Gegenseitige Verfluchung

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Gegenseitige Verfluchung (arabisch: Mubahlah/مُباهله) des Propheten (s.) mit den Christen von Nadschran ist eines der Ereignisse zu des Beginns des Islams das als Zeichen der Authentizität der Berufung des Propheten Muhammad (s.) gilt. Dieses Ereignis zeigt auch die Tugend des Propheten (s.) und seiner Gefährten in der gegenseitigen Verfluchung nämlich Imam Ali (a.), die edle Fatima Az-Zahra (s.) sowie Hasan und Husein (a.) impliziert.

Der Vers 61 der Sure Al-Imran spricht über das Ereignis der gegenseitigen Verfluchung ist als Verfuchungs-Vers bekannt. Schiiten sind der festen Ansicht, dass mit «wir selbst» Imam Ali und der Prophet (s.) im Verfluchungsvers ist und daher diesen Vers als eine der Verse der Tugenden Imam Alis (a.) betrachten. Dieses Ereignis wurde sowohl in schiitischen als auch sunnitischen Quellen berichtet.

Den Quellen zufolge bot der Prophet (s.) nach einer Diskussion mit den Christen von Nadschran und ihrem Beharren auf ihrem Unglauben die gegenseitige Verfluchung an und sie akzeptierten dies. Doch am versprochenen Tag weigerten sich die Christen von Nadschran nachdem sie sahen dass der Prophet (s.) lediglich seine engsten Familienangehörigen mitbrachte. Die gegenseitige Verfluchung ist ein Bittgebet um einen Fluch Gottes auf die Lügner und somit ein Fluch zum Beweis der Authentizität und findet zwischen zwei Parteien statt die jeweils behaupten authentisch zu sein.

Über den Tag und das Jahr dieser Veranstaltung gibt es unterschiedliche Ansichten. Bekannte Historiker glauben, dass es im Jahr 10 n.H. geschah. In Werken über Gebete und Bittgebete wird der 24 Dhu al-Hijjah als Tag der gegenseitigen Verfluchung erwähnt.

Über dieses Ereignis sind sowohl kalligraphische als auch Gemälde und Zeichnungen entstanden. Darunter befindet sich ein Gemälde, das in einem Exemplar im Werk «Athar al-Baqiyyah» von Abu Rihan Biruni enthalten ist (Datum der Verfassung: 707 n. H.).

Status und Wichtigkeit

Die gegenseitige Verfluchung des Propheten und der Christen von Nadschran ist eines der Ereignisse, die die Wahrhaftigkeit der Berufung des Propheten belegen.[1] Zu diesem Ereignis wurde der Vers 61 der Sure Al-Imran offenbart. Außerdem gilt dieser Vorfall als eine der Tugenden der fünf Personen, die Ahl-Kisa genannt werden und diese sind der Prophet (s.), Ali (a.), Fatima (s.), Hassan (a.) und Hussein (a.).[2] Dieses Thema wurde in Quellen der Koranexegese[3] und Werken der Historie[4]

Beschreibung des Ereignisses

Der edle Prophet Muhammad (s.) verfasste ein Schreiben an den Bischof von Nadschran und lud die Bürger Nadschrans ein zum Islam zu konvertieren während er gleichzeitig mit Regierungschefs der Welt korrespondierte. Eine Delegation von Vertretern der Christen von Nadschran gingen nach Medina und sprachen mit dem Propheten des Islam in der Prophetenmoschee. Der Prophet Muhammed stellte den Propheten Jesus (a.) als Diener Gottes vor. Doch sie akzeptierten dies nicht und sahen die Geburt Jesus ohne Vater als Beweis für die Eigenschaft «Gottes Sohn» für Jesus.[5]

Nachdem beide Seiten auf Gültigkeit ihrer eigenen Ansicht bestunden wurde beschlossen die Angelegenheit durch gegenseitige Verfluchung zu regeln.[Anmerkung 1] Deshalb wurde beschlossen dass sie sich am nächsten Tag alle außerhalb der Stadt Medina in der Wüste auf die «Mubahalah» vorbereiten. Am Morgen des Mubahalah-Tages verließ der Prophet (s.) Medina mit Imam Ali (a.), Fatima (s.), Hassan (a.) und Hussein (a.). Als die Christen sahen dass der Prophet mit seinen Liebsten zur Mubahalah erschien und wie der Prophet zur gegenseitigen Verfluchung auf seinen Knien saß gaben sie die «Mubahlah» auf und baten um Versöhnung. Der Prophet stimmte ihrer Bitte unter der Bedingung den Tribut zu entrichten. Nachdem die Christen nach Nadschran zurückkehrten kamen zwei der Ältesten der Delegation mit Geschenken zum Propheten Muhammad und wurden Muslime.[6] Fakhr Razi (gestorben 606 n. H.), einer der sunnitischen Koranexegegeten sagte dass die Koranexegeten und Überlieferungs-Gelehrte sich über diesen Vorfall einig sind.[7]

Der Verfluchungsvers (arabisch: Mubahalah/مباهله)

