Heirat von Ali (a.) und Fatima (a.)

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Heirat von Ali (a.) und Fatima (a.). Laut Überlieferungsquellen baten schon vor Imam Ali (a.) andere um die Hand Fatimas, die jedoch vom Propheten (s.) zur Antwort erhielten, Fatimas Ehe liege in Gottes Hand (wird von Gott bestimmt).

Die Trauformel für Ali (a.) und Fatima (a.) rezitierte der Prophet (s.). Gemäß einstimmiger Ansicht betrug die Morgengabe (Mahr) von Fatima 500 Dirham (=1500 Gramm reines Silber), was Mahr as-Sunnah genannt wird. Überlieferungen zufolge verkaufte Imam Ali (a.) seine Rüstung bzw. sein Kettenhemd und der Prophet (s.) verwendete dieses Geld, um damit die Morgengabe von Fatima (s.) zu bezahlen. In ihrer Hochzeitsnacht wurden die Bewohner von Medina gespeist.

Historischen Berichten und Überlieferungen zufolge fand die Hochzeit von Ali (a.) und Fatima (a.) im zweiten oder dritten Jahr n.H. statt, über Tag und Monat gehen die Meinungen auseinander. Gemäß dessen, was in Manaqib Al Abi Talib (geschrieben im 6. Jahrhundert n.H.) vorkommt fand Fatimas Trauung am ersten Dhu l-Hijjah statt und ihr Hochzeitsfest am 6. Dhu l-Hijjah im zweiten Jahr n.H.

Brautwerbung Fatimas

Den Quellen zufolge hatten mehrere Prophetengefährten, darunter Abu Bakr b. Abi Quhafa und Umar b. Khattab, Fatima (a.) einen Heiratsantrag gemacht, bevor Ali (a.) um ihre Hand anhielt. Der Prophet (s.) antwortete ihnen, Fatimas Ehe liege in den Händen Gottes.[1]

Basierend auf einer Überlieferung, die in Scheich Tusis al-Amali von Imam Ali (a.) überliefert wurde, warb Ali (a.) um Fatima (a.) beim Propheten (s.), der Prophet (s.) überliess jedoch Fatima (a.) die Entscheidung. Sie schwieg als der Prophet (s.) sie fragte, was dieser als ihre Zustimmung auffasste.[2] Daraufhin kam Gabriel auf den Propheten (s.) herab und bat ihn Fatima (a.) mit Ali (a.) zu verheiraten, denn Gott ist damit zufrieden, dass Zahra für Ali ist und Ali für Zahra.[3] Nach der Hochzeit beschwerten sich einige der Auswanderer, die zuvor um Fatimas Hand angehalten hatten beim Propheten (s.), er antwortete ihnen, die Vermählung zwischen Ali und Fatima sei Gottes Bestimmung.[4]

Traurede

Gemäß einer Erzählung von Ibn Schahr Aschub (gest. 588 n.H.) im Buch Manaqib Al-e Abi Talib, begab sich der Prophet (s.) bei der Hochzeit vom Fatima und Ali auf die Kanzel, er las die Traurede und sagte: Gott befahl mir, Fatima mit Ali zu vermählen, und so tat ich es.[5]

Solange Imam Ali (a.) mit Fatima (a.) verheiratet war heiratete er keine andere Frau, laut Quellen. Der Überlieferung im Buch al-Amali von Scheich Tusi zufolge war es Ali (a.) verboten zu Lebzeiten von Fatima (a.) andere Frauen zu heiraten.[6]

Zeitspanne zwischen Trauung und Hochzeitsfest

In einigen Büchern wird berichtet, dass Ali (a.) nach der Hochzeit sich schämte den Propheten (s.) zu bitten, seine Frau zu sich nach Hause zu bringen. Der Prophet (s.) fand es auch nicht angebracht diese Sache anzusprechen, bevor Ali es nicht tat. So verging zunächst einige Zeit nach der Trauung, man spricht sogar von mehreren Monaten.[7]

