Sure al-Humaza

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Sure al-Humaza
al-Humaza
Suren Nr104
Ǧuz30
Offenbarung
Offenbarungsreihenfolge32
Mekkanisch/MedinensichMekkanisch
Statistik
Versanzahl9
Wortanzahl33
Buchstabenanzahl134

Sure al-Humaza (arabisch: سورة الهُمَزَة) oder al-Lumaza (arabisch: سورة اللُمَزَة) ist die 104. Sure des Korans und eine der mekkanischen Suren dieses heiligen Buches. Sie zählt zu den kurzen Suren und befindet sich im 30. Ǧuz᾽ des Koran. Die Wörter «humaza» und «limaza» bedeuten «Stichler» und «Lästerer». Gott droht in dieser Sure jenen Menschen, die Reichtum anhäufen und andere durch Lästerei zu dominieren versuchen, ein schmerzhaftes Höllenfeuer an.

Einige Koranexegesen sind der Ansicht, dass diese Sure bezüglich Walīd b. Muġaira herabgesandt wurde, der dem Propheten (s.) hinter seinem Rücken unrechtmäßige Dinge zuschrieb und dazu über ihn lästerte. Andere wiederrum glauben, diese Sure beziehe sich auf eine Gruppe, die den Propheten (s.) zu denunzieren versuchten.

Bezüglich der Vorzüglichkeit des Rezitierens der Sure al-Humaza wurde vom Prophet (s.) überliefert, wer diese Sure in seinen Pflichtgebeten liest, den wird Gott von Armut befreien und ihm reichlichen Lebensunterhalt bescheren, ihn vor grausamen Todesarten schützen und gemäß einer weiteren Überlieferung einen Lohn (Tawab) zukommen lassen, der so groß ist wie die gesamte irdische Welt.

Vorstellung

  • Benennung

Diese Sure wird deshalb «Humaza» genannt, weil dieses Wort im ersten Vers vorkommt. Man nennt sie jedoch auch «Lumaza». Dieses Wort findet ebenfalls in diesem Vers Erwähnung.[1] Humaza ist die Bezeichnung für jemanden, der lästert und üble Nachrede begeht. Über die genaue Bedeutung dieser beiden Wörter besteht Unstimmigkeit, einige meinen Humaza bedeute Lästern über eine Person in dessen Anwesenheit und Lumaza Verleumden in Abwesenheit dieser Person.[2]

  • Offenbarungsort und Reihenfolge der Suren

Die Sure al-Qāšiya fällt in die Kategorie der mekkanischen Suren und ist in der Offenbarungsreihenfolge die 32., die auf den Propheten (s.) herabgesandt wurde. Sie ist jedoch in der heute vorliegenden Koranversion (Mushaf) die 104. Sure[3] und befindet sich im 30. bzw. letzten Ǧuz᾽ des Korans.

  • Anzahl der Verse und weitere Eigenschaften

Die Sure aš-Šams enthält 9 Verse, 33 Wörter und 134 Buchstaben. Sie wird den Mufassalat Suren (Suren mit kurzen Versen) zugeordnet und zählt demnach zu den kurzen Suren.[4]

Inhalt

In dieser Sure droht Gott sehr heftig denjenigen, die unaufhörlich Reichtum anhäufen und mit ihrem Reichtum über andere prahlerisch zu dominieren, so prangern sie die Mängel der Menschen an, die in Wirklichkeit keine Mängel sind.[5] Sie sind der Meinung ihr Reichtum würde sie verewigen, obwohl es nicht so ist und sie letztendlich in der Hölle landen werden.[6]

Herabsendungsanlass

Hauptartikel: Herabsendungsanlass

Einige Koranexegesen glauben, dass diese Sure in Bezug auf Walīd b. Muġaira offenbart wurde, der in Abwesenheit des Propheten (s.) schlecht über ihn sprach und in seiner Anwesenheit ihn verspottete. Eine andere Gruppe ist der Ansicht, daß sich diese Sure auf Personen wie Ubayy b. Ḫalaf, Aḫnas b. Šarīq, Ǧamīl b. ᾽Amir und ᾽Aṣ b. Wāil bezieht, die versuchten den guten Ruf des Propheten (s.) zu zerstören.[7]


Vorzüglichkeit und Eigenschaften

Hauptartikel: Vorzüglichkeiten der Suren

Von Imam aṣ-Ṣādiq (a.) wurde überliefert, «wer diese Sure in seinen Pflichtgebeten liest, den wird Gott von Armut befreien, ihm reichlichen Lebensunterhalt bescheren und vor grausamen Todesarten schützen»[8] und gemäß einer weiteren Überlieferung einen Lohn (Ṯawāb) so groß wie die irdische Welt zu kommen lassen.[9] Laut einer Ḥadīṯe des Propheten (s.) bekommt er den Lohn von zehn hasana für jeden Menschen, der über den Propheten und seinen Gefährten lästerten.[10]

In einigen Überlieferungen sind folgende Auswirkungen für die Rezitation der Sure angeführt: 1. Gegen böse Blicke[11] und 2. Milderung von Augenschmerzen.[12]

