Auferstehung

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Auferstehung oder Maʿād (arabisch: معاد) ist eine der Glaubenswurzeln im Islam und bedeutet die Rückkehr der Menschen nach dem Tod ins diesseitige Leben am Tage des Gerichts (qiyama). Gemäß diesem Glauben werden alle Menschen am Tage des Gerichts auferstehen und ihre Taten werden in der Gegenwart Gottes beurteilt und vergolten. Die Auferstehung hat eine große Bedeutung im Islam und fast ein Drittel des Korans handelt davon und den damit verbundenen Themen. Der Glaube an die Auferstehung hat auch einen großen Einfluss auf die Lebensweise und veranlasst die Menschen mehr Gutes zu tun und Böses zu vermeiden. Die Auferstehung kann man sich auf zwei Arten vorstellen: seelische Auferstehung, körperliche Auferstehung.

Die wichtigsten Einwände, die zu diesem Thema vorgebracht werden, beziehen sich auf die rationalen Möglichkeiten der Auferstehung; Einige davon sind: der Einwand bezüglich des Speisenden und der Speise (akil wa maakul), der Einwand bezüglich der Rückkehr von Verstorbenen und der betreffend des Wissens und der Macht Gottes.

Der Koran erwähnt einige Fälle von Auferstehungen, um die Möglichkeit einer Auferstehung zu beweisen. Der Beweis der rationalen Möglichkeit der Auferstehung ist mit rationalen Gründen möglich, wie mit dem Argument der Schöpfung (Fitra), dem Argument der Weisheit, dem Argument der Gerechtigkeit und dem Argument der Barmherzigkeit.

Begriff

Ma'ad bedeutet zurückkehren und in der theologischen Terminologie bedeutet es Wiederbelebung von Menschen nach dem Tod und am Tage des Gerichts (qiyama) werden ihre Taten beurteilt, wobei die rechtschaffenen Menschen ihre Belohnung und die schlechten Menschen ihre Strafe erhalten werden.[1]

Wichtigkeit

Der Glaube an die Auferstehung beeinflusst das Leben auf zwei Arten:

  • Persönliches Leben: Das Hauptmotiv des Handelns einer Person ist die Erfüllung der eigenen Bedürfnisse und Wünsche und letztendlich das Erreichen eines ewigen Glücks ohne Leiden. Aber das Verhalten eines Menschen hängt mit dem Erkennen der Lebensziele zusammen. Wenn jemand davon ausgeht, dass sich das Leben nur auf das Weltliche beschränkt, wird er all seine Anstrengungen darauf einsetzen, die weltlichen Freuden zu erreichen und am meisten vom Reichtum der Welt profitieren. Im Gegensatz dazu, wenn sich jemand über das weltliche Leben erhebt und den Tod nicht als das Ende des Lebens anerkennt und seine Handlungen als Weg betrachtet, sein ewiges Glück im Jenseits (Akhira) sucht, so ist diese Art der Planung seines Lebens die Wohltat für sein ewiges Leben.
  • Soziales Leben: Der Glaube an die Auferstehung hat einen großen Einfluss auf das soziale Leben und das gegenseitige Verhalten der Menschen. Der Glaube an das nächste Leben und an die ewige Belohnung und Bestrafung hat einen großen Einfluss darauf, die Rechte anderer zu respektieren und den Armen zu helfen. Wenn dieser Glaube in einer Gesellschaft akzeptiert wird, wird weniger Druck nötig sein, um die gerechten Regeln durchzusetzen und Grausamkeiten zu verhindern. Wenn dieser Glaube weltweit akzeptiert würde, wären die internationalen Kämpfe natürlich wesentlich geringer.

