Sure az-Zumar

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Sure az-Zumar
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Suren Nr39
Ǧuz23 und 24
Offenbarung
Offenbarungsreihenfolge59
Mekkanisch/MedinensichMekkanisch
Statistik
Versanzahl75
Wortanzahl1180
Buchstabenanzahl4871


Die Sure az-Zumar (arabisch: سورة الزمر) ist die 39. Sure des Korans. Sie ist eine mekkanische Sure und befindet sich im 23. und 24. Ğuzʿ des Korans. Der Titel az-Zumar (Scharren) wurde den Versen 71 und 73 entnommen, dieses Wort bezieht sich auf zwei Gruppen von Menschen, die des Paradieses und auf jene, die zur Hölle gehen.

Themen der Sure az-Zumar sind die Auferstehung, die Früchte des Glaubens, die Einheit Gottes, die Verherrlichung Gottes und die Tatsache, dass sich die Menschen an Gott erinnern und Ihn anflehen, wenn sie betroffen sind, aber wenn Er sie vor der Bedrängnis rettet, sie Ihn vergessen.

Zu den berühmten Versen der Sure gehört der Vers 53, der die Menschen anweist, niemals ihre Hoffnung auf Gottes Barmherzigkeit zu verlieren. Die Sure nimmt fast ein Sechzigstel des Korans ein.

In Bezug auf die Vorzüge des Rezitierens der Sure az-Zumar wird berichtet, dass Gott am Tage des Gerichts diejenigen, die sie rezitierten, nicht hoffnungslos werden lässt und ihnen den Lohn derer gewähren wird, die ihn fürchten.

Vorstellung

Benennung

Der Titel der Sure az-Zumar (Gruppen) stammt aus Vers 71 und 73. Dieses Wort bezieht sich auf zwei Gruppen: auf das Volk des Paradieses und das Volk der Hölle. Ein weiterer Titel für die Sure az-Zumar ist Ġuraf (paradiesische Räume), dieser ist dem 21. Vers entnommen. Ebenso wird die Sure al-Arab genannt, da in ihrem 28. Vers das Adjektiv arabisch für den Koran verwendet wird.[1]

Offenbarungsort und Reihenfolge der Suren

Die Sure az-Zumar ist in der Offenbarungsreihenfolge die 59. Sure, welche auf den Propheten (s.) herabgesandt wurde. In der jetzt vorliegenden Koranversion (Muṣḥaf) ist sie die 39. Sure[2] und befindet sich im 23 und 24. Ǧuz᾽ des Korans.[3]

Anzahl der Verse und weitere Eigenschaften

Die Sure az-Zumar enthält 75 Verse, 1180 Wörter und 4871 Buchstaben. Sie gehört zu den Maṯānī-Suren und umfasst etwa die Hälfte eines Ḥizb des Korans.[4]

Inhalt

Die Hauptbotschaft der Sure ist der Aufruf zum Monotheismus und zur Aufrichtigkeit im Gottesdienst.[5] Sie beginnt damit, die Früchte des Monotheismus aufzuzählen und die Vorstellung abzulehnen, dass Gott einen Sohn hat. Sie befiehlt dem Propheten (s.), seinen Glauben rein zu halten, die Götter der Polytheisten abzulehnen und ihnen mitzuteilen, dass ihm befohlen wurde, ein Monotheist zu sein und aufrichtig in seinem Glauben. Unter anderem wird in der Sure az-Zumar das Thema erwähnt, dass sich Menschen normalerweise an Gott wenden, wenn sie in Not sind, aber dann Ihn vergessen, wenn Er sie daraus errettet hat.

Weitere Themen:

  • Argumente für die Einheit Gottes,
  • ein Vergleich zwischen den Gläubigen und den Polytheisten,
  • die Eigenschaften der Gläubigen und die frohe Botschaft über die Segnungen des Jenseits,
  • Warnung an die Polytheisten vor ihrem unglücklichen Weg und der Bestrafung, die sie in dieser Welt und im Jenseits zu erwarten haben.
  • Beschreibung der Auferstehung und des Jenseits.[6]

Offenbarungsanlass einiger Verse

Vers 17 und 18

Diejenigen aber, die die falschen Götter meiden, um ihnen nicht zu dienen, und sich Allah reuig zuwenden, für sie gibt es die frohe Botschaft. So verkünde frohe Botschaft Meinen Dienern, die auf das Wort hören und dann dem Besten davon folgen. Das sind diejenigen, die Allah rechtleitet, und das sind diejenigen, die Verstand besitzen.(17 und 18)

Die Offenbarung der Verse 17 und 18 soll sich auf Zaid b. ʿAmrū, Abūḏar al-Ġifārī und Salman al-Fārsī beziehen, welche in der Zeit der Ğāhiliyya immer sagten, la ilaha illa Allah " und Widerstand leisteten.[7]