Die Kalligraphie des Mubahala-Vers
Hauptartikel: Al-Mubahala Vers

Der Vers 61 der Sure Al-Imran bezieht sich auf den Mubahalah-Vorfall:

Laut Seyyed Noorullah Hosseini Shushtri sind sich die Koranexegeten darin einig dass sich «Unsere Söhne» im Verfluchungs-Vers auf Imam Hassan und Imam Husain (a.), «unsere Frauen» auf die edle Fatima (a.) und «wir selbst» auf den Propheten und Imam Ali (a.) bezieht.[8] Muhammad Baqir Majlisi vermerkte ebenfalls Überlieferungen die darauf hinweisen, dass die Personen des Verfluchungs-Vers «Leute des Umhangs» sind.[9] In Werk «Ihqaq al-Haqq Wa Izhaq al-Batil» verfasst im islamischen Mondjahr 1014 werden etwa sechzig sunnitischen Quellen erwähnt, die besagen dass der Verfluchungs-Vers für diese fünf Personen offenbart wurde.[10]

Die Schiitische Imame[11] und einige der Gefährten des Propheten[12] protestierten ebenfalls mittels dieses Verses um die Tugenden Imam Alis (a.) zu belegen.

Zeit und Ort

Quellen der Historie zufolge ereignete sich das Mubahlah-Ereignis nach der Auswanderung des Propheten nach Medina[13] aber für das genaue Jahr und Datum gibt es unterschiedliche Ansichten. Scheich Mufid (gestorben 413 n.H.) betrachtete dem Zeitpunkt der «Mubahlah» nach der Eroberung von Mekka (8. Jahr nach der Hijjra).[14] Im Werk «Tarikh al-Tabari» (verfasst im Jahr 303 n.H.) wird das 10.Jahr n.H. erwähnt.[15] Im buch «Farhang Mubahaleh» verfasst von Mohammed Mohammadi Rishahri (gestorben 23.März 2023) werden bekannte Historiker zitiert, die dieses Ereignis dem zehnten Jahr nach der Hijjra in Verbindung setzen während von ihnen auch das 9. Jahr nach der Hijjra erwähnen.[16]

Über das Tagesdatum der gegenseitigen Verfluchung gibt es ebenfalls unterschiedliche Ansichten wie der 21.[17] oder 24.[18] und 25. Dhul-Hijja.[19] Sheikh Ansari betrachtet den 24. Dhul-Hijjah als populärer[20] Auch in den Gebetbüchern werden spezielle Riten des Gottesdienstes für den 24. Dhul-Hijjah erwähnt.[21] Scheich Abbas Qommi erwähnte in «Mafatih al-Janan» Gottesdienste darunter Gebet, rituelle Dusche und Fasten.[22]

Ort

Der Mubahlah-Vorfall ereignete sich in Medina jedoch ist der genaue Standort ist nicht bekannt. In der Nähe des Friedhofs Al-Baqi gibt es eine Moschee namens «Mubahalah» oder Al-Idschaba-Moschee[23] zu der Pilger als Ort der «Mubahalah» reisen.[24] wobei jedoch gesagt wird dass in historischen Quellen keine Moschee mit diesem Namen erwähnt wird.[25] Der schiitische Schriftsteller Mohammed Sadiq Najmi (gestorben 16.9.2011) ist der Ansicht, dass diese Moschee nichts mit Mubahalah zu tun hat und dieses Missverständnis durch Ähnlichkeit des Konzepts der «Ijabah» und «Mubahah» verursacht wird und diese Moschee nicht errichtet wurde weil der Prophet (s.) am Ort der «Mubahalah»der Prophet nicht betete und die Muslime an Orten an er (Friede sei mit ihm) sicher betete Moscheen errichten.[26] Muhammad bin Jafar Mashhadi (gestorben 610 n. H.) erwähnte in «Al-Mazar al-Kabir» die Mubahlah-Moschee und empfahl dort zu beten.[27] Laut Mohammad Sadiq Najmi liegt kein Grund vor dass am Ort der «Mubalahah» eine Moschee errichtet wurde denn der Prophet (Friede sei auf ihm) betete nicht an diesem Ort und die Muslime Moscheen an Orten errichteten an denen Gebete des Propheten sicher stattfanden.[28]

Bücher und Kunstwerke

Gemälde ereignis Mubahalah in einem Exemplar des Busches «Athar Al-Baqiyye» verfasst von Abu-Rihan Biruni (Exemplar geschrieben im Jahr 707 n.H.)[29]

Über den Mubahala-Vorfall wurden verschiedene Werke verfasst, darunter:

