Inhärenter Monotheismus

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«Inhärenter Monotheismus» (arabisch: توحید ذاتی /Tauhid Dhati) ist eine der Arten des Monotheismus und bedeutet Einheit und Einzigartigkeit Gottes. Inhärenter Monotheismus bedeutet im allgemeinen Sprachgebrauch der Theologen der islamischen Theologie, dass Gott weder Partner hat noch zu irgendwas gleich ist. Laut einigen Gelehrten bedeutet dies aber auch, dass Gottes Wesen weder aus etwas besteht noch irgendwie zusammen gesetzt ist.

Verse wie: «Und niemals für ihn ein einziges Gleiches»[Koran 1] und «Nichts ist ihm gleich»[Koran 2] bedeuten die Verneinung jeglicher Ähnlichkeit und Partnern, und der Vers «Und niemals für ihn ein einziges Gleiches»[Koran 1] bezieht sich auf die Verneinung sowohl der Kombination als auch einer Zusammensetzung Gottes.

Imam Ali (a.) argumentierte in seinem Schreiben an Imam Hassan (a.s.) (persisch: نامه امام علی به امام حسن), dass Gott keinen Partner hat folgendermaßen: «Wenn Gott einen Partner hätte, kämen seine Propheten zu dir und hättest die Wirkungen und Macht seines Königreichs gesehen und hättest über seine Werke erfahren. Aber alle Propheten riefen zu demselben Gott.» In den theologischen Büchern wurden rationale Gründe vorgeschlagen, um beide Bedeutungen des inhärenten Monotheismus zu beweisen.

Position und Bedeutung

«Inhärenter Monotheismus» ist eine der Ebenen und Typen der Monotheismus Theorie[1][Anmerkung 1] und ist eines der Prinzipien des islamischen Wissens und der höchste menschliche Gedanke. Laut Mortaza Motahari kristallisierte es sich, insbesondere bei der Schia, in der islamischen Philosophie heraus.[2] In der Philosophie wird der «inhärente Monotheismus» als «Monotheismus bezüglich Notwendige Existenz» interpretiert. Einige Forscher sind der Asicht, dass jemand, je mehr er an den inhärenten Monotheismus glaubt, auch das gleiche Maß des Glaubens im «praktischem Monotheismus» und Überzeugung im «Monotheismus in Eigenschaften» hat. Ein nach «Monotheismus» Suchender kann ohne monotheistischem Handeln keinen inhärenten Monotheismus im Glauben haben.

Und dass «Monotheismus in Handlungen» bewusst wird, liegt daran, dass man das eigene Wesen änderte und ohne es zu merken (unbewusst) versteht und so man den inhärenten Monotheismus in schwachem Maße spürt.[4]

Begriffs-Bedeutung

«inhärenter Monotheismus» ist eine Definition der Theologen und bedeutet, dass Gott Einzige ist und nichts gleiches oder ähnlich ist und keine Partner hat.[5]. Morteza Motahari sagte, dass der inhärente Monotheismus Wissen und Glaube (mit der Bedeutung Überzeugung) an die Einheit und Einzigkeit des Wesen Gottes ist.[6] Dem inhärenten Monotheismus steht der inhärenten Polytheismus gegenüber, dessen Glaube zur Abkehr vom Islam führt und damit werden die Gesetze des Polytheismus gegen seine Anhänger wirksam.[7]

Andere Bedeutung des inhärenten Monotheismus

Der inhärente Monotheismus wird manchmal in einem weiteren Sinne verwendet und umfasst nicht nur das Fehlen einer Ähnlichkeit, sondern auch absolute Einheit Gottes (Keine Zusammensetzung Gottes). Nach dieser Bedeutung hat der inhärente Monotheismus zwei Ebenen und Bedeutungen:

  1. Gott ist der Einzige und hat keine Partner. Dies wird als «Einzigkeit-Monotheismus» (arabisch: Tauhid Wahidi/توحید واحدی) bezeichnet.
  1. Gott ist in jeder Hinsicht einzigartig und einfach. Das bedeutet, dass er weder aus zusammengesetzten Komponenten noch aus externen oder intellektuellen und mentalen Komponenten besteht. Dieses wird mit «Einzigkeit-Monotheismus» (arabisch: Tauhid Ahadi/توحید اَحَدی) bezeichnet.[8] Abdullah Javadi Amoli, schiitischer Philosoph und Koran-Exeget, sagte, dass Gott der Eine und Einzige ist. Der Einzige bedeutet, dass es weder Partner, Gleiches noch Ähnliches gibt und der Eine bedeutet, dass er einfach, also nicht aus Teilen oder Komponenten zusammengesetzt ist.[9] Im Sprachgebrauch der Philosophen wird dieser Monotheismus der Einzigkeit als «Einzigkeit der Wahrheit» (arabisch: Wahdat Haqqat/وحدت حَقّه) interpretiert, in der es weder «möglich» (also bestimmt) noch Vielheit oder gar Kombination gibt.[10]

