Ereignis von Karbala

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Das Ereignis von Karbala oder das Ereignis von Aschura, handelt von der Schlacht von Imam al-Husain (a.) und seiner Gefährten, die gegen die Armee der Stadt Kufa unter Yazid b. Mu'awiya, den zweiten umayadischen Regenten, in Karbala am 10. Tag des Monats Muharram im Jahre 61 n.H. stattfand. Dieses Ereignis, welches aufgrund der Weigerung Imam al-Husains (a.) den Treueid für Yazid abzulegen erfolgte, führte letztendlich zum Märtyrertod des Imams und seiner Gefährten sowie zur Gefangenschaft seiner Familie. Dieses Geschehen wird als das grausamste der islamischen Geschichte bezeichnet, wonach die Schiiten an jedem Jahrestag ihr größtes Trauerfest ausrichten.

Asr Aschura (Nachmittag von Aschura), Mahmud Farschchiyan

Der Ausgangspunkt dieses Ereignisses war der Tod von Mu'awiya b. Abi Sufiyan am 15. Rajab im Jahre 60 n.H. und der Beginn der Herrschaftszeit seines Sohnes Yazid und endete mit der Überführung der Gefangenen von Karbala zurück nach Medina. Um dem Druck des Statthalters von Medina zu entgehen, der von dem Imam den Treueid für Yazid erzwingen wollte, machte sich Imam al-Husain (a.) nachts auf und verließ Medina in Richtung Mekka. Auf dieser Reise begleitete ihn seine Familie, einige Angehörige des Bani Haschim Stammes und einige seiner Anhänger. Er blieb ungefähr vier Monate in Mekka. In dieser Zeit erreichte ihn eine Anzahl von Briefen, die ihm die Kufiten zukommen ließen. Sie baten ihn nach Kufa zu kommen.

Angesichts der Gefahr von den Agenten Yazids in Mekka ermordet zu werden und der Einladung der Kufiten, zog Imam al-Husain (a.) am 8. Dhu al-Hijja nach Kufa. Aber noch bevor er die Stadt erreicht hatte, erfuhr er von dem Eidbruch der Kufiten und nachdem Hurr b. Yazid ihm und seiner Karawane den Weg abschnitt, änderte er seinen Kurs in Richtung Karbala. Dort wurde Imam al-Husain (a.) mit dem Heer, für welches Ubeidullah b. Ziyad Umar b. Sa'd als Oberkommandeur bestimmt hatte, konfrontiert.

Beide Seiten bekämpften sich am 10. Muharram, der Tag, der als der Aschura Tag bekannt wurde. Nachdem Imam al-Husain (a.) und seine Gefährten den Märtyrertod gefunden hatten, liess Umar b. Sa'd seine Soldaten über ihre Leiber reiten. Am Nachmittag des Aschura Tages stürmten sie die Zelte der von dieser Karawane Übriggebliebenen und steckten sie in Brand. Die Überlebenden wurden gefangen genommen, unter ihnen befand sich Imam Sajjad (a.), welcher schwer erkrankt war und an der Schlacht nicht teilgenommen hatte sowie Zainab (s.). Die Häupter der Märtyrer wurden von Umar b. Sa'ds Soldaten auf Speere gespießt und zusammen mit den Gefangenen nach Kufa zu Ubeidullah b. Ziyad und von dort nach Syrien zu Yazid gebracht.

Imam al-Husains (a.) Verweigerung des Treueids für Yasid

Nach dem Tode Mu'awiyas (15.Rajab, 60 n.H.) wurde von dem Volk gefordert den Treueid für Yazid abzulegen,[1] obwohl nach dem Friedenspakt, der zwischen Mu'awiya und Imam al-Hasan (a.) geschlossen worden war, Mu'awiya nicht das Recht zukam seinen Nachfolger zu bestimmen.[2] Yazid beschloss diejenigen unter den Persönlichkeiten der Muslime, die sich weigerten der Forderung Mu'awiyas seinem Sohn Yazid den Treueid zu schwören nachzukommen, dazu zu zwingen.[3] So schrieb er dem damaligen Herrscher in Medina - Walid b. Utba - einen Brief und informierte ihn über den Tod Mu'awiyas, dazu schrieb er in einem weiteren Brief sehr kurz folgendes: «Zwinge Husain b. Ali, Abdullah b. Umar, Abdurrahman b. Abi Bakr und Abdullah b. Zubeir (mir gegenüber) Loyalität zu schwören und köpfe jeden von ihnen, der sich weigert.»[4] Danach verfasste er noch einen weiteren Brief in dem er hervorhob: «Schreibe mir die Namen der Zustimmenden und der Ablehnenden und schicke mir Husain b. Alis Kopf zusammen mit der Antwort dieses Briefes».[5] beriet sich mit Marwan b. Hakam[6] und sandte dann Abdullah b. Amr zu Ḥusain (a.), Ibn Zubeir, Abdullah b. Umar und Abdurrahman b. Abi Bakr.[7]

Imam al-Husain (a.) ging, begleitet von dreißig seinen Nahestehenden,[8] zum Dar al-Imara (Sitz des Emirs) Medinas[9]. Walid übergab ihm die Nachricht über den Tod Mu'awiyas und las ihm daraufhin auch die anderen Briefe von Yazid vor. Imam al-Husain (a.) sagte zu Walid: «Bist du zufrieden, wenn ich im Geheimen Yazid den Treueid schwöre, aber nein, ich glaube dein Ziel ist, dass ich ihn in der Anwesenheit des Volkes kundtue». Walid erwiderte: «Ja, das ist mein Ziel».[10] Imam al-Husain (a.) sagte weiter: «Dann gebe mir bis morgen Zeit, damit ich meine Meinung dazu verkünde».[11]

Der Herrscher von Medina schickte am nächsten Tag nach der Mittagszeit seine Agenten zum Hause des Imam, um seine Antwort zu erhalten.[12] Imam al-Husain (a.) forderte eine weitere Frist bis zum Abend desselben Tages, womit sich Walīd einverstanden erklärte.[13] Der Imam entschied sich Medina zu verlassen.[14]

Reise von Medina nach Mekka

Imam al-Husain (a.) verließ Sonntagnacht, genau zwei Nächte vor dem Beginn des Monats Rajab gemäß einiger Überlieferungen am 3. Scha'ban des 60. Jahres n.H.[15] zusammen mit 84 Angehörigen seiner Familie und seinen Anhängern die Stadt Medina, um sich auf den Weg nach Mekka zu machen.[16] In einigen Überlieferungen heißt es, dass er nachts das Grab seiner Mutter und das seines Bruders besuchte, ein Gebet verrichtete, sich von ihnen verabschiedete und morgens wieder zurückkehrte.[17] In anderen Überlieferungen wiederum wird angegeben, dass er zwei Nächte lang neben dem Grab des Propheten (s.) verweilte.[18]

Auf dieser Reise wurde Imam al-Husain (a.) außer von Muhammad b. Hanafiya[19] von den meisten seiner Verwandten begleitet, darunter waren seine Kinder, Brüder, Schwestern und Neffen.[20] Außer dem Bani Haschim Stamm eskortierten ihn auch 21 seiner Anhänger auf dieser Reise.[21]

Muhammad b. Hanafiya, Imam al-Husains (a.) Bruder ging nachdem er von der bevorstehenden Reise erfahren hatte zum Imam, um sich von ihm zu verabschieden. Imam al-Husain (a.) schrieb für ihn in sein Testament folgendes:

«Ich habe mich nur mit der Absicht erhoben, die Gemeinde meines Großvaters zurechtzuweisen. Ich möchte das Gute gebieten und das Schlechte verwehren, und gemäß der Lebensweise meines Großvaters und meines Vaters Ali b. Abi Talib vorgehen»[22]

Imam al-Husain (a.) und seine Begleiter verließen Medina und er machte sich entgegen der Bitten seiner Verwandten in Richtung seines eigentlichen Ziels auf, das sich auf dem Wege nach Mekka befand.[23] Unterwegs traf er auf Abdullah b. Muti'. Dieser fragte den Imam nach seinem Vorhaben. Der Imam antwortete: «Mein jetziges Ziel ist erst Mekka. Wenn ich dort bin, werde ich bei Gott für mich um das Beste bitten». Abdullah riet dem Imam sich nicht mit den Kufiten einzulassen und in Mekka zu bleiben.[24]

Imam al-Husain (a.) erreichte fünf Tage später am 3. Scha'ban des Jahres 60 n.H. Mekka[25] und wurde warm von den Mekkanern und den Pilgern des Baitullah al-Haram empfangen.[26]

Der Imam in Mekka

Imam al-Husain (a.) blieb etwas über vier Monate in Mekka vom 3. Scha'ban bis zum 8. Dhu al-Hijja. Die Mekkaner freuten sich über die Anwesenheit von Imam al-Husain (a.) und besuchten ihn morgens und abends, womit sich Abdullah b. Zubeir äußerst schwer tat, denn er hegte die Hoffnung, dass die Bewohner Mekkas ihm die Treue schwören würden. Er wusste, solange sich der Imam in Mekka aufhielt, würde sich sein Traum nicht erfüllen.[27]

Die Briefe der Kufiten und der Aufruf Imam al-Husains zum Aufstand

Hauptartikel: Die Briefe der Kufiten an Imam al-Husain (a.)