Vers 22

Ist denn jemand, dessen Brust Allah für den Islam auftut, so daß er sich nach einem Licht von seinem Herrn richtet, (einem beharrlich Ungläubigen gleich)? So wehe denjenigen, deren Herzen gegen Allahs Ermahnung verhärtet sind! Sie befinden sich in deutlichem Irrtum.(Vers 22)

Die Offenbarung des ersten Teils von Vers 22 soll sich auf Ḥamza Sayyid aš-Šuhadāʿ und Imam ʿAlī (a.) beziehen, die den Islam bereitwillig annahmen, und die des zweiten Teils auf Abū Lahab und seine Kinder, die den Islam wegen ihrer Hartherzigkeit ablehnten.[8]

Vers 53

Sag: O Meine Diener, die ihr gegen euch selbst maßlos gewesen seid, verliert nicht die Hoffnung auf Allahs Barmherzigkeit. Gewiß, Allah vergibt die Sünden alle. Er ist ja der Allvergebende und Barmherzige.

Für diesen Vers wurden mehrere Offenbarungsanlässe angegeben:

  • Wahšī, der Ḥamza, den Onkel des Propheten (s.), in der Schlacht von Uḥud tötete.[9]
  • Ein junger Mann, der Grabtücher stahl und einmal mit der Leiche eines Mädchens Unzucht beging.[10]
  • Die Mekkaner, die früher Götzen verehrten und das Blut von Unschuldigen vergossen.[11]

Bekannte Verse

Vers 7

Wenn ihr ungläubig seid, so ist Allah eurer unbedürftig, obgleich Er mit dem Unglauben für Seine Diener nicht zufrieden ist. Wenn ihr aber dankbar seid, ist Er damit zufrieden für euch. Und keine lasttragende (Seele) nimmt die Last einer anderen auf sich. Hierauf wird eure Rückkehr zu eurem Herrn sein. Dann wird Er euch kundtun, was ihr zu tun pflegtet. Gewiß, Er weiß über das Innerste der Brüste Bescheid. Dieser Vers zeigt die Gerechtigkeit Gottes an, auf deren Grundlage niemand die Sündenlast eines anderen Menschen tragen wird.[12]

Vers 6

Er schuf euch aus einem einzigen Wesen, hierauf machte Er aus ihm seine Gattin. Und Er hat für euch an Vieh acht (Tiere) in Paaren herabgesandt. Er erschafft euch in den Leibern eurer Mütter, eine Schöpfung nach der anderen in dreifacher Finsternis. Dies ist doch Allah, euer Herr. Ihm gehört die Herrschaft. Es gibt keinen Gott außer Ihm. Wie laßt ihr euch also abwenden?

Die dreifache Dunkelheit in diesem Vers soll sich gemäß des Tafsīr al-Mīzān[13] und Tafsīr Nemūneh[14] angesichts des Korans auf die Dunkelheit des Bauches, der Gebärmutter und der Fruchtblase beziehen. Einige Kommentatoren glauben jedoch, dass es sich nur um die Fruchtblase handelt, die aus drei dicken Schichten besteht. Dieser Vers wird als einer der Verse angesehen, die die wundersame Natur des Korans in den wissenschaftlichen Aspekten zeigen.[15]

Vers 18

die auf das Wort hören und dann dem Besten davon folgen. Das sind diejenigen, die Allah rechtleitet, und das sind diejenigen, die Verstand besitzen.

Dieser Vers lobt die Diener Gottes, die sich verschiedene Ratschläge anhören und dann dem Besten davon folgen. Er soll den Wert des freien Denkens im Islam veranschaulichen.[16]

Vers 30

Du wirst gewiß sterben, und auch sie werden sterben.

Dieser Vers ist an den Propheten (s.) gerichtet. Er zeigt an, dass der Tod eine Erfahrung ist, die alle Menschen, einschließlich der Propheten, durchmachen, und es gibt diesbezüglich keine Ausnahme.[17]

Vers 53

Sag: O Meine Diener, die ihr gegen euch selbst maßlos gewesen seid, verliert nicht die Hoffnung auf Allahs Barmherzigkeit. Gewiß, Allah vergibt die Sünden alle. Er ist ja der Allvergebende und Barmherzige.