Die Bedeutung des Auferstehungsglaubens geht dahin, dass selbst der Monotheismus, wenn er nicht mit dem Glauben an die Auferstehung einhergeht, nicht ausreicht, um dem eigenen Leben eine Richtung zu geben. Dies ist der Grund für die Betonung der Auferstehung in den abrahamitischen Religionen und das besondere Bemühen der göttlichen Propheten, den Glauben in den Herzen der Menschen zu stärken.[2]

Seele

Um eine richtige Vorstellung von der Auferstehung zu haben, muss die wahre Verwirklichung der Seele erreicht werden. Aus göttlicher Sicht ist die Seele etwas ganz anderes als der Körper und seine Eigenschaften.

Es ist notwendig einige Punkte bezüglich der Seele zu beachten und einzugestehen:

  • Die Seele existiert
  • Die Seele ist etwas Substantielles, nicht ein Akzidenz des Körpers.
  • Die Seele ist vom Körper unabhängig und bleibt am Leben, nachdem der Körper sich zersetzt hat.
  • Die Verbindung von Seele und Körper ist keine Verbindung, bei der mit dem Tod der einen Seite auch die andere Seite stirbt, sondern die Seele ist der Hauptteil der Existenz des Menschen und soweit die Seele lebt, bleiben auch die Identität und der Charakter einer Person erhalten. Das ist der Grund, warum der Austausch von Körperzellen die Einheit einer Person nicht gefährdet; denn das wahre Kriterium der Einheit eines Menschen ist die Einheit seiner Seele. Die Seele wird vom Todesengel ('Izra'il) entführt, während der Körper sich allmählich zersetzt und verschwindet.[3]

Der Koran (Sure as-Sajda:10-11), der die Existenz der Seele erwähnt, beantwortet den Einwand der Leugner der Auferstehung:

Und sie sagen: „Sollen wir etwa, wenn wir uns in der Erde verloren haben, denn wirklich wieder in neuer Schöpfung (erstehen)?“ Aber nein! Sie verleugnen die Begegnung mit ihrem Herrn. Sag: Abberufen wird euch der Engel des Todes, der mit euch betraut ist, hierauf werdet ihr zu eurem Herrn zurückgebracht.

Theorien

Hauptartikel: körperliche Auferstehung

Leugnung der Auferstehung Einige der alten Theologen dachten, die Auferstehung bedeute die Wiederkehr der Verstorbenen in diese Welt. Oder sie nahmen an, wenn man stirbt man erlösche. Wenn also nun die Religionen die Auferstehung ankündigen, so bedeutet dies, dass der Mensch nach seinem Erlöschen wieder zurückkehrt.[4]

Beweis der Auferstehung

Diejenigen, die an die Auferstehung glauben haben verschiedene Meinungen:

  • Nur seelische Auferstehung: Islamische peripatetische Philosophen hielten die leibliche Auferstehung nicht nur für verbesserungswürdig, sondern erkannten sie auch aufgrund rationaler Einwände als inakzeptabel an. Sie glaubten, dass die Auferstehung die Rückkehr der Seele ohne den Körper ist, weil der Körper nach dem Tod zerstört wird und nur die Seele übrig bleibt. Doch laut Ibn Sina (Avicenna), dem größten islamischen peripatetischen Philosophen, ist es zwar rational nicht beweisbar, dass der Körper am Tag des Gerichts zurückkehrt, aber weil der Prophet (s.) es angekündigt hatte, ist dies ein Beweis und es muss geglaubt werden.[5]
  • Nur leibliche Auferstehung: Nach dieser Auffassung ist die ganze Wirklichkeit des Menschen sein Leib, welcher sich nach dem Tod zersetzt. Am Jüngsten Tag wird dieser Körper durch göttliches Wissen und Macht wieder aufgebaut. Aus dieser Sicht gibt es keine Auferstehung für die Seele.[6]
  • Geistige und körperliche Auferstehung: Diese Ansicht ist eine Art Kombination zwischen früheren Theorien. Anhänger dieser Ansicht erklären ihre Idee anders:
  1. Die Rückkehr der Seele zum weltlichen materiellen Körper
  2. Die Rückkehr der Seele in den Ätherleib
  3. Die Rückkehr des elementaren Körpers zur immateriellen Seele
  4. Die Rückkehr der Seele zu einem entwickelten Elementarkörper
  5. Die Seele erschafft sich einen Körper, der sich an ihre Eigenschaften und die Welt nach der Auferstehung anpasst
  6. Auferstehung mit einem Hurqaliya'i-Körper