Kurz nach der Ankunft des Imams in Mekka erhielten die Schiiten im Irak die Nachricht vom Tode Mu'awiyas, gleichzeitig erfuhren sie aber auch, dass Imam al-Husain (a.) und Abdullah b. Zubeir sich weigerten, Yazid den Treueid zu schwören. Aufgrunddessen fand im Hause von Suleiman b. Surad al-Khuzaie eine Versammlung statt bei der ein Brief gerichtet an den Imam geschrieben wurde des Inhalts er möge doch ihre Einladung annehmen und nach Kufa kommen.[28] Zwei Tage nach dem Absenden dieses Briefes schickten die Kufiten 150 weitere Briefe an den Imam (a.) (jeder dieser Briefe war von einer bis zu vier Personen unterschrieben worden)[29].

Imam al-Husain (a.) beantwortete keinen dieser Briefe, doch als sie immer zahlreicher wurden, versandte er ein Schriftstück mit dem Inhalt:

Ich sende meinen Bruder, Cousin und ein sehr vertrauenswürdiges Mitglied meiner Familie. Ich trug ihm auf, mich über euren Zustand, über eure Tätigkeiten und über euren Glauben in Kenntniss zu setzen. Wenn er mir schreibt, dass ihr dieselben Ansichten vertretet, die ihr in euren Briefen angedeutet habt, werde ich zu euch kommen ... Der Imam sei derjenige, der nach dem Buche Gottes handelt, Gerechtigkeit übt, an die wahre Religion glaubt und sich Gott widmet.[30]

Der Abgesandte des Imams in Kufa

Imam al-Husain (a.) schrieb einen Brief an die Kufiten und gab ihn seinem Cousin Muslim b. Aqil, welcher ihn mit auf den Weg nach Irak nahm. Er wollte die Situation dort analysieren und dem Imam dembezüglich Bericht erstatten.[31] Nach der Ankunft von Muslim b. Aqil in Kufa, ließ er sich im Hause von al-Mukhtar b. Abi Ubaid at-Thaqafi nieder[32] - gemäß einiger anderer Berichte im Hause von Muslim b. Awsaja.[33] Die Schiiten besuchten Muslim b. Aqil und er las ihnen den Brief von Imam al-Husain (a.) vor.[34] Muslim b. Aqil begann stellvertretend für Imam al-Husain (a.) den Treueid für ihn entgegenzunehmen.[35] In Kufa legten 12.000[36], 18.000[37] oder mehr als 30.000[38] den Treueid für Imam al-Husain (a.) ab und erklärten sich bereit an seiner Seite zu stehen. Daraufhin schrieb Muslim b. Aqil einen Brief an Imam al-Husain (a.) und bestätigte ihm, dass viele dem Imam gegenüber ihre Loyalität erklärt und ihm zugesichert hätten, so rief er Imam al-Husain (a.) dazu auf, sich nach Kufa zu begeben.[39]

Als Yazid die Nachricht erhielt, dass die Kufiten Muslim b. Aqil die Treue schworen und Nu'man b. Baschir (damaliger Gouverneur von Kufa) sich demgegenüber sehr nachsichtig verhielt, ernannte er Ubaidullah b. Ziyad (Gouverneur von Basra) zum Gouverneur von Kufa.[40]Kurz nachdem Ubaidullah in Kufa angekommen war, ließ er seine Agenten nach den Anhängern von Muslim b. Aqil suchen und bedrohte zudem die Stammesoberhäupter.[41]

Den historischen Überlieferungen nach schürten die Agenten von Ubaidullah durch eine starke Abschreckungspropaganda Angst unter den Kufitenn, was dazu führte, dass sie sich von Muslim b. Aqil distanzierten und er eines Nachts völlig allein dastand und nirgends einen Platz zum Schlafen fand.[42] Letztendlich kam es zu einer Auseinandersetzung mit den Soldaten von Ibn Ziyad. Mit einem Schutzbrief, ausgestellt von Muhammad b. Asch'ath, wurde er dann in den Palast von Ibn Ziyad gebracht[43], der jedoch den Schutzbrief nicht anerkannte und befahl Muslim b. Aqil zu enthaupten.[44]

Einigen historischen Angaben zufolge versuchte Muslim, aufgrund seiner Sorge um Imam al-Husain (a.) durch Umar b. Sa'd, ursprünglich aus Qureisch, sein Testament aufzusetzen. Sein letzter Wille war, dass Umar einen Boten zu Imam al-Husain (a.) sendet, der ihn daran hindert nach Kufa zu kommen.[45] In dem Gebiet von Zubala erhielt der Imam Muslim b. Aqils Botschaft, die er kurz vor seinem Märtyrertod Umar b. Sa'd noch übermittelt hatte.[46]

Imam al-Husains Aufbruch von Mekka in Richtung Kufa

Nach vier Monaten und fünf Tagen Aufenthalt in Mekka verließ Imam al-Husain (a.) mit 82 Personen[47], darunter 60 Schiiten aus Kufa[48] am 8. Dhu al-Hijja[49](der Tag an dem sich Muslim b. Aqil in Kufa erhob) die Stadt und begab sich nach Kufa.

Einige Historiker und Hadithwissenschaftler wie Scheich Mufid schreiben, dass Imam al-Husain (a.) seine Absicht (niyya) bezüglich der Hajj änderte und zwar in die Absicht die Umra al-Mufrada durchzuführen, um den Zustand des Ihram zu verlassen und aus Mekka auszuziehen.[50] Einige andere Gelehrte sagen jedoch aufgrund historischer Fakten und Beweise, dass der Imam von Anfang an die Absicht hatte die Umra al-Mufrada durchzuführen und Mekka verließ nachdem er die entsprechenden Rituale ausgeführt hatte.[51]

Im letzten Monat des Aufenthaltes von Imam al-Husain (a.) in Mekka, als schon die Wahrscheinlichkeit bestand nach Kufa aufzubrechen, gingen einige wie Abdullah b. Abbas zu dem Imam und versuchten ihn davon abzuhalten, aber es gelang ihnen nicht.[52]

Nach der Abreise von Imam Hussain (a.) und seinen Gefährten aus Mekka versperrte Yahya b. Said, der Kommandant der Wachen von Amr b. Saeed b. As – dem Gouverneur von Mekka – mit einer Gruppe seiner Gefährten Hussain (a.) den Weg. Aber Imam achtete nicht darauf und setzte seinen Weg fort.[53]

Die Route von Mekka nach Kufa

Die Stationen der Karawane von Imam al-Husain (a.) auf dem Weg von Mekka nach Kufa:

  1. Bustan Banu Amir
  2. Tan'im (Einnahme der Karawane, welche Buhair b. Raysan Himyari, Yazids Agent in Jemen, von Safaya – mit Kriegsbeuten – nach Syrien schickte)
  3. ṢSifah (Imam al-Husains (a.) Treffen mit Farzadaq, dem Poeten)
  4. Dhat Irq (Imam al-Husains (a.) Treffen mit Buschr b. Ghalib und auch Aun b. Abdullah b. Ja'far)
  5. Wadi Aqiq
  6. Qamra
  7. Umm Khirman
  8. Salah
  9. Afi'iyya
  10. Ma'dan Fazan
  11. Umq
  12. Saliliyya
  13. Mughitha Ma'wan
  14. Nuqra
  15. Hajir (Sendung Qais b. Mushir nach Kufa)
  16. Samira'
  17. Tuz
  18. Ajfar (Imam al-Husains (a.) Treffen mit Abullah b. Muti' al-Adawi, der ihn dazu aufrief, zurückzukehren)
  19. Khuzaimiya
  20. Zarud (Zuheir b. al-Qayn schliesst sich Imam Husains (a.) Karawane an, das Treffen mit den Kindern Muslims und die Nachricht des Märtyrertodes Muslims und Hanis)
  21. Tha'labiyya
  22. Batan
  23. Schaquq
  24. Zubala (die Nachricht des Märtyrertodes von Qais und der Anschluss einer Gruppe an Imam al-Husains (a.), darunter Nafi' b. Hilal)
  25. Batn al-Aqaba (Imam al-Husains (a.) Treffen mit Amr b. Lawzan, der ihn dazu aufrief, zurückzukehren
  26. Amiyya
  27. Waqisa
  28. Scharaf
  29. Birka Abu al-Mask
  30. Jabal Dhu Husam (Imam al-Husain (a.) trifft auf die Armee von Hurr b. Yazid Riyahi)
  31. Bayza (die bekannte Rede von Imam al-Husain (a.) gerichtet an seinen Gefährten und an Hurr)
  32. Musayjad
  33. Hamam
  34. Mughitha
  35. Umm Qarun
  36. Uzaib al-Hijat (der Weg nach Kufa führte von Uzaib nach Qadisiyya und Hira, aber Imam Husian (a.) änderte seinen Weg und ließ sich in Karbala nieder)
  37. Qasr b. Muqatil (Imam al-Husains (a.) Treffen mit Ubaidullah b. Hurr Ju'fi, der es ablehnte, Imam al-Husains (a.) Beistand zu leisten
  38. Qatqatana
  39. Karbala – at-taf – (2 Muharram des 61 n.H., Imam al-Husains (a.) Ankunft in Karbala)[54]

