Okkultes Wissen

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„Okkultes Wissen“ (arabisch: علم الغیب / Ilm al-Ghaib) ist das Wissen über verborgenes und mit den Sinnen nicht erfassbares. Versen des Korans zufolge betrachteten schiitische Theologen zwei Arten «okkulten Wissens» betrachtet: Inhärentes und unabhängiges Wissen über Unsichtbares, was eine Art Wissen über Verborgenes bedeutet, das nicht anderen erworben werden kann. Diese Art von okkultem Wissen ist nur Gott vorbehalten. Das andere ist das Wissen über Okkultes, das Gott einigen seiner auserwählten Diener schenkte. Gelehrte der Imamiyya glauben, dass das Wissen der Propheten und der Imame über Verborgenes von der Art des Wissens abhängt, das sie mit Gottes Erlaubnis und Lehre erlangen.

Einige wahhabitische Gelehrte glauben unter Berufung auf Verse aus dem Koran, dass das Wissen über Verborgenes nur Gott hat und dass es ein Grund für Irreführung und Unglauben ist Wissen über Verborgenes jemand anderen als Gott zuzuschreiben. Sie beschuldigen Schiiten der Übertreibung, weil sie an Erkenntnis Verborgenem glauben, dass Propheten und sündlosen Imame gegebne wurde. Andererseits sagtengelehrte der Imamiyya unter Berufung auf andere Verse, dass Gott einigen seiner auserwählten Propheten und ausgewählten Diener Wissen über Verborgenes schenkt.

Laut der Imamiyya kommt das okkulte Wissen der Imame (a.s.) wie das Wissen des Propheten von Gott. Sie glauben, dass Wissen Gottes manchmal durch den Propheten an die Imame weitergegeben wurde und manchmal über das Verborgene durch Engel mittels Tahdith[Anmerkung 1] oder Inspiration (persisch: الهام). Bezüglich des okkulten Wissens der Imame wurden zwei minimale und maximale Meinungen vertreten. Eine Reihe der Theologen der Imamiyya sind der Meinung, dass Wissen des Imams über das okkultes auf bestimmte Fälle beschränkt ist und andere wiederum sind unter Berufung auf einer Reihe von Überlieferungen der Ansicht, dass ihr Wissen alles umfasst, was passiert ist oder in Zukunft passieren wird.

Begriffserklärung und Position

Okkultes Wissen (arabisch: علم الغیب / Ilm al-Ghaib) Wissen über Verborgenes und was nicht mit den Sinnen erfasst werden kann.[1] «Ghaib» bedeutet wörtlich «vor Sinnen verborgen oder verdeckt» im Gegensatz zu Intuition was «kann mit den Sinnen verstanden werden» bedeutet.[2] Per Definition ist «Okkultes» etwas, was mit normalen Mitteln nicht erfasst werden kann.[3]

Unter Berufung auf einige Verse und Überlieferungen glauben die 12er-Schiiten, dass nicht nur der Prophet (Friede sei mit ihm), sondern auch die unfehlbaren Imame (Friede sei mit ihnen) sowie einige Propheten mit Gottes Erlaubnis und Gnade über okkultes Wissen verfügen.[4] Dieser Glaube führte dazu, dass einige Wahhabiten Schiiten Übertreibung zuschreiben.[5] Das Thema okkultes Wissen, ihrer Art, Umfang und Qualität ist eines der Themen, das Theologen sowohl in der Vergangenheit [6] als auch heute im 15. Mondjahrhundert als Reaktion auf einige ungerechtfertigte Verleumdungen durch Wahhabiten und deren mangelndes Verständnis diskutieren. In Bezug auf dieses Thema wurde es von Theologen der Imamiyya analysiert und studiert.[7]

Arten okkulten Wissens

Okkultes Wissen wurde in zwei Arten unterteilt, da es demjenigen gehört, der davon weiß:

  • Inhärentes und unabhängiges okkultes Wissen:[8] Es bedeutet eine Art Wissen über das Okkulte, das von niemand anderem erworben werden kann.[9] Diese Art des Wissens über Okkultes ist unbegrenzt und nur Gott vorbehalten und es wird gesagt, dass niemand sonst dieses Wissen mit ihm teilt.[10] Scheich Mufid sagte in Awael al-Maqalaat (persisch: اوائل المقالات), dass einige Übertreiber und Tafwid (persisch: تفویض) diese Art okkultes Wissen unfehlbaren Imamen zuschrieben.[11] Er hielt diese Ansicht jedoch für falsch.[12]
  • abhängiges okkultes Wissen:[13] Es ist eine Art okkulrtes Wissen, das Gott einigen seiner auserwählten Diener gewährte.[14] Alle Imamiyya-Gelehrten glauben, dass das okkulte Wissen Propheten Gottes und der unfehlbaren Imame (Friede sei mit ihnen) derselben Art ist, nämlich durch Erlaubnis und Lehre Gottes dieses okkulte Wissen von Gott erwarben.[15]

Probleme mit okkultem Wissen des Propheten (sas) und Antwort der Schiiten

Einige Wahhabiten betrachteten okkultes Wissen als exklusiv für Gott und leugneten das okkultes Wissen der Propheten Gottes und gar des Propheten (sas).[16] Abdul Aziz Bin Baaz, wahhabitische Mufti aus Saudi-Arabien, war der Ansicht, dass die Kenntnis des Okkultem jemand anderem als Gott zuzuschreiben Ursache für Irreführung und Unglauben an Gott sei.[17] Für diese Sicht gaben sie zwei Kategorien von Versesn des Korans über okkultes Wissen an:

  1. Verse, in denen der Prophet (sas) widersprach okkultes Wissen zu haben [18] wie zum Beispiel der Vers Vers 50 Sure Anam (persisch: آیه ۵۰ سوره انعام) «Sprich: Ich sage euch nicht, dass ich die Schätze Gottes habe noch kenne ich das Verborgene»[Koran 1][19]
  2. Verse in denen die Kenntnis des Verborgenen Gott allein zugeschrieben wird[20] wie Vers 59 Sure Anam «Und bei ihm sind die Schlüssel des Verborgenen, niemand kennt es außer ihm»[Koran 2][21]

Um diese Ansicht abzuweisen, beziehen sich die Schiiten auf Verse wie 44 und Vers 179 der Sure Al-Imran und die Verse 26 und Vers 27 Sure Jinn, dass Gott auf dieser Grundlage einigen seiner auserwählten Propheten und Diener okkultes Wissen gewährte.[22]

Sie sagten auch, dass man aus der Betrachtung der Verse des Korans verstehen kann, dass der Koran von zwei Arten okkulten Wissens spricht, nämlich von inhärentem und unabhängigem okkultem Wissen sowie abhängigem okkultem Wissen. Die Verse, in denen davon ausgegangen wird, dass das okkulte Wissen ausschließlich Gott vorbehalten ist, bedeuten iinhärentes und unabhängige okkultes Wissen, das nur Gott hat und Verse, die auf Existenz okkulten Wissens bei anderen als Gott hinweisen sind die Verse, die nützlichem und notwendigen okkultes Wissen hinweisen. Das heißt, das Wissen, das Gott dem Propheten (sas) und einigen seiner anderen auserwählten Diener mit Seiner Erlaubnis gewährte.[23]

Mortaza Motahari, schiitischer Geistlicher und Philosoph, sagte, dass okkultes Wissen im Sinne des Korans bedeutet, dass jemand Verborgenes aufgrund seiner eigenen Natur und ohne Lernen kennt und daher nur Gott das Verborgene kennt und der Prophet (Friede sei mit ihm) und andere auserwählte Diener Gelehrte des Okkulten sind, die okkultes Wissen von Gott erhalten.[24]

Okkultes Wissen der Imame (a.)

Vorlage:Original Nach dem Glauben der Imamiyya kommt das okkulte Wissen der Imame (a.) von Gott, ebenso wie das Wissen des Propheten (s.).[25] Sie glauben, dass Wissen Gottes manchmal durch den Propheten an Imame weitergegeben wurde. Auf diese Weise empfing der Prophet (Friede sei mit ihm) dieses Wissen von Gott und lehrte es Imam Ali (Friede sei mit ihm) und Imam Ali (Friede sei mit ihm) lehrte dies Imam Hassan (Friede sei mit ihm) und so weiter bekam jeder folgene Imam es vom vorherigen bis zum letzten Imam, d. h. Imam Mahdi (a.).[26] Manchmal erhält der Imam (a.s.) Wissen Gottes auf anderen Wegen.[27] Basierend auf einigen Übelieferungen, die in schiitischen Quellen der Übeliefrungen gefunden wurden, berichtete Gabriel beispielsweise Fatima (a.) über zukünftige Ereignisse und schrieb dies in Mushaf Fatimah (Friede sei mit ihr).[28] Einigen Überlieferungen zufolge kann ein Imam (a.) auch okkultes Wissen durch Tahdith[Anmerkung 1] durch Engel[29] oder Inspiration (persisch: الهام) erlangen.[30]