Beweis der Auferstehung

Es gibt zwei Arten von Begründungen, die Auferstehung zu beweisen. Die erste beweist die Notwendigkeit einer anderen Welt, und die zweite die Möglichkeit der Auferstehung. Einige der Begründungen werden im Koran und in den Hadithen erwähnt.

Gründe für die Notwendigkeit der Auferstehung

Argument der Schöpfung (Fitra)

Der Grund besteht aus einigen Prämissen:

  • Jeder Mensch hat durch die Schöpfung (Fitra) den Wunsch ewig zu sein;
  • Kein menschliches Verlangen ist null, weil Gott weise ist und Weisheit nichts mit null zu tun hat;
  • Das weltliche Leben ist nicht ewig,
  • es ist aber notwendig eine dauerhafte Welt zu haben, in der der Wunsch des Menschen, ewig zu sein, befriedigt wird.[7]

Argument der Weisheit (Hikma)

Dieser Grund besteht ebenfalls aus einigen Prämissen:

  • Der Mensch und die Welt sind Schöpfungen Gottes;
  • Schöpfungen Gottes sind nicht null;
  • Gott hat die Welt so erschaffen, dass das größtmögliche Gute erreicht wird;
  • Die materielle Welt ist eine Mischung aus Gut und Böse, das miteinander kämpft;
  • Der Mensch hat eine unsterbliche Seele und kann dauerhafte Güte erreichen;
  • Wenn das Leben auf diese Welt beschränkt ist, würde das Ziel Gottes von der Erschaffung der Welt nicht erfüllt werden, weil es keinen Nutzen bringt, etwas zu erschaffen und es dann zu zerstören;
  • So wisse, da Gott weise ist, muss es eine andere Welt jenseits dieses irdischen Lebens geben, damit das Ziel der Schöpfung erfüllt wird, insbesondere aufgrund vieler Schwierigkeiten in diesem irdischen Leben, also auch wenn die dauerhafte Fortsetzung des irdischen Lebens möglich wäre, so wäre dies mit der Weisheit Gottes nicht zu vereinbaren.[8]

Dieser Grund wird im Koran erwähnt (Sure ad-Dukhan:38-41):

Und Wir haben die Himmel und die Erde und was dazwischen ist, nicht zum Spiel erschaffen. Wir haben sie nur in Wahrheit erschaffen. Aber die meisten von ihnen wissen nicht. Gewiß, der Tag der Entscheidung ist ihrer aller festgesetzte Zeit.

Argument der Barmherzigkeit

  • Gott ist barmherzig;
  • Die Barmherzigkeit Gottes umfasst alle seine Geschöpfe;
  • Die Abdeckung der Barmherzigkeit Gottes für alle Geschöpfe erfordert, dass jedes Geschöpf die Chance hat, seine Talente zu aktivieren;
  • Der Mensch erreicht die Reife und erlangt die Fähigkeit von den spirituellen Gaben zu profitieren;
  • Diese Welt hat aufgrund ihrer Grenzen nicht die ganze Kapazität für spirituelle Gaben;
  • Es muss also eine andere Welt geben, in der alle von den Ergebnissen der erreichten Reife profitieren können.[9]

Im Koran (Sure al-An᾽am:12) wird auch dieser Grund erwähnt:

Sag: Wem gehört, was in den Himmeln und auf der Erde ist? Sag: Allah. Er hat Sich Selbst Barmherzigkeit vorgeschrieben. Er wird euch ganz gewiß zum Tag der Auferstehung versammeln, an dem es keinen Zweifel gibt. (Schaut, wie das Ende) derjenigen (war), die ihre Seelen verloren haben, denn sie glaubten nicht.