An jeder Station versuchte der Imam (a.) die Menschen aufzuklären und sie auf seine Seite zu ziehen wie in Ḏāt ᾽Arq, als eine Person namens Bušr b. Ġālib al-Asadī zum Imam kam und die Situation in Kufa als verheerend beschrieb. Der Imam (a.) bestätigte seine Nachricht. Bušr fragte ihn nach dem Vers des Koran Der Tag, an dem wir alle Gruppen von Menschen zusammen mit ihrem Imam aufrufen werden" (Koran: 17:71).[55] Imam al-Ḥusain (a.) antwortete ihm: Die Imame gehören zwei Gruppen an. Die eine führt die Menschen zur Rechtleitung und die andere führt die Menschen in die Irre. Derjenige, der dem Imam der Rechtleitung folgt wird ins Paradies eingehen und derjenige, der dem Imam der Irreführung folgt, sein Platz wird in der Hölle sein.[56]

Bušr b. Ġālib begleitete den Imam nicht, später jedoch sah man ihn weinend und bereuend, ihm nicht geholfen zu haben, an seinem Grab.[57] In aṯ-Ṯa᾽labiyya' erreichte ihn eine Person namens Abū Harra al-Azadī. Dieser fragte den Imam (a.) nach dem Grund seiner Reise. Imam al-Ḥusain (a.) antwortete: Die Umayaden nahmen mein Eigentum und ich war geduldig. Sie verfluchten mich und ich tolerierte es. Sie wollten mich töten und ich entkam. O Abū Harra! Wisse, dass ich von einer Gruppe angegriffen und getötet werde, Gott wird sie mit der Kleidung der Demütigung vollständig bedecken und beherrscht werden sie von jemandem mit einem scharfen Schwert vor dem sie sich beugen müssen.[58]

Qais b. Mušir al-Musahar wird nach Kufa gesandt

Es wird berichtet, dass Imam al-Ḥusain (a.) sofort als er Baṭn ar-Rumma erreicht hatte einen Brief an die Bewohner von Kufa verfasste und sie darin über seine Bewegung in Richtung Kufa informierte.[59] Der Imam (a.) gab den Brief Qais b. Mušir al-Musahar aṣ-Ṣaidāwī, damit er ihn nach Kufa bringe. Als dieser in Qādisiyya ankam, stoppte ihn eine Gruppe von Agenten ᾽Ubeidullah b. Ziyāds und befragten ihn. Er schaffte es noch den Brief zu zerreißen, damit sie von dem Inhalt nichts erfuhren. Daraufhin wurde er gefangen genommen und zu Ibn Ziyād gebracht. Dieser sagte zu ihm: Bei Gott, ich schwöre, ich lasse dich nicht frei, es sei denn du nennst mir die Namen derer an die der Brief gerichtet war oder du gehst auf die Kanzel und verfluchst al-Husain, seinen Vater und seinen Bruder! Dann gebe ich dir die Freiheit, ansonsten töte ich dich! Qais entschied sich für die Kanzel, doch anstatt Imam al-Ḥusain (a.) zu verfluchen, sagte er: Ich bin der Bote von al-Husain und ich kam, um seine Botschaft zu überbringen. Beantwortet seinen Aufruf! Ibn Ziyād befahl ihn auf das Dach des Dār al-᾽Imāra zu bringen und ihn von dort hinunterzuwerfen.[60]

᾽Abdullah b. Yaqṭar wird nach Kufa entsandt

Es wurde überliefert, dass Imam al-Ḥusain (a.) bevor er vom Märtyrertod Muslim b. ᾽Aqīl Mitteilung erhielt seinen Milchbruder ᾽Abdullah b. Yaqṭar[61] zu ihm gesandt hatte. Dieser wurde von Ḥusain b. Tamīm gefangengenommen und ebenfalls zu ᾽Ubeidullah b. Ziyād gebracht. ᾽Ubeidullah befahl, ihn auf das Dach des Dār al-᾽Imāra zu bringen, damit er dort vor den Bewohnern Kufas Imam al-Ḥusain (a.) und seinen ehrenwerten Vater (Imam ᾽Alī (a.) verfluche! Als ᾽Abdullah auf dem Dach des Schlosses stand, sagte er zu den Kufiten: O ihr Menschen! Ich bin der Bote Imam al-Ḥusains, des Sohnes der Tochter des Propheten! Leistet ihm Beistand und erhebt euch gegen den Sohn Marǧānas![62]

Daraufhin ließ ᾽Ubeidullah ihn vom Dach hinunterwerfen. Er lag in den letzten Zügen, als der Schwerthieb eines Soldaten sein Leben beendete.[63] Der Imam wurde über den Märtyrertod ᾽Abdullah b. Yakṭars, Muslim b. ᾽Aqīls und Hānī b. ᾽Urwas im Gebiet von Zubāla in Kenntnis gesetzt.[64]

DerAbgesandte Imam al-Ḥusains (a.) für Baṣra

Imam al-Ḥusain (a.) schrieb einen Brief an die Oberhäupter von fünf Stämmen in Baṣra und ließ ihnen diesen durch einen seiner Mawāli namens Suleimān zukommen.[65] Suleimān überreichte jedem der Oberhäupter von Baṣra eine Kopie dieses Schreibens. (69) Alle Briefe waren völlig identisch, der Inhalt war folgender: ..Ich rufe euch zum Buche Gottes und zur Sunnah des Propheten auf. Wahrlich die Tradition ist abhandengekommen und Neuerungen sind entstanden. Wenn ihr meine Worte beherzigt und mir Gefolgschaft leistet, werde ich euch auf den richtigen Weg leiten.[66]

Jedes Oberhaupt von Baṣra, welches den Brief von Imam al-Ḥusain (a.) erhalten hatte, versteckte ihn mit Ausnahme von Munḏir b. Ǧārūd, der vermutete es handle sich um eine List von ᾽Ubeidullah b. Ziyād.[67] So geschah es, dass genau am Vorabend des Tages, an dem Ibn Ziyād die Absicht hatte nach Kufa aufzubrechen, er ihm von diesem Brief berichtete[68], woraufhin ᾽Ubeidullah den Boten Imam Ḥusains (a.) zu sich beorderte und ihn enthaupten ließ.[69]

Änderung der Route in Richtung Karbalā

Als Imam al-Ḥusain (a.) ᾽Uzeib al- Hiǧānāt erreichte, hatte er keine andere Wahl, als seinen Weg in Richtung Karbalā zu ändern.

Das Aufeinandertreffen des Heeres von Ḥurr b. Yazīd ar-Riyāḥī

Nachdem ibn Ziyād über den Aufbruch von Imam al-Ḥusain (a.) in Richtung Kufa informiert worden war, sandte er Ḥuṣain b. at-Tamīm, den Kommandeur seiner Wache mit 4000 Soldaten nach Qādisiyya, um das Gebiet zwischen Qādisiyya und Ḫaffān sowie Quṭquṭaniyya und La᾽la᾽ genau zu überwachen und über jede Bewegung dort unterrichtet zu werden.[70]Ḥurr b. Yazīd ar-Riyāḥī und 1000 Soldaten unter seinem Befehl gehörten auch zu dieser 4000 köpfigen Truppe von Ḥuṣain b. at-Tamīm, die entsandt worden waren, um die Karawane Imam al-Ḥusains (a.) aufzuhalten.[71]

Abu Miḫnaf überliefert von zwei Männern des Asad-Stammes, die den Imam begleiteten und schreibt: Nachdem die Karawane von Imam al-Ḥusian (a.) das Gebiet Šarāf verlassen hatte, erreichte sie zu Mittag die Vorreiter der Armee des Feindes. Daraufhin zog Imam al-Ḥusain (a.) weiter nach Ḏū Ḥusam.[72]

Ḥurr b. Yazīd und seine Soldaten stießen zur Mittagszeit auf Imam al-Ḥusain (a.) und seine Gefährten. Der Imam gab den Befehl der Armee von Ḥurr und ihren Pferden Wasser zu geben.

Da die Zeit des Mittagsgebets gekommen war, befahl der Imam seinem Mu᾽aḏin, Haǧǧāǧ b. Masrūq al-Ǧu᾽fī, zum Gebet aufzurufen. Vor dem Gebet, nachdem Imam al-Ḥusain (a.) Gott lobgepriesen hatte, sagte er: O Leute! Die ist eine Entschuldigung für Gott und euch. Ich bin nicht zu euch gekommen, obwohl ich eure Briefe erhielt und eure Boten empfing, die mich baten euch aufzusuchen. Ihr sagtet, ihr hättet keinen Imam und Gott soll euch durch mich rechtleiten. Wenn ihr euer Versprechen haltet, werde ich zu euch kommen, aber wenn euch mein Kommen zuwider ist, werde ich zurückkehren.

Ḥurr und seine Soldaten schwiegen. So befahl Imam al-Ḥusain (a.) seinem Mu᾽aḏin zum Mittagsgebet aufzurufen. Es wurde gemeinschaftlich gebetet und selbst Ḥurr und sein Heer betete hinter Imam al-Ḥusain (a.).[73] Am Nachmittag desselben Tages forderte der Imam seine Gefährten auf sich für den Aufbruch vorzubereiten und befahl danach seinem Mu'adhdhin zum Nachmittagsgebet aufzurufen. Nach diesem Gebet wandte sich Imam al-Ḥusain (a.) an die Menschen, er lobpries Gott und sagte:

O Leute! Wenn ihr gottesfürchtig seid und die Rechte der Berechtigten respektiert, werdet ihr Gottes Zufriedenheit erlangen. Wir, die Ahl al-Bait (a.) sind in der Wilāya (Führung) über euch würdiger als diejenigen, die behaupten ihnen würde dieses Recht zustehen, wohingegen ihr Verhalten euch gegenüber nicht der Gerechtigkeit entspricht und sie euch unrecht tun. Wenn ihr uns diese Rechte nicht zusprecht und ihr uns nicht gehorchen wollt und eure Briefe nun von euren Ansichten und Worten abweichen, werde ich hier und jetzt zurückkehren.