Schließlich fragte Aqil seinen Bruder Ali (a.) nach dem Grund, als er erfahren hatte warum Ali (a.) sich schämte, wollte er mit ihm zum Propheten (s.) gehen, um die Angelegenheit zu besprechen. Umm Aiman bekam es mit und schlug ihnen vor nicht sofort zum Propheten (s.) zu gehen, sondern sich von Umm Salama beraten zu lassen. Umm Salama ging dann zusammen mit den anderen Frauen des Propheten zum ihm und sie sprachen mit ihm. Nachdem der Prophet (s.) den Grund erfahren hatte, rief er Ali (a.) zu sich, versprach ihm das Hochzeitsfest und bat ihn ein Haus für Fatima (a.) vorzubereiten.[8] Einige Gelehrte führen auch andere Überlieferungen darüber an, wie Ali (a.) hätte selbst mit ihm geredet.[9]

Heiratsdatum

Es gibt unterschiedliche Meinungen über das Hochzeitsdatum von Ali (a.) und Fatima (a.):

Laut Mohammad Hadi Yusefi Gharawi, einem Historiker, betrug die Zeit zwischen der Trauung und der Hochzeit von Fatima (a.) und Ali (a.) etwa zehn Monate. Er vermutet, dass der Prophet (s.) die Ausführung der Trauung beschleunigte, damit Fatimas frühere Brautwerber eine klare Antwort erhielten. Auch die Verzögerung bezüglich der Abhaltung der Hochzeitszeremonie diente dazu, dass Fatima (a) körperlich zu einer reifen Frau heranwachse.[18]

Fatimas Alter bei der Heirat

Über Fatimas Alter, als sie heiratete gibt es Meinungsunterschiede. Laut Seyyed Muhsin Amin (gestorben 1371 n.H.) hängt dieser Unterschied mit ihrem Geburtsdatum zusammen. Da Fatima (a.) nach weitverbreiteter Ansicht im fünften Jahr nach der Bi'tha (Berufung Muhammads zum Propheten) geboren wurde und die Meinungen über ihre Heirat zwischen dem ersten, zweiten und dritten Jahr n.H. schwanken, hätte ihr Alter zum Zeitpunkt der Heirat neun bzw. zehn Jahre sein müssen.[19] Allerdings war Fatima (a.), als sie heiratete in einigen Quellen 18 Jahre alt,[20] in anderen hingegen 15 Jahre und fünf Monate.[21] Auch wird im Buch al-Isti'ab, eine der Quellen bezüglich der Prophetengefährten-Biografien des fünften Jahrhunderts n.H., das Alter von Imam Ali (a.) zum Zeitpunkt der Heirat mit 21 Jahren angegeben.[22]

Morgengabe und Mitgift

Hauptartikel: Morgengabe und Mitgift von Fatima (a.)

In den Überlieferungen wird die Morgengabe von Fatima (a.) mit zwölfeinhalb Uqiya,[23] 500 Dirham, 480 Dirham und 400 Mithqal reines Silber[24] angegeben. Laut Ibn Shahr Ashob (488-588 n. Chr.), einem schiitischen Muhadith, sind es korrekter 500 Dirham.[25] Als Grund für die Meinungsunterschiede gab er Überlieferungen an, die besagen, dass die Mitgift von Fatima (s.) aus im Jemen gewebtes Leinen, ungegerbter Tierhaut und aus einer duftenden Pflanze bestand, nach Meinung anderer aus einer Rüstung und einem ungegerbten Fell eines Schafes oder eines Kamels.[26] 500 Dirham betrug die Morgengabe der Ehefrauen und Töchter des Propheten (s.), sie wird Mehr as-Sunnah genannt[27] und entspricht etwa 1500 Gramm Silber.[28]

Laut dem Buch al-Amali von Scheich Tusi verkaufte Imam Ali (a.) auf Befehl des Propheten (s.) sein Kettenhemd,[29] einen Teil des Erlöses gab der Prophet (s.) Bilal Habaschi, er sollte davon Parfüm für Fatima kaufen. Den Rest gab er Abu Bakr, der zusammen mit Ammar Yasir und einigen weiteren Gefährten alles davon kaufte was für einen Haushalt nötig war.[30] Dazu gehörte auch ein Kleid für Fatima (a.), das sie noch in ihrer Hochzeitsnacht einer armen Frau schenkte, sie gab sich mit ihrem gebrauchten Kleid zufrieden.[31]