Argument Gerechtigkeit

  • Eines der Attribute Gottes ist Gerechtigkeit;
  • Im weltlichen Leben haben die Menschen den freien Willen zwischen guten und schlechten Taten zu wählen;
  • Einige Menschen nutzen ihre Freiheit, um Gott anzubeten und anderen zu dienen, im Gegensatz dazu gibt es diejenigen, die ihr Leben lang ihrem Vergnügen hinterherjagen und die schlimmsten Sünden begehen;
  • Die göttliche Gerechtigkeit verlangt, dass jeder die Ergebnisse seines Handelns sieht, wobei gute Menschen belohnt werden und die Bösen ihre Strafe erhalten;
  • Diese Welt hat nicht die Fähigkeit, Menschen die Vergeltung ihrer Taten sehen zu lassen, und so werden die meisten Menschen weder die Bestrafung noch die Belohnung ihrer Taten in ihrem Leben sehen;
  • Da diese Welt also dazu da ist, die Menschen zu prüfen, ob sie ihre Aufgaben, zu denen Gott sie bestimmt hat, erfüllen oder nicht, muss es eine andere Welt geben, in der die Menschen die Ergebnisse ihrer Taten sehen können, damit die Gerechtigkeit Gottes erfüllt wird.[10]

Im Koran wird in einigen Versen der Unterschied zwischen den Guten und den Bösen und ihre unterschiedlichen Ziele erwähnt (Sure al-Jathia:21-22):

Oder meinen diejenigen, die böse Taten verüben, daß Wir sie denjenigen, die glauben und rechtschaffene Werke tun, gleichstellen sowohl in ihrem Leben als in ihrem Tod? Wie böse ist, was sie urteilen! Und Allah hat die Himmel und die Erde in Wahrheit erschaffen, und damit jeder Seele das vergolten wird, was sie erworben hat, und es wird ihnen kein Unrecht zugefügt.

Argumente für die Möglichkeit der Auferstehung

Im Koran werden verschiedene Vorkommnisse erwähnt, wobei es um die Wiedererweckung von Toten geht, so dass die Gläubigen laut Koran sicher sein können, dass die Auferstehung möglich und durchführbar ist und Gott dazu in der Lage ist.

Die Fälle, in denen Tote wieder lebendig werden und im Koran erwähnt werden, sind:

  • Gefährten der Höhle: Die Geschichte der Gefährten der Höhle wird im Koran erwähnt. Allah führt den Grund ihres zweiten Lebens und ihrer Entdeckung deshalb an, damit die Menschen wissen, dass es keinen Zweifel an der Auferstehung gibt.
Oder meinen diejenigen, die böse Taten verüben, daß Wir sie denjenigen, die glauben und rechtschaffene Werke tun, gleichstellen sowohl in ihrem Leben als in ihrem Tod? Wie böse ist, was sie urteilen! Und Allah hat die Himmel und die Erde in Wahrheit erschaffen, und damit jeder Seele das vergolten wird, was sie erworben hat, und es wird ihnen kein Unrecht zugefügt. (Sure al-Kahf:21)
  • Die Auferstehungswunder durch Jesu: Im Koran werden die Wunder von Jesus (a.) erwähnt, durch die er mit der Erlaubnis Gottes Tote auferweckte (Sure Al ʿImran:49):
Und ich werde mit Allahs Erlaubnis den Blindgeborenen und den Weißgefleckten heilen und werde Tote mit Allahs Erlaubnis wieder lebendig machen.
  • Das Erblühen der Pflanzen: Das Erblühen der Pflanzen im Frühling, nachdem sie im Herbst trocken geworden sind, ähnelt der Auferstehung des Menschen nach dem Tod. Der Koran (Sure ar-Rum:50) betrachtet das Erblühen der Pflanzen als Beispiel für die Auferstehung der Toten:
Schau doch auf die Spuren von Allahs Barmherzigkeit, wie Er die Erde nach ihrem Tod wieder lebendig macht. Er ist wahrlich Derjenige, Der (auch) die Toten wieder lebendig macht, und Er hat zu allem die Macht.

