 54
- ↑ Tabatabaee, Al-Mizan, B.13, S.88
- ↑ Musawi Ardabili, Fiqh al-Hodud wa al-Ta'zirat, B.2, S.49
- ↑ Sarakhsi, Al-Mabsut, B.9, S.77; Musawi Ardabili, Fiqh al-Hodud wa al-Ta'zirat, B.2, S.52
- ↑ Rezaee, Tarikh Adyan Jahan, B.1, S.197
- ↑ Bibel, Buch Levitikus, Kapitel 18, Vers 22
- ↑ Bibel, Buch Korinther, Kapitel 6, Vers 9-10.
Quellenverzeichnis
- Quran
- Bibel
- Al-Fiqh al-Mansub ila Imam al-Riza, Maschhad, Muassisa Al al-Bait, 1406n.H
- Faqihi, Alinaqi, Tarbiat Jensi, Qom, Muassisa Dar al-Hadith, 1387n.i.S
- Hilli, Hasan b. Yusof, Tahrir Ahkam al-Scharia, Maschhad, Muassisa Al al-Bait
- Imami, Hasan, Hoquq Madani, Teheran, Islamiyyeh
- Khoei, Abul-Qasim, Takmila al-Minhaj, Qom, Madinat al-Ilm, 1410n.H
- Khomeini, Ruhollah, Tahrar al-Wasila, Qom, Dar al-Ilm
- Kulaini, Mohammad, Al-Kafi, Teheran, Dar al-Kotob al-Islamiyya, 1407n.H
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- Najafi, Mohammad Hasan, Jawahir al-Kalam, Beirut, Dar Ihya al-Turath al-Arabi, 1404n.H
- Rezaee, Abdul-Rahim, Tarikh Adyan Jahan, Teheran, Intescharat Ilmi, 1380n.i.S
- Sabzawari, Abdul-A'la, Mohazzab al-Ahkam, Qom, Muassisa Al-Manar, 1413n.H
- Saduq, Mohammad b. Ali, Ilal al-Scharaye, Najaf, Maktaba al-Heidariyya
- Saduq, Mohammad b. Ali, Uyun Akhbar al-Riza, Teheran, Naschr Jahan, 1378n.i.S
- Sarakhsi, Mohammad b. Ahmad, Al-Mabsut, Beirut, Dar al-Ma'rifa, 1993
- Schahid Thani, Zain al-Din b. Ali, Masalik al-Afham ila Tanghih Scharaye al-Islam, Qom, Muassisa Ma'arif al-Islamiyya, 1413n.H
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- Tabatabaee, Mohammad Hossein, Al-Mizan fi Tafsir al-Quran, Qom, Ismailian
- Tarhini Ameli, Mohammad Hossein, Al-Zobdat al-Fiqhiyya, Qom, Dar al-Fiqh, 1427n.H