Text und Übersetzung

Sure 104: al-Humaza (Der Stichler)
Übersetzung Der text der Sure
Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen بِسْمِ اللَّـهِ الرَّ‌حْمَـٰنِ الرَّ‌حِيمِ
Wehe jedem Stichler und Nörgler, (1) وَيْلٌ لِكُلِّ هُمَزَةٍ لُمَزَةٍ ﴿1﴾
der Besitz zusammenträgt und ihn zählt und immer wieder zählt, (2) الَّذِي جَمَعَ مَالاً وَعَدَّدَهُ ﴿2﴾
wobei er meint, daß sein Besitz ihn ewig leben ließe! (3) يَحْسَبُ أَنَّ مَالَهُ أَخْلَدَهُ ﴿3﴾
Keineswegs! Er wird ganz gewiß in al-Ḥuṭama geworfen werden. (4) كَلاَّ لَيُنْبَذَنَّ فِي الْحُطَمَةِ ﴿4﴾
Was läßt dich wissen, was al-Ḥuṭama ist? (5) وَمَا أَدْرَاكَ مَا الْحُطَمَةُ ﴿5﴾
(Sie ist) Allahs entfachtes Feuer, (6) نَارُ اللَّهِ الْمُوقَدَةُ ﴿6﴾
das Einblick in die Herzen gewinnt. (7) الَّتِي تَطَّلِعُ عَلَى الْأَفْئِدَةِ ﴿7﴾
Gewiß, es wird sie einschließen (8) إِنَّهَا عَلَيْهِمْ مُؤْصَدَةٌ ﴿8﴾
in langgestreckten Säulen. (9) فِي عَمَدٍ مُمَدَّدَةٍ ﴿9﴾

Fußnoten

  1. Dānešnāme-ie Qur᾽ān wa Qur᾽ānpažūhī, 2:1268.
  2. Siehe: Makārem Šīrāzī, Tafsīr Nemūneh, 27:309.
  3. Ma᾽refat, Āmūzeš-e ᾽Ulūm-e Qur᾽ān, 1:166.
  4. Dānešnāme-ie Qur᾽ān wa Qur᾽ānpažūhī, 2:1268.
  5. Ṭabāṭabāī, al-Mīzān, 1974, 20:358.
  6. Dānešnāme-ie Qur᾽ān wa Qur᾽ānpažūhī, 2:1268.
  7. Makārem Šīrāzī, Tafsīr Nemūneh, 5:588.
  8. Fiqh ar-Riḍā, Imam Riḍā (a.) zugeschrieben, Mu᾽asisa Āl al-Bait ᾽aleihum assalem li Iḥyā᾽ at-Turāṯ, S.344.
  9. aṭ-Ṭabarsī, al-Iḥtiǧāǧ, 1403 n.H., 2:482.
  10. Baḥrānī, al-Burhān fī Tafsīr al-Qur᾽ān, Bi᾽ṯat Institut, 1416 n.H., 5:755.
  11. Baḥrānī, al-Burhān fī Tafsīr al-Qur᾽ān, Bi᾽ṯat Institut, 1416 n.H., 5:755.
  12. Baḥrānī, al-Burhān fī Tafsīr al-Qur᾽ān, Bi᾽ṯat Institut, 1416 n.H., 5:755.

Quellenverzeichnis

  • Qur᾽ān Karīm, übersetzt von Moḥammad Mahdī Fulādwand, Teheran, Dār al-Qur᾽ān al-Karīm, 1418 n.H.
  • Baḥrānī, Sayyid Hāšim, al-Burhān fī Tafsīr al-Qur᾽ān, Bi᾽ṯat Institut, 1416 n.H.
  • Dānešnāme Qur᾽ān wa Qur᾽ānpažūhī, Bahā᾽ ad-Dīn Ḫoramšāhī, Dustān-Nāhīd, 1377 n.i.S.
  • Ṭabāṭabāī, Sayyid Muḥammad Ḥusain, al-Mīzān fī Tafsīr al-Qur᾽ān, Beirut, Mu᾽asisa al-A᾽lamī lil Maṭbū᾽āt, 2. Auflage, 1974.
  • aṭ-Ṭabarsī, Aḥmad b. ᾽Alī, al-Iḥtiǧāǧ ᾽alā Ahl al-Liǧāǧ, Forschung: Moḥammad Bāqer Ḫursān, Maschhad, Morteḍā Verlag, 1. Auflage, 1403 n.H.
  • Moḥsen Āštiyānī und Sayyid Moḥsen Mūsawī, Darmān bā Qur᾽ān.
  • Ma᾽refat, Moḥammad Hādī, Āmūzeš-e ᾽Ulūm-e Qur᾽ān, Markaz Čāp wa Našr Sazmān Tablīġāt Eslāmī, 1. Auflage, 1371 n.i.S.
  • Makārem Šīrāzī, Nāṣer, Tafsīr Nemūneh, Aḥmad ᾽Alī Bābāī, Teheran, Dār al-Kutub al-Islāmiya, 1382 n.i.S.