Ḥurr b. Yazīd sagte: Ich weiß nichts von diesen Briefen, von denen Sie sprechen! Wir waren nicht die Verfasser dieser Briefe. Unsere Mission ist nur euch entgegenzustehen und zu ᾽Ubeidullah b. Ziyād zu bringen.[74]

Der Imam (a.) sagte zu seinen Gefährten: Kehrt zurück! Als sie sich in Bewegung setzen wollten, wurden sie von Ḥurr und seinen Leuten daran gehindert. Er sagte: Ich muß euch zu ᾽Ubeidullah b. Ziyād bringen!"

Imam al-Ḥusain (a.) sagte: Bei Gott ich schwöre ich werde nicht mit dir kommen.

Ḥurr sagte: Ich bin nicht beauftragt gegen Sie zu kämpfen, aber ich trenne mich nicht von Ihnen, solange bis ich Sie nach Kufa bringen kann. Sollten sie also nicht mit mir kommen so beschreiten Sie einen Weg der weder nach Kufa noch nach Medina führt. Ich werde einen Brief an ᾽Ubeidullah b. Ziyād schreiben, aber wenn Sie möchten, so schreiben Sie diesen Brief, vielleicht führt dieser zum Frieden, dies ist mir lieber als durch einen Kampf gegen Sie mit Blut befleckt zu werden.[75]

Imam al-Ḥusain (a.) nahm den Weg links am Pfad entlang von ᾽Uḏeib Richtung Qādisiyya, ein Weg von 38 Mil, während Ḥurr sich parallel zu dem Imam in Bewegung setzte.[76]

Der Bote von ᾽Ubeidullah

Nach der Morgendämmerung hielt Imam al-Ḥusain (a.) in dem Gebiet von al-Baiḍa[77] an, verrichtete sein Morgengebet und zog mit seinen Gefährten weiter bis sie kurz vor Mittag in Neinawā ankamen.[78] Der Bote von ᾽Ubeidullah b. Ziyād erreichte diesen Ort ebenfalls und überreichte Ḥurr b. Yazīd einen Brief des Inhalts: Sobald mein Brief dich durch meinen Boten erreicht, hindere al-Ḥusain (a.) daran anzuhalten, solange bis ihr ein weites Wüstengebiet ohne Wasser erreicht. Ich habe meinen Boten beauftragt sich nicht von dir zu trennen, bis er mir die Botschaft bringen kann, dass mein Befehl von dir durchgeführt wurde. Wassalam![79]

Ḥurr las Imam al-Ḥusain (a.) den Brief von Ibn Ziyād vor. Der Imam sagte zu ihm: Lasse es zu, dass wir uns entweder in Neinawā oder in Qādisiyya[80] niederlassen.[81] Ḥurr sagte: Das ist nicht möglich, da ᾽Ubeidullah den Boten des Briefes zu einem Spion unter meinen Leuten machte.

Zuheir b. Qayn sagte: Bei Gott, ich schwöre, dass es für uns sehr hart werden wird, o Sohn des Propheten! Jetzt zu kämpfen (mit Ḥurr und seinen Soldaten) ist einfacher für uns. Ich schwöre bei meinem Leben, dass wir mit denen, die nach ihnen kommen nicht fertig werden. Der Imam sagte: Du hast Recht Zuhair, aber ich werde nicht der Beginner eines Krieges sein.[82]

Also machten sie sich wieder auf den Weg bis sie Karbalā erreichten. Ḥurr und seine Leute konfrontierten die Karawane von Imam al-Ḥusain (a.) und hinderten sie daran weiter fortzuziehen.[83]

Der Imam in Karbalā

Ankunft in Karbalā

In den meisten Quellen wird der Donnerstag, der 2. Tag des Monats Muḥarram im Jahre 61 n.H./5. Oktober 680 als Datum für die Ankunft Imam al-Ḥusains (a.) und seiner Gefährten in Karbalā angegeben.[84] Abgesehen davon spricht Dīnawarī von Mittwoch, dem 1. Muḥarram.[85]

Ḥurr sagte zu Imam al-Ḥusain (a.): Lasse dich hier nieder, denn der Euphrat ist unweit von hier. Der Imam fragte: Wie heißt dieser Ort? Sie sagten: Karbalā.

Imam al-Ḥusain (a.) sagte: Hier ist der Ort von Karb (Leiden) und Balā (Prozess). Auf dem Weg nach Ṣiffīn kam mein Vater (a.) hier vorbei, während ich mit ihm war. Er blieb stehen und fragte nach dem Namen (dieses Ortes). Nachdem man ihm den Namen mitgeteilt hatte, sagte er:" Hier steigen sie von ihren Pferden ab und dort wird ihr Blut vergossen. " Sie fragten ihn:" Worum handelt es sich?" Er sagte:" Eine Karawane der Familie Muḥammads wird sich hier niederlassen.[86]

Imam al-Ḥusain (a.) fuhr fort: Hier sind unsere Pferde, unsere Zelte und hier ist das Schlachtfeld unserer Männer und der Ort, an dem unser Blut vergossen wird.[87]Dann befahl er, dass das Gepäck abgeladen wird. Es war Donnerstag, der 2. Muḥarram[88], einem anderen Bericht zufolge Mittwoch, der 1. Muḥarram im Jahre 61/680.[89]

Überliefert wurde auch, dass nach der Ankunft und dem sich Niederlassen in Karbalā Imam al-Ḥusain (a.) seine ganze Familie um sich herum versammelte, sie ansah, weinte und dann sagte: O Gott, wahrlich, wir sind die Familie des Propheten Muḥammads, vertrieben von unserer Stadt unserer Heimat, selbst von dem Schrein unseres Großvaters (des Propheten), welch ein Unrecht taten uns die Umayyaden an. O Gott, nimm von ihnen unsere Rechte zurück und hilf uns gegenüber unseren Unterdrückern.

Dann wandte er sich an seine Gefährten und sagte: Die Menschen sind Sklaven dieser Welt und die Religion ist bei ihnen nur ein Lippenbekenntnis. Sie unterstützen die Religion solange sie sich im Wohlstand befinden. Sollten also Prüfungen und Schwierigkeiten auftauchen, mindert sich die Zahl der Religiösen.

Dann kaufte Imam al-Ḥusain (a.) den Bewohnern von Neynawa und Qādisiyya das Land Karbalā mit einer Größe von 4x4 Mil zu einem Preis von 60.000 Dirham ab, jedoch unter der Bedingung, dass sie die Menschen zu seinem Grab führen und seine Pilger für drei Tage bewirten.[90]

Nachdem sich Imam al-Ḥusain (a.) mit seinen Begleitern in Karbalā am 2. 61[91]niedergelassen hatte schrieb Ḥurr b. Yazīd ar-Riyāḥī einen Brief an ᾽Ubeidullah b. Ziyād und informierte ihn über das Lager des Imams (a.).[92] Daraufhin schrieb ᾽Ubeidullah an Imam al-Ḥusain (a.): O Ḥusain, ich wurde darüber informiert, dass du dich in Karbalā niedergelassen hast. Amīr al-Mu᾽minīn, Yazīd b. Mu᾽āwiya hat mir befohlen, solange nicht zu ruhen oder zu essen bis ich dich entweder zum allwissenden, gütigen Gott gesandt habe (dich töte) oder dich gezwungen habe meinen Befehl und den Befehl von Yazīd b. Mu᾽āwiya zu akzeptieren.

Imam al-Ḥusain (a.) warf, Überlieferungen zufolge, den Brief nachdem er ihn gelesen hatte beiseite und sagte: Menschen, die ihr Glück über das Einverständnis Gottes stellen, werden nie die Glückseligkeit erreichen können.

Der Bote von Ibn Ziyād sagte: O Abā ᾽Abdullah, gibst du keine Antwort auf den Brief? Imam al-Ḥusain (a.) sagte: Seine Antwort ist die schmerzhafte Bestrafung Gottes, die ihn bald umfangen wird.