Festmahl und ihr Zuhause

Einer von Scheich Tusi in al-Amali wiedergegebenen Überlieferung zufolge gaben der Prophet (s.) und Ali (a.) ein Festessen und luden eine große Anzahl von Gefährten ein. Der Prophet (s.) bereitete Fleisch und Brot vor und Ali (a.) verschaffte Datteln und Öl. Nach dem Festessen legte der Prophet (s.) die Hand von Fatima (a.) in die Hand von Ali (a.), dann betete er für sie und sagte: "O Ali! Fatima ist eine gute Ehefrau", und zu Fatima sagte er: „O Fatima! Ali ist ein guter Ehemann." Dann schickte er die beiden nach Hause, er ging mit ihnen und betete, dass Gott ihre Nachkommen segnen möge.[32]

Historischen Quellen zufolge wurde der Wohnort von Imam Ali (a.) und Fatima (a.) wenige Tage nach ihrer Heirat in die Nachbarschaft des Propheten (s.) verlegt, da es für den Propheten (s.) schwierig war von Fatima (a.) entfernt zu sein. Zuerst wollte der Prophet (s.) die beiden in seinem Haus unterbringen, aber Haritha b. Nu'man, einer seiner Gefährten, überließ ihnen eines seiner Häuser, das in der Nachbarschaft des Propheten lag.[33]

Siehe auch: Haus von Fatima (a.)

Fußnoten

  1. Ibn Sa'd, Al-Tabaghat al-Kobra, B.8, S.16; Tusi, Al-Amali, S.40; Tabrisi, I'lam al-Wara, B.1, S.160-161
  2. Tusi, Al-Amali, S.40
  3. Tusi, Al-Amali, S.40
  4. Ya'ghubi, Tarikh al-Ya'ghubi, B.2, S.41
  5. Ibn Schahr Aschub, Manaqib, B.3, S.350
  6. Tusi, Al-Amali, S.43
  7. Qazwini, Fatima az-Zahra Min al-Mhad ila al-Lahd, B.1, S.137
  8. Qazwini, Fatima az-Zahra Min al-Mhad ila al-Lahd, B.1, S.137
  9. Majlisi, Bihar al-Anwar, B.43, S.114
  10. Ibn Schahr Aschub, Manaqib, B.3, S.357
  11. Kaf'ami, Al-Misbah, S.514
  12. Tabari, Tarikh al-Umam wa al-Muluk, B.2, S.410
  13. Tabari, Tarikh al-Umam wa al-Muluk, B.11, S.598; Ibn Sa'd, Al-Tabaghat al-Kobra, B.8, S.18
  14. Irbili, Kaschf al-Ghumma, B.1, S.364
  15. Ibn Tawus, Al-Iqbal be A'mal al-Hasana, B.2, S.584
  16. Majlisi, Bihar al-Anwar, B.19, S.192-193
  17. Majlisi, Bihar al-Anwar, B.19, S.193
  18. Yusefi Gharawi, Tarikh Taghighi Islam, B.2, S.250
  19. Amin, A'yan al-Schia, B.1, S.313
  20. Tabari, Tarikh al-Umam wa al-Muluk, B.11, S.598
  21. Ibn Abd al-Birr, Al-Isti'ab, B.4, S.1893
  22. Ibn Abd al-Birr, Al-Isti'ab, B.4, S.1893
  23. Tabrisi, I'lam al-Wara, B.1, S.160-161
  24. Ibn Schahr Aschub, Manaqib, B.3, S.351
  25. Ibn Schahr Aschub, Manaqib, B.3, S.351
  26. Ibn Schahr Aschub, Manaqib, B.3, S.351
  27. Saduq, Al-Mughni', S.302
  28. Masoudi, «Pazhuheschi Darbareye Mihr as-Sunna», S.114
  29. Tusi, Al-Amali, S.40
  30. Tusi, Al-Amali, S.41
  31. Schuschtari, Scharh Ihqaq al-Haqq, B.10, S.401
  32. Tusi, Al-Amali, S.42-43
  33. Ibn Sa'd, Al-Tabaghat al-Kobra, B.8, S.18

Quellenverzeichnis