Es wird gesagt, dass Verse wie «und niemals ist ihm irgendetwas gleich»[Koran 1] und «Nichts ist ihm gleich»[Koran 2] sich auf die erste Bedeutung, nämlich des «inhärenten Monotheismus», d. h. Verneinung jeglicher Ähnlichkeit und Partner, und der Vers «Qul huwa Allah Ahad» sich auf seine zweite Bedeutung, d. h. Verneinung der Zusammensetzung bezieht.[13]

Beweise für inhärenten Monotheismus

Theologen und muslimische Philosophen führten mehrere Beweise für die Verneinung der Ähnlichkeit, Gleichheit und Zusammensetzung Gottes an[14], darunter:

Gründe wie und ähnliche dafür, Gott nicht zu haben

Theologen bewiesen durch die Notwendige Existenz Gottes, dass Gott weder ein Ebenbild noch einen Partner hat: Wenn es eine andere «Notwendige Existenz außer Gott gäbe, wären diese beide entweder verschieden oder hätten keinen Unterschied. Wenn es keinen Unterschied zwischen den beiden gibt, würden sie als eins betrachtet werden und Annahme einer Dualität ist ausgeschlossen, und dies deutet auf darauf hin, dass Gott keinen Partner hat. Aber wenn es einen Unterschied zwischen den beiden gäbe, führt dies dazu, dass sie zusammengesetzt sind, was im Fall der Notwendigen Existenz ungültig und unmöglich ist, weil die Kombination eine Mögliche Existenz impliziert, während die Annahme war, dass Gott die Notwendige Existenz ist.[15]

Imam Ali (a.) argumentierte in seinem Schreiben an Imam Hasan (a.) dass Gott keinen Partner haben kann, denn wenn Gott einen Partner hätte, kämen seine Propheten zu ihm und könnten die Werke seines Königreichs und seiner Macht sehen und könnten seine Taten und Eigenschaften erkennen.[16] Naser Makarem Shirazi, schiitischer Koran-Exeget und Jurist, erklärte dieses damit, dass Gott weise sein muss, denn wenn er einen Partner und Gegenüber hätte, würde der Weise auch seine Diener über seine Existenz informieren und dem Volk seine Befehle durch seine Boten übermitteln. Aber alle Propheten luden die Menschen zu einem einzigen Gott ein. Ein weiterer Punkt ist, dass, wenn es einen anderen Gott geben würde, die Auswirkungen seiner Macht und seines Königreichs in der Welt sichtbar gewesen wären. Aber die Welt ist im Gesamten einheitlich und geordnet und die Einheit dieser Welt impliziert die Einheit und Einzigkeit Gottes.[17]

Muhammad Taqi Misbah Yazdi zitierte auch muslimische Weise und mittels des Beweis Sadiqin, erklärte er den Beweisschluss, der die Einheit und Einzigkeit Gottes beweist und betrachtete dies als überzeugendsten Beweis.[18].

Grund der Verneinung der Komposition und Zusammensetzung Gottes

Der Grund für die Negierung der Zusammensetzung des Wesens Gottes wird wie folgt dargelegt: Jede Verbindung braucht ihre Teile und jeder Teil einer Verbindung ist eine andere Verbindung als diese Verbindung. Andererseits ist das Bedürfnis nach einem anderen eines der möglichen Merkmale der Existenz, während Gott absolut unabhängig ist. Daher wird jede Kombination oder Zusammensetzung Gottes (sowohl äußerlich als auch geistig) negiert.[19]

Koran

  1. 1,0 1,1 1,2 وَ لَم یَکُن لَه کُفواً أحَد
    Wa Lam Yakun Lahu Kufuwan Ahad
  2. 2,0 2,1 لیس کَمِثلِه شَیء
    Laisa Ka-Mithlihi Schaiyy

Fußnoten

Anmerkungen

  1. Tauhid ist eine Theorie, die sich auf den Bereich des Wissens und Glaubens bezieht und bedeutet, dass man an die Einheit und Einzigkeit Gottes glaubt. Im Gegensatz dazu steht der praktische Monotheismus (arabisch: Tauhid Fa’ali/توحید افعالی), der sich auf die innere Einstellung während der menschlichen Handlungen bezieht (Motahari, Madschmua Athar, 1390, Bd. 26, S. 97.)