Es gibt auch andere Fälle von Auferstehung, die im Koran erwähnt werden, wie die Auferstehung der toten Vögel für den Propheten Ibrahim (a) und die Auferstehung von 'Uzayr, hundert Jahre nach seinem Tod.

Auferstehung im Koran

Bedeutung der Auferstehung im Koran

Mehr als ein Drittel der Koranverse handeln vom ewigen Leben. Diese Verse können in sieben Kategorien eingeteilt werden:

  • Verse, die von der Notwendigkeit des Glaubens an das Leben nach dem Tod (akhira) sprechen;[11]
  • Verse, die die harten Folgen der Ablehnung der Auferstehung darlegen;[12]
  • Verse, die die ewigen Gaben des Paradieses erwähnen;[13]
  • Verse, die die Strafen der Hölle erwähnen;[14]
  • Verse, die den Zusammenhang zwischen guten und schlechten Taten und dem Ziel im Jenseits erwähnen;
  • Verse, die die Möglichkeit und die Notwendigkeit der Auferstehung beschreiben;
  • Verse, die die Fragen und Einwände der Leugner der Auferstehung beantworten;
  • Verse, die besagen, dass die Wurzel aller Verbrechen und Abweichungen die Leugnung der Auferstehung ist.[15]

Die meisten Dialoge und Ratschläge der Propheten an ihr Volk betrafen die Auferstehung. Ihr Versuch, die Auferstehung zu beweisen, war sogar noch mehr als Monotheismus, weil der Widerstand der Menschen hinsichtlich der Akzeptanz dieses Themas größer ist als bei anderen Überzeugungen.

Wurzeln der Leugnung der Auferstehung

Aus Sicht des Koran hat sich die Wurzel der Leugnung der Auferstehung durch Sichtweisen und Neigungen einiger Menschen entwickelt:

  • Materialismus: Aus Sicht der Materialisten wird jedes körperlose Subjekt geleugnet;
  • Neigung zur Verantwortungslosigkeit: Das psychologische Motiv der Neigung zur Verantwortungslosigkeit und zur Unmoral verursacht die Leugnung der Auferstehung, denn der Glaube an die Auferstehung und den Tag des Gerichts ist ein starker Faktor, um sich verantwortlich zu fühlen und die moralischen Grenzen und die Selbstbeherrschung zu akzeptieren. Im Gegenteil, die Leugnung der Auferstehung öffnet alle Tore zu allem Bösen:
Meint der Mensch (etwa), daß Wir seine Knochen nicht zusammenfügen werden? (3) Ja doch! (Wir) haben die Macht dazu, seine Fingerspitzen zurechtzuformen.(4) Aber nein! Der Mensch will (fortdauernd) vor sich hin lasterhaft sein.(5) (Quran, Sure al-Qiyama:3-5)
  • Einige theoretische Einwände: Es gab einige theoretische Einwände gegen die Möglichkeit der Auferstehung aufgrund einiger Unklarheiten in Bezug auf die Auferstehung und wie sie stattfinden wird.