Der Bote ging zurück zu Ibn Ziyād und übermittelte ihm die Worte Imam al-Ḥusains (a.). ᾽Ubeidullah befahl, die Armee für den Kampf gegen den Imam vorzubereiten.[93]

Ankunft von ᾽Umar b. Sa᾽d in Karbalā

Am 3. Muḥarram zog ᾽Umar b. Sa᾽d mit 4000 aus Kufa stammenden Soldaten nach Karbalā.[94] Über seine Ankunft in Karbalā wird in den Überlieferungen folgendes berichtet:᾽Ubeidullah b. Ziyād hatte ᾽Umar b. Sa᾽d zum Kommandeur über 4000 Soldaten, die aus Kufa stammten, ernannt und befahl ihm mit diesen nach Rey und Dastabī[95] zu ziehen, um gegen die dort regierenden Daylamiten zu kämpfen. ᾽Ubeidullah b. Ziyād versprach Umar die Herrschaft über Rey und ernannte ihn zum Gouverneur dieser Stadt. Ibn Sa᾽d und seine Soldaten verließen Kufa und lagerten an einem Ort namens Ḥamām ᾽Ayan. Er hatte sich darauf vorbereitet nach Rey zu gehen, als sich der Aufstand von Imam al-Ḥusain (a.) ereignete. Doch als der Imam in Richtung Kufa aufbrach, rief Ibn Ziyād ᾽Umar b. Sa᾽d zurück und befahl ihm zuerst gegen Imam al-Ḥusain (a.) zu kämpfen und sich dann um seine Herrschaftsangelegenheiten in Rey zu kümmern. Ibn Sa᾽d tat sich schwer damit gegen den Imam vorzugehen und bat Ibn Ziyād ihm diese Aufgabe nicht zu übertragen. Doch Ibn Ziyād sagte zu ihm:" Er wäre damit einverstanden, wenn er das Edikt für den Posten des Gouverneurs von Rey zurückgeben würde.[96]

Als ᾽Umar b. Sa᾽d bemerkte, dass ᾽Ubeidullah auf seinem Wunsch beharrte, sagte er: Ich gehe nach Karbalā.[97] Letztendlich machte er sich mit seinen 4000 Soldaten auf den Weg und kam genau an dem Tag an, an dem Imam al-Ḥusain (a.) dort sein Lager aufschlug.[98]

Gespräche zwischen Imam al-Ḥusain (a.) und ᾽Umar b. Sa'd

Angekommen in Karbalā ließ Umar sofort einen Boten zu Imam al-Ḥusain (a.) schicken, welcher ihn fragen sollte, warum er in dieses Gebiet gekommen sei. Er schlug als Boten ᾽Uzra b. Qais al- Aḥmasī und noch einige andere Adlige vor, all diejenigen, die Einladungsbriefe an den Imam geschrieben hatten, doch sie weigerten sich.[99] Kaṯīr b. ᾽Abdullah al-Ša᾽bī akzeptierte diese Aufgabe und ging zum Lager von Imam al-Ḥusain (a.). Doch Abu Ṯamāma aṣ-Ṣā᾽idī führte Kaṯīr nicht bewaffnet zu dem Imam, so kehrte er zu Umar unverrichteter Dinge zurück.[100]

Nach seiner Rückkehr bestand Qurrat b. Qais al-Ḥanẓalī[101] darauf bei Imam al-Ḥusain (a.) vorzusprechen, er wurde akzeptiert. Die Antwort auf die Botschaft von ᾽Umar, die Imam al-Ḥusain (a.) Qurra gab war: Die Menschen in ihrer Stadt schrieben mir Briefe und luden mich zu ihnen ein. Wenn sie mich jedoch jetzt nicht mehr wollen gehe ich zurück.᾽Umar freute sich über diese Worte[102] und schrieb einen Brief an ᾽Ubeidullah b. Ziyād über die Antwort des Imams.[103] ᾽Ubeidullah schrieb ihm zurück, er soll von Imam al-Ḥusain (a.) und seinen Gefährten den Treueschwur für Yazīd b. Mu᾽āwiya erzwingen.[104]

Ibn Ziyāds Bemühungen eine Armee für Karbalā aufzustellen

Nach der Ankunft Imam al-Ḥusains (a.) in Karbalā ließ ᾽Ubeidullah b. Ziyād die Menschen sich in der Moschee von Kufa versammeln. Unter den Ältesten der Stadt verteilte er die Gaben Yazīds in Höhe von bis zu 4 000 Dinaren und 200 000 Dirham und rief sie dazu auf Umar b. Sa'd im Krieg mit Imam al-Ḥusain (a.) zu unterstützen.[105]

᾽Ubeidullah ernannte ᾽Amrū b. Ḥureiṯ zu seinem Stellvertreter in Kufa und verließ zusammen mit seinen Gefährten die Stadt. Sie lagerten in Nuḫeila und zwangen viele Menschen sich ihnen anzuschließen.[106] Dann übernahm er die Kontrolle über die Brücke von Kufa und ließ niemanden diese überqueren (um die Anhänger des Imam daran zu hindern zu ihm zu gelangen).[107]

Auf Befehl von ᾽Ubeidullah wurden Husain b. at-Tamīm und seine 4000 Soldaten von Qādisiyya nach Nuḫeila berufen.[108] Muḥammad b. Aš᾽aṯ b. Qais al-Kindī, Kaṯīr b. Šibāb und Qa᾽qā᾽ b. Suweid wurden von Ibn Ziyād beauftragt die Menschen auf den Kampf mit Imam al-Ḥusain (a.) vorzubereiten.[109] Ibn Ziyād schickte auch Suwayd b. ᾽Abdurraḥmān al-Minqarī mit einigen Reitern nach Kufa und befahl ihm die Stadt zu durchsuchen und jeden, der es unterlassen hatte gegen den Imam in den Kampf zu ziehen zu ihm zu bringen. Suweid tat was von ihm verlangt wurde, fand jedoch nur einen Mann, der nach Kufa gegangen war, um sein Erbe einzufordern. Er verhaftete ihn und brachte ihn zu Ibn Ziyād. Dieser befahl ihn zu töten. Als die Menschen das erfuhren, zogen sie alle nach Nuḫeila.[110]

Sobald sich immer mehr Menschen in Nuḫeila angesammelt hatten, befahl ᾽Ubeidullah Ḥuṣain b. Numeir und Ḥaǧǧār b. Abǧar und Šabaṯ b. Rib᾽ī und Šimr b. Ḏī al-Ǧawšan sich ihnen ebenfalls anzuschließen und ᾽Umar b. Sa'd beizustehen.[111] Šimr war der Erste, der sich auf den Aufbruch vorbereitete.[112] Die nächsten waren Zaid (Yazīd) b. Rakāb al-Kalbī mit 2000 Soldaten, Ḥusain b. Numair Sakūnī mit 4000 Soldaten, Muṣāb Mārī (Muḍair b. Rahīna al-Māzinī) mit 3000 Soldaten[113], Ḥusain b. Tamīm Ṭahwī mit 2000 Soldaten[114] und Naṣr b. Ḥarba (Ḥaraša) mit 2000 Soldaten aus Kufa, die sich ᾽Umar b. Sa᾽d anschlossen.[115] Dann sandte Ibn Ziyād einen Mann zu Šabaṯ b. Rib᾽ī ar-Riyāḥī um ihn zu bitten sich auch in Richtung ᾽Umar b. Sa'd zu bewegen. Dieser schloss sich dann mit 1000 Soldaten an.[116] Dazu schlossen sich Šabaṯ, Ḥaǧǧār b. Abǧar mit 1000 Soldaten und Muhammad b. Aš᾽aṯ b. Qais Kindī mit ebenfalls 1000 Soldaten an[117] und gingen dann zusammen mit Ḥārīṯ b. Yazīd b. Rawīm in Richtung Karbalā.[118] Jeden Morgen und jeden Nachmittag sandte ᾽Ubeidullah die Soldaten von Kufa in Gruppen von 20, 30, 50 oder 100 Personen nach Karbalā[119], letztendlich befand sich am 6. Muḥarram eine 20 000 Mann starke Armee unter dem Kommando von ᾽Umar b. Sa᾽d in diesem Gebiet[120], denn ᾽Ubeidullah hatte diesen zum Kommandeur über die ganze Armee bestimmt.

Ḥabīb b. Muẓāhir Versuch loyale Kräfte für Imam al-Ḥusain (a.) zu rekrutieren

Nachdem sich die Truppen der Armee des Feindes in Karbalā zusammengefunden hatten und Ḥabīb b. Muẓāhir al-Asadī die geringe Anzahl der Gefährten des Imams sah, begab er sich mit seiner Erlaubnis heimlich zum Stamm der Banu Asad und bat sie dem Sohn der Tochter des Propheten (s.) beizustehen.

Zusammen mit Ḥabīb b. Muẓāhir al-Asadī machten sich die Leute der Banu Asad nachts auf den Weg in Richtung des Feldlagers von Imam al-Ḥusain (a.), aber leider hatten ihnen 400 - 500 Reiter aus der Armee von ᾽Umar unter der Führung von Azraq b. Ḥarb Ṣaidāwī den Weg am Ufer des Euphrats versperrt. Es kam zu einem Kampf, danach kehrten Banu Asad und ihre Leute heim und Habib ging allein zurück zum Imam (a.).

