Ibrahim Zakzaki
Ibrahim Zakzaki (geb. 1953), ein schiitischer Geistlicher und Anführer der Schiiten in Nigeria. Beeinflusst von der Islamischen Revolution im Iran und Imam Khomeini nahm Zakzaki den Schiitentum an und etablierte mit der Gründung der Islamischen Bewegung Nigerias dreihundert islamische Schulen im Land und in seinen Nachbarländern. Er gründete auch Wohltätigkeitsorganisationen, um Schiiten finanzielle, medizinische und pädagogische Dienstleistungen anzubieten. Laut Zakzaki begann er zur Zeit der Islamischen Revolution im Iran (1978) mit der Anwerbung von Dutzenden von Menschen seine Missionierung in Nigeria und erreichte in den 1390er n.i.S. und durch seine Bemühungen erreichte die Zahl der Anhänger der Ahl al-Bait (a.) in Nigeria Millionen.
Drei von Zakzakis Kindern wurden bei dem Angriff der nigerianischen Streitkräfte auf die Prozession zum Quds-Tag im Jahr 1393 getötet. Außerdem wurde Zakzaki während des Angriffs der nigerianischen Armee auf der Husainiyya Baqiatullah in Zaria im Jahr 2014 festgenommen und inhaftiert. Nach seiner Festnahme fanden Kundgebungen im Iran, in Amerika, Australien, Schweden und der Türkei statt, als Protest gegen die Aktion der nigerianischen Regierung. Auch Seyyed Ali Khamenei, der Oberhaupt der Islamischen Republik Iran, Hossein Vahid Khorasani, ein Vorbild der Nachahmung und Isa Qasim, der Führer der Schiiten in Bahrain, reagierten auf diese Ereignisse.
Zakzaki und seine Frau wurden am 6. August 28. Juli 2021 nach sechs Jahren Hausarrest und Haft aus dem Gefängnis entlassen.
Biografie und Bildung
Ibrahim Ya'qub Zakzaki wurde 1372 n.H. (1953) im Norden Nigerias geboren. [1] Zusätzlich zu seiner Ausbildung studierte er bis 1354 n.H. (1935) Religion in Nordnigeria, in der Stadt Kano.[2]
Im Jahr 1357 erhielt er seinen Bachelor-Abschluss in Wirtschaftswissenschaften von der Ahmed-Belu-Universität in Zaria und übernahm nach einiger Zeit die Vorbetung in der Moschee einer der Religionsschulen.[3] Zakzaki wurde zunächst Mitglied der muslimischen Studenten-Gemeinde und dann wurde er zu deren Generalsekretär gewählt.[4]
Ibrahim Zakzaki traf während seiner Reise nach Paris im Jahr 1978 Imam Khomeini und nach dem Sieg der iranischen Islamischen Revolution trat er in der Hawza von Qom ein, um Religionswissenschaften zu studieren.[5] Er sprach über den erstaunlichen Einfluss von Imam Khomeini und der Islamischen Revolution auf ihn.[6] Zakzaki war ursprünglich Anhänger des Sunnitentums malikitischer Richtung und wurde nach einem Treffen mit Imam Khomeini zum Schiiten.[7]
Aktivitäten
Nach der iranischen islamischen Revolution reiste Zakzaki in den Iran und gründete nach seiner Rückkehr die nigerianische islamische Bewegung[8] Er etablierte etwa 300 islamische Schulen in Nigeria und seinen Nachbarländern.[9] Zakzaki ist auch eines der Generalmitglieder der Weltversammlung von Ahl al-Bait.[10] Die Gründung des Al-Schohada-Instituts mit dem Ziel, sich um die Kinder von Märtyrern und Waisen zu kümmern, die Gründung des Az-Zahra Wohltätigkeitsunternehmen mit der Absicht, soziale und öffentliche Dienstleistungen zu erbringen, und die Einrichtung eines Zentrums für medizinische und pädagogische Dienstleistungen, waren unter anderem Aktivitäten von Ibrahim Zakzaki.[11]
Laut Nasiba Zakzaki, dem Sohn von Ibrahim Zakzaki, haben durch seine Bemühungen zwölf Millionen Nigerianer zum Schiitentum konvertiert.[12] Zakzaki begann laut eigenen Angaben seine islamische Arbeit Ende der 70er und Anfang der 80er (gleichzeitig mit dem Sieg der Islamischen Revolution in Iran) mit der Anwerbung von Dutzenden von Nigeraniern und nach zehn Jahren erreichte die Anzahl von Hunderte Tausende und seit dem letzten Jahrzehnt Millionen von Anhängern der Ahl al-Bait (a.).[13]
Während der Veranstaltung der Arbain-Zeremonie seitens der Islamischen Bewegung Nigerias im Jahr 2015 führte der Angriff der nigerianischen Armee auf die schiitische Zeremonie zum Tod Dutzender von ihnen.[14]