Dieser Vers verkündet mit seinem liebevollen Ton, dass Gott bereit ist, alle Sünder mit seiner Vergebung zu umarmen. Nach einem Hadith von Imam ʿAlī (a.) ist kein Vers des Korans so vielseitig wie dieser Vers, da er alle Sünden umfasst.[18]

Vorzüglichkeiten und Eigenschafften

Es wird berichtet, dass Gott jeden, der diese Sure rezitiert, am Tag des Gerichts nicht hoffnungslos werden lässt und ihnen den Lohn derer gewähren wird, die ihn fürchten.[19] In einem anderen Hadith soll Imam aṣ-Ṣādiq (a.) gesagt haben: Gott wird demjenigen, der die Sure az-Zumar rezitiert und ihre Worte in aller Ruhe ausspricht, die Ehre dieser Welt und des Jenseits gewähren und Ehre ohne durch Reichtum oder Verwandtschaft und dem Höllenfeuer wird verboten werden, seinen Körper zu verbrennen.[20]

Fußnoten

  1. Ḫuramšāhī, "Sure-ie Zumar", B.2, S.1248.
  2. Maʿrefat, Āmūzeš-e ʿUlūm-e Qurʿān, 1371 n.i.S., B.2, S.166.
  3. Maʿrefat, Āmūzeš-e ʿUlūm-e Qurʿān, 1371 n.i.S., B.2, S.166.
  4. Ḫuramšāhī, "Sure-ie Zumar", B.2, S.1248.
  5. Ṣafawī, "Sure-ie Zumar", B.2, S.1248.
  6. Ṭabāṭabāī, al-Mīzān, 1390 n.H., B.17, S.354.
  7. aṭ-Ṭabarsī, Mağmaʿ al-Bayān, 1372 n.i.S., B.8, S.770; Wāḥidī, Asbāb Nuzūl al-Qurʿān, 1411 n.H., S.382.
  8. Wāḥidī, Asbāb Nuzūl al-Qurʿān, 1411 n.H., S.383.
  9. al-Qummī, Safīnat al-Biḥār, 1414 n.H., B.2, S.637; Ḥuweizī, Nūr aṯ-Ṯaqalain, 1415 n.H., B.4, S.491.
  10. Abūlfutūḥ ar-Rāzī, Rawḍ al-Ğinān wa Rawḥ al-Ğinān, 1408 n.H., B.16, S.338-339.
  11. Faḫr ar-Rāzī, Tafsīr al-Kabīr, 1420 n.H. B.27, S.4.
  12. Makārem Šīrāzī, Tafsīr Nemūneh, 1374 n.i.S., B.18, S.225.
  13. Ṭabāṭabāī, al-Mīzān, 1374 n.i.S.., B.17, S.231.
  14. Makārem Šīrāzī, Tafsīr Nemūneh, 1371 n.i.S., B.19, S.384.
  15. Makārem Šīrāzī, Tafsīr Nemūneh, 1374 n.i.S., B.18, S.379.
  16. Makārem Šīrāzī, Tafsīr Nemūneh, 1374 n.i.S., B.18, S.412.
  17. Makārem Šīrāzī, Tafsīr Nemūneh, 1374 n.i.S., B.18, S.446.
  18. Makārem Šīrāzī, Tafsīr Nemūneh, 1374 n.i.S., B.18, S.521.
  19. aṭ-Ṭabarsī, Mağmaʿ al-Bayān, 1377 n.i.S., B.8, S.381.
  20. al-Ḥurr al-ʿĀmilī, Wasāʿil aš-Šīʿa, 1414 n.H., B.6, S.254.

Quellenverzeichnis

  • Al-Ḥurr al-ʿAmilī, Muḥammad b. Ḥasan, Wasāʿil aš-Šīʿa, Qum, Āl-i al-Bait, 1414 n.H.
  • Ḫuramšāhī, Bahāʿ ad-Dīn, Ḥāfiẓ Nāmeh, Nāšir, ʿElmī wa Farhangī, 21. Aufl., 1393 n.i.S.
  • Ḫuramšāhī, Qawām ad-Dīn, "Sure-ie Zumar", Dānešnāme-ie Qurʿān wa Qurʿānpaūhī, Bahāʿ ad-Dīn Ḫuramšāhī, Teheran, Dustān-Nāhīd Verlag, 1377 n.i.S.
  • Ṣafawī, Salmān, "Sure-ie Zumar", Dānešnāme-ie Muʿāṣir Qurʿān Karīm, Qum, Salmān Āzādeh Verlag, 1396 n.i.S.
  • Ṭabāṭabāī, Sayyid Muḥamad Ḥusain, al-Mīzān fī Tafsīr al-Qurʿān, Beirut, Muʿasisa al-Aʿlamī lil Maṭbūʿʿāt, 1390 n.H.
  • Aṭ-Ṭabarsī, Faḍl b. Ḥasan, Mağmaʿ al-Bayān fī Tafsīr al-Qurʿān, Teheran, Nāṣer Ḫosrow, 1372 n.i.S.
  • Faḫr ar-Rāzī, Muḥammad b. ʿUmar, at-Tafsīr al-Kabīr, Beirut, Dār Iḥyāʿ at-Turāṯ al-ʿArabī, 1420 n.H.
  • Al-Qummī, ʿAbbās, Safīna al-Biḥār wa Madīnat al-Ḥukm wa al-Āṯār, Qum, Uswah, 1414 n.H.