Der 7. Muḥarram und der Abschnitt, der den Zugriff auf das Wasser beinhaltet

Am 7. Muḥarram sandte ᾽Ubeidullah b. Ziyād ᾽Umar b. Sa᾽d einen Brief und forderte ihn auf Imam al-Ḥusain (a.) und seinen Gefährten den Zugang zum Wasser zu sperren, damit sie keinen einzigen Tropfen trinken können. Als ᾽Umar b. Sa᾽d diesen Brief erhielt, befahl er ᾽Amrū b. Ḥaǧǧāǧ az-Zubaydī sich mit 500 Reitern zum Ufer des Euphrats zu begeben und den Imam (a.) und seine Gefährten daran zu hindern, sich mit Wasser zu versorgen.[121]

Laut Überlieferungen heißt es, dass Imam al-Ḥusain (a.), nachdem er das Wasser blockiert sah und sich der Durst im Lager immer mehr steigerte, ᾽Abbās (a.) herbeirief und ihn mit 30 Reitern und 20 Fußsoldaten, bewaffnet mit 20 Wasserflaschen, schickte um Wasser zu holen. Sie zogen nachts in Richtung des Euphrats, während Nāfi᾽ b. Hilāl al-Ǧamalī mit der Fahne vorausging, solange bis sie den Euphrat erreichten. ᾽Amr b. Ḥaǧǧāǧ, der den Euphrat bewachte kämpfte gegen die Gefährten des Imams (a.). Einige hatten ihre Wasserbeutel mit Wasser schon gefüllt, während andere wie ᾽Abbās (a.) und Nāfi᾽ b. Hilāl mit den Gegnern kämpften und sie bewachten, damit die anderen in Ruhe das Wasser zu den Zelten bringen konnten, was den Gefährten des Imams letztendlich auch gelang.[122]

Die letzten Gespräche Imam al- Husayns (a.) mit ᾽Umar b. Sa᾽d

Nachdem sich alle Armeen im Feldlager ᾽Umars niedergelassen hatten, schickte der Imam (a.) ᾽Amr b. Qarẓa al-Anṣārī zu ihm mit der Botschaft, dass Imam al-Ḥusain (a.) in der Nacht ᾽Umar b. Sa᾽d zwischen den beiden Feldlagern treffen wollte. Der Imam und auch ᾽Umar kamen beide in Begleitung von jeweils 20 Reitern. Mit Ausnahme seines Bruders ᾽Abbās (a.) und seines Sohnes ᾽Ali al-Akbar (a.), bat der Imam die anderen sich fernzuhalten. Ibn Sa'd behielt seinen Sklaven und seinen Sohn Hafs bei sich und befahl den anderen ebenfalls sich fernzuhalten.

Einigen Quellen zufolge, sagte der Imam (a.) bei diesem Treffen zu ᾽Umar ibn Sa᾽d: Verlasse diese falsche Entscheidung und wähle den Weg, der deiner Religion und deinem Leben angemessen ist..[123] Umar akzeptierte seine Worte nicht und so sagte Imam al-Ḥusain (a.) zu ihm: Möge Gott dich töten und dir am Tage des Gerichts nicht vergeben. Ich wünsche dir, dass du den Weizen von Rey nicht essen wirst. Dann kehrte er zurück.[124]

Der Imam (a.) und Ibn Sa᾽d führten mehrmals Gespräche miteinander.[125] Einigen Quellen zufolge schrieb ᾽Umar nach einem dieser Gespräche einen Brief an ᾽Ubeidullah b. Ziyād: Ḥusain b. ᾽Alī vereinbarte mit mir, dass er entweder von hier zurückkehrt oder an eine der muslimischen Grenzen geht und seinen Anteil an Rechten und Pflichten wie andere Muslime akzeptiert genauso wie deren Interessen und Verluste oder er geht zu Yazīd und nimmt seine Befehle entgegen, es ist doch das was dich glücklich macht und es ist zum Wohle der Umma.[126]

Als ᾽Ubeidullah diesen Brief las, sagte er: Wahrlich, das ist der Brief eines Mannes, der seinen Emir berät und sich um seine Umma kümmert.(Er war bereit es zu akzeptieren) , aber Šimr, der bei ihm war, lehnte es ab. Letztendlich sagte ᾽Ubeidullah zu Šimr: Bringe einen Brief zu ᾽Umar b. Sa᾽d, damit er den Imam und seine Gefährten auffordert sich mir zu ergeben. Wenn sie es akzeptieren, bringe sie zu mir und wenn sie es nicht tun dann kämpfe gegen sie! Wenn ᾽Umar sich bereit erklärt zu kämpfen, so gehorche ihm! Und wenn er sich weigert zu kämpfen, dann bist du der Kommandeur der Truppen und kämpfst gegen al- Husayn, ᾽Umar b. Sa᾽d jedoch enthauptest du und schickst seinen Kopf zu mir.[127] Danach schrieb ᾽Ubeidullah den Brief an ᾽Umar b. Sa᾽d: Ich habe dich nicht zu al-Ḥusain geschickt, um Frieden mit ihm zu schließen, ihm Gesundheit zu wünschen und für ihn einzutreten. Wenn al-Ḥusain und seine Gefährten meinem Befehl gehorchen (Yazīd die Treue halten ), sende sie sicher zu mir, ansonsten greife sie an, vergieße ihr Blut und verstümmle ihre Körper, denn dann verdienen sie das. Wenn al-Ḥusain getötet wird, reite mit deinem Pferd über seine Brust und seinen Rücken, denn er ist ungehorsam und ich denke, dass dies nach seinem Tod keinen Schaden anrichtet und ich werde tun, was ich versprach ihm anzutun, wenn ich ihn töte. Wenn du dich an diesen Befehl hältst, geben wir dir die Belohnung eines gehorsamen Mannes. Wenn du es nicht akzeptierst, verlasse unsere Armee und überlasse diese Aufgabe Šimr b. Ḏī al-Ǧawšan, da wir ihn für diesen Fall als Kommandeur der Armee ernannt haben. Ende![128]

Am Tage von Tāsū᾽ā

Hauptartikel: Tāsū᾽ā

Am Donnerstagnachmittag, den 9. Muḥarram 61/ 12. Oktober 680 erreichte Šimr mit dem Befehl von ᾽Ubeidulla ᾽Umar b. Sa᾽d.[129] ᾽Umar sagte zu Šimr: Diese Aufgabe werde ich selbst übernehmen.[130]

Šimr (vom selben Stamm wie Um al-Banīn) hatte von Ibn Ziyād einen Schutzbrief für die Söhne von Umm al- Banin erhalten.[131] ᾽Abdullah b. Abī al-Maḥal sandte den Schutzbrief über seinen Diener Kizmān oder ᾽Irfān nach Karbalā. In Karbalā angekommen las er den Söhnen von Umm al-Banīn diesen Schutzbrief vor, doch sie lehnten ihn ab.[132] In einem anderen Bericht wird erwähnt, dass Šimr selbst den Schutzbrief nach Karbalā brachte und ihn ᾽Abbās (a.) und seinen Brüdern ᾽Abdullah, Ǧa᾽far und ᾽Uṯmān gab.[133] Aber alle lehnten ihn ab.[134] Scheich Mufīd berichtet über die Unterhaltung zwischen Šimr und seinen Neffen folgendes: O meine Neffen! Ihr seid in Sicherheit! Sie antworteten: Möge Gott dich und dein Schutzversprechen verfluchen! Du versprichst uns Schutz, während der Enkel des Propheten nicht sicher ist!?[135]

Am Abend: ᾽Umar b. Sa᾽d schrie: O ihr Soldaten Gottes! Steigt auf eure Pferde und gebt gute Nachricht! Sie stiegen auf und bewegten sich in Richtung des Lagers von Imam al-Ḥusian (a.).[136]

Als der Imam (a.) darüber informiert wurde, sagte er zu seinem Bruder ᾽Abbās (a.): Versuche sie zu überzeugen den Krieg auf morgen zu verschieben und uns den heutigen Abend zu geben, damit wir noch Zeit haben Gott anzubeten, zu beten und zu beten. Gott weiß wie sehr ich das Gebet und die Rezitation des Korans liebe.[137]

So ging ᾽Abbās (a.) zu den Feinden und informierte sie über die Bitte des Imam (a.), Ibn Sa᾽d stimmte zu.[138] Am Tag von Tāsū᾽ā wurden die Zelte von Imam al-Ḥusain (a.), seiner Familie und seiner Gefährten belagert.

Vorabend von ᾽Ašūrā

Hauptartikel: Vorabend von ᾽Ašūrā (Ereignisse)

Das Versprechen der Gefährten Imam al-Ḥusain (a.) wird erneuert

Am Abend versammelte der Imam (a.) seine Gefährten um sich und sprach zu ihnen, nachdem er Gott gepriesen hatte:

Ich nehme an, heute wird der letzte Tag sein, an dem wir von diesen Menschen eine Erlaubnis erhalten. Hört, ich erlaube euch zu gehen und entbinde euch von dem Treueid, den ihr mir geleistet habt. Jetzt wo die Dunkelheit der Nacht euch bedeckt, nehmt eure Pferde und geht. Da sprachen zuerst die Ahl al-Bait (a.) und dann die Gefährten zu Imam al-Ḥusain (a.) und erklärten ihm, dass sie jeder Zeit loyal zu ihm stehen und ihre Seelen für seine Verteidigung opfern würden. In historischen Quellen wird über einige dieser Reden berichtet.[139]

Dame Zainabs (s.) Sorge um die Treue der Gefährten

Nach seiner Rede ging Imam al-Ḥusains (a.) zurück zu den Zelten und betrat das seiner Schwester Zainab (s.). Nāfi᾽ b. Hilāl wartete vor dem Zelt auf den Imam (a.) und hörte wie Zainab (s.) zu ihrem Bruder sagte:

Hast du deine Gefährten geprüft? Ich mache mir Sorgen, dass sie uns auch den Rücken kehren und wenn es zum Kampf kommen sollte dich den Feinden ausliefern.

Der Imam (a.) antwortete:

Bei Gott, ich schwöre, dass ich sie geprüft habe und weiß, dass es große Männer sind, welche auf den Tod herabblicken und ihn auf meinem Wege lieben, wie ein Säugling die Brüste seiner Mutter liebt.