  • «Manba' Schenasi Waqie Mubahalah», verfasst von Mohammad Ali Asgari und Mohammad Ali Najafi: Es wurde 2022 veröffentlicht und umfasst etwa 80 bücher, 25 Thesen, einhundert Artikel und mehrere Software- und Medienquellen in verschiedenen Sprachen werden in ihm aufgelistet.[30]
  • «Farhangname Mubahalah (Rawesch dar Rujaru ba DegarAndischan)» von Mohammed Mohammadi Rayshahri und anderen: In diesem Werk wird über das Ereignis von Mubahlah basierend auf Überlieferungen vom sunnitischen Koranexeget Fakhre Razi (gestorben 606 n.H.) und des schiitischen Theologen Scheich Mofid (gestorben 413 n. H.) berichtet. Auch die Proteste der Ahl al-Bayt und der Bräuche am Mubahlah-Tag wurden beschrieben. Der Dar al-Hadith-Verlag veröffentlichte dieses Werk 2017 auf 154 Seiten.[31]
  • «Mubahala dar Medina» von Louis Massignon: Dieses Buch wurde im Jahr 2000 mit Übersetzung und Einleitung von Mahmoud Iftikharzadeh im Verlag Resalat Qalam Publications veröffentlicht.
  • «Mubahlah Sadeghin» von Seyyed Mohammad Alavi, Qom, Nagmat, 2004.
  • «Athar Muntakhab Dschaschneware Adabi Mubahalah»: gilt als das ersten unabhängige literarische Werk im Bereich «Mobahalah» und enthält eine Auswahl von Werken, die an das Literaturfestival «Mubahalah» gesandt wurden. Dieses Buch ist in zwei Teile gegliedert: „Poesie“ und „literarische Prosa“.[32]

Kunstwerke

Über das Ereignis «Mubahalah» wurden auch Kunstwerke wie Gemälde, Animationen usw. erstellt. Eines der ältesten dieser Werke ist ein Gemälde, das in einem Exemplar von Abu Rihan Birunis Buch «Athar al-Baqiya» enthalten ist. Diese Version wurde im Jahr 707 n. H. geschrieben und wird in Frankreich aufbewahrt.[33] Laut dem Historiker Rasul Jafarian wurde dieses Gemälde wahrscheinlich von Kopisten dem Buch hinzugefügt.[34]

Anmerkungen

  1. Wenn über ein wichtiges religiöses Thema diskutiert wird und logische Argumente nicht nützlich sind wird sich an einem Ort versammelt und von Gott erbeten die Lügner zu beschämen und zu bestrafen. Somit fand die «Mubahalah» statt.(Makarim Schirazi, Payam Koran, B.9, S.230)

Fußnoten

  1. Paknia, «Mubahala, Roschantarin Bawarhaye Schia», S.51
  2. Mar'aschi, Ihqaq al-Haqq, B.3, S.46
  3. Tabrisi, Majma al-Bayan, B.2, S.310; Fakhr Razi, Al-Tafsir al-Kabir, B.8, S.247
  4. Ibn Athir, Al-Kamil fi at-Tarikh, B.2, S.293-294
  5. Makarim Schirazi, Tafsir Nemune, B.2, S.578
  6. Tabrisi, Majma al-Bayan, B.2, S.310; Ibn Sa'd, Al-Tabaghat al-Kobra, S.392
  7. Fakhr Razi, Al-Tafsir al-Kabir, B.8, S.247
  8. Schuschtari, Ihghagh al-Hagh, B.3, S.46
  9. Majlisi, Haqq al-Yaqin, B.1, S.67
  10. Schuschtari, Ihghagh al-Hagh, B.3, S.46-72
  11. Tabatabaee, Al-Mizan, B.3, S.229-230; Mofid, Al-Fosul al-Mokhtara, S.38
  12. Tabatabaee, Al-Mizan, B.3, S.232
  13. Mofid, Al-Irschad, B.1, S.166-171
  14. Mofid, Al-Irschad, B.1, S.166-171
  15. Tabari, Tarikh al-Umam wa al-Muluk, B.3, S.193
  16. Reyshahri, Farhangname Mobahala, S.83-87
  17. Meibodi, Kaschf al-Asrar, B.2, S.147
  18. Tusi, Misbah al-Mutahjid, B.2, S.759; Ibn Schahr Aschub, Manaqib, B.3, S.144
  19. Tusi, Misbah al-Mutahjid, B.2, S.759
  20. Ansari, Kitab at-Taharah, B.3, S.48-49
  21. Tusi, Misbah al-Mutahjid, B.2, S.764
  22. Qommi, Mafatih al-Janan, Kapital II, S.451-458
  23. Fazil Lankarani, Manasik Hajj, S.242
  24. Najmi, «Masjid al-Ijaba», S.123
  25. Najmi, «Masjid al-Ijaba», S.124
  26. Najmi, «Masjid al-Ijaba», S.122
  27. Ibn Maschhadi, Al-Mazar al-Kabir, S.102
  28. Najmi, «Masjid al-Ijaba», S.126
  29. zwei unvergleichliche Gemälde des Tages von Ghadir und Mubahalah in «Al-Athar Al-Baqiyyeh» geschrieben von Abu-Rihan Biruni
  30. «Manba' Schenasi Waqie Mubahalah gelangten auf den Verlagsmarkt»
  31. Farhangname Mubahalah
  32. «Farhangname Mubahalah»
  33. «Zwei einzigartige Gemälde aus der Zeit von Ghadir und Mubaheleh»
  34. [https://historylib.com/articles/1545 «Zwei einzigartige Gemälde aus der Zeit von Ghadir und Mubaheleh»

Quellenverzeichnis