Antwort auf einige Einwände

  • Einwand bezüglich des Speisenden und der Speise
Hauptartikel: Einwand bezüglich des Speisenden und der Speise

Nach dem Einwand bezüglich des Essenden und des Gefressenden, der einer der ältesten Einwände gegen die leibliche Auferstehung ist, so werden, wenn eine Person als Nahrung einer anderen Person dient, zur Zeit der Auferstehung die verspeisten Teile des Gefressenden im Körper des Essers sein. Wie auch immer, der Körper von einem von ihnen wird nicht vollständig auferstehen. Aufgrund dieses Einwands glaubten die peripatetischen Philosophen, dass die leibliche Auferstehung rational nicht beweisbar sei. Aber Theologen versuchten den Einwand zu beantworten. Die meisten Theologen unterschieden zwischen primären und sekundären Körperteilen und behaupteten, dass die primären Teile des menschlichen Körpers niemals Teil des Körpers eines anderen werden. Mulla Sadra, der die Theorie des imaginären Körpers vorschlug, die von diesem Einwand nicht betroffen ist, bot einen anderen Ausdruck für die körperliche Auferstehung an.[16]

  • Einwand bezüglich der Rückgabe der Ausgestorbenen
Hauptartikel: Rückkehr der Verstorbenen

Einer der Einwände, die bezüglich der Auferstehung diskutiert werden, ist, dass, wenn ein Mensch stirbt sein Körper vernichtet wird. Wenn die Auferstehung wahr wäre, müsste Gott dafür etwas zurückgeben, weil aber die Wiederkehr der Verstorbenen rational unmöglich wäre, so wäre auch die Auferstehung unmöglich.

Im Koran wird der Einwand und die Antwort darauf erwähnt (Sure as-Sajda:10-11):

Und sie sagen: „Sollen wir etwa, wenn wir uns in der Erde verloren haben, denn wirklich wieder in neuer Schöpfung (erstehen)?“ Aber nein! Sie verleugnen die Begegnung mit ihrem Herrn.(11) Sag: Abberufen wird euch der Engel des Todes, der mit euch betraut ist, hierauf werdet ihr zu eurem Herrn zurückgebracht.

Die Auferstehung bezieht sich auf die Rückkehr der existierenden Seele, nicht auf etwas Verstorbenes.

  • Einwand bezüglich des Wissens, der Macht Gottes und der Fähigkeit des Körpers

Bei diesem Einwand heißt es, dass jede Handlung einen Handelnden und auch ein Objekt braucht, auf das die Handlung angewendet wird. Wenn die Auferstehung geschehen soll, muss es einerseits jemanden geben, der über genügend Wissen und Macht verfügt und andererseits muss der Körper die Fähigkeit haben zurückgegeben zu werden, während das Leben hier seine eigenen Bedingungen hat die nur allmählich verfügbar sind, wie ein Embryo in einem Mutterleib unter geeigneten Bedingungen allmählich sich vervollständigt und sich in einen Menschen verwandelt; aber in einem toten und zusammenhangslosen Körper ist ein solcher Zustand nicht vorhanden, so dass er auch nicht wieder zum Leben erweckt werden kann.[17]

Der Koran beantwortet den Einwand in einigen Versen, wobei er die Auferstehung mit dem Keimen Samen aus der Erde vergleicht und in einem anderen die Auferstehung mit der ersten Erschaffung des Menschen (Sure al-Hajj:5), dabei wird das unendliche Wissen Gottes und Seine Macht, die Menschen wiederzubeleben erwähnt; demnach es möglich ist, dass ein verrotteter Körper, der in Erde verwandelt wird, daraus aufsteigt und wieder zum Leben erweckt wird. Über die Fähigkeit des toten Körpers wieder lebendig zu werden, muss gesagt werden, dass die Regeln und das System, was in der Welt vorhanden ist, nicht das einzig mögliche System mitsamt seinen Regeln und Ursachen ist, denn es gab und gibt immer Vorkommnisse, die außergewöhnlich sind, Vorkommnisse wie die Wiederbelebung von toten Menschen und Tieren, von denen einiges im Koran erwähnt wird.[18]

Der Koran (Sure Taha:51-52) sagt über die unendliche Erkenntnis Gottes:

Er sagte: "Wie steht es denn mit den früheren Geschlechtern?"(52) Er sagte: "Das Wissen um sie ist bei meinem Herrn in einem Buch. Mein Herr irrt nicht, noch vergißt Er."