Als Nāfi᾽ mitbekam, dass sich die Familie von Imam al-Ḥusain (a.) Sorgen um die Loyalität und Standhaftigkeit der Gefährten machte, ging er zu Ḥabīb b. Muẓāhir und beriet sich mit ihm. Dann beschlossen sie zusammen mit den anderen Gefährten zu dem Imam und seiner Familie zu gehen und ihnen zu versichern, dass sie sie bis zum Ende ihres Lebens verteidigen würden.[140]

Ḥabīb b. Muẓāhir rief die Gefährten zusammen, sagte aber zu den Banū Hāšim, dass sie in ihren Zelten bleiben sollen. Dann wandte er sich an die Gefährten und erzählte ihnen, was er von Nāfi᾽ gehört hatte. Alle sagten: Bei Gott, welcher uns den Vorzug gab hier sein zu dürfen, würden wir nicht auf den Befehl al-Ḥusains (a.) warten, würden wir jetzt angreifen, um unsere Seelen zu erleuchten und unsere Augen zu erhellen.

Ḥabīb und noch weitere Gefährten gingen mit erhobenen Schwertern zu den Zelten der Familie des Imams und sagten laut: O Familie des Propheten! Dies sind die Schwerter euer edlen Jugendlichen, die nicht eher in die Scheide gesteckt werden bis die Feinde enthauptet sind. Das sind die Speere eurer Söhne, die ein Gelübde abgelegt haben, um sie in die Brust derer zu stechen, die deinen Ruf ablehnten.[141]

Der Tag von ᾽Ašūrā

Hauptartikel: Tag von ᾽Ašūrā (Ereignisse)

Nach dem Morgengebet[142] organisierte Imam al-Ḥusain (a.) die Aufstellung seiner Soldaten (32 Reiter und 40 Fußsoldaten).[143] Um die Beweise für den Feind zu vervollständigen stieg der Imam auf sein Pferd und ritt mit einer Gruppe seiner Gefährten zu ihnen und hielt eine Rede.[144] Nach dieser Rede sprach Zuheir b. Qayn über die Tugenden des Imams und gab ihnen Ratschläge.[145]

Eines der Ereignisse an dem Morgen von ᾽Ašūrā war, dass Ḥurr b. Yazīd ar-Riyāḥī die Armee von ᾽Umar b. Sa᾽d verließ und sich dem Lager des Imams (a.) anschloss.[146]

Zu Beginn der Schlacht wurden Angriffe in Gruppen durchgeführt. Einiger historischer Fakten nach wurden bis zu 50 der Gefährten des Imams (a.) beim ersten Angriff getötet. Dann kämpften die Gefährten des Imams (a.) einer oder zwei nach dem anderen. Imam al-Ḥusains (a.) Gefährten ließen niemanden von der Armee des Feindes in seine Nähe kommen.[147] Nach dem Märtyrertod der Gefährten, gingen dann am Morgen bis zum Nachmittag seine Leute aus dem Banū Hāšim Stamm auf das Schlachtfeld. Die erste Person aus Banū Hāšim, die den Imam bat in den Kampf ziehen zu dürfen, war ᾽Alī al-Akbar (a.).[148] Nach ihm gingen dann noch weitere Verwandte von ihm auf das Schlachtfeld und wurden ebenfalls einer nach dem anderen getötet. Abū Faḍl al-᾽Abbās (a.) der Fahnenträger der Truppe und die Wächter der Zelte wurden im Kampf mit der Wache des Euphrats getötet.[149]

Nach dem Märtyrertod der Personen der Banū Hāšim zog Imam al-Ḥusain (a.) selbst in die Schlacht, niemand meldete sich jedoch freiwillig für einen Kampf mit ihm. Als es dann doch zum Kampf kam, kämpfte er, obwohl allein, mutig und ohne jede Furcht, am Ende sogar an Kopf und Körper schwer verwundet.[150]

Märtyrertod von Imam al-Ḥusain (a.)

Die Fußsoldaten unter dem Kommando von Šimr b. Ḏī al-Ǧawšān umrundeten den Imam (a.), aber keiner von ihnen wagte einen Schritt aus dieser Runde heraus in seine Richtung, obwohl Šimr sie dazu ständig ermutigte.[151] Letztendlich befahl Šimr den Bogenschützen auf Imam al-Ḥusain (a.) zu schießen. Der Körper des Imams war danach voller Pfeile[152], dennoch hielt man sich von ihm zurück.[153] Die vielen Wunden und die Erschöpfung durch den Kampf hatten den Imam (a.) so geschwächt, dass er sich einen Augenblick ausruhen musste, genau in dieser Zeit warf ihm jemand einen Stein auf die Stirn und das Blut lief über sein Gesicht. Als Imam al-Ḥusain (a.) es mit seinem Hemd etwas reinigen wollte, wurde ihm ein vergifteter Pfeil mit drei Spitzen ins Herz geschossen.[154] Daraufhin schlug Mālik b. Nusair mit seinem Schwert so stark auf den Kopf des Imams (a.), dass sich sein Helm löste.[155]

Plötzlich hörte man wie jemand nach Zara᾽a b. Šarīk at-Tamīmī rief und genau in dem Moment wurde die linke Schulter des Imams (a.) hart getroffen. Dazu schoss Sanān b. Anas noch einen weiteren Pfeil in den Hals des Imams (a), wonach Ṣāliḥ b. Wahab al-Ǧu᾽fī (eigenen Überlieferungen nach Sanān b. Anas) aus der Menge heraustrat und seinen Speer mit aller Kraft auf die Herzseite der Brust von Imam al-Ḥusain (a.) schleuderte. Der Imam (a.) fiel mit seinem Pferd zu Boden.[156]

Šimr und eine Gruppe der Soldaten von ᾽Umar b. Sa᾽d einschließlich Sanān b. Anas an-Naḫa᾽ī und Ḫawlī b. Yazīd al-Aṣbaḥī gingen auf den Imam (a.) zu. Šimr ermutigte sie immer wieder sein Leben zu beenden[157], aber sie blieben stehen und wagten keinen Schritt weiter. Schließlich befahl er Ḫawlī b. Yazīd den Imam (a.) zu enthaupten. Als Ḫawlī in das Qatlgāh (Opfergrube) eintrat, begann er zu zweifeln und zu zittern, es war ihm nicht möglich den Befehl auszuführen. Šimr[158] (anderen Berichten zufolge Sanān b. Anas[159] stieg von seinem Pferd und enthauptete den Imam (a.), dann übergab er dieses reine Haupt von Imam al-Ḥusain (a.) Ḫawlī.[160]

Nach dem Märtyrertum Imam al-Ḥusain (a.)

Nachdem Ḫawlī das Haupt des Imams (a.) übergeben worden war, wurde von der Armee ᾽Umar b. Sa᾽ds alles geraubt, was der Imam bei sich trug. Qays b. Aš᾽aṯ und Baḥr b. Ka᾽b[161] nahmen die Kleidung, Aswad b. Ḫālid Awadi nahm die Schuhe, Ǧamī᾽ b. Ḫalq Awadī nahm das Schwert, Aḫnas b. Murṯad nahm den Turban, Baǧdal b. Salīm nahm den Ring und ᾽Umar b. Sa᾽d nahm seine Rüstung an sich.[162]

Die Plünderung der Zelte

Nach dem Märtyrertod Imam al-Ḥusains (a.) stürzte sich die feindliche Armee auch auf die Zelte und nahm alles an sich, was sie als Beute bekommen konnten.[163] Sie stritten sich sogar darum. Šimr eilte mit einer Gruppe von Soldaten zu den Zelten der Familie des Imams (a.), um Imam as-Saǧǧād (a.) zu töten, aber Zainab (s.) ließ es nicht dazu kommen. Nach einem weiteren Bericht sollen sogar einige der Soldaten von ᾽Umar b. Sa᾽d dagegen protestiert haben.[164] ᾽Umar hatte befohlen die Frauen in einem Zelt zu versammeln und einige Personen ernannt, die es bewachen sollen.[165]

Ritt über den Körper des Imams (a.) um ihn vollständig zu zermalmen

Um dem Befehl ᾽Ubeidullahs Folge zu leisten, ordnete ᾽Umar an, dass sich 10 Freiwillige aus der Armee von Kufa melden sollen, die mit ihren Pferden über den Körper des Imams (a.) solange reiten, bis er vollständig zermalmt ist.[166] Unter diesen Personen waren:

Die Häupter der Märtyrer werden nach Kufa gesandt

Noch am selben Tag schickte ᾽Umar b. Sa᾽d mit Ḫawlī b. Yazīd und Ḥumeid b. Muslim al-Azdī das Haupt des Imams an ᾽Ubeidullah b. Ziyād. Er befahl auch alle Märtyrer von Karbalā zu enthaupten (es waren 72 Häupter) und sie mit Šimr b. Ḏī al-Ǧawšān, Qays b. Aš᾽aṯ, ᾽Amrū b. Ḥaǧǧāǧ und ᾽Uzra b. Qays nach Kufa zu senden.[170]

Die Gefangennahme der Familie Imam al-Ḥusains (a.)