Einigen Überlieferungen zufolge ist Imam der Erbe des Wissens der Propheten[31] und der Schatzmeister des göttlichen Wissens[32]. Schiiten beziehen sich auf einige Überlieferungen, darunter Überlieferung Stadt des Wissens in dem der Prophet Muhammad (s.) sich selbst die «Stadt des Wissens» nannte und Imam Ali (a.) als dessen Tor bezeichnete.[33]

Was den Umfang des okkulten Wissens der Imame (a.) betrifft, glauben einige schiitische Theologen, dass ihr Wissen auf bestimmte Fälle beschränkt ist.[34] Scheich Mufid betrachtete das okkulte Wissen der Imame als eine der wesentlichen Eigenschaften und Zustand ihres Imamats und sagte, dass Imame (a.) das Gewissen einiger Menschen kennen und Wissen über einiges haben, das noch nicht geschah. [35] Einige andere glauben unter Berufung auf eine Reihe von Übelieferungen[36], dass das Wissen der Imame alles umfasst, das in der Welt geschehen ist oder geschehen wird.[37]

Okkultes Wissen anderer als Propheten Gottes

Gemäß den Versen von 26 und Vers 27 der Sura Dschinn gibt Gott jedem seiner Propheten, den er will,okkultes Wissen.[38] Basierend auf einer Reihe von Koranversen waren sich einige Propheten Gottes dem Okkulten bewusst und informierten darüber:

  • Basierend auf Vers 81 der Sure Hud wurde der Prophet Lot (persisch: لوط (پیامبر)) über die Zeit der Bestrafung durch einige Engel Gottes informiert bevor sein Volk die Strafe Gottes[39] (persisch: عذاب الهی) erleiden musste und dies ist eines der Beispiele für okkultes Wissen oder Wissen über das Verborgene.[40]
  • Gemäß Vers 49 der Sure Al-Imran «Und ich informiere euch darüber, was ihr essen werdet und was ihr in Ihren Häusern aufbewahrt.»[Koran 3][41] wird die Fähigkeit Jesus beschrieben Menschen über okkulte Geheimnisse zu informieren und seine Kenntnis über Okkultes war eines der Wunder und Zeichen seiner Gerechtigkeit für sein Volk.[42]
  • Laut Vers 45 der Sure Al-Imran verkündete Gott mittels seiner Engel der Jungfrau Maria (persisch: حضرت مریم(س)) die Geburt ihres Sohnes Jesus (a.) (persisch: مسیح ) und machte sie darauf aufmerksam. [43]
  • Gemäß dem Vers Vers 49 der Sure Hud«Dies ist von den okkulten Botschaften, die wir dir offenbarten»[Koran 4],[44] als Gott dem Propheten Gottes im Koran die Geschichte des Volkes von Noah offenbarte und ihn darüber informiert und sein Volk über ihren Zustand berichtete, dass dies eine der okkulten Botschaften ist, die Gott ihm offenbarte.[45]

Themenbezogene Anfragen

Fußnoten

Koran

  1. لَا أَقُولُ لَکُمْ عِنْدِی خَزَائِنُ اللَّهِ وَ لَا أَعْلَمُ الْغَیْبَ
  2. عِنْدَهُ مَفَاتِحُ الْغَیْبِ لَا یَعْلَمُهَا إِلَّا هُوَ
  3. وَ أُنَبِّئُکُمْ بِمَا تَأْکُلُونَ وَ مَا تَدَّخِرُونَ فِی بُیُوتِکُمْ
  4. تِلْکَ مِنْ أَنْبَاءِ الْغَیْبِ نُوحِیهَا إِلَیْکَ

Anmerkungen

  1. 1,0 1,1 Mit Tahdith ist eine besonere Art der Kommunikation zwischen Auserwählten (ob Prophet, Imam oder Auserwählter). Gemäß Gelehrte hört der von Engeln Angesprochene den Engel, aber die Umgebung bemerkt meist nichts,