Zakzaki und seine Frau wurden ebenfalls zu Beginn vom Monat Rabi' ul-Aawl 1437 n.H. (Dezember 2015) verhaftet und eingesperrt, nachdem nigerianische Streitkräfte die Husainiyya Baqiyatullah Zaria angriffen, was zur Tötung und Verwundung mehrerer Schiiten führte.[15] Zuvor, im July 2014, starben mehr als 33 Schiiten beim Angriff der nigerianischen Streitkräfte auf die Demonstranten zum Quds-Tag, darunter drei Kinder von Ibrahim Zakzaki.[16]
Im August 2016 lehnte der Oberste Gerichtshof Nigerias die Freilassung von Scheich Zakzaki ab,[17] doch im November desselben Jahres erließ er ein Urteil zur Freilassung von Zakzaki und seiner Frau.[18] Er wurde jedoch nicht freigelassen und erschien im Dezember 2017, nachdem Gerüchte über seinen Tod im Gefängnis Verbreitung fanden, vor einer Gruppe von Journalisten.[19] Im April 2018 erklärte Zakzaki in einem Telefonat mit seinem Sohn, dass hinter der Tötung der Schiiten in der nigerianischen Stadt Zaria die finanziellen Hilfen der saudiarabischen Regierung an der nigerianischen Armee stünde.[20] In den Jahren 1981 bis 1989 wurde Zakzaki von der nigerianischen Regierung dreimal für insgesamt sieben Jahre inhaftiert.[21]
Reaktionen
Der Angriff auf Schiiten, deren Tötung und Verhaftung von Zakzaki und seiner Frau in Nigeria zahlreiche Proteste in Nigeria und anderen Teilen der Welt aus auslöste[22], darunter im Iran,[23] Amerika, Australien, Schweden und der Türkei.[24]
Hossein Wahid Khorasani, ein schiitisches Vorbild der Nachahmung, drückte im Juli 2014 über die Tötung von Demonstranten am Quds-Tag in Nigeria sowie der drei Kinder Ibrahim Zakzakis seitens der nigerianischen Regierungstruppen, in einem Telefonat mit Zakzaki sein Beileid aus.[25]
Seyyed Ali Khamenei, das Oberhaupt der Islamischen Republik Iran, bezeichnete Ibrahim Zakzaki als eine der bescheidenen Persönlichkeiten der Welt[26] und bezog sich bei der Versammlung iranischer Beamter und Gäste der Konferenz für Islamische Einheit auf die Ereignisse in Nigeria und bezeichnete Zakzaki als einen „gläubigen Reformator“, dessen sechs Kinder innerhalb von zwei Jahren den Märtyrertod erlitten.[27] Ayatollah Khamenei nannte den Angriff auf Schiiten in Nigeria eine Katastrophe. [28] Scheich Isa Qasim, der Anführer der Schiiten von Bahrain, bezeichnete den Angriff und die Tötung von Schiiten als Verbrechen, und sieht die nigerianische Regierung als dafür verantwortlich.[29]
Nach Angaben der nigerianischen Regierung hat Hassan Ruhani, der damalige Präsident der Islamischen Republik Iran, nach dem Angriff nigerianischer Regierungsagenten auf die Husainiyya der Schiiten in der Stadt Zaria in einem Telefonat mit dem nigerianischen Präsidenten Muhammad Buhari ihn gefordert, einen Untersuchungsausschusses zur Untersuchung der Gewaltaktionen gegen die Schiiten in Gang zu setzen.[31] Als Reaktion auf die Angriffe auf die Schiiten berief das Außenministerium der Islamischen Republik Iran den nigerianischen Botschafter in Teheran ein und forderte den Schutz der Schiiten in Nigeria.[32] Auch in Nigeria löste die Nichtumsetzung der Freilassung Zakzakis Reaktionen aus. Während der Arbain-Zeremonie im Jahr 2018 demonstrierte eine Gruppe nigerianischer Schiiten in der Stadt Abuja aufgrund seiner Inhaftierung und die Nichtumsetzung seines Freilassungsbefehls und forderte seine Freilassung. Die nigerianische Armee griff die Demonstranten an und Nachrichtenquellen zufolge kamen dabei mehr als 40 Schiiten ums Leben.[33] Außerdem forderte Ende Juli 2019, nachdem sich Zakzakis Zustand verschlechtert hatte, eine Gruppe von Schiiten in Abuja, der Hauptstadt Nigerias, in einem Marsch seine Freilassung, woraufhin Polizei und Sicherheitskräfte Nigerias sie laut Nachrichtenquellen attackierten und elf Menschen getötet und 30 weitere verletzt wurden.[34]
Freilassung
Zakzaki und seine Frau, die ab August 2016 sechs Jahre lang unter Hausarrest standen und danach im Gefängnis, wurden am 28. Juli 2021 von allen Anklagen freigesprochen und freigelassen.[35]