Sure Ibrahim

Aus wikishia
(Weitergeleitet von 14. Sure des Korans)
Sure Ibrahim
Ibrahim
Suren Nr14
Ǧuz13
Offenbarung
Offenbarungsreihenfolge72
Mekkanisch/MedinensichMekkanisch
Statistik
Versanzahl52
Wortanzahl833
Buchstabenanzahl3541

Ibrahim (arabisch: سوره إبْراهیم, Ibrāhīm‚ Abraham) ist die 14. Sure des Korans. Sie gehört zu den mekkanischen Suren und steht im 13. Teil (Juzʾ) dieses heiligen Buches. Da in dieser Sure der Name des Propheten Abraham erwähnt ist und es sich dabei um seine Geschichte und Bittgebete handelt, wird die Sure mit Abraham bzw. Ibrahim versehen. In dieser Sure werden die Hauptthemen Tauhid (Monotheismus), Beschreibung der Auferstehung, Lebensgeschichte Abrahams und der Aufbau Gottes Haus (Kaʿba) von ihm behandelt. Weiterhin befasst sie sich mit der Geschichte Moses, Banu Israel (den Kindern von Israel), dem Propheten Noah, den Völkern ʿAds und Thamuds.

Der siebte Vers der Sure gehört zu den bekanntesten Versen. Gott kündigte in diesem Vers an, die Dankbarkeit für die Segen Gottes führe dazu, den Menschen noch mehr von Ihm erwiesen zu werden und Undankbarkeit veranlasse die strenge Strafe Gottes. In den Überlieferungen heißt es, dass jeder, der die Suren Ibrahim und Hijr in zwei Gebetseinheiten des Gebets am Freitag rezitiert, gegen Armut, Wahnsinn und Unglück geschützt wird.

Vorstellung

Benennung

Die Sure wird nach Ibrāhīm benannt, weil sie die Geschichte des Propheten Abraham behandelt.[1]

Reihenfolge und Offenbarungsort

Die Sure Ibrahim wird zu den mekkanischen[2][3] Suren des Korans gerechnet und ist in ihrer offenbarten Reihenfolge die 70. Sure, die dem Propheten Muhammad offenbart wurde. Sie ist aber in der heutigen Mushaf gebräuchlichen Sammlung die 14. Sure[4] und steht im 13. Teil (Juzʾ) des heiligen Qurʾāns.

Anzahl der Verse

Die Sure enthält 52 Verse, 833 Wörter und 3541 Buchstaben. Bezüglich der Größe wird sie zu den Mathani Suren gerechnet. Sie belegt fast mehr als eine Hizb (die Hälfte einer Juzʾ). Sie ist eine der Suren, die mit geheimnisvollen Buchstaben (Muqattaʿa Buchstaben) alif, lam und raʾ beginnen.[5]

Inhalt der Sure

In dieser Sure werden die Hauptthemen die Einzigkeit Gottes, Beschreibung der Auferstehung, Geschichte Abrahams und der Aufbau Gottes Haus (Kaʿba) von ihm dargelegt. Darin steht auch, dass der Islam dieselbe wahre Religion Abrahams ist. Zu den weiteren Themen der Sure gehören die Einheit aller göttlichen Religionen, Erwähnen der Segnungen Gottes, die Folgen der menschlichen Dankbarkeit und Undankbarkeit gegenüber Gottes Gnaden, sowie das Schicksal der Dankbaren und Leugner. In einem Vers der Sure heißt es, dass der Satan am Tag der Auferstehung zu den Menschen sagt: Tadelt nicht mich, sondern tadelt euch selber, weil ihr die Frevler seid.[6]

Bekannter Vers

Als euer Herr ankündigte: Wenn ihr dankbar seid, will ich euch noch mehr erweisen, wenn ihr jedoch undankbar seid, dann wird meine Strafe wahrlich streng sein! (Vers 7)

In einer Überlieferung von Imam as-Sadiq (a.) heißt es, dass mit der Schukr (Dankbarkeit) in diesem Vers die Vermeidung von Sünden gemeint ist. Die Vervollständigung der Dankbarkeit besteht darin, al-ḥamd-u lillāh rabb al-ʿālamīn (Lobpreis sei Gott, dem Herrn der Weltbewohner!) zu sprechen.[7]

Historische Geschichten und Erzählungen

  • Moses sprach zu seinem Volk über die Befreiung von der Unterdrückung durch den Pharao und die Dankbarkeit gegenüber Gottes Huld (Verse 6-8)
  • Die Geschichten der Völker Noahs, ʿAds und Thamuds, und das Gespräch der Propheten mit ihnen (Verse 9-15)
  • Abrahams Bittgebete beinhalteten die Sicherung Mekkas und den Schutz, dass seine Nachkommenschaft nicht dem Polytheismus folgt, sowie Abrahams Dankbarkeit für Gottes Segen, nähmlich dass Gott ihnen Ismael und Isaak im hohen Alter geschenkt hat.(Verse 35-41)

Vorzüge

Zu den erwähnten Vorzüglichkeiten für die Rezitation der Sure Ibrāhīm gehört die Sicherheit gegen Armut, Wahnsinn und Unglück, indem man am Freitag die zwei Suren Ibrāhīm und Ḥiğr in zwei Gebetseinheiten des Gebets nach der Sure al-Fatiha rezitiert.[8]

Fußnoten

  1. Ḫurram Šāhī, Dānešnāmeh Qurʾān wa Qurʾānpažūhī, 1377 nach iranischem Kalender, B. 2, S. 1240.
  2. Von vielen muslimischen Autoren wird angenommen, dass die Verse 28 und 29 in Medina offenbart wurden und sich auf die Niederlage der Mekkaner (Götzendiener) in der Schlacht von Badr im Jahre 624 beziehen.
  3. Ṭabarsī, Mağmaʿ al-bayān, B. 13, S. 92.
  4. Maʿrefat, Āmūzeš-e ʿulūm-e Qurʾānī, B. 1, S. 166.
  5. Ḫurram Šāhī, Dānešnāme-ie Qur᾽ān wa Qur᾽ānpažūhī, 1377 nach iranischem Kalender, B. 2, S. 1240.
  6. Ḫurram Šāhī, Dānešnāme-ie Qur᾽ān wa Qur᾽ānpažūhī, 1377 nach iranischem Kalender, B. 2, S. 1240.
  7. Baḥrānī, al-Burhān fī tafsīr al-Qurʾān, B. 3, S. 288.
  8. Scheich Ṣadūq, Ṯawāb al-Aʿmāl, 1382 nach Sonnenkalender, S. 243.

Quellenverzeichnung

  • Baḥrānī, Hāšim ibn Sulaimān, al-Burhān fī tafsīr al-Qurʾān.
  • Scheich Ṣadūq, Muḥammad ibn ʿAlī, Ṯawāb al-aʿmāl wa ʿiqāb al-aʿmāl, Übersetzung von Muḥammad Riḍā Anṣārī Maḥallātī, Qum, Nasīm Kauṯar, 1382 nach Sonnenkalender.
  • Ṭabarsī, Faḍl ibn al-Ḥasan, Mağmaʿ al-bayān, Übersetzung von Hāšim Rasūlī, Teheran, Farāhānī, Bītā.
  • Maʿrifat, Muḥammad Hādi, al-Tamhīd fī ʿulūm al-Qurʾān, Qum, al-Tamhīd-Verlag, 1388 n.i.S.