Fußnoten

  1. Khatami, Farhang, B.1 S.204
  2. Misbah, Amuzish-i ‘aqayid, S.339-341
  3. Misbah, Amuzish-i ‘aqayid, S.350-357
  4. Razi, Al-Arba’in, B.2 S.39
  5. Ibn Sina, Al-Shifa, p.423; Razi, Al-Arba’in, B.2 S.55.
  6. Khush Suhbat, Ma’ad jismani, S.38
  7. Fayd Kashani, ‘Ilm al-yaqin, B.2 S.827; Khomeini, Sharh chihil hadith, S.186
  8. Misbah, Amuzish-i ‘aqayid, S.364-365; Sa’idi mihr, Amuzish kalam, B.2 S.274; Hilli, Kashf al-murad, S.258
  9. Rabbani Gulpaygani, ‘Aqayid istidlali, B.2 S.190
  10. Misbah, Amuzish-i ‘aqayid, S.366
  11. Qur’an 2:4; 27:3.
  12. Qur’an 17:10; 25:11; 34:8; 23:74
  13. Qur’an 55:46-78; 56:15-38; 76:11-21
  14. Qur’an 69:20-27; 67:6-11; 56:42-56
  15. Qur’an 38:26; 32:140
  16. Mulla Sadra, Al-Hikma al-muta’aliya, B.9 S.190-191
  17. Misbah, Amuzish-i ‘aqayid, S.380
  18. Misbah, Amuzish-i ‘aqayid, S.380

Quellenverzeichnis

  • Khatami, Ahmad, Farhang-i 'ilm-i kalam. Teheran: Nashr Saba, 1370 n.i.S.
  • Misbah Yazdi, Muhammad Taqi, Amuzish-i 'aqayid. Teheran: Chap wa Nashr-i Bayn al-Milal, 1377 n.i.S.
  • Razi, Fakhr al-Din, Al-Arba'in fi usul al-din. Cairo: Maktaba al-Kulliyat al-Azhariyya, 1986
  • Ibn Sina, al-Husayn b. 'Ali, Al-Shifa. Qom: Maktaba Ayatullah Mar'ashi, 1404 n.H.
  • Khush Suhbat, Murtada, Ma'ad-i jismani az manzar-i 'Allama Tabataba'i ba ta'kid bar tafsir-i al-mizan. Ma'rifat-i Kalami mag. N.12 S.35-56 1393 n.i.S.
  • Hilli, al-Hasan b. Yusuf, Al-Bab al-hadi 'ashr ma'a sharhayh al-nafi' yam al-hashr wa miftah al-bab. Teheran: Mu'assisa Mutali'at Islami, 1365 n.i.S.
  • Mulla Sadra, Sadr al-Din Muhammd, Al-Hikma al-muta'aliyya fi al-asfar al-arba'at al-'aqliyya. Beirut: Dar Ihya' al-Turath, 1981
  • Kadiwar, Muhsin, Majmu'i Musannafat Hakim Mu'assis Aqa 'Ali Mudarris Tehrani. Teheran: Mu'assisa Ittila'at, 1378 n.i.S.
  • Fayd Kashani, Musin, 'Ilm al-yaqin fi usul al-din. Qom: Bidar, 1418 n.i.S.
  • Khomeini, Ruh Allah, Sharh-i chihil hadith. Mu'assisa Tanzim wa Nashr Athar Imam Khomeini, 1378 n.i.S.
  • Sa'idi Mihr, Muhammad, Amuzish-i kalam-i Islami. Kitab-i Taha, 1385 n.i.S.
  • Rabbani Gulpayigani, 'Ali, 'Aqayid-i istidlali. Nasayih, 1380 n.i.S.