Auf Befehl von ᾽Umar b. Sa᾽d wurden die im Kampf Gefallenen begraben ausser die Körper des Imams (a.) und seiner Gefährten.[171] Imam as-Saǧǧād (a.), welcher zu dieser Zeit schwer erkrankt war wurde zusammen mit Dame Zainab (a.) und anderen gefangengenommen und zum Hofe von ᾽Ubeidullah b. Ziyād in Kufa gebracht und danach zu Yazīd in Syrien, der über sie richten wollte.[172]

Beerdigung der Märtyrer

Der 11.[173] oder 13.[174] Muḥarram wurde als die Zeit angegeben, in der die Märtyrer von Karbalā begraben wurden. Es wird berichtet, dass eine Gruppe der Banū Asad in der Nähe von Karbalā lebte. Diese gingen nachts, nachdem Ibn Sa᾽d mit seinen Leuten abgezogen war, zu einem bestimmten Zeitpunkt, wo sie sicher vor Feinden sein konnten, zu den Leichen des Imams (a.) und seiner Gefährten und begruben sie.[175] Einer Überlieferung zufolge wurde Imam al-Ḥusains (a.) bei der Anwesenheit von Imam as-Saǧǧād begraben wurde.[176]


Fußnoten

  1. Ibn Sa'd, Al-Tabaghat al-Kobra, B.1, S.442; Baladhari, Ansab al-Aschraf, B.3, S.155; Mofid, Al-Irschad, B.2, S.32
  2. Ibn A'tham, Al-Futuh, B.4, S.291
  3. Tabari, Tarikh al-Umam wa al-Muluk, B.5, S.338
  4. Abu Mikhnaf, Maghtal al-Hussain, S.3; Tabari, Tarikh al-Umam wa al-Muluk, B.5, S.338; Ibn A'tham, Al-Futuh, B.5, S.9-10; Kharazmi, Maghtal al-Hussain, S.180; Ibn Athir, Al-Kamel fi al-Tarikh, B.4, S.14
  5. Saduq, Al-Amali, S.152; Ibn A'tham, Al-Futuh, B.5, S.18; Kharazmi, Maghtal al-Hussain, S.185
  6. Abu Mikhnaf, Maghtal al-Hussain, S.3-4; Dinawari, Al-Imama wa al-Siyasa, S.227; Tabari, Tarikh al-Umam wa al-Muluk, B.5, S.338-339
  7. Tabari, Tarikh al-Umam wa al-Muluk, B.5, S.338-339; Ibn A'tham, Al-Futuh, B.5, S.10-11; Kharazmi, Maghtal al-Hussain, S.181; Ibn Athir, Al-Kamel fi al-Tarikh, B.4, S.14
  8. Ibn A'tham, Al-Futuh, B.5, S.18; Ibn Tawus, Al-Malhuf, S.17
  9. Kharazmi, Maghtal al-Hussain, S.183; Dinawari, Al-Imama wa al-Siyasa, S.227; Ibn Schahr Aschub, Manaqib, S.88
  10. Dinawari, Al-Imama wa al-Siyasa, S.228; Mofid, Al-Irschad, B.2, S.32; Ibn Jozi, Al-Montazam fi Tarikh al-Umam wa al-Muluk, B.5, S.323
  11. Abu Mikhnaf, Maghtal al-Hussain, S.5; Mofid, Al-Irschad, B.2, S.33
  12. Mofid, Al-Irschad, B.2, S.34
  13. Tabari, Tarikh al-Umam wa al-Muluk, B.5, S.341; Mofid, Al-Irschad, B.2, S.34
  14. Ibn A'tham, Al-Futuh, B.5, S.19; Kharazmi, Maghtal al-Hussain, S.187
  15. Ibn A'tham, Al-Futuh, B.5, S.20-21; Kharazmi, Maghtal al-Hussain, S.189
  16. Baladhari, Ansab al-Aschraf, B.3, S.160; Tabari, Tarikh al-Umam wa al-Muluk, B.5, S.341; Mofid, Al-Irschad, B.2, S.34
  17. Ibn A'tham, Al-Futuh, B.5, S.19-20; Kharazmi, Maghtal al-Hussain, S.189
  18. Ibn A'tham, Al-Futuh, B.5, S.18-19
  19. Dinawari, Akhbar al-Tiwal, S.228; Tabari, Tarikh al-Umam wa al-Muluk, B.5, S.341; Ibn Athir, Al-Kamel fi al-Tarikh, B.4, S.16
  20. Ibn A'tham, Al-Futuh, B.5, S.228; Saduq, Al-Amali, S.152-153
  21. Saduq, Al-Amali, S.152
  22. Ibn A'tham, Al-Futuh, B.5, S.21; Kharazmi, Maghtal al-Hussain, S.188-189
  23. Ibn A'tham, Al-Futuh, B.5, S.22; Kharazmi, Maghtal al-Hussain, S.188-189
  24. Ibn A'tham, Al-Futuh, B.5, S.23
  25. Baladhari, Ansab al-Aschraf, B.3, S.160; Tabari, Tarikh al-Umam wa al-Muluk, B.5, S.381; Mofid, Al-Irschad, B.2, S.35
  26. Baladhari, Ansab al-Aschraf, B.3, S.156; Tabari, Tarikh al-Umam wa al-Muluk, B.5, S.23; Mofid, Al-Irschad, B.2, S.36
  27. Baladhari, Ansab al-Aschraf, B.3, S.156; Mofid, Al-Irschad, B.2, S.36; Ibn Athir, Al-Kamel fi al-Tarikh, B.4, S.20; Kharazmi, Maghtal al-Hussain, S.190
  28. Baladhari, Ansab al-Aschraf, B.3, S.157-158; Ibn A'tham, Al-Futuh, B.5, S.27-28; Mofid, Al-Irschad, B.2, S.36-37; Ibn Athir, Al-Kamel fi al-Tarikh, B.4, S.30
  29. Baladhari, Ansab al-Aschraf, B.3, S.158; Tabari, Tarikh al-Umam wa al-Muluk, B.5, S.352; Ibn A'tham, Al-Futuh, B.5, S.29; Mofid, Al-Irschad, B.2, S.38
  30. Tabari, Tarikh al-Umam wa al-Muluk, B.5, S.353; Ibn Athir, Al-Kamel fi al-Tarikh, B.4, S.21
  31. Dinawari, Akhbar al-Tiwal, S.230; Tabari, Tarikh al-Umam wa al-Muluk, B.5, S.347; Ibn A'tham, Al-Futuh, B.5, S.39; Ibn Athir, Al-Kamel fi al-Tarikh, B.4, S.21
  32. Baladhari, Ansab al-Aschraf, B.2, S.77; Tabari, Tarikh al-Umam wa al-Muluk, B.5, S.355
  33. Tabari, Tarikh al-Umam wa al-Muluk, B.5, S.347; Masoudi, Muruj az-Zahab, B.3, S.54
  34. Dinawari, Akhbar al-Tiwal, S.231
  35. Mogharram, Al-Schahid Moslim Ibn Aqil, S.85-86
  36. Tabari, Tarikh al-Umam wa al-Muluk, B.5, S.348
  37. Dinawari, Akhbar al-Tiwal, S.235
  38. Dinawari, Al-Imama wa al-Siyasa, B.2, S.8
  39. Dinawari, Akhbar al-Tiwal, S.243; Tabari, Tarikh al-Umam wa al-Muluk, B.5, S.395
  40. Dinawari, Akhbar al-Tiwal, S.231
  41. Tabari, Tarikh al-Umam wa al-Muluk, B.5, S.359
  42. Tabari, Tarikh al-Umam wa al-Muluk, B.5, S.369-371
  43. Tabari, Tarikh al-Umam wa al-Muluk, B.5, S.350-374
  44. Mofid, Al-Irschad, B.2, S.53-63
  45. Ja'farian, Ta'amoli Dar Nihzat Aschura, S.169; Mogharram, Al-Schahid Moslim Ibn Aqil, S.146
  46. Ja'farian, Ta'amoli Dar Nihzat Aschura, S.172
  47. Ibn A'tham, Al-Futuh, B.5, S.69; Kharazmi, Maghtal al-Hussain, S.220; Irbili, Kaschf al-Ghumma, B.2, S.43
  48. Ibn A'tham, Al-Futuh, B.5, S.69; Ibn Sa'd, Al-Tabaghat al-Kobra, B.1, S.451
  49. Baladhari, Ansab al-Aschraf, B.2, S.77; Tabari, Tarikh al-Umam wa al-Muluk, B.5, S.381; Ibn A'tham, Al-Futuh, B.5, S.81
  50. Mofid, Al-Irschad, B.2, S.66; Fattal Neischaburi, Rauzat al-Wa'izin, S.177; Tabrisi, I'lam al-Wara, B.1, S.445; Askari, Ma'alim al-Madrasatain, B.3, S.57; Majlisi, Bihar al-Anwar, B.45, S.99
  51. Ibrahimi, «Naghd wa Tahlil Ruykardhaye Hajj-e Imam Hossain», S.11-24
  52. Treffen von Abdullah bin Abbas mit Imam Hussein (a.)
  53. Dinawari, Akhbar al-Tiwal, S.244; Baladhari, Ansab al-Aschraf, B.3, S.164; Tabari, Tarikh al-Umam wa al-Muluk, B.5, S.385
  54. Ja'farian, Atlas Schia, S.66
  55. 58
  56. 59
  57. 